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Kritik, z. B. von Nilsson, so manche falsche Lesungen beseitigt; und so sehr auch zugegeben werden mag, daß manche Namen noch an entlegenen Orten verborgen bleiben könnten, im Ganzen darf man doch wohl sagen, daß hier weniger mehr ist. Gerade eine solche kritische Liste sollte aber zu Nachträgen reizen, und meine Bitte in diesem Sinne, die ich Berl. phil. Woch. 1913, 124 aussprach, ist nicht unerhört geblieben. V. Škorpil hat in den Listy filologické XL 1913, 166 ff. aus den in Kertsch und Taman gefundenen Henkelinschriften die Namen mitgeteilt, die bei Bleckmann fehlen. Es sind dies:

(261) 'Αγησίδας

(262) ̓Αγοράναξ
(263) Δρακοντίδας

(264) Ἰσόδοτος

(265) [Μαχάων?

(266) Μενέμαχος

(267) Μηνόδοτος?

(268) Τεισομένης

(269) Χρυσόστρατος

Dazu wird (245) Φαινίλας statt Φαινίδας gelesen.

Kürzlich hat nun auch in den Mélanges Holleaux, dieser schönen Erinnerungsgabe, die dem früheren Leiter der École française in Athen von seinen Freunden gestiftet ist (Paris 1913), J. Paris eine Sammlung von Henkelinschriften herausgegeben, die in der École normale der Frères des Écoles chrétiennes zu Acandia, in einer Vorstadt von Rhodos aufbewahrt werden wozu man diese Träger abendländischer Bildung nur beglückwünschen kann, um so mehr, als sie auch schon manche wertvolle Inschrift der Vergessenheit entrissen haben. In dieser Reihe sind neu:

(270) 'Αγλ[ω]φάνης

(271) Πασικράτης (es gab schon Ἰασικράτης)
(272) Τελέσων.

Dagegen ist zu wünschen, daß die beiden Henkel, von denen der eine [ri Aqiorα [v8]ooç, der andere ini'Aqi|[o]tard][pos] tragen soll, noch einmal geprüft werden möchten, ob nicht beidemal der bekannte ini 'Agiorάvaztos dahintersteckt. Endlich füge ich aus der Inschrift Dittenberger, Syll. 610 Michel 874 zu:

(273) 'Agriorgaros (um 100 v. Chr.).

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und aus der zweiten Epiphanie der Chronik von Lindos (Blinkenberg S. 344, D 61): (274) Πυθάννας ̓Αρχιπόλιος (V. oder IV. Jahrh.).

Ich bin überzeugt davon, daß wir bald mehr haben werden; jedenfalls spreche ich noch einmal den Wunsch aus, der auch ganz im Sinne jener Zeilen von B. Keil liegt, daß sich von jetzt ab niemand mehr mit dieser Denkmälergattung befassen möge, ohne wenigstens im Gedanken das Gesamtgebiet im Auge zu haben.

Daß die Ergostasiarchen auch dazu gehören, und ihre Beizeichen nicht minder, und daß man für Knidos und Thasos später auch mit Nutzen an die gieiche zusammenfassende Arbeit gehen wird, brauche ich dem Kenner nicht zu sagen; aber wir wollen bescheiden sein und zunächst auf die eine Aufgabe den Nachdruck legen.

Berlin.

Die Beschreibung des Nilpferdes bei Herodot II 71.

Von Ernst Obst.

Das betreffende Kapitel hat folgenden Inhalt: „Die Flußpferde sind nur im papremitischen Gau heilig, in den anderen Gauen aber nicht. Sie haben aber folgendes Aussehen:

Es ist ein vierfüßiges Tier, hat gespaltene Klauen, Ochsenhuf, eine Stülpnase, eine Pferdemähne, führt Hauer, hat den Schwanz und die Stimme eines Pferdes, ist so groß, wie der größte Ochse. Seine Haut ist so dick, daß aus ihr, wenn sie getrocknet ist, Lanzenschäfte gemacht werden“1).

An dieser Beschreibung, die die eigentlich ägyptische Benennung „Nilschwein" nicht enthält, fällt zunächst auf, damit sage ich nichts Neues, daß das Tier, soweit nicht einfach tatsächliche Angaben gemacht werden, teils mit einem Ochsen, teils mit einem Pferd verglichen wird, sodaß sich folgender Überblick ergibt:

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Bei der Nachprüfung der einzelnen Punkte wollen wir ausgehen von Spalte III, dem Vergleich des Nilpferdes mit dem Pferd. Das Gewieher des letzteren ist bekannt, die Stimme des Nilpferds aber schildert Brehm) nach Heuglin folgendermaßen: „Die Stimme dieser Riesen einigermaßen annähernd zu beschreiben, liegt wohl nicht in der Macht des Wortes. Sie besteht in einem Brüllen, welches entfernt mit dem des Büffelstieres verglichen werden kann, ... und ist ein tiefer weithin hallender Baß, welcher aus einer großen hohlen Tonne zu kommen scheint. Das Gebrüll von mehreren, wetteifernden Bullen macht einen unendlich großartigen Eindruck, den auch die Tiere des Waldes zu empfinden scheinen: denn der Schakal, die Hyäne und selbst der Löwe schweigen und lauschen, wenn, dem Rollen des Erdbebens vergleichbar,

1) φύσιν δὲ παρέχονται τοιήνδε τετράπουν ἐστί, δίχηλον, ὁπλαὶ βοός, σιμόν, λοφιὴν ἔχον ἵππου, χαυλιόδοντας φαῖνον, οὐρὴν ἵππου καὶ φωνήν, μέγαθος ὅσον τε βοῖς ὁ μέγιστος. τὸ δέρμα δ' αὐτοῦ οὕτω δή τι παχύ ἐστι ὥστε αἴου γενομένου ξυστὰ ποιέεσθαι [ἀκόντια] ἐξ αὐτοῦ.

2) Tierleben, Säugetiere 3 p. 576 in der zweiten Auflage.

Behemots Donnerstimme sich über die Wasserflächen wälzt und, vom fernen Urwald gedämpft, auf fernhin wiederhallt." Danach kann also wohl kein Zweifel bestehen, daß Herodot, oder seine Quelle, niemals die Stimme eines Nilpferds vernommen hat. Desgleichen wird niemand, der ein solches Tier, lebend, ausgestopft oder auch nur abgebildet, gesehen hat, jemals an ihm eine Pferdemähne oder einen Pferdeschwanz wahrgenommen haben; also sind sämtliche Angaben der Spalte III, die den Vergleich mit dem Pferd enthält, völlig aus der Luft gegriffen.

Was nun Spalte II anbelangt, in der der Vergleich des Nilpferds mit dem Ochsen steht, so ist dazu zu sagen, daß beider Größenverhältnis richtig angegeben ist; denn Nilpferd und Hausrind erreichen nach dem mir zur Verfügung stehenden Angaben höchstens die Größe von 1,5 m1). Hinsichtlich der Einordnung der Nilpferde in eine bestimmte Gruppe sind freilich auch die modernen Naturforscher verschiedener Ansicht. Doch ordnet2) Owen die schweinsähnlichen Dickhäuter zu einer Ordnung ('Aotiodázivka) zusammen, sodaß wir die Angaben der Spalte II im Gegensatz zu denen in Spalte III als auf Autopsie beruhend ansehen können.

Das Gleiche hat zu gelten von den vier Punkten in Spalte I, sodaß wir als Ergebnis erhalten:

Die allgemeinen und die den Vergleich mit dem Rind enthaltenen Angaben sind richtig, nur die auf das Pferd Bezug nehmenden falsch.

Wie erklärt sich nun aber die auffallende Tatsache, daß unserer Schilderung zugleich soviel richtige, nur bei Autopsie mögliche Angaben und daneben verschiedene ganz unmögliche enthält? Ich möchte folgende Lösung in Vorschlag bringen.

Der Verfasser unserer Beschreibung hat überhaupt nur das Skelett eines Flußpferdes vor Augen gehabt, an dem er eine ganze Reihe trefflicher Beobachtungen machen konnte. Die fehlenden Teile aber glaubte er in verzeihlichen Irrtum aus dem Namen des Tieres Flußpferd" um so eher ergänzen zu können, da ja an dem Tier sonst nichts Pferdeähnliches zu entdecken war, und der Namen doch im Allgemeinen nur nach tatsächlich vorhandenen Eigenschaften oder Ähnlichkeiten gegeben zu werden pflegt. Diese Lösung wird aber auch noch dadurch gestützt, daß in unserer Schilderung am Schluß von der Verarbeitung der getrockneten Haut des Nilpferds ausdrücklich gesprochen wird. Sollte jedoch jemand eine andere, bessere Erklärung der oben erörteten Schwierigkeiten geben, werde ich sie mit Vergnügen annehmen.

Berlin-Steglitz.

Historisch-Archäologisches aus dem Kaukasus.

Von Theodor Kluge.

In den Jahren 1910, 1911 und 1912 habe ich mit Unterstützung der Akademien Berlin und Göttingen, der Rudolph Virchow-Stiftung und des Kgl. Preußischen Kultusministeriums in der Hauptsache zu sprachwissenschaftlichen Zwecken Reisen in den Kaukasus unternommen. Nach Erledigung der in Frage kommenden Aufgaben, wurden die Reisen auch auf das russische Armenien ausgedehnt.

1) Cf. Brehms, Tierleben, Säugetiere 3 p. 571 für jenes, für dieses Meyers Conversationslexikon.

2) Nach Brehm, Tierleben, Säugetiere 3 p. 542.

Die im Jahre 1912 unternommene Reise hat unter anderen folgende Ergebnisse gehabt:

Auf der Akropolis in Ani, der alten armenischen Residenz am rechten Ufer des Arpa-čai, wurden die Reste von Spolien eines römischen Gebäudes, große Quadern mit Dübellöchern, aufgefunden. Ferner die Reste des Landpfeilers einer bisher nicht bekannten römischen Brücke auf dem rechten Ufer des Araxes in unmittelbarer Nähe von Karakala beim Eintritt des Araxes in die Ebene. In Karakala selbst Reste von großen Befestigungsanlagen ebenfalls aus römischer Zeit stammend, aber keine römische Arbeit. In Armavir wurde eine schon bekannte (?) griechische Inschrift von neuem ausgegraben und photographisch aufgenommen. In Bas-garni wurde der vor einigen Jahren ausgegrabene sogenannte Zeustempel photographiert, ferner wurde festgestellt, daß er sich innerhalb eines römischen Kastells befindet, dessen riesige Ringmauern mit einem Teil der Toranlage noch stehen. In Waλaršapat wurde eine Sammlung von terra sigillata-Waren, aus der Umgegend stammend, photographiert. Endlich konnte in Artašar das Vorhandensein einer antiken Thermenanlage festgestellt werden, die später in eine altchristliche Kirche umgewandelt worden ist. Eine Entdeckung von besonderer Wichtigkeit wurde in Kešiškent 100 km östl. von Eriwan gemacht. Auf einem isolierten Porphyrhügel in der Ebene, der durch große Steinringe mit vorspringenden Pfeilern befestigt ist, fand ich oben auf dem Gipfel einen Stein, der auf der einen Seite ein Relief zeigt mit der bekannten assyrischen Bankettszene, auf der anderen Seite einen pflügenden Mann mit drei Paaren Zugtieren. Das Material des Steines ist fremd (Kalkstein?) und außerdem zeigt er noch deutliche Transportspuren. Die Arbeit dürfte in das siebente Jahrhundert gehören.

Ferner wurden die Ruinen der Städte Mos und Alagez besucht, die sich ebenso wie das Relief als urartäisch-chal disch ergaben, wenigstens liegt vor der Hand kein Grund vor etwas anderes anzunehmen.

Nauen.

Neue Zeitschriften.

In England haben ungefähr gleichzeitig zwei ägyptologische Zeitschriften zu erscheinen begonnen, The Journal of Egyptian Archeology, herausgegeben vom Egypt Exploration Fund, (Bd. I, Heft 1, Januar 1914) und Ancient Egypt, herausgegeben von Flinders Petrie (1914, Part. I u. II). Mitra, Monatsschrift für vergleichende Mythenforschung, herausgegeben von Wolfgang Schulz, erscheint seit Januar 1914. Die neugegründete Gesellschaft für österreichische Prähistorie beabsichtigt die Herausgabe eines Fachorgans.

Personalien.

Ernst Hohl aus Stuttgart hat in Straßburg, Francis Smith in Leipzig die venia legendi für alte Geschichte erworben.

Adolf Bauer-Graz wird E. Bormanns Nachfolger in Wien. Walter Barthel, Privatdozent an der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften in Frankfurt a/M., ist zum a. o. Professor für alte Geschichte an der neuen Universität daselbst ernannt worden.

Oskar Leuze-Halle wurde als Nachfolger J. Kromayers als a. o. Professor nach Czernowitz berufen.

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