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hat.) Es kann selbstverständlich nicht unsere Aufgabe sein, den auf Grund dreier sämmtlich in bengalischer Schrift vorliegenden Quellen constituirten Text, den Prof. Weber eingehend und kritisch bespricht, hier auch nur zu berühren. Uns interessirt bloss ein am Ende jener Abhandlung 2) aus Forbes'3) genannter Schrift citirter Passus, wonach eine Meinung dahin geht, dass das Schachspiel "the invention of an ancient Grecian sage by name Hermes" war, dass es respective und zwar in der Form des Shatranj i Kâmil "perfect chess", also mit 56 Figuren zu spielen, durch Alexander den Grossen und seine Soldaten nach Indien gekommen und dort bald darauf durch Sassa, den weisen Minister des Königs Kaid, in die mit nur 32 Figuren zu spielende Varietät des Spieles umgeformt worden sei."

Prof. Weber legt zwar dieser Vermuthung kein besonderes Gewicht bei, fügt aber doch hinzu, dass die Entstehung des indischen Spieles doch vielleicht irgendwie durch eine Bekanntschaft mit diesen abendländischen Spielen (ludus latrunculorum) veranlasst sein könne. Es wäre dann hier derselbe Fall eingetreten, den wir ja noch anderweitig (bei den Fabeln, bei astronomisch-astrologischen Vorstellungen etc. etc.) zu beobachten Gelegenheit haben, dass ein ursprünglich occidentalisches Gut nach Indien einwandert, dort neue Gestalt annimmt und in dieser neuen Gestalt aus Indien wieder nach dem Abendlande zurückkehrt." Herr Prof. Weber erwartet, ehe er sich diesbezüglich entscheiden will, neuere Berichte aus indischen Quellen und der Pâli-Litteratur.

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Wie aber, wenn der Talmud einen Wink zur Unterstützung dieser Vermuthung uns gäbe? Ich meine gerade unser fragliches Wort O. Bekanntlich ist Iskander die arabische und persische Bezeichnung des Namens Alexander.) Wie nun, wenn der Talmud das Schachspiel mit 17 Iskander (Alexander)-Spiel bezeichnet haben wollte? Dass sonst im Talmud 0:0 stets die Schreibung Alexander's des Grossen ist 5), dürfte kein Einwand sein, da ja gerade das Alexanderspiel zum Unterschied von dem Namen Alexander vielleicht unter dem in den Zeiten Samuel's bekannt gewesenen Namen Iskanderspiel absichtlich anders geschrieben worden ist. Wenn demnach wegen irgend eines Spieles die Halachastudien vernachlässigt werden konnten, so kann nur ein solches Spiel gemeint sein, welches auch als Spiel Ernst ist, es kann nur Schachspiel Auch Delitzsch") vermuthete in po per Metathesin

sein!

1) Einige Daten über das Schachspiel nach indischen Quellen (Monatsbericht der königl. Akademie der Wissenschaften in Berlin, 8. Febr. 1872). 2) Daselbst p. 88.

3) History etc. p. 62.

4) Al wurde nämlich merkwürdigerweise als Artikel genommen und daher Alexander in Iskander verstümmelt.

5) Aruch Completum I, 94.

6) Orient 1840, S. 53.

= סדורנקי

tschaturanga, was mir aber gewagt erscheint, da das
tsch im Talmud mit

wieder

c des Skt. entsprechend dem.
gegeben ist1) und auch das neupersische shatrang etwa
transscribirt worden wäre. Mehr Wahrscheinlichkeit und weniger
Gezwungenheit hat demnach unsere Annahme, das sicherlich zur
Zeit Samuels schon vorhanden gewesene Schachspiel mit Iskander-
Spiel zu benennen nach der Voraussetzung, dass Alexander der
Grosse der Erfinder oder Vermittler gewesen. Wenn nun R. Chananel

O nicht als Schachspiel erkannt hat, so kommt er doch
insofern der Sache nahe, als auch das Würfelspiel in dem sogenannten
Trictrac-Spiel von den Auslegern der Sanscrittexte untereinander
vermengt wurde. Ich bin nämlich (mit Delitzsch) 2) der Meinung,
dass
„kleine Hunde" eine Bezeichnung von Trictrac-
Steinen ist, die hundsförmig geformt zu sein pflegten, wie sie ja
auch bei den Arabern Kilab heissen, während die der Perser die
Gestalt von Löwenköpfen hatten, daher denn auch Hyde „Nerdeshir"
mit trunculus leoninus übersetzen will. Ich bin demnach der Ansicht,
dass R. Chananel mit dem zur Erklärung von ON angegebenen
Ausdruck kleine Hunde" eben diese Trictracsteine ge-
meint habe. Einen schlagenden Beleg für solche Verwechslung der
Trictracsteine mit den Steinen in der Schachfigur können wir lesen
bei Weber 3), der den Scholiasten Ananta citirt, wonach er ein im
12. Jahrhundert von Govardhana gebrauchtes Wort çârî dahin er-
klärt: caturañgaguțikâ iva d. h. wie eine Schach figur, während
das Wort nur wie ein Stein im Trictrac-Spiel", wie Prof. Weber
erweist, bedeutet. Noch andere Beispiele ähnlicher Verwechslung
werden aus anderen Werken von Weber angeführt.

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Eine Stelle (aus Hala's Saptaçatakam) möge uns jedoch gestattet sein näher ins Auge zu fassen, weil sie ein besonderes Licht auf unsere in Rede stehende Ausdrucksweise: oder

-womit Steine im Würfel קיסנייתא זוטרתי oder גורייתא קיסנייתא

spiel bezeichnet werden sollen, werfen kann. Die Stelle lautet 4):

Sunahapaürammi gâme

bindanti tuha kaeņa så vâlâ |
pasaasari vva gharam -
gharena kaïà vi khajjihaï ||

,Dies Mädchen, das deinethalben in dem an Hunden reichen Dorfe von Haus zu Haus umherstreift, wie eine Figur im Würfelspiel", wird gewiss noch einmal gebissen werden."

"

1) Vgl. Aruch Completum IV, 70; vgl. auch das. VI, 322.

2) Orient 1840, p. 52. Irrig ist jedoch seine Bemerkung, dass P zúves ist, siehe vielmehr unsere Erklärung Aruch Comp. II, 345.

3) Nachträge zu seiner Abhandlung: über das indische Schachspiel, Monatsbericht, 18. Juli 1872, p. 564.

4) Ibidem p. 566.

Unter den Häusern, bemerkt Weber, sind da offenbar die Felder des Brettes, unter dem Dorfe das Würfelbrett selbst, unter den Hunden die Steine des Gegners zu verstehen. Und wiederum kommt Weber darauf zurück, dass die Entstehung des indischen Schachspieles etwa doch durch eine Bekanntschaft mit den abendländischen Spielen, dem ludus latrunculorum nämlich etc., veranlasst sein könne. Bei den Griechen hiessen ja nämlich die Steine dieses (Würfel-)Spieles zúvɛs, Hunde, worin S. Birch 1) ein Zeugniss des ägyptischen Ursprungs des Spieles selbst erkennt, da "some Egyptian draughtsmen have the head of the dog or jackal."

Auch das Regensburger Ms. des Aruch hat im Art. 108 offenbar mit Bezugnahme auf die Erklärung des R. Chananel

.פי' ל' גור אריה, בגורי כלבים הייתם משחקים

Dies würde

stimmen zu Hyde's oben mitgetheilter Ansicht, wonach (bei den Persern) die Trictracsteine löwenförmig gestaltet waren. Sei dem, wie ihm wolle, so hat R. Chananel offenbar mit seiner Erklärung nur künstliche, nicht lebende Hündchen gemeint.2) Vielleicht hat auch R. Nathan im Art. 10 nur künstliche Hündchen im Sinne,

פי כלבים קטנים כמיני שגל :wenn er unser Wort erklärt wie folgt

12 und Abr. Zakkuto (im handschriftlichen Werk Ikkare Hatalmud) fügt zum Schluss noch hinzu &, was auch in R. Haschana 4 a mit Bezugnahme auf Nehem. II, 6 von Rabba bar Lima im Namen Rab's gesagt wird. Im Artikel b (Aruch C. VIII, 26) weise ich nach, dass das sansc. und pers. shagâl, canis Schakal3) gemeint ist. Hiernach fänden wir auch das Zeugniss Birch's bestätigt, dass (ägyptische) Schachfiguren Hundeoder Schakal köpfe hatten.

aureus

Als Resultat unserer Untersuchung können wir daher angeben: 1) In Ned. 25 a und Shabuoth 29 a heisst nach Aruch und

.Soviel wie Spielmarken (סקונדרי) אסקונדרי Raschi

2) In Kiddushin 21b nach Raschi Brettspiel, Mühlenspiel, nach Aruch (zweite Erklärung) ebenfalls Spielmarken.

3) Nach R. Chananel (erste Erklärung im Aruch) heisst in Kidd. eine Art Trictrac-Spiel sowie Nop (mit den Varianten wie oben angegeben) auch in Kethub. 61b und hat Aehnlichkeit mit dem Nerdspiel (Würfelspiel).

4) Unabhängig von all den citirten Erklärungen von R. Chananel, Aruch und Raschi wäre aber es in Kidd. Schachspiel, zubenannt nach Iskander (Alexander dem Grossen), durch den es im Orient bekannt geworden sein soll.

1) Rhampsinitus and the game of draughts p. 14.

2) Nicht so scheint die Ansicht des R. Nathan im Art. 11 zu sein. 3) So auch im Altfranz. jackal, jakal, jachal; Neufranz. chacal; Ital. sciacal. Vgl. Webster, Dictionary, der aber fälschlich verweist auf Hebr. 2! (Fuchs).

5) Da arabische, türkische und Sanscrit-Autoren die Steine im Würfelspiel mit den Steinen im Schachbrett oft verwechseln, so kann auch R. Chananel mit seiner Erklärung Spiel mit kleinen Hunden", d. h. kleinen Hundfiguren, das Schachspiel gemeint haben, obwohl diese Auffassung eine irrige ist. Der Talmud selbst hatte aber höchst wahrscheinlich in Kidd. unter pos das Schachspiel verstanden!

Zu berichtigen ist Maimuni's Erklärung (sowie R. L. Heller's),

sowie auch die ähnliche Erklärung Raschi's hinsichtlich

,Schachspiel bedeuten wirde פספסים und קוביא, נרדשיר wonach

von شطرنج

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irrig ist. Borhani Qatiu lässt . gegensätzlich zu erfunden sein (vgl. Vullers, P. Lex. s. v. J.).

بوزرجمهر

New York im März 1891.

Bemerkungen zu Geiger's Uebersetzung des PehlewîBuches Jâtkâri Zarêrân.

Von

Theodor Nöldeke.

W. Geiger hat sich durch die Uebersetzung des Zarêr-Buches 1) ein grosses Verdienst erworben. Ich gedenke an einem anderen Orte eingehender über diese Schrift zu reden, die ich etwa ins 6. Jahrhundert n. Chr. setze und als eine indirecte Quelle des Schâhnâme ansehe 2). Hier möchte ich nur einige Bemerkungen über Einzelheiten des Textes oder der Uebersetzung geben.

Die Uebersetzung Geiger's ist ohne Zweifel durchweg zuverlässig. Ich schliesse das aus den zahlreichen, zum Theil schwierigen, Stellen des Originals, die er in Transscription anführt. Wegen der unglücklichen Vieldeutigkeit der Pehlewi-Schrift, der Mangelhaftigkeit unsrer Sprachkenntniss und der Entstellung des Textes in der einzigen Handschrift 3) bleiben allerdings einige Stellen dunkel. Wo Geiger nicht weiter kommt, ist mir das in der Regel auch nicht möglich gewesen. Nur in Kleinigkeiten kann ich seine Lesung oder Uebersetzung verbessern; diese Verbesserungen gebe ich im Folgenden.

Zuvor bemerke ich aber noch, dass ich bedaure, dass sich Geiger nicht zu einer consequenten Umschreibung des Pehlewî entschlossen hat. Er konnte wesentlich phonetisch umschreiben 4), entsprechend seiner wie meiner Auffassung dieser Schrift, oder er

1) Das Yātkāri Zarīrān und sein Verhältniss zum Sah-name, Sitzgsber. d. philos.-philol. u. hist. Class. der k. bayer. Akad. d. W. 1890, 2, 43 ff. 2) S. Sitzgsber. der Wiener Akad. d. W. 1892. Da lege ich auch dar, warum ich lieber Zarer als Zarîr schreibe.

3) Geiger hatte West's Abschrift der Bombayer Hdschr. zur Verfügung nebst einer Collation der Teheraner Copie, die im vorigen Jahrhundert von der Bombayer genommen ist, als diese noch nicht so von Würmern beschädigt war wie jetzt.

4) Allerdings wird man auch bei phonetischer Umschrift Rücksicht auf die historische Schreibweise nehmen und z. B. manchmal ein t wiedergeben, zur Zeit der Abfassung der betreffenden Werke schon ein d oder dh gesprochen wurde.

ΠΟ

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