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Ziele, zu durchwandeln sein mögen: - der dort an der Seite der Emmausjünger geht, also, daß ihr Herz brennet in freudigem Verlangen, derselbe geht auch an unserer Seite und machet den dunfeln, schweren Weg zu einem im Glauben lieblichen Oftergang. Und wenn es uns oft scheinen will, die Schatten des Weltabends brächen stärker herein, der Tag der Zeit wolle sich neigen zum -Untergange, so lasset uns um so nachdrücklicher, um so feuriger und anhaltender bitten: „Herr, bleibe bei uns," in dem Gefühle, wie vertraut und wohl und heimisch es in seiner Nähe ist, in der Gewißheit, wie er das Licht ist in aller Dunkelheit der Welt, die Ruhe in aller ́ ihrer Angst, der Friede in aller ihrer Unsicherheit, der Halt in aller ihrer Fährlichkeit.

IV. Und sollen wir nun, Gel., noch reden von dem legten in der Erkenntniß unseres Herrn, von der legten Stufe derselben, dem seligen Genusse? Weniges nur sagt uns der Tert. „Da brach er das Brot und dankte, da erkannten sie ihn und er verschwand vor ihren Augen." Da erkannten sie ihn; aus allem Zweifel, aus aller Trauer, ja selbst aus aller Sehnsucht, allem Wunsche waren sie herausgetreten; Gewißheit hatten sie, selige, unentreißbare Gewißheit. Fürwahr, Gesegnete des Herrn sind =diese Jünger! Sie feiern ein Osterfest, wer will es also ih

nen nachfeiern? Sie erkennen den Herrn am Brotbrechen, an dem Zeichen seiner dahingebenden Liebe, seines erlösenden, ewige Verschonung und Versöhnung bringenden Todes. Ihre gehaltenen Augen öffnen sich. Er ist es, der Auferstandene," jauchzt es in ihrem Innern; es ist der Herr, jezt auf's neue ihr = Herr, jegt unentreißbar, jezt durch die Auferstehung bewähret als Herr, als Sohn Gottes, als Sieger über die Mächte der Finsterniß und des Todes, als Bringer und Spender eines unerschöpflichen Lebens, jezt der Herr mit all seinem Auferstehungssegen von Trost und Muth, Friede und Freude im heiligen Geiste. Der Verklärte bricht sein Brot mit ihnen, und solche Gemeinschaft seines verklärten Lebens, seines Auferstehungslebens wird von ihnen, ach, in welch' seliger Erfahrung gefühlt! Ein Augenblick ist's nur und Er ist verschwunden; aber dieser Augenblick war wie ein Nun

aus der Ewigkeit, dieser Eine Augenblick erhellte die rückwärts liegende Zeit, erfüllte die vor ihnen liegenden Tage. „Brannte nicht: unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete?" Sie verßtehen sich nun selbst, sie wissen nun, was dieses Glühen in ihnen, diese Bewegung ihrer Herzen bedeutete; sie erkennen den Zug des Baters, der sie zum Sohne geführt hatte. So gehen sie hin und verkünden, was ihnen widerfahren, ihr Herz ist voll, ihr Mund geht über, es treibt sie zur Versammlung der Jünger, fröhliche Osterbotschaft zu bringen.

Gel., das sind selige, unbeschreibliche Augenblicke in einem Christenleben, wann der Herr also sich offenbart, wann der Eindruck feiner Gegenwart als des Vollendeten und Verklärten unumstößlich sicher und gewiß ist, wann er den Vorschmack giebt von dem ewigen Mahle, das dort bereitet ist an den Tischen des Rei ches Gottes, wann er kraft seines wunderbaren Auferstehungslebens ungeahnt und oft mitten in großer Beschwerung des Her zens, sein: „Friede sei mit euch!" zuruft. Es sind Höhe- und Lichtpunkte des chriftlichen Lebens, eben so schnell verschwindend, als Grund und Inhalt eines ewigen Gedächtnisses; ein flüchtiger Augenblick, damit das Höchste nicht herabgezogen werde in das Alltägliche und Gemeine, aber eine Gluth der Liebe entzündend, die auch durch die Waffer des alltäglichen Lebens nicht ganz kann ausgelöscht werden. O, wie sucht man da in der Erinnerung je den Punkt auf, der wie eine Weissagung auf diese Höhen erscheint! Wie treibt es dann, ein Zeugniß abzulegen von dem, was man geschaut und genossen hat!

Gel., auch uns hat der Herr, der Auferstandene, in diesen festlichen Tagen sich genahet; vielen von uns hat er sein: Brot ge brochen; uns allen ist seine Liebe zu uns aufs neue verkündet, der Liebesfinn, mit dem er sein Leben läßt, die Liebesmacht, mit der er sein Leben wieder nimmt. Habt ihr ihn erkannt, euern Herrn, wie er um eurer Sünde willen dahingegeben, um eurer Gerech tigkeit willen auferwecket ist? Erkannt, aber auch recht erkannt, erkannt durch die Macht des heiligen Geistes, von Geist zu Geist,

von Herz zu Herz? Oder bist du allein unter den Fremdlingen zu Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen darinnen geschehen ist?" So fragen, freilich in Irrthum, die Jünger den Unbekannten. O, daß wir nicht so manche anreden und zu ihnen sprechen müßten: vieles weißt du in Natur und Geschichte, in Kunst und Wissen, geschickt und klug bist du in vielem; aber ein Fremdling allein in Jerusalem, in der Geschichte, die dort geschehen, in der Geschichte deines Heils und deines Friedens, ein Fremdling in deinem eigenen Herzen, ein Fremdling in Sachen der ewigen Seligkeit! O, bittet den Herrn, zu kommen und das Herz zu machen zu einer festlichen Emmausherberge! Laffet die Osterbotschaft überall gläubige Herzen treffen. Der Herr ist erstanden, er ist wahrhaftig auferstanden." Dieß selige Osterwort zersprenge einst auch unsere Gräber und geleite uns in Kraft dessen, der dort die Jünger an den friedlichen Tisch nach Emmaus geführt hat, in die ewigen Hütten des Friedens! Amen.

XII.

Wir weilen im Ofterkreise; unsere Gedanken und Gebete müssen noch immer Ostergedanken und Oßtergebete fein. Gleichwie der Auferstandene in mancherlei Weisen seinen Jüngern sich offenbart, ehe er von hinnen geht: ebenso können unsere Ofterbetrachtungen nicht an Einem oder zwei Festtagen sich erschöpfen, sondern immer kehren wir in diesen Osterwochen zu dem Auferstandenen zurück, vertiefen uns immer wieder in das Eine Wunder der göttlichen Allmacht und Liebe.

Aber mit diesem Zurückkehren, mit diesem Verweilen und Vertiefen ist kein Stillestehen verbunden. Immer neue Seiten der Erkenntniß, immer neue Aufforderungen zur Liebe und Anbetung treten uns entgegen. So predigt uns auch die Mannichfaltigkeit in der Erscheinung des Auferstandenen: aus seiner Fülle nehmen wir Gnade um Gnade".

Das Sonntagsevangelium, das wir in der Vorlesung am Altare vernommen haben, zeigt uns den Auferstandenen in der Mitte seiner Jünger. Er ertheilte ihnen die göttliche Vollmacht der Sündenvergebung, er spricht dem zweifelnden Thomas gegenüber eines der Grundgeseze seines Reiches aus, wie es sich auf Erden entfaltet: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben". Laffet aber auch diejenigen Erscheinungen des Auferstandenen an uns nicht unbeachtet vorübergehen, welche in dem Kreise unserer sonntäglichen Evangelien nicht erwähnt werden. Sie sind ja auch dazu geschrieben und sollen auch dazu verkündet werden, daß wir glauben, Jesus sei der Christ, und wir dadurch in seinem Namen das ewige Leben haben.

Eine dieser Offenbarungen stehet geschrieben:

Ev. Joh. 20, 1-18.

An der Sabbather einem kommt Maria Magdalena früh, da

es noch finster war, zum Grabe, und siehet, daß der Stein vom Grabe hinweg war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petro, und zu dem andern Jünger, welchen Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe; und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grabe. Es liefen aber die zween miteinander und der andere Jünger lief zuvor, schneller, denn Petrus und kam am ersten zum Grabe, kucket hinein und siehet die Leinen gelegt; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und siehet die Leinen gelegt und das Schweißtuch, das Jesu um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinen gelegt, sondern beiseits eingewickelt an einem besondern Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der am ersten zum Grabe kam, und sahe und glaubte es. Denn sie wußten die Schrift noch nicht, daß er von den Todten auferstehen müßte. Da gingen die Jünger wieder zusammen. Maria aber stand vor dem Grabe und weinete draußen. Als sie nun weinete, kuckte sie in das Grab. Und siehet zween Engel in weißen Kleidern sigen, einen zu den Häupten und den andern zu den Füßen, da sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. Und dieselbigen sprachen zu ihr: Weib, was weinest du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich zurück und siehet Jesum stehen und weiß nicht, daß es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Weib, was weinest du? Wen fucheft du? und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo haft du ihn hingelegt? so will ich ihn holen. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm: Rabbuni! das heißt Meister. Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen, ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu euerm Gott. Maria Magdalena kömmt und verkündiget den Jüngern: ich habe den Herrn gesehen, und solches hat er zu mir gesagt.

Sie meinet, es sei der Gärtner

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