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tagen um 24% der Seelenzahl, an gewöhnlichen Sonntagen um 14% gezählt, bei Abzug der Kinder 22% weniger, in den Städten sinkt der Kirchenbesuch bis herunter auf 2% P. macht Vorschläge für die Ausführung der Zählung.

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Getraut wurden in ganz Preußen 1876/80 im Durchschnitt 88,22, 1897 93,33% der rein evangelischen Paare, von der Hälfte der Mischehen 79,21 bez. 91,74%; in den übrigen deutschen Ländern sind die Prozentsäße fast durchweg höher, ganz be sonders bei den Mischehen. [Wo bei rein evangelischen Ehen mehr als 100% gezählt sind, da ist nach P. die Eheschließung in einem früheren Kalenderjahr erfolgt. Er könnte übrigens auch hier die Eheleute wandern lassen, ehe sie kirchlich getraut werden. Es nimmt nur Wunder, wie z. B. im Regierungsbezirk Aachen 1881/97 der Jahresdurchschnitt beständig zwischen 100,22 und 110,48% hat bleiben können! Könnte es nicht damit zusammenhängen, daß ebenda bei den Mischehen der Prozentsaz gar so niedrig ist? Dem Vorurteil Pieper's für die Zählungen der Pfarrämter verdanken wir auch die gewagte Behauptung S. 50: das Aufschnellen der Zahl von Mischeheschließungen nach Einführung des Standesamts um 9% erkläre sich durch die standesamtliche Erleichterung dieser Verbindungen!? Es muß heißen: durch die genauere Feststellung. Wenn in Elsaß-Lothringen von der Hälfte der Mischehen 200% getraut werden sollten, ähnlich in Mecklenburg-Streliß, dann blieben für die katholische Kirche gar keine übrig.] Die in jedem Jahre anhängig gewordenen Ehescheidungs Prozesse betrugen in Preußen 1881: 4489, 1897: 7682; geschieden wurden 2329 bez. 5716 Ehen, von 100000 Ehen waren es 1881,85 im Durchschnitt 67,62, 1891/95: 86,77. Die Ehescheidungen sind am zahlreichsten in den großen Städten, und bei den Protestanten häufiger als bei den Katholiken. [Mit der größeren geistigen Beweglichkeit müssen auch einige Uebelstände in Kauf genommen werden; auch mag die katholische Scheu vor der Scheidung mehr zu bloßen Trennungen führen.]

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Die Beteiligung an kirchlichen Wahlen betrug 1885,89 in Altpreußen um 12% der „Wahlberechtigten", anderwärts zwischen 5% und 50%. [P. sagt nicht, wen er unter den Wahlberechtigten versteht, ob die, welche in die Wählerliste eingetragen werden dürfen, oder die, welche sich zu dieser angemeldet haben und demnach eingetragen sind, wie dies bei uns so schön geordnet ist; sowohl der Prozentsatz der letzteren als derjenige der eigentlich Wahlfähigen müßte angegeben werden. Die Beteiligung an den Wahlen hängt übrigens ganz davon ab, ob streitende Parteien vorhanden sind, ein Gradmesser für das kirchliche Leben ist sie nicht; wo man mit den Gemeinde-Körperschaften zufrieden ist, geht man nicht wählen.]

Ueber die Geldaufwendungen in den Gemeinden ließ sich nicht annähernd etwas Zutreffendes ermitteln. [Den Kirchensteuern müßten übrigens die Gebühren angereiht werden. Die Beiträge in Altpreußzen zu den angeordneten Kirchen- und HausKollekten betrugen auf den Kopf in den einzelnen Provinzen 1875 zwischen 3,23 und 9,18 Pfennigen, 1896 zwischen 5,23 und 12,19 Pf. [wobei die vermehrte Zahl der Kollekten mit in Anschlag zu bringen ist]. Die Geschenke und Vermächtnisse beliefen sich 1875/85 im ganzen auf 16535996 Mark, 1886/96 auf 28935825 Mark, davon für gottesdienstliche Zwecke um 40%, für Wohlthätigkeits-Zwecke um 36%. Im Jahre 1898 empfing, soweit die Staatsbehörden davon amtliche Kenntnis erhielten, die evangelische Kirche in 160 Zuwendungen 3,8, die katholische in 234 Stiftungen 4,4 Millionen Mark; das würde auf katholischer Seite im Verhältnis etwa die doppelte Opferwilligkeit sein, jedoch sind hier 3,1 Millionen, und das ist übertrieben viel, für Kultuszwecke bestimmt, für andre Zwecke bei den Evangelischen 2,1, bei den

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O. Lorenz, Zur kirchlichen Statistik Deutschlands.

Katholiken 1,3 Millionen. [Es wird gewöhnlich übersehen, was die Opferwilligkeit der Evangelischen für außerkirchliche Anstalten und Vereine leistet, woran die Katholiken nur einen geringen Anteil haben. Auch rührt ein ansehnlicher Teil der katholischen Zuwendungen von Priestern her, für die das eine leichte Sache ist.]

Die Heranziehung der evangelischen Kirche bei Beerdigungen hat sich 1880,97 in Berlin mehr als verdoppelt: von 20 auf 46,07% der Sterbefälle, in Altpreußen stieg sie von 60 auf 72,41%; auch im übrigen Deutschland hat sie größtenteils zugenommen; je nachdem bei Kinderbegräbnissen eine Feier stattfindet oder große Ent. fernungen diese verhindern, ist der Prozentsaß höher oder niedriger.

In einem letzten Abschnitt gibt P. einen kurzen Neberblick über katholische Kirchenverhältnisse. Bezüglich der evangelischen Kirche kommt er zu dem Schlußergebnis: Sie befinde sich keinesfalls im Stillstand oder Rückgang, sondern bilde noch immer eine für das Volksleben segensreiche Macht mit einem kräftigen Triebe zur Fortentwickelung entsprechend der Neugestaltung der Gegenwart. Aus dem Gang und Stand der kirchlichen Verhältnisse solle man freudige Hoffnung schöpfen, aber auch Mahnung und Anregung entnehmen für die Erreichung von ungleich größeren Erfolgen.

Die vorstehenden Mitteilungen aus dem Pieper'schen Werk sind darum über eine Buchanzeige weit hinausgegangen, damit die Leser, welche das viele Zahlenmaterial zunächst abschrecken könnte, ohne große Mühe sich überzeugen, welche wertvollen Erkenntnisse aus dem Buche zu gewinnen find. Ist es gestattet für künftige Auflagen einigen Wünschen Ausdruck zu geben, so wären das etwa folgende. Die Erläuterungen ließen. sich, besonders soweit sie die Zahlen der Tabellen nur wiederholen, wohl etwas einschränken. Zur Gegenüberstellung von Protestantismus und Katholicismus dürfte die beiderseitige Beteiligung am Besuch der höheren Schulen und an den gerichtlichen Bestrafungen hinzuzunehmen sein, auch eine Untersuchung darüber, inwieweit und aus welchen Ursachen auf die eine oder andere Konfession ein größerer Anteil an den unehelichen Geburten und an Gehirnerkrankungen (Irrsinn und Selbstentleibung) fällt. Die Bewegung in Kirchen- und Abendmahlsbesuch ließe sich auf 200-300 Jahre zurück darstellen, wenn die Kirchenbehörden aus den kirchlichen Verzeichnissen und Rechnungen die Klingelbeutel Erträge, die Zahlen der Kommunikanten (nötigenfalls statt derer den Wein- und Hostienverbrauch) und zur ungefähren Berechnung der Seelenzahl die jähr. liche Zahl der Taufen ausziehen ließen (frommer Wunsch?!). Bemerkt sei noch, daß die unstreitige Ueberlegenheit der evangelischen Bevölkerung nicht so durchaus der evangelischen Kirche gut geschrieben werden darf, sondern vielmehr dem befreienden protestantischen Geiste, hinter welchem die Kirche gern weit zurückbleibt.

Zu berichtigen bez. aufzuklären würden folgende Stellen sein, die mir auf gefallen sind: S. 18, 26, 28: Die Zahlen der Evangelischen u. Katholiken in Preußen im Jahre 1871 sind nicht ganz gleich. S. 27, Zeile 16: größer, nicht geringer. S. 39 Tabelle 21: 644,2, nicht 6444,2. S. 44 3. 6—8: vom Tausend 12 u. s. w., nicht 12 Prozent 1. f. w. — S. 57: „Kirchlicher Einfluß auf die Eheschließungen der Männer erscheint bestimmender von katholischer als evangelischer Seite; aber gerade die Mischehen katholischer Männer sind zahlreicher. S. 61: „Das Muster aller Provinzen“ in der Erziehung der Kinder aus Mischehen „ist und bleibt Posen"; Posen wird jedoch weit übertroffen, besonders von Berlin. S. 101: Wenn 1861/90 im Reg.- Bezirk Danzig die polnische Bevölkerung von 22,8%, die deutsche von 24,1% zugenommen hat, so war hier das Deutschtum nicht im Nachteil. S. 102 Zeile 13-15: von 1000 nicht 90,8%2c., sondenn 90,82c.; bei den Kaffuben betragen die Zahlen der evangelischen u. katholischen zusammen mehr als 1000.

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S. 106, Tabelle, Spalte 7, gibt eine zu große Bewohnerzahl auf ein qkm für das Deutsche Reich an, vgl. Sp. 4 u. dagegen 6 mit 3, auch S. 13. - S. 111, Tabelle 58, Ueberschrift der letzten Spalte: 1895, nicht 1875. S. 179 Zeile 13: mit ihrer, nicht mit

seiner. S. 184 Spalte 2 zu 1875/81:

93,92 irrtümlich gleich Spalte 2.

109, nicht 70.

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S. 211, Spalte 8, lezte Zeile: S. 231 Zeile 7: Von rechts nach links, nicht umgekehrt. S. 245 Zeile 13 von unten sind die Zahlen der Ehefcheidungen: 72,32c. auf 1000 Chen nicht möglich.

Literatur.

Nietzsche's Welt- und Lebensanschauung in ihrer Entstehung und Entwicklung dargestellt und beurteilt von D. Otto Ritschl. Zweite Auflage. Freiburg i. B. 1899, Verlag von J. C. B. Mohr; 107 S.

Aus Vorträgen des Verfassers auf dem theologischen Ferienkursus in Bonn hervorgegangen, 1897 in erster Auflage erschienen, ist diese Schrift in der vorliegenden 2. Auflage nur in dem Bericht über Nietzsche's Anschauungen und deren Entwickelung nahezu unverändert geblieben, dagegen in der Einleitung teilweise und in dem kritischen Abschnitt fast ganz neu bearbeitet worden. Dazu veranlaßte den Verf. die aus dem inzwischen erschienenen 2. Bande der Biographie Nietzsche's von Frau Förster - Nietzsche erhaltene genauere Kunde von dessen Persönlichkeit und den Erlebnissen und Erfahrungen in der für seine spätere Entwicklung wichtigsten Zeit seines Lebens, deren Beachtung ihm nötig schien, um über Nietzsche's Gedankenwelt ein ausreichend begründetes Urteil zu gewinnen. Es ist freilich nicht die ganze Gedankenwelt Nietzsche's, die hier aufgeschlossen und beleuchtet wird; der Verf. macht auch ausdrücklich selbst nicht den Anspruch auf irgend welche Vollständigkeit seiner Darlegungen. Immerhin könnte der Leser auf Grund des Titels der Schrift Nietzsche's Welt- und Lebensanschauung - auch er warten, über die Ansäße und Fragmente eines philosophischen Systems, die sich bei Nietzsche finden, über seine principielle Stellung in Bezug auf Erkenntnistheorie und Metaphysik, soweit sich eine solche überhaupt ermitteln läßt, wenigstens Andeutungen zu empfangen, die vielleicht noch mehr Licht über die Entwicklung seiner Anschauungen verbreitet hätten. So ist der Unterzeichnete durch eine fortgehende Konfrontierung von Nietzsche's Ansichten mit Schopenhauer's subjektivem und objektivem Idealismus, seinem Pessimismus, seiner Ethik und Aesthetik zu der Ueberzeugung gekommen, daß Entstehung und Gestaltung von Nietzsche's Ansichten in noch höherem Maße, als man gewöhnlich annimmt, ja in ganz außerordentlichem Maße durch Schopenhauer bestimmt worden sind, sowohl positiv durch die ursprüngliche Abhängigkeit von ihm, als negativ durch den späteren Gegensatz zu ihm. Indem Ritschl sich im wesentlichen auf das Gebiet der Religion und Moral beschränkt, hat er sich seine Aufgabe vereinfacht und erleichtert, in dieser Begrenzung aber glücklich gelöst. Die Unterscheidung mehrerer, sehr verschiedener Entwicklungsperioden in Nietzsche's Anschauungen und Lehren, die Darlegung der Genesis derselben unter dem Einflusse innerer und äußerer Faktoren, die reichhaltige Ausleje markanter Stellen aus Nietzsche's Schriften: das Alles zusammen gibt dem Leser ein klares, anschauliches Bild seiner Denkart, seines inneren Lebens und seiner literarischen. Wirksamkeit.

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Das Urteil des Kritikers, Nietz'sche's Lehre gegenüber meist durchaus ablehnend, wie nicht anders zu erwarten, aber seiner Person gegenüber möglichst anerkennend und wohlwollend, berührt angenehm im Gegensatz zu der häufigen blinden Nietzsche. Schwärmerei und einer ja auch möglichen und noch begreiflicheren — schonungslosen Verurteilung, wenn es auch vielleicht noch etwas zu optimistisch ausgefallen ist. Davon zeugt das Schlußergebnis seiner Untersuchung, daß Nietzsche weder für die Erkenntnis der Religion, noch für ihre Pflege überhaupt etwas Positives geleistet habe (gewiß richtig und sehr gelinde ausgedrückt), und daß von seinen Hauptgedanken über die Moral doch nur das Ideal der geistigen Vornehmheit und Tapferkeit, so wie er es in seiner besseren früheren Zeit dargelegt, als wirklicher Wert bestehen bleibe, die meisten andern Gedanken und Bilder dagegen, mit welchen seine durch körperliche und seelische Leiden in Bewegung versette Phantasie jenen ursprünglichen Begriff der Vornehmheit verhüllt und verzerrt habe, so bald und so gründlich als möglich abgethan werden sollten. Sehr einverstanden mit letterem und mit der Anerkennung, ja Bewunderung einer geistigen Tapferkeit, welche Jahre lang unter den schwersten Körperleiden solche heroische Standhaftigkeit, solche außerordentliche Schaffenslust und kraft bekundet hat, kann Ref. sich dagegen für eine Vornehmheit nicht begeistern, die schon von Anfang an einen ungefunden, hocharistokratischen, exklusiv stolzen Zug an sich trug; mit der Vornehmheit, welche die christliche Moral kennt (Mt. 20, 27), hat sie jedenfalls nichts zu schaffen.

Zürich.

P. Christ.

Untersuchungen zum Kulturproblem der Gegenwart von Dr. Julius Goldstein. Jena 1899, Otto Raßmann; Vorrede und 94 S.

Verf. bekennt sich im Vorwort als dankbaren Schüler Eucken's; und an diesen Philosophen erinnern nicht bloß die Grundgedanken, sondern auch Terminologie und Stil der Abhandlung. Wenn Eucken unter den Theologen m. E. noch nicht die gebührende Anerkennung und Verwertung gefunden hat, so liegt dies zunächst an der gegenwärtigen Stellung der herrschenden theologischen Richtungen zur Philosophie überhaupt. Die einen teilen, wie einst ein pietistischer Schulmann die deutschen Dichter, so die Philosophen in solche ein, welche den Herrn lieb haben, und welche ihn nicht liebhaben;" oder stecken noch so tief in der philosophischen Barbarei, die Leichtfertigkeiten eines Drummond als Wissenschaft gelten zu lassen. Andere, für welche auch Fragen der Weltanschauung vor allem Machtfragen sind, hegen zwar vor der Naturwissenschaft einen mit Abscheu gemischten Respekt, und wissen es zu rühmen, wenn ein Zoolog oder Astronom sich einmal zu einem persönlichen Gott bekennt, oder die Welt, anstatt ein paar Millionen, nur ein paar Hunderttausende von Jahren alt sein läßt von ihresgleichen verlangen sie allerdings noch mehr, z. B. Anerkennung von Verbalinspiration und Realpräsenz, aber die einflußlose Philosophie behandeln sie mit ignorierender Ignoranz. Eine dritte Richtung sucht aus der Philosophie selbst heraus zu beweisen, daß diese zur Bildung einer Gesamtweltanschauung nicht die Mittel besitze, und mit aller „Metaphyfik“ ihre Grenzen überschreite. - Wenn aber auch die für echte Philosophie empfänglichen Theologen oder Gebildeten überhaupt von Eucken nicht die volle Förderung erfahren, welche sie sich sonst von diesem zugleich tief- und feinsinnigen Denker versprechen dürften, der so gestaltungskräftig die Gedanken der Vergangenheit zu veranschaulichen, so er

greifend die Nöte und Bedürfnisse des modernen Geisteslebens zu beschreiben, so zuversichtlich einen neuen Idealismus als System der Zukunft nachzuweisen versteht: so liegt dies wohl daran, daß, nach immer wiederholten Anläufen zum „Werk", zum „Lebenssystem", die Umrisse dieser Weltanschauung doch eigentlich nur in die Luft gezeichnet werden, das Gebäude nicht realiter Stein für Stein auf dem Boden der Gegenwart aufgerichtet wird.

Auch diese Eigentümlichkeit teilt mit dem Meister der Schüler in der vorliegenden Schrift. Er beginnt mit einer Besprechung des Buchs von Vierkandt „Natur- und Kulturvölker", und knüpft daran den Nachweis, daß weder mit einer rein psychologischen Methode, noch mit einer naturalistischen Metaphysik das Kulturproblem zu begründen und zu lösen ist. Gewiß ist ihm der Beweis gelungen, daß der Anspruch, welchen innerhalb jeder Vollkultur der Geist erhebt, gewisse, nur ihm zugängliche Güter als qualitativ neue absolute Werte allem Naturleben überzuordnen, auf solchem Wege nicht in seinem metaphysischen Recht begründet, sondern höchstens die Entstehung solchen Anspruchs psychologisch erklärt werden kann. Nur ist damit nicht viel gewonnen, da die eigentlichen „Psychologisten“ selbst nicht behaupten, eine solche Begründung erstreben zu können oder zu wollen; und da der Verf. jenes Recht auch mehr in mannigfachen Wendungen behauptet, als aus allgemeineren, systematischen Zusammenhängen heraus begründet. Wenn er hiefür (S. 63f. Anm.) auf Eucken's Werke verweist, so können wir dies, unserm obigen Urteil über diese gemäß, nicht gelten lassen. Er stellt übrigens im Vorwort noch weitere eigene Begründungen und Ausführungen in Aussicht, und wir dürfen uns darauf freuen, da wir schon in dieser Schrift den Verf. als einen gewandten, scharfsinnigen, in den Geisteswissenschaften vielseitig bewanderten Schriftsteller von klarer, treffender Ausdrucksweise und gesundem Urteil kennen lernen. Für das letzte noch einen Beleg, der uns Theologen angeht: „Dadurch daß die heute überall spontan auftretenden religiösen und ethischen Bewegungen sich nicht in den Zusammenhang einer fest geschlossenen idealistischen Weltanschauung stellen, werden sie von den verschiedensten Tendenzen hin und hergezogen, bis sie schließlich von der socialen Bewegung aufgesogen werden, um in dieser ein kümmerliches, wirkungsloses Dasein zu fristen.“ „Wenn Kuenen fordert, daß die Religion neue Verbindungen eingehn soll, so möchten wir dagegen fordern, daß die Religion dem Bewußtsein der Zeit erst wieder in ihrer schroffen Selbstherrlichkeit als etwas in sich Selbständiges und Unableitbares eingeprägt werde" (S. 93). Gruibingen.

A. Hoffmann.

Christus redivivus d. i. Wie der Stifter unserer Religion sein religiöses System dem heutigen geistigen Entwicklungsstande der gebildeten Welt entsprechend darstellen würde. Zugleich ein Nachweis des völligen Gegensatzes zwischen dem Lehrsystem der Orthodorie und demjenigen Jesu und seiner Von Emil Blöhbaum. Teil 1: Die Voraussetzungen aller Wissenschaft. Berlin 1899. C. A. Schwetschke u. Sohn.

So lautet der umständliche vielversprechende Titel eines 209 S. starken Buches, das höchstens als Kuriosität einer Beachtung wert ist. Wir begreifen nicht, wie ein derartiges Elaborat eines konfujen modernen Scholastikers und Theosophen von der

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