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Goethe

und

die lustige Zeit in Weimar.

Von

August Diezmann.

Mit einem Plane

vom

damaligen Weimar und mit einer bisher ungedruckten
Abhandlung von Goethe.

LIBRARY

OF THE

UNIVERSITY

OF

CALIFORNIA

Leipzig,

Verlag von Ernst Keil.

1857.

Vorwort.

Der Abfassung der vorliegenden Schrift standen, wie sich leicht denken läßt, viele Schwierigkeiten und Hindernisse verschiedener Art entgegen und obwohl ich ihr viel Zeit und viel Liebe gewidmet habe, bin ich doch kange unentschlossen gewesen, ob ich sie so wie sie ist dem Publikum vorlegen dürfe oder nicht.

Daß sie erscheint, hat zunächst die freundliche Zuschrift eines wohlbekannten vorzüglichen Kenners der Goethe-Literatur veranlaßt, dem ich meine Zweifel und Bedenken mittheilte und der darauf antwortete:

„Wenn nicht endlich einmal Jemand den Muth hat, eine Darstellung der ersten zohn Fahr. ven Kuil Augusts und Goethes weimarschem Leben wenigstens zu

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versuchen, so ist zu befürchten, daß diese Lücke noch Jahrzehnte lang unausgefüllt bleiben wird, ja vielleicht so lange bis es ganz unmöglich geworden ist. Jeßt, wo jene Zeit troß den achtzig Jahren, die sie hinter uns liegt, uns doch noch so nahe erscheint, daß jeder Verehrer Goethes sich ein Bild derselben nach seinem Sinne machen zu können glaubt, steht zu erwarten, daß die erste ausführliche Darstellung überall großes Interesse erregen und vielfachen Widerspruch, mit diesem aber zugleich als Beweismittel noch unbekannte Schäße hervorrufen wird. Schon dies follte alle Bedenken, mit Ihrer Schrift herauszutreten, beseitigen. Auch scheint die gegenwärtige Zeit ungemein günstig zu sein. Also heraus!"

So ermuthigend diese Worte wirkten, wollte ich ihnen doch nicht allein vertrauen. Ich wendete mich also an eine hochgestellte hochbetagte Dame, welche die,,lustige weimarsche Zeit“ besser als Jemand unter ❤❤ Nokenden kennt. weil sie dieselbe durch die Bethei= ligten selbst schildern hörte, ja einen Theil selbst noch

mit durchlebte. Ihr legte ich den betreffenden Theil des Manuscriptes vor. Sie hat die Güte gehabt sich dasselbe vorlesen zu lassen und erst als sie ein nicht ungünstiges Urtheil darüber abgab, glaubte ich die Herausgabe wagen zu dürfen. Sie schrieb mir u. A.:,,die Wahrheit des Inhalts wirkte so mächtig auf meine Phantasie, daß ich mich plößlich aus der traurigen Gegenwart in die heiterste Vergangenheit zurückversett wähnte, denn ich sah wie in einem Zauberspiegel längst entschlafene Gönner und Freunde so lebensfrisch und geistvoll wie ehemals in der Wirklichkeit an mir vorübergehen.“

Daß ich manche bisher unbekannte Documente, so wie andere Mittheilungen benußen konnte, werden die Kenner bemerken; die ganze und volle Wahrheit über jene merkwürdige Zeit kann freilich erst geschrieben werden, wenn einst die Siegel von den Papieren fallen, die wohlverwahrt in Weimar, theils im Staatsarchiv, theils im Goetheschen Archiv, liegen und deren so viele sind, daß selbst durch ein Auswahl mehrere Bände gefüllt werden könnten.

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