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Zu den Papyrusurkunden von Elephantine.

Von J. Barth.

Von den Papyrusfunden, die Dr. RUBENSOHN bei Elephantine gemacht und die an das Berliner Museum gelangt sind, ist ein aramäischer Brief jüdischer Priester an den judäischen Statthalter Bāgoi aus dem Jahr 408/7 v. Chr. in doppelter Ausführung, einer vollständigen und einer stark verstümmelten, sowie eine kurze Antwort darauf von Seiten des Bāgoi und des Samaritaners Delājāh, des Sohns Sanballat's von E. SACHAU mit Uebersetzung und Kommentar, sowie mit einer Lichtbildreproduktion veröffentlicht worden.) Die Urkunden berühren sich mehrfach mit den Aramaic Papyri discovered at Assuan, die SAYCE und COWLEY ediert und erklärt haben,2) nicht bloss dem Ort und der Zeit ihrer Entstehung nach, sondern auch sofern vereinzelt dieselben Institutionen und Personen in beiden genannt sind. Während aber die Oxforder Publikation Privatverträge enthielt, haben die Berliner Papyri eine öffentliche kultische Angelegenheit der jüdischen Gemeinde von Elephantine zum Gegenstand, die Bitte um Wiederherstellung ihres Tempels, welchen der hohe Beamte (E)

während der Abwesenheit des persischen Präfekten auf das Andrängen der Priester des Hnub

1) EDUARD SACHAU, Drei aramäische Papyrusurkunden aus Elephantine. Aus den Abhandlungen der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften vom Jahre 1907.

2) Vgl. NÖLDEKE im XX. Bd. dieser Zeitschrift, S. 130 ff. Red.

durch seinen Sohn 7, den Heeresobersten, vor 3 Jahren hatte zerstören lassen. Da nach dem Papyrus III diese Erlaubnis von Bagoi und Delājāh ohne irgend eine Erwähnung der persischen Zentralregierung erteilt wird, ebenso wie in dem vorangegangenen Gesuch diese Regierung nirgends erwähnt ist, so scheint es, dass diese jüdisch-kultischen Angelegenheiten den palästinischen Gouverneuren Persiens unterstanden, und zwar denen in Judäa und in Samarien gemeinsam. Sanballat von Samarien ist, wie ich vermute, zur Zeit dieses Gesuchs, im Jahre 408/7 v. Chr., nicht mehr am Leben; jedenfalls ist er nicht mehr im Amte. Denn die Bittsteller wenden sich an seine beiden Söhne, nicht an ihn (Pap. I Z. 29), und die Erlaubnis wird, wie erwähnt, in Pap. III, 1 auch von einem seiner Söhne, nicht von ihm erteilt. Es wäre schwer begreiflich, dass er selbst, wenn er noch im Amte gewesen wäre, in beiden Fällen ausgeschaltet sein sollte.

Die Uebersetzung und Erklärung, wie auch die Lesung zum Teil schwieriger Stellen der Papyri ist in den Hauptsachen schon von SACHAU treffend gegeben. Im folgenden möchte ich einige abweichende Erklärungen zu einzelnen Stellen begründen. Geschichtliche Schlussfolgerungen aus den Papyri zu ziehen, sei einem anderen Orte vorbehalten.

שלם מראן אלה שמיא ישאל I, 1-2. Die Eingangsphrase וַיִּשְׁאַל לָהֶם לְשָׁלוֹם .muss meines Erachtens mit dem hebr שגיא

Gen. 43, 27 (ebenso 1 Sam. 10, 4; 17, 22; 30, 21) zusammengestellt werden, das ursprünglich »Jemanden nach seinem Wohl fragen (so deutlich Gen. 43, 27) ist, dann abgeleitet »Jmdn. grüssen«. Daher in der Mischna N EN

selbst wenn der König ihn grüsst« (Berakh. 5, 1),

,man ordnete an התקינו שיהא אדם שואל את שלום חברו בשם

dass man den Nächsten mit (Erwähnung des) Gottesnamen(s) grüssen solle« (das. 9, 1). Die Ausdrucksweise im Papyrus Gott möge (dich) sehr zu jeder Zeit grüssen«

صلى الله عليه وسلم .fallt mit dem Endwort des muslim

deutschem »Grüss Gott!« zusammen. Das Fehlen des Suffixes dich lässt sich damit erklären, dass Bagoi unmittelbar vorher mit angeredet gewesen ist.

im עבדו המונית zu dem das המונית Das Wort

I, 5. Pap. Strassburg, ed. EUTING, RES 361 Z. 3/4 (einem parallelen Urkundenfragment) gehört (wornach hier von S. ergänzt wird), das SACHAU nach dem Zusammenhang als geheime Abmachung, Verschwörung deutet und in den sonstigen Sprachdenkmälern vermisst, entspricht dem jüd.-aram. 17, auch Plur. »Einigung (vgl.

'Ārūkh u. d. W.). Dessen Bedeutung ist deutlich erkennbar aus der Antithese in 'Ekhā r., Einleit.: »Als Israel aus Egypten zog, zogen und lagerten sie in Getrenntheit (oder

als sie aber an ,(היו נוסעים במחלוקת וחונים במחלוקת,Streit

den Berg Sinai kamen, wurden sie alle einige (

2). Eine hebräische Parallelstelle zu der ebengenannten, in der Mekhiltā, hat für unser Wort 8

»sie wurden im Herzen einig« (KOHUT III, 216, wo auch weitere Belege). Die Bedeutung stimmt vollständig mit der in unseren Papyri überein. Es ergibt sich zugleich aus der frühen Verwendung des Wortes in den ägyptischen Urkunden, selbst wenn hier die Endung nicht bestände, dass LEVY's und KOHUT's Ableitung aus dem griechischen ὁμόνοια falsch ist.)

I, 6/7. Der Anstifter der Tempelzerstörung wird

-be ויד כלביא in I, 16 als וידרנג לחיא זך in III ,זך לחיא

zeichnet, worin SACHAU zweierlei Nisben des Wdrng vermutet. Ich nehme an, dass es zwei Verwünschungszusätze zu seinem Namen sind. Das erklärt sich ohne weiteres als der Hündische«, ?, wie ja noch jetzt die Araber ibn kelb als ein solches Kosewort gebrauchen.

1) ANDREAS in LIDZBARSKI's Ephemeris II, 213 Anm. I weist einleuchtend auf Iran. hamana »zusammen, in Gemeinschaft<«< hin.

Ein geeignetes n ist zwar m. W. im Aramäischen bisher nicht belegt, wohl aber wird im Arabischen gerade in dem hier passenden Zusammenhang ver

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الله فلانًا تَبَّدَه ولَعَنَه :wandt

LÝ,

d. h. bedeutet möge Gott . . . schänden, fluchen«. Vgl. in dieser Anwendung z. B. ↳ ¿l »möge Gott die Garm schänden oder ihnen fluchen!< Ḥam. 74, 3, Ḥam. 479, 6;

Tab. II, 11,18 - An unseren لَا اللهُ مَن لَاحَى عليه وكَتَّرا

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Stellen passt das Partizip Pass. »der Verfluchte« sehr gut in den Zusammenhang, während zweierlei Nisben für denselben Mann uns sehr befremden müssten.

I, 7; II, 5. Die Endung im Stat. absol. von ist das singularische, konsonantische, das nicht in

וְאִגְרֶת ;8 ,2 .Neh וְאִגְרֶת אֶל אָסָף .übergeht, wie auch in dem hebr

1

(vgl. hier die zweierlei Feminin-Endungen) Neh. 6, 5. Es ist assyr. egir-tu, auch hier mit t-Endung, während in dem 8 Z. 18. 24 die gewöhnlichere Endung at = n verwandt ist.

ה

T

I, 8. »Die Feinde drangen in den Tempel ein Onn oy, wofür in II, 7. Das bedeutet » mit ihren Waffen«. Es ist das hebr. Gen. 27, 3. Es trifft sich merkwürdig übereinstimmend, dass das Targ. Onqelos an dieser Stelle die

,deine Waffen זֵינָךְ סַיְפָךְ mit den Worten כְּלֶיךָ תֶּלְיְךָ Worte

des Papyrus

Das D

eben nach

dein Schwert übersetzt, also das parallele
in seinem (für hebr. ) ebenfalls hat.
des Papyrus, wie das hebr. an. λey. ist
unserer Pap. -Stelle eine Angriffswaffe, wie schon das
Targ. es gefasst hat, nicht der Köcher.

I, 10. In den von SACHAU fraglich gelassenen aramäischen
Worten (7 steinerne Tore zerstörten sie«): 12

sind die überstrichenen Worte ציריהם זי בששיא אלך נחש

als und ihre Türen und der Türen«

zu lesen,') was durch den Zusammenhang mit den
>Toren gesichert ist. Es sind Türeinsätze in den Toren.
MERX, Chrestom. targum. 188 hat darauf hingewiesen, dass
das Wort in der supralinearen Vokalisation als Se-
golatform [nicht, wie es gewöhnlich geschieht, ] ge-
schrieben wird. Unser Plural (wie) bestätigt
dies nun.2)

gelesen קימן wofür auch) ורשיהם קימו Das Verbum in

werden kann) wäre ganz dunkel. Was sollte es heissen: >> Die Türen aber liessen sie? Ich möchte die Vermutung äussern, dass entweder ein Schreibfehler in dem für das ähnliche [vgl. dessen Form in D Z. 10], wahrscheinlicher die Ligatur vorliegt und also P >Holz« zu lesen ist. Dann ist der ganze Satz ohne Anstoss und verständlich: und die hölzernen Türen und die metallenen Angeln dieser Türen, das Zedernholzgebälk..., Alles verbrannten sie in Feuer«. Zu dem Plural p vergleiche den gleich folgenden parallelen Plural py »Hölzer« und »Bilder von Holz« Targ. Koh. 10, 9. Die Konstruktion 1 wäre vollständig konform

.ציריהם נחש dem

-wie im Tar (3, שירית lese man שידית אשרנא I, II. Für ,אשרנא In dem rätselhaften

gum »das Uebrige«. durch das das gleiche Wort Ezra 5, 3. 9 bestätigt wird, vermute ich nach dem Zusammenhang unserer Stelle die Ausstattung, Einrichtung des Tempels im Gegensatz zu dem Rohbau selbst. Hier steht dann hinter »Säulen

1) Während des Niederschreibens dieser Zeilen geht mir von S. FRAENKEL seine Besprechung der Papyri in der Theol. Lit.-Ztg. XXXII Nr. 24 zu, in der er dieselbe Lesung dieser Worte und ebenso das gleich folgende, wie ich, vorschlägt.

2) FRAENKEL führt zur Begründung der Schärfung das samaritan.

.an דרשא

3) So auch FRAENKEL, der auf das vereinzelte hebr. Chr. 12, 39 hinweist.

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