ARCHIV FÜR REFORMATIONSGESCHICHTE TEXTE UND UNTERSUCHUNGEN. Im Auftrag des Vereins für Reformationsgeschichte herausgegeben von D. Walter Friedensburg. XVII. Jahrgang. 1920. Leipzig Verlag von M. Heinsius Nachfolger 1920. A. Wahl, Professor Dr., Tübingen, Beiträge zur Kritik der R. Stölzle, Geh. Hofrat, Universitätsprofessor Dr. in Würz- Th. Wotschke, Dr., Lic. theol. Pastor in Pratau (Bez. 71-73 G. Stuhlfauth, Professor Dr. in Berlin, Zum Passional Joh. Haußleiter, D., Geh. Konsistorialrat, Universitäts- professor in Greifswald, Ein Stück der Genesis- K. Schornbaum, D. Dr., Pfarrer in Alfeld bei Hersbruck, 92-104 105-131; 161-182 G. Buchwald, Georg Helts Wittenberger Predigttagebuch 132-152 183-208; 241-276 Aus dem Wittenberger Universitätsleben. Von G. Kawerau (†). Die Lutherhalle in Wittenberg hat kürzlich eine Handschrift erworben (Papierhandschrift 4°, Titelblatt und 112 jetzt bezifferte Blätter), der auf dem Vorsatzblatte der alte Titel aufgeklebt ist: Epistolae quaedam D. M. Lutheri, item Phil. Mel. et aliorum virorum. Petrus Pontanus. 1544. Diese Zahl kann sich nur auf die Zeit beziehen, zu der der Sammler mit seinen Abschriften begann, denn im weiteren Verlauf begegnet man auch Stücken mit der Jahreszahl 1545, späteren aber nicht. Die Persönlichkeit des Petrus Pontanus festzustellen, ist mir bisher nicht gelungen, denn der Name ist weder im Wittenberger Album, noch im Verzeichnis der Baccalaurei und Magistri noch im Ordinanden-Verzeichnis zu entdecken; wie mir H. D. Kroker mitteilt, auch nicht in der Leipziger Matrikel. Es läßt sich nur annehmen, daß er Beziehungen zu Bugenhagen hatte, vielleicht bei diesem wohnte, da ihm mehrere sonst unbekannte Briefe an diesen zur Verfügung standen. Die Handschrift, wohl gelöst und seitdem unger Art der Aufbewahrung längst aus altem Einband hat durch die mangelhafte den Rändern gelitten, auch Blätter am Anfang und Schluß eingebüßt: jetzt beginnt sie mitten in einer Abschrift von Bestimmungen für die Studenten (undatiert) und bricht ab im Briefe eines Lehrers in Brandenburg1) an seinen väterlichen Freund in Wittenberg, den er 1) Unzweifelhaft Mag. Joh. Lübbicke, der Sohn einer Schwester Bugenhagens; vgl. Vogt, Bugenhagens Briefwechsel S. 345; Joh. Lubke aus Greifenberg i. P. 14. Okt. 1533 inskrib., Mag. 31. Jan. 1544. Ein zweiter Brief von ihm an Bugenhagen vom 15. April 1514 in unserer Handschrift S. 107 ff. Bei der Ermittlung und Feststellung der Personalien verdanke ich wertvolle Hilfe Herrn Professor Flemming in Pforta. Archiv für Reformationsgeschichte. XVII, 1. 1 |