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Demnach werden zunächst die mannigfachen Worte, die semitisch mit und (und vielleicht auch mit ) anlauten, im Aegyptischen zum Theil mit den mit anlautenden zusammengefallen sein 1) - Verschiebungen, die das Aussehen des Wortschatzes schon sehr stark ändern mussten.

Noch viel fremdartiger aber musste das Aeussere der Sprache werden durch das Auftreten des 3 und an Stelle voller alter Consonanten. Denn in diesem Falle tritt ja an die Stelle des ursprünglichen Consonanten nicht ein anderer ihm verwandter und gleichwerthiger, sondern er geht ganz verloren 2). Er zersetzt sich und es bleibt nichts von ihm zurück als man erlaube mir das Bild sein leerer Platz: ein Hauch grösserer oder geringerer Stärke, ein 3 oder ein. Es ist derselbe Vorgang, der sich innerhalb der ägyptischen Sprachgeschichte 3) selbst bei so vielen Worten abgespielt hat:

jotru Strom": joter *jo'er jo'or (e100p), *kôres begraben“: koes ko'ôs (kwwc) 4).

Dass wirklich in diesen Fällen auch ein Hauch zurückbleibt, beweist schon die hebräische Umschreibung des eben angeführten esoop, das ja durch wiedergegeben wird.

Demnach wären also vermuthlich all die und des Aegyptischen nichts als die letzten unkenntlichen Reste älterer voller Consonanten und unter Umständen würde auch ein ägyptisches i so aufzufassen sein 5).

Ist dem aber so, so liegt auch auf der Hand, weshalb die

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2) Ich verstehe leider nichts von Lautphysiologie, hoffe aber, dass die obigen Darlegungen auch trotz ihres unwissenschaftlichen Gewandes verständlich sind.

3) Und doch wohl auch, wenn auch in geringerem Umfang, innerhalb der semitischen. Ich erinnere an den Uebergang von in aramäisches, der gewiss so aufzufassen ist. Sodann übersehe man auch nicht, dass auch dem ägyptischen r, h, k, h und d zuweilen und gegenüberzustehen scheinen. Vgl. z. B. oben rmn 7728?, nhp 982, snḥm, sfh, wsh Em, ndm, nds me. Hier sind die ägyptischen Formen gewiss die ursprüng

licheren.

4) Der Hilfsvokal ě wird dem vorhergehenden Consonanten angeglichen, selbst wenn dieser lang ist, z. B. kôôs (Kшшc) aus *ko's *kôrs. Es sind das die sogenannten gebrochenen Vokale.

5) Der eine sichere uns vorliegende Fall, wo die Stelle eines verschwundenen einnimmt (sis für ), erklärt sich wohl aus dem Vokal dieses Zahlworts. Dieses muss ja einmal *sids gelautet haben (vgl. O,

~) und unter dem Einflusse dieses i wird das aus *sids zunächst entstandene *sis zu siis geworden sein.

lexikalische Vergleichung des Aegyptischen und der semitischen Sprachen so überaus dürftige Resultate ergeben hat. Denn insbesondere die Zahl der Worte, die ein 3 als letzten oder als mittleren Consonanten enthalten, ist Legion und wer will nun all diesen Worten wie: i alt, 3 gross, ur fern, b3 Seele, p3 fliegen, f tragen, m33 sehen u. s. w.,

oder wie eine Pflanze, isht Horizont, wd grün, hab senden, ped Fuss, mih brennen u. s. w.,

oder wie: sk pflügen, sh erinnern, m3 schaffen, "ms wissen, wh suchen u. s. w.

wer will diesen noch ansehen, welcher Consonant hier einmal an Stelle des gestanden hat? Bei dreiradikaligen kann es ja noch eher gelingen, aber bei den vielen zweiradikaligen, bei denen eigentlich nur noch ein Consonant des alten Wortes vorhanden ist, sind der Anhaltspunkte gar zu wenige. Ich halte es sehr wohl für möglich, dass de säen auf zurückgeht oder dass & „satt

werden" mit beweisen?1)

identisch ist aber lässt sich da noch etwas

So wäre denn das Aegyptische gegenüber den semitischen Sprachen als ein Idiom starker lautlicher Zersetzung und Entartung anzusehen; es spielte neben ihnen etwa die Rolle, die das Englische neben dem Deutschen, das Französische neben dem Italienischen spielt.

Ein solcher lautlicher Verfall würde nun aber gut zu der sehr frühen grammatischen Zersetzung passen, die wir an dem Aegyptischen beobachten können. Um 2000 v. Chr. verliert das Aegyptische schon den freien Gebrauch der Possessivsuffixe und sagt dies deinige Haus" pyk pr für prk „dein Haus". Sehr frühzeitig wird ihm das Perfectum seines Verbums durch eine jüngere vermuthlich nominale Bildung halb erstickt und auch diese muss schon im neuen Reiche allerlei zusammengesetzten Formen Platz machen.

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Danach wäre der oben vorgeschlagene Vergleich des Aegyptischen mit dem Englischen unter den germanischen oder dem Französischen unter den romanischen Sprachen auch in grammatischer Hinsicht zutreffend und hier wie dort könnte es wohl die Verpflanzung der Sprache auf ein ursprünglich anderssprachiges Gebiet sein, das die schnelle Zersetzung hervorgerufen hätte. Aber auch der grosse Unterschied in der Kultur, der zwischen Aegyptern und Semiten Jahrtausende lang bestanden hat, wird zur rascheren

1) An ähnlichen Fällen fehlt es ja auch sonst nicht in der Sprachwissenschaft, aber diese sind insofern weniger bedenklich, als dabei nicht, wie in unserem Falle, die eine Sprache nur in ihrem Consonantengerippe überliefert ist. Wäre beispielsweise das Französische in der gleichen Weise überliefert wie das Aegyptische, so würden wenige den Muth haben * oder * (chat) zu gatto, *p3 oder *p (pas) zu passo, *p3 (épée) zu spada und *d oder *d (doux) zu dolce zu

stellen.

Entwicklung jener Sprache geführt haben; ein gebildetes Volk, das arbeitet, handelt und verwaltet, hat nicht die Musse, seine Sprache so zu pflegen und zu erhalten, wie es ein Nomadenstamm kann, der nur Vieh zu hüten und Raubzüge zu machen hat. Aber es ist Zeit, diese Betrachtungen zu schliessen, denn wir haben uns schon von dem sicheren Boden entfernt und jeder weitere Schritt führt uns tiefer in den Sumpf der Hypothesen hinein.

Es würde mich freuen, wenn die hier gegebene Darstellung Kenner der semitischen Sprachen veranlasste, ihr Urtheil über das hier vorgelegte Material an dieser Stelle auszusprechen, damit so eine vorläufige Klärung der grossen Frage einträte. Dann aber werden wir meines Erachtens gut thun, die Angelegenheit wieder auf längere Jahre ruhen zu lassen und uns den Specialarbeiten zuzuwenden, durch die allein sie ihrer Lösung näher geführt werden kann. Für die semitischen Sprachen bedarf es ja gewiss noch mancher langwierigen Vorarbeit, für das Aegyptische wird noch die Arbeit von Jahrzehnten nöthig sein, ehe Wörterbuch und Grammatik auf den Stand gebracht sein werden, der allein ein sicheres Urtheil ermöglicht.

Bd. XLVI.

9

Ist das Schachspiel im Talmud genannt,

und unter welchem Namen?

Von

Dr. Alexander Kohut.

Nach dem Bericht in Kiddushin 21b wirft R. Nachman dem R. Anan vor, dass eine Halacha nicht richtig aufgefasst ward, ,weil ihr wohl, als ihr in der Schule Samuels waret, Iskumdari

Raschi כי הויתו בי בר שמואל באיסקובדרי איטלליתו gespielt habet Raschi .(סקונדרי wofir auch Variante) איסקונדרי und Aruch lesen 09) פספסין erklärt unser Wort durch

=

πεσσεία) Spiel mit den Steinen im Brette", welches wieder durch das franz. “ mérelles, marelles, Mühlenspiel, Damenspiel erörtert wird. Ebenso erklärt er 700D in Synh. 25 b. Auch das Regensburger Ms. des Aruch hat zur Erklärung von 10 das (aus dem Spätlateinischen merallus, Spielmarke, abzuleitende) franz. 2 (siehe Kohut, Aruch Completum VI, 384 und die daselbst angeführte Stelle bei Perles). Auch zu Nedarim 25 a erklärt Raschi pos durch DoBo`Ð zu Shabuoth 29 a es mit 7 min

wiihrend er ,שמשחקין בהן -wiedergiebt und so ist auch unser Wort er קטנות שמשחקין בהן

klärt im Ran (daselbst). Auch R. Nathan ben Jechiel1), der diese drei Citate anführt, erklärt, gemäss der zweiten Erklärung, das fremdsprachliche Wort im Sinne eines Kinderspiels mittels Marken, was auch das von R. Nathan angeführte italienische Wort

[בריצ"לי lies]

=

brincoli, Spielmarken, besagen will. In Nedar. und Shabuoth 1. c. passt auch diese Erklärung. Daselbst heisst es nämlich, man verwarnt den Schwörenden vor reservatio mentalis, denn er könnte dem Kläger gegeben haben pos Spielmarken, die er Zuzim nannte. In Kidd. 1. c. jedoch kann nur von einer Spielart die Rede sein, welche zur Kurzweil der Männer diente, da R. Nachman den Vorwurf erhebt, dass wegen dieses Spieles das ernste Halachastudium vernachlässigt wurde. Man kann doch wohl nicht annehmen, dass in dem Lehrhaus Samuels ernste Gelehrte mit Spielmarken sich befasst hätten? Aus diesem Grunde ist die

1) Aruch Completum I, 197.

.vorzuziehen הייתם שוחקים

von R. Nathan angeführte Erklärung Rabbi Chananel's bɔ 133 Natürlicherweise ist das Spiel mit kleinen Hunden" in dem Sinne zu nehmen wie in Kethuboth 61 b, wo neben dem Nerdspiel') das Spiel mit kleinen Hunden“ N11713 sop, wofür auch 2) die L. A. p, angeführt ist. Rabbi Nathan (Art. ) fasst die Worte im natürlichen Sinne auf als kleine, kurzfüssige (Schooss-)Hunde, mit denen man zu spielen pflegt, was wohl, da im Kethuboth 1. c. von Frauenspielen die Rede ist, gemeint sein kann; allein durch die Nebeneinanderstellung mit, welches eine Art Würfelspiel ist, wird es klar, dass das Spiel mit kleinen Hunden auch eine Art Brettspiel, Damenspiel bedeuten müsse. Raschi hat das Zwingende dieses Umstandes nicht in Betracht gezogen. da er zu den Worten & abburat

משחקת בכלבים דקים ושחוק שקורין : bemerkt קיטנייתא ונרדשיר

pp. Er erklärt daher buchstäblich ein Spiel mit kleinen Hunden und (hinsichtlich :) échecs (Schach). Auch Maimonides zur Mischna VI Absch. III Synh. erklärt 3) durch Nerd und, bekanntlich ar. und pers. Name des Schach 1), vgl. auch seine Bemerkung zu Shabb. XXIII, 2. Auch arabische und türkische Autoren haben das Nerd und Schachspiel häufig verwechselt, und Würfelspiel mit dem Schachbrett confundiren auch die Erklärer der Sanscrittexte, auf die wir weiter verweisen werden. Es ist nämlich eine vielfach besprochene und wie es scheint noch nicht abgeschlossene Frage, welchem Zeitalter und welchem Volke wir das Königsspiel zuweisen sollen. Während Firdûsî 5) es durch einen Inder, Gesandten des Königs von Kanúj (Kanyakubja) am Hofe des grossen Sásànidenkönigs Nushirvân (529-577) einführen lässt, sprechen arabische Schriftsteller von einem viel früheren und zwar indischen Ursprung des Spieles.") Behauptet doch sogar Duncan Forbes it claims an antiquity of 5000 years!" Die Wahrheit wird wohl auch hier in der Mitte liegen und es wird gestattet sein, dem indischen caturanga ) ein hohes Alter zuzuweisen. Auffallend erscheint es jedoch, dass bis jetzt noch wenig anderweitige Erwähnungen des Schachspiels in indischen Texten gefunden sind. Es ist daher sehr verdienstlich, dass Prof. Weber sich im Jahre 1872 mit dem Gegenstand in seiner gründlichen Weise befasst

1) Aruch Completum V, 388 s. v. 7.

2) Aruch Art. 10P. Ueber die Etymologie siehe unsere Bemerkungen im Art. (Aruch Completum II, 345).

3) Bekanntlich zußsia, Würfelspiel, s. Aruch Compl. VII, 56.

4) Aruch Compl. V, 388 und die daselbst angeführte Ansicht des Toss. Jomtob.

5) Ende des Shâh-Nameh.

6) Vgl. Hyde, hist. Shahilud (Oxon) 1694, p. 32 ff., 41 ff.

7) History of Chess etc. p. 33.

8) Davon ist bekanntlich zu deriviren das pers. shatrang, arab. shitranj, span. axedrez, fr. échecs, engl. chess. Vgl. auch Kuzari p. 426 ed. Cassel.

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