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und Getränke, in der schönsten Form. Er ist, mit einem Worte, mäßig, ohne, ein Cornaro, den feinsten Genüssen zu entsagen, indem er sich ihnen mit verständiger Wahl hingibt. Der Gourmand verdirbt sich oft den Magen; der Gourmet thut dies vielleicht langsamer, aber gründlicher, und wird daher im Alter leicht zum Hypochonder. Der Gastrosoph wird im Gegentheil selbst eine geschwächte Gesundheit durch kluges Verhalten wieder herzustellen wissen.

Daß dies Werkchen vielfachen Aerger geben wird, er kenne ich im voraus. Meine Gelehrsamkeit, die in der That nicht weit her ist, erscheint groß in culinarischer Hinsicht. Das ist ärgerlich für die Gelehrten, die ja ohnedies oft eifern gegen die Freuden der Tafel, welche sie sich nicht häufig verschaffen können. Ucberdies haben, wie schon Celsus bemerkt, die Gelehrten schlechte Magen: daher sind die meisten nicht nur blaß und mager, sondern auch traurig. Rousseau hing, wenn er nicht sprach, den Kopf auf die Brust -, die Stellung des Nachdenkens und der Betrübniß, wie Zimmermann bemerkt. Auch leiden die feinsten Köpfe von den schädlichen Wirkungen der Speisen und Getränke. Ihre Gesundheit ist, wie ihre Zugend, von allen Gefahren umgeben.

Was meine Wenigkeit anbetrifft, so darf ich essen, was mir schmeckt, denn das bekommt mir auch meine Lust ist mein Arzt. Diese Regel ist gut für alle verstän digen Menschen!

Als ich einige Bogen des vor mir liegenden Buchs gc= schrieben und überall die bezüglichen Stellen citirt hatte, sah ich ein, daß dies nicht gehe; daß dies Verfahren das

Buch nicht besser, daß es dasselbe ungenießbar machen würde. Ich habe daher nur wenig citirt, besonders nur die minder bekannten Schriftsteller und dann fast überall nicht blos dem Sinne nach, sondern, wo ich diesen leidlich ausgedrückt fand, oft auch wörtlich überall Das abgeschrieben, was ich brauchbar fand, wie schon das Motto: Nur Bekanntes

freimüthig eingesteht.

Die Alten benutten oft die Schriften ihrer Vorgänger, ohne sie zu nennen. So gibt Aristoteles im 5. Buch, 27. Capitel seiner Naturgeschichte ganz offenbar einen Auszug aus Herodot, im 2. Buch 68. Capitel, ohne ihn zu nennen. Unser jeßiges Citirwesen und Unwesen war damals nicht Sitte.

Compilation kann nicht blos verziehen, sie kann sogar ein Verdienst werden, wenn sie aus einem bestimmten Gesichtspunkte zur Unterstüßung und Lebendigmachung eines Gedankens entstanden ist. Der Leser, dem nicht alle Quellen zu Gebote stehen, dessen Zeit nicht ausreicht, zehn oder zwanzig Bücher über einen Gegenstand zu lesen, muß dem Compilator dankbar sein, wenn er das Beste und Neueste über denselben vereint darbietet. Das Verdienst des Sammlers steigt, wenn er aus dem verschiedenartigsten Stoff einen homogenen schafft; besonders aber wenn es gelingt, aus diesem noch die Quintessenz, das Acqua di miele, zu ziehen.

Dies ist natürlich meine Absicht gewesen: ob es aber an meiner Natur, oder was mir denn doch wahrschein

licher vorkommt - an meiner Bildungsstufe gelegen hat, wenn ich hinter diesem Ziele geblieben bin, kann der Leser besser beurtheilen als ich. So klingt es z. B. freilich recht schön, den Aristoteles, den Helvetius citiren zu hören; aber, wenn damit zugleich Theorien gebracht werden, die die neuere Wissenschaft längst beseitigte, so gibt man sich allerdings sichtbare Blößen. So etwas einzusehen, ist ein Glück, selbst wenn man nicht immer diese Mängel vermeiden kann. Man wird mir auf meine simple Versicherung glauben, daß ich gern weise sein möchte wie der große Salomo; käme es auf Vorsäte an, so würde ich unbezweifelt die Sprache der Königin Gulnare aus,,Tausend und einer Nacht" reden, deren gewöhnliche Sprache dieselbe war, in welcher die auf dem Siegelringe des großen Propheten Salomo cingegrabene Inschrift verfaßt ist.

In Wahrheit aber habe ich, die Zusammenstellung etwa ausgenommen, kein Verdienst an diesem Buche, am allerwenigsten ein gelehrtes. Ich weiß wenig, am wenigsten gründlich wie sollte ich dies auch, da ich schon in meinem. neunzehnten Jahre den Feldzug in Rußland, und dann den in Deutschland und Frankreich mitmachte, und sich auch die in der Jugend versäumte classische Bildung immer rächt und nicht ersehen läßt! Aber ich habe seit fünfunddreißig Jahren viel gelesen, und nichts Schlech= tes; auch aus dem Gelesenen immer viel excerpirt. So bin ich zu einigen tausend Citaten über die edle Kochkunst gekommen und habe vielleicht mehr als noch einmal soviel im Gedächtniß. Sollte ich 10,000 Male citiren? welcher Leser kann das wünschen? Dvid sagt:

Alles dienet zur Schönheit. Doch ist's kein reizender Anblick,
Das entstehen zu sehn, was nur entstanden gefällt.

Viele, sehr viele Citate find nothwendig aus ganz bestimmten Büchern zu nehmen, und daher nur dort zu suchen. Wer vom Essen und Trinken der griechischen Helden schreibt, wird Homer zu Rathe ziehen; und den Athenäus, wenn von griechischen Feinzünglern die Rede ist; Nonius und Apicius werden für die römische Küche dasselbe leisten und Carême und BrillatSavarin für die französische. Den Gourmand werden. überdies die Quellen wenig interessiren; er hält sich an die Sache, und nur an sie. Der Gelehrte aber fennt die Quellen sehr viel besser als ich und ihn erfreut ihre Auffindung.

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Mit Aerzten bin ich am gründlichsten verfahren; ich kenne den Hippokrates und Galen und von den Neuern vorzüglich Paracelsus und seinen Apostel Rademacher, Boerhave, Hufeland, Reil, Zimmermann, Darwin (System der praktischen Heilkunde"), I. Müller (,, Handbuch der Physiologie"), K. W. Stark (,,Alge= meine Pathologie"), J. A. Schmidt (,, Materia medica“), C. W. Ideler (,, Allgemeine Diätetik“) u. s. w. Auf meinen Reisen in Rußland, England, Frankreich, Holland, Italien und Spanien habe ich so viel als möglich gute Esser und gutes Essen und Trinken kennen gelernt und in meinen Reisejournalen Alles bemerkt, freilich oft flüchtig, was mir hierüber interessant schien. Blieb ich irgendwo lange, wie z. B. in Nizza, so konnte ich gründ

licher sein, wie man meiner Kenntniß des Olivenöls ansehen wird, die zuverlässig ist.

Seit einigen Jahren durch Krankheit genöthigt, mich zurückzuziehen, lebe ich auf dem Lande und bin auf meine kleine Bibliothek von einigen tausend Bänden beschränkt, sodaß ich leider nur einen kleinen Theil meiner Excerpte prüfen konnte; ich habe, wie ich gern gestehe, manche Fehler gefunden und besorge gleiche Fehler bei dem nicht corrigirten, kann sie aber nicht verbessern: an Fleiß und gutem Willen hat es mir nicht gefehlt.

Dem griechischen Gastmahl, welches dies Buch beschließt, habe ich Barthélémy's,,Reise des jungen Anacharsis" zum Grunde gelegt, seine mehrern hundert angeführ ten Citate aber ausgelassen; dagegen aus griechischen Schriftstellern das Gastmahl so erweitert, daß es dreifach so stark geworden ist.

In dem,,Salat" überschriebenen Auffahe habe ich alles Mögliche citirt, was zu citiren war: der Leser, auch der Gelehrte, wird daran einen Maßstab finden, wie viel von dem vorliegenden Werke mein Eigenthum sein dürfte.

So übergebe ich denn nach dieser Generalbeichte getrosten Muths dies Amalgam dem Publicum, welches mich in Wahrheit immer und überall gütig und über Erwarten aufgenommen hat.

Wenn es nur nicht zuviel ist! sagte mir ein Freund. Aber in einem Nosengarten ist der Ueberfluß an Rosen kein Fehler, wie ich das recht lebendig in der Villa

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