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entbunden und Werke möglich gemacht, wie sie die Welt noch nicht gesehen; denn auf jenen wissenschaftlichen Säßen stehend, überwindet die Technik die Welt und macht sie sich in jeder Richtung unterthan. Unterdessen mögen die greisenhaften Jünger des Pilatus sich mit tiefsinnigsten Gesichtern darüber unterhalten, ob es überhaupt Erkenntnis gibt, und ob unser geistiges Rüstzeug zur Begründung festen Wissens jemals tauge. Die Welt der Lebendigen lacht ihrer. Während sie noch ihren sublimen Erwägungen obliegen und dabei zum Handeln untüchtig bleiben, haben die andern, den wissenschaftlichen Säßen vertrauend, bereits die Welt erobert und damit die Probe geliefert, daß jene Säße, denen sie vertrauten, wirklich Erkenntnissäße waren.

Gelzer verkennt nächst der Wissenschaft auch die Religion, wenn er lehrt, daß rechte Religion (Glaube, der Berge versett) ohne Beschränktheit und Fanatismus nicht möglich sei. Was verstehn wir beide unter rechter Religion? Doch die Hingabe an den lebendigen wirklichen Gott und nicht an fiktive Götter. Das Kriterium des Wirklichen aber ist das Wirken. Der wirkliche Gott wirkt, gibt in irgendwelchen Thaten seine Wirklichkeit zu erkennen, offenbart sich so oder so, während die Nichtgötter freilich nicht wirken. Es wird mir niemand ein anderes Kriterium wirklicher und unwirklicher Götter nennen können. Was aber wirkt, was sich bezeugt, was irgendwie in Erscheinung tritt, das ist als solches erkennbar. Der wirkliche Gott ist als solcher ein offenbarer, ein erkennbarer Gott. Der Saz,,Unser Gott ist nicht ein Idol, sondern ein wirklicher Gott" besagt: „Unser Gott hat sich so oder so durch Thaten bezeugt, hat sich so oder so zu fühlen, zu erfahren, zu erkennen gegeben." Ohnedem wäre schlechterdings nicht zu sagen, was unsern Gott von einem Idol unterschiede. Der wirkliche Gott ist allemal ein erkannter Gott; ohne Gotteserkenntnis lauter Idole.

Und was ist nun der rechte Glaube oder die rechte Religion? Es ist Hangen am wirklichen, also am offenbaren, am erkannten Gott. Sonach hat der rechte Glaube Gotteserkenntnis zur Vorausseßung.

Gotteserkenntnis aber kommt gleich jeder andern Erkenntnis nicht zu stande ohne den wissenschaftlichen Geist, d. i. nicht ohne den Sinn für das Thatsächliche, Wirkliche, Wirkende. Mithin kann der wissenschaftliche Geist in alle Ewigkeit nie eine Hemmung der rechten Religion sein, da er doch, indem er die Gotteserkenntnis ermöglicht, deren schlechthin unerläßliche Voraussetzung ist.

Aber wird ein Glaube, der am offenbaren oder erkannten Gott hängt, der auf Realitäten und nur auf Realitäten steht, auch im stande sein, Menschen zu erwärmen und zu gewinnen und überhaupt thatkräftig auf die Welt einzuwirken? G. traut solches nur einem mit Beschränktheit und Fanatismus verbundenen Glauben zu. Mir kommt das so vor, wie wenn er sagte, daß nur ein mit Zaubersprüchen und feierlichem Hokuspokus umgehendes Kräuterweib im stande sei, eine erfolgreiche medizinische Praxis zu treiben und nie ein wissenschaftlicher Arzt. Gewiß, unter zurückgebliebenen Menschenkindern, deren Geist von Spukgestalten bevölkert ist und die von den heiligen Ordnungen der Natur nichts wissen, hat die Here" am meisten Aussicht, zu wirken; unter modernen

Menschen aber der wissenschaftliche Arzt. Und wie muß die Religion beschaffen sein, die unter modernen, von wissenschaftlichem Geist durchtränkten Menschen Propaganda. machen soll?

Wer befürchtet, es möchte eine auf Gotteserkenntnis stehende Religion untüchtig sein, kräftig auf die Menschen einzuwirken, besehe sich noch einmal die moderne Technik: Die Menschheit hat eine Handvoll mathematischer und physikalischer Wahrheiten erkannt, hat sich fest auf diese Wahrheiten gestellt (d. h. daran geglaubt) und ist dadurch zum Handeln nicht untüchtig geworden, sondern hat einen Eroberungs- und Siegeszug sondergleichen eröffnet. Was gibt es größeres hier unter dem wechselnden Mond, als diese Ueberwindung der Welt auf Grund jener elementaren Erkenntnisse?

Nun denke sich Gelzer, daß eine Gotteserkenntnis unter uns wirklich sei, höchst elementar, aber fest und klar wie die Elemente der Physik. Diese Gotteserkenntnis, deren Möglichkeit zu denken ich ihm zumute, ist für mich und andere schon etwas Wirkliches und wird für Millionen etwas Wirkliches werden. Ich weiß, weiß es nach allen Regeln der Erfahrungserkenntnis: es ist ein Gott, ein allmächtiger Herr des Himmels und der Erde, in dem und durch den alle Dinge leben und sind. Ich weiß, daß ich von ganzem Herzen an ihm hangen und ihm und seinen Zwecken dienen soll. Ich weiß, daß ich als sein Werkzeug an der Mehrung seines Reichs auf Erden arbeiten soll; weiß, daß mein ganzes Leben zu einem ungeteilten Gottesdienst, einer Mitarbeit an seinem Reiche werden soll. Wird nun solche Erkenntnis und solche Religion mich oder einen andern zum Handeln untüchtig machen, wird sie uns hindern, andere zu erwärmen und Proselyten zu gewinnen? Ganz unmöglich! Es läßt sich gar nichts denken, was uns zur Propaganda unter modernen Menschen tüchtiger machen könnte. Das Schauspiel, welches die auf der Physik stehende Technik bietet, wird sich in der Religion wiederholen. Die Menschen, welche mit ganzer Seele an dem lebendigen, von ihnen klar erkannten Gott hangen, werden die Welt erobern; und das Volk, das, von wissenschaftlichem Geiste durchtränkt, seine Seele an den lebendigen erkannten Gott hängt, wird eben damit die Führung auf dem Gebiete des religiösen Lebens übernehmen. Wenn's wirklich die Deutschen sind, die vor andern vom wissenschaftlichen Geiste durchtränkt sind, so bedeutet das auf dem religiösen Gebiet nicht Unkraft; es ist damit vielmehr ihre Erwählung auch für die Zukunft fest.

Der skeptische Geist freilich hat keine Verheißung; er macht untüchtig zu religiösem Schaffen, aber ebenso zur Wissenschaft. Wenn dieser senile Geist, der in Wissenschaft wie Religion gleich unvermögend ist, in Deutschland und der Schweiz weiter um sich greifen sollte, so wäre freilich mit Gelzer zu fürchten, daß der Amerikanismus die geistige Führung auf religiösem Gebiete an sich reißen würde; es könnte uns auch noch schlimmeres widerfahren.

Doch streiten wir nicht darüber, welchem Volk die Anwartschaft der Führung zukommt; denn niemand weiß das. Aber ein Anderes wissen wir: diejenigen, welche den lebendigen wirklichen Gott recht erkennen, mit ganzer Seele an ihm hangen und

Protestantische Monatshefte. 3. Jabrg. Heft 12.

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als moderne Menschen zu modernen Menschen von dem alten Gott zu reden wissen, sind als solche zur Führung berufen. Hier gilt nicht Amerikaner, nicht Deutscher, nicht Schweizer, sondern die Erkenntnis, der Glaube und vor allem die That.

Literatur.

J. Wellhausen, Die Komposition des Herateuchs und der historischen Bücher des Alten Testaments. 3. Aufl. Berlin. Georg Reimer. 1899. 373 .

Auch dieses literarkritische Fundamentalwerk Wellhausen's, dessen „Prolegomena“ und „Israelitische und Jüdische Geschichte“ in 5., resp. 3. Ausgabe vorliegen, erlebt am Ende unseres für die alttestamentliche Kritik so fruchtbaren Jahrhunderts eine neue Auflage bei einer vorwiegend auf den engeren Kreis der Fachgenossen berechneten Arbeit gewiß ungewöhnlich und die beste Antwort auf die mit rührender Geduld immer wieder bewiesene" Behauptung der Zionswächter Zahn, Mühe, Rupprecht und Gen., Wellhausen habe abgewirtschaftet".

Das Buch hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Das Licht der Welt erblickte es so zu sagen 1876/77 in den (1878 eingegangenen) „Jahrbüchern für deutsche Theologie", woselbst Wellhausen zuerst seine Untersuchungen über die Quellen der Genesis (XXI 392-450) und der übrigen Bücher des Herateuchs (XXI 531-602), dann die über die gesetzlichen Teile im Pentateuch (XXII 407-479) veröffentlichte. Von hier ging diese Komposition des Herateuchs" nach neun Jahren in die Skizzen und Vorarbeiten" (Heft 1) über, um nach weiteren vier Jahren (1889) als erster Teil eines größeren selbständigen Werkes, eben der jeßt in 3. Auflage vorliegenden Komposition d. Herateuchs u. d. hist. Bücher", in ganz neuem Gewande aufzutreten. Angegliedert waren hier dem alten Stamme sowol die Untersuchungen W.s über die historischen Schriften Jud. 2 Reg., die erstmalig in der 4. Ausgabe der von ihm bearbeiteten Bleek'schen Einleitung in das A. T." (S. 181-267) veröffentlicht worden waren und sich hier wie ein neuer Lappen auf einem alten Kleide ausnahmen (darum von der 5. Auflage an wieder gestrichen!); als auch eine Reihe von Nachträgen, die der an die Komposition des Herateuchs" sich anschließenden wissenschaftlichen Diskussion (besonders mit dem unvergeßlichen A. Kuenen) Rechnung trugen.

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Das Werk ist in seiner jetzigen dritten Auflage nur um zwölf Seiten gewachsen. Unverändert sind die Untersuchungen über den Herateuch und die eigentlichen Geschichtsbücher abgedruckt, nur S. 59, 148, 221 u. 249 find kurze Noten, durch Klammern kennt lich gemacht, nachgetragen und S. 233 ff. ist an die Analyse des Buches der Richter als Anhang eine kurze literarfritische Besprechung des Buches Ruth nachgetragen, dessen Tendenz W. auch jezt noch nur in der, in der Moabitischen Proselytin Ruth gipfelnden Genealogie Davids, nicht in der Empfehlung der Leviratsehe sieht. In dem zweiten Druck von 1889 stand diese kurze Abhandlung unter den „Nachträgen“ und war an Nr. 19 (zum Buche der Richter) angeschlossen. Daß sonst alles beim Alten geblieben ist, ist nur zu billigen, denn diese Untersuchungen haben jezt als grundlegende Beiträge zur Literarkritik des Alten Testaments geschichtlichen Wert und wirken am besten in ihrer ersten genialen Conception.

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Von den Nachträgen dagegen, jezt 18 an der Zahl, ist fast kein einziger unverändert geblieben; überall zeigt sich die bessernde, neuere Untersuchungen verwertende oder kurz abweisende Hand. In diesen Nachträgen liegt daher der Wert der neuen Auflage für den augenblicklichen Stand der alttestamentlichen Forschung. Sie behandeln folgende kritische Probleme: 1. Gen. 2-4 (der Baum des Lebens, Kain und Abel, der Doppelname Thubal Kain, das Lied Lemechs, die Namen Henoch und Seth); 2. Gen. 6,1-4 (die Ehen der bne Elohim mit den Menschentöchtern), eine wahre crux interpetrum; 3. Gen. 10,8-12 (die Völkertafel in JE (oder richtiger J) und Nimrod; über Jerach und das Fehlen der Perser in der Stammtafel der bne Jephet); 4. Gen. 14, eine stillschweigende Abweisung der Phantasien Hommel's; 5. Gen. 34, verglichen mit Sen. 49,5 ff. und Jud. 9, eine Auseinandersetzung vor allem mit Kuenen's Anschauung über die Quellen dieser Erzählung von Dina und Sichem. Einiges hiervon bot die zweite Ausgabe in dem 18. Nachtrag S. 353 ff. 6. Gen. 35, besonders 35, 14 (nur formell etwas geändert); 7. Gen. 49, besonders die crux 49,10,,bis daß er nach ...... kommt“, die auch durch die neuere Diskussion nicht aus der Welt geschafft ist; auch dieser Abschnitt ist fast unverändert abgedruckt; 8. Er. 16, eine Diskussion mit Kuenen über die Quellenscheidung in diesem Abschnitt der herateuchischen Erzählung (nur stilistisch etwas verändert); 9. Ex. 19-34, eine eingehende Behandlung der schwierigen Sinaiperikope (Dekaloge und Bundesbuch); hier hat W. leider von den neueren Arbeiten, besonders Kraeßschmar's feinsinniger Analyse, gar keine Notiz genommen. Auch eine kurze Darlegung seiner Anschauung über das Verhältnis von Bundesbuch und Deuteronomium wäre wohl am Plaze gewesen; 10. Verschiedenes 3um Leviticus" (über Lev. 4, 1 ff. 5,1 ff. 5,14 ff. und über die Begriffe Kipper und Kopher und Syn. gekürzt); 11. Bemerkungen zu Num. 13 und 14 (literarkritisches; über Kaleb und die Motive der Sage Num. 13) und 12. zu Num. 16 (über die dreifache Version in der Erzählung vom Aufstande der Korachiten; etwas gekürzt). 13. Die Eroberung des Amoriterreiches (Num. 31), eine verkürzte Zusammenschweißung der entsprechenden Abschnitte im zweiten Druck von 1889. 341 ff., vgl. dazu jest „Israel. und júd. Geschichte" Kap. I, 3, wo der gestrichene Absatz 3 des früheren Nachtrages über die Amoriter" Aufnahme gefunden hat, und Kap. II, 1. 14. Num. 22 bis 24 (die Komposition der Bileamepisode behandelnd, am Schlusse textkritische Bemerkungen mit Nachträgen zu 24, 20 ff.). 15. Num. 32, Jos. 20. 22 (literarkritisches). 16. Deut. 12-26, eine Ergänzung zu der kurzen Inhaltsangabe S. 203 Anm. 1 auf Grund einer früheren Vorlesung über das 5. Buch Mose sehr dankenswert! Am Schlusse kurze Bemerkungen zu Deut. 27; das Ganze ein Novum der dritten Auflage. 17. Jud. 17 u. 18, ebenfalls ein Novum, vgl. „Isr. u. jüd. Gesch." S. 40, eine eingehende Analyse der Quellen dieses Doppelberichtes enthaltend. Den Schluß bilden 18. kurze kritische Bemerkungen zu 1. Sam. 4, 16f., 21f., 5,1f., 2. Sam. 11, 11 u. 20,8. 2. Reg. 10, 18-27.

Es geht dem verehrten Verf. in dieser Neuauflage wie dem Manne im Evangelium, der altes und neues aus seinem Schage hervorbringt. Möchte er auch in unseren Tagen und unter den fünftigen Theologengeschlechtern dankbare Leser finden und noch vielen ein sicherer Führer durch die Irrgänge alttestamentlicher Kritik werden! W. Staerk.

Geist und Leben, Epistelpredigten. 2. Bd. Predigten über die von der Deutschen Evangelischen Kirchenkonferenz festgeseßte 2. Reihe der Episteln, unter Mitwirkung namhafter Prediger herausgegeben von Curt Stage, Pastor zu St. Petri in Hamburg. Berlin, C. A. Schwetschke und Sohn 1899. 587 S.

Mit diesem vorliegenden 4. Bande der Stage'schen Predigtsammlung ist das vor fünf Jahren begonnene Werk zum Abschluß gekommen. Die vielerseits anerkannten Vorzüge der drei ersten Bände vor ähnlichen Sammelwerken finden sich auch hier, wie es andererseits natürlich ist, daß sich auch unter diesen Predigten, zu denen 4 akademische Theologen und 66 praktische Geistliche ihre Beiträge geliefert haben, neben hervor ragenden und originellen Leistungen auch minder Wertvolles findet je nach Vorbildung, Begabung und Erfahrung der verschiedenen Verfasser. Wo man Namen wie denen eines Sulze, Dreyer, Mehlhorn, Kirmß, Smend, Reischle, Gottschick u. a. begegnet, wer sollte da nicht Arbeiten eisten Ranges erwarten? Es kann hier selbstredend nicht die Aufgabe sein, alle diese Predigten zu prüfen und eingehend zu würdigen. Ist es doch ohnehin ein eigenes Ding um solche Prüfung. Bekanntlich ist der untrügliche Prüfstein für die Güte einer Predigt, zumal einer gedruckten, bis heute noch nicht gefunden. Aber das darf gesagt werden: wie dem Beschauer aus einer ausgewählten Sammlung von Kunstwerken bei aller Verschiedenheit der einzelnen Stücke doch ein Gesamteindruck erwächst, so wird man auch hier merken, daß ein Geist alle diese Reden durchweht, und daß der Pulsschlag desselben Lebens in ihnen allen zu verspüren ist: es sind eben „moderne“ Theologen, die mit neuen Zungen die großen Thaten Gottes preisen". Auch insofern entbehrt die Sammlung nicht des Reizes der Neuheit, als die zu Grunde liegenden Texte die Eisenacher Episteln, also durchweg den Gemeinden fremdere biblische Abschnitte sind.

Greifen wir aus der Fülle des Dargebotenen einige Stichproben heraus, indem wir uns an die Predigten für die hohen christlichen Feste halten, so darf über diese und zwar zum Teil im Gegensatz zu den entsprechenden Stücken des 1. Epistel - Bandes

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viel Löbliches gesagt werden. Wie weiß da Schian zu singen und zu sagen von dem rechten Weihnachtsglück, das die Seele froh macht für alle Zeit und das Herz stark für den schwersten Streit, nämlich gegen die Sünde! Das sind echte Festesklänge, aus einem beglückten Inneren hervorquellend. Sie klingen weiter in Pini's Predigt zum 2. Feiertag, der als Thema über den Eingang des Hebräerbriefes den paulinischen Spruch sezt: Gott sei Dank für die unaussprechliche Gabe!" Hochbedeutsam erscheint mir die Art, wie Prof. Reischle die Frage beantwortet: Wer gehört zur rechten Karfreitagsgemeinde?" Er findet in 2. Cor. 5,14-21 die zwiefache Antwort: „1. Wer den Gekreuzigten nicht mehr nach dem Fleisch kennt, sondern nach dem Geist; und 2. Wer durch den Gekreuzigten sein eigenes Leben will neugestalten lassen". Mit welch' reinem Empfinden und warmem Herzen ist diese Betrachtung geschrieben, welch' edler Verzicht auf alle scharfsinnigen Erklärungen", und doch wie klar und fesselnd! Man darf da nichts Einzelnes herauspflücken. Aber das darf man wünschen: möchten doch alle unsre Theoretiker zugleich solche Praktiker und Keryktiker sein! Und nun die beiden Osterpredigten von Neidhardt und König – beide über 1. Cor. 15. Jener, der Ham burger Stadtpfarrer, redet zu „geschäftigen, lebensfrohen Menschen des 19. Jahrhunderts“. Er thut es mit hohem sittlichem Ernst, in gewaltig andringenden Worten. Nur wer den Tod recht erkannt hat, kann an das Leben glauben. Es führt ein gar beschwerlicher Weg zur Osterfreude. Bei den meisten bleibt der Auferstehungsglaube,,ein färglich Pflänzlein, das bald verdorrt, wenn die Thränen nicht mehr darauf fließen“. „Aber im

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