Es soll aber ein Bischof unfträflich seyn, Eines Weibes Mann. 1. Ep. Pauli an den Timotheus. Cap. 3. V. 2. Prolo g. Wen fich der Herr zum Streiter ausersehen, Den läßet Er, den Willen ihm zu reinen, Im herben Schmerz zum Leben auferstehen; Und daß der Held nicht finke, so erscheinen Die Engel ihm, als holde Freudenblüthen, Auf daß er kann den Streit im Frieden einen. So hat, die Kraft Lutheri zu behüten, Der Herr durch Dornen ihn und Luft geführet, Durch Trübsal und der Feinde wildes Wüthen; Bis, von des Glaubens starker Hand berühret, Er Gott geschaut im Flammenbusch der Liebe, Auf daß Euch dieses nicht verborgen bliebe, In Andacht folgend meinem reinen Triebe. Wir alle haben selber es erfahren, Wie tief der Mensch und immer tiefer finket, Er sieht sie nicht, vom frechen Wahn geblendet, Doch groß erscheint, der Erde zugewendet ; So wird es Nacht, ihn überfällt ein Grauen; Es ist zu spát, die feindlichen Gewalten An welchem Stabe soll er nun sich halten, Auf welchem Pfade soll er Rettung finden, Vor Schlangen, Tigern, die im Finstern schalten ?– Dann trauert er, und wünscht sich durchzuwinden Zum Vaterhaus, in welchem er gebohren, Und dann erbarmet sich der Herr des Blinden. Was in der Nacht des Wahnes er verlohren, Nach langen Aengsten zeigt es ihm der Meister, Das Licht, zu deffen Anschau'n er erkohren! Entwürdigt waren auch der Menschen Geister, Und Eigennug erhob den Schädel dreifter. Mißbrauchte man des Glaubens Gold zu Ketten, Noth, die Welt zu retten! Das fah der Herr von Seinem Strahlenthrone, Und so sprach Er zu Luthern, Seinem Sohne: „Vom Worte, das aus deinem Munde tönet, „Geuß' aus die Strahlen, Tag von Nacht zu trennen. „Bis daß der Friede dann den Streit versöhnet, „Sollt du das Schwerdt und nicht die Palme bringen, |