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II.

Obgleich die Imāla schon mehrfach auf Grund der Grammatikerangaben dargestellt wurde, ist es nicht überflüssig, den Tatbestand noch einmal vorzuführen und die ganze Frage von neuem nachzuprüfen. Denn diejenigen Gelehrten, die sich eingehender damit befasst haben, haben das aus der Tradition zu Entnehmende noch nicht erschöpft, namentlich gewisse Angaben Sibawaihi's über die Verteilung der Imāla-Erscheinungen auf die Mundarten nicht genügend verwertet. Dies gilt sowohl von den älteren Arbeiten, wie von FISCHER'S Polemik (ZDMG 59, 644 ff.), wie auch von VOLLERS' die Grammatikerlehren gewissermassen prinzipiell beiseite schiebender Darlegung.

Nach der Darstellung Sibawaihi's ist der Tatbestand folgender (II p. 279 ff.):

A.

Die Imāla hat statt vor einem i der folgenden Silbe: Je und hinter einem i der vorhergehenden Silbe:

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رعماد

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In allen diesen Fällen haben die Higazener keinen Umlaut (279, 21).

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etc.

Ferner hat die Imāla statt in Fällen wie wegen des davorstehenden j; aber viele Araber und die Higazener imalieren hier nicht (281, 19). Ebenso heisst was aber von den soeben Genannten

es

غَيْلَان شَيْبان

ohne Imäla gesprochen wird (282, 2). Vgl. noch al

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رأيت

(282, 6), No ↳ (289, 15). Einige sprechen sogar los (282, 14).

Die Imāla wird verhindert durch unmittelbar vorher

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gehendes oder folgendes u, vỏ, b, b, ¿, U3, ¿i

خ

رقاعد

Zeitschr. f. Assyriologie, XXI.

3

صَاعِدٌ غَائِبٌ

عَاطِسٌ

u. s. w. (285, 17); åšs, juble

u. s. W.

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Es versteht sich ja leicht, dass diese uvularen und uvularisierten Konsonanten dem i-Umlaut, d. h. der Verlegung der a-Artikulation nach vorne, sehr hinderlich sein konnten.

B.

Die Imāla findet statt in allen Formen mit a beim mittleren Radikal von Wurzeln III und, (280, 6). Doch unterlässt man wohl, dreikonsonantische Nomina der III, mit Imāla zu sprechen: les, Los u. dgl. (daneben Formen Fest ist dagegen die Imāla im Perfekt: é, Le (280, 17). Wenn die Nomina III ,

.(14 ,280) (المكاالعشا wie

vier oder mehr Konsonanten haben, ist die Imāla in der Ordnung (281, 3).

In allen diesen Fällen hat die Imāla bei vielen der Banu Tamim und anderen nicht statt.

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sondern sprechen, so (281,5—9).

Ferner kommt die Imāla vor in allen Formen der und wenn die erste Silbe von der Form

mediae

ی

,,

mit i gesprochen wird: la, lb, Gl. Dies ist Dialekteigentümlichkeit einiger Higazener; die

3

مت

meisten aber imalieren nicht. So auch (aber natürlich). Und wer sagt, sagt o wiele und ☺lo úla (281, 10—19).

Die Konsonanten, die in den unter A verzeichneten Fällen den Umlaut hindern, haben hier keinen Einfluss,

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Diesem Tatbestand gegenüber kann sich niemand der Erkenntnis verschliessen, dass es im Arabischen zweierlei Imāla gibt einen i- oder j-Umlaut gewöhnlichen Schlages, der den Higazenern abgesprochen wird, also in den östlichen Mundarten zu Hause ist, und einen auf anderem Wege entstandenen e-Laut, der gerade umgekehrt den östlichen Mundarten abgesprochen wird, dagegen bei den Higazenern üblich ist. Es ist also durchaus geboten, diese beiden grundverschiedenen Erscheinungen, die sprachgeschichtlich nicht das Mindeste miteinander zu tun haben, scharf auseinander zu halten.

Wer in der Beurteilung lautgeschichtlicher Erscheinungen einige Uebung hat, kann über das relative Alter dieser zweierlei -Laute nicht im Zweifel sein. Der ostarabische Umlaut ist verhältnismässig jung; denn die lautlichen Faktoren, die die Wandlung des a bewirkt haben, das i und das j, liegen hier in den betreffenden Formen selbst noch immer völlig unversehrt und unverhüllt vor. Dagegen hat es mit dem der Higazener eine ganz besondere Bewandtnis. Wie kommt die Sprache zu den Formen

le und je? Nun ja, erstere Form ist ein s Wz. ☺go,

1

موت

und letztere ein WZ., und selbstverständlich hängt das mit diesen Umständen zusammen; die phonetischen. Ursachen der Erscheinung können wir also aus den Wirkungen erschliessen, sie selbst liegen aber nicht mehr vor, sie waren eben bereits vor undenklichen Zeiten der Sprache abhanden gekommen. Also muss dieses uralt sein.

Wenn nun NÖLDEKE und BARTH (vgl. ZDMG 44 (1890), p. 697 f.;') BARTH'S Nominalbildung p. 487 und sonst; ZDMG 59, p. 633 ff.) aus der eigentümlichen Stellung dieses (higazenischen) è in Verbindung mit den Korrespondenzen

1) NÖLDEKE'S Auslassung liegt nicht nach ihrem Wortlaut vor; der Brief, worauf BARTH sich bezieht, hätte aber keinen Zweck gehabt, wenn er BARTH'S Ansicht nicht unterstützen sollte. [BARTH's Sprachwissenschaftliche Untersuchungen I, Leipz. 1907 habe ich nicht mehr benutzen können.]

in den übrigen semitischen Sprachen den Schluss ziehen, dass dieser Laut bereits dem Altsemitischen gehörte, so ist das keine willkürliche, sondern eine in den vorliegenden Tatsachen wohlbegründete notwendige Folgerung. FISCHER'S Versuch (a. a. o. p. 663 ff.), das Gegenteil zu beweisen, ist in Wirklichkeit ganz haltlos. Weder die Ansicht der alten Araber über eine sprachgeschichtliche Frage, die sie nicht beurteilen konnten, noch der Umstand, dass dies, wie es scheint, in historischer Zeit auf die eine Mundart beschränkt war (eben weil es in den andern zu a geworden war), kann hier von irgendwelcher Bedeutung sein. Gesetzt, dass jene Formen im Urarabischen mata șăra lauteten, wie will man dann begreiflich machen, dass daraus gerade im Higazenischen, also in einer Mundart, die sonst konsequent altes a wahrt, meta, şera entstanden wäre? Und dieser kapriziöse Lautwandel wäre auch im Aethiopischen und im Nordsemitischen sekundär eingetreten (FISCHER, p. 670)? Gerade in den Fällen, wo auf dem Wege der Rekonstruktion nach Massgabe des regelmässigen Formenschemas sich für eine uralte semitische Sprachstufe eine phonetische Ursache dieser Erscheinung erschliessen lässt?

Wenn man für die Aufschlüsse, die Sibawaihi gibt, auch dankbar sein muss, so vermisst man doch schwer eine erschöpfende Darlegung des Formenbestandes der beiden Mundarten. Es wäre ja entschieden besser, aus authentisch vokalisierten Texten Belege zusammenzustellen und daraus unsere Folgerungen zu ziehen, als den vielfach zu unbestimmten, die örtlichen Unterschiede nicht in allen Fällen präzis angebenden Behauptungen des noch dazu vielleicht nicht genügend methodisch und sorgfältig verfahrenden Grammatikers vertrauen zu müssen. So aber muss mehreres unsicher bleiben, darunter die nicht gleichgültige Frage, auf welchem Wege das Ostarabische sich. des alten è entledigt hat. Freilich, wenn, wie sich aus dem Wortlaut der Sibawaihi'schen Angaben zu ergeben

scheint, im Osten keine Spuren der älteren »Imāla« vorkommen, so ist die einfachere und wahrscheinlichere Annahme die, dass das ē hier bereits in alter Zeit, jedenfalls noch vor Eintritt des i-Umlautes, lautgesetzlich in a überging. Die Sache würde dann hier ganz wie im Deutschen liegen, wo altes (gothisch gêbi, nêmi) zunächst zu ā wurde (ahd. gâbi, nâmi), um später dem i-Umlaut zu verfallen: gäbe, nähme. - Ganz offenbar auf Analogiebildung beruhen dagegen die higazenischen Formen, Leó; schon das lautgesetzlich entstandene Nebeneinander von

genügte, um die Umbildung von

wirken.

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und

nach zu be

رمی

Einen Hauptgegenstand der Auseinandersetzungen BARTH'S und FISCHER'S (ZDMG 59) bildet das Pronomen (Sibawaihi II, 289, 11), indem ersterer das dieser Form für alt hält, letzterer solches nicht zugeben will. Die Frage wäre leicht zu entscheiden, wenn man wüsste, ob ost- oder westarabisch ist. Denn wenn die Higazener sprachen, so hat BARTH recht; sprachen sie aber 15, hat FISCHER recht. Leider hat Sībawaihi diese Aussprache nicht lokalisiert, und solange keine anderweitigen Aufschlüsse vorliegen, bleibt die Frage unerledigt.

SO

Auch in Bezug auf gewisse unregelmässige Fälle der Imāla (Sīb. § 479) muss man bedauern, dass genaue Angaben über die Verbreitung solcher Formen fehlen. Wenn

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Je, in das Gebiet des i-Umlauts gehörten, so

ist anzunehmen, dass in gewissen Fällen der lautgesetzliche Gegensatz zwischen Nominativ: Genitiv u. s. w. hie und da durch Verschleppung des genitivischen è in die andern Kasus, oder wenigstens in den Nominativ ausgeglichen wurde. Trifft dies nicht zu, so muss man sich die

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