ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Saat auf Hoffnung.

Zeitschrift

für die Million der Kirche an Israel,

unter Mitwirkung von

Franz Delisch und Wilhelm Faber

vierteljährlich herausgegeben

von

Lic. Dr. Gustaf H. Dalman.

XXVII. Jahrgang.

Organ des evangelisch-lutherischen Centralvereins für die Miskkon

unter Israel.

Leipzig,

Akademische Buchhandlung (W. Faber).
1890.

[ocr errors][merged small][ocr errors][merged small]

Lied.

Von aufus Caffel.

Israel verließ sich einst aufs Schwert, Wollte frei sein durch des Armes Thaten, Doch des Schwertes Schrei ward nicht erhört, Ob sie auch im Tempel darum baten. Schwerter brechen und Gewalt zerstiebt, Gott erhört nur das Gebet, das liebt.

Israel baut' einst auf Wall und Stein, Auf den Bergen lag die Stadt erhaben; Doch die höchsten Thürme nicht befrei’n, Gottes Sieg liegt nicht in Wall und Graben; Auch der Tempel ward im Falle voller Blut. Gottes Hülfe nicht in Felsen ruht.

Israel war stolz auf sein Geschlecht, Rühmte sich mit Abraham dem Einen, Doch der Adel macht das Herz nicht echt. Welche Gott schau'n, sind allein die Reinen, Nicht der Stolz auf fleischliche Nation, Gott erkennt man nur im Menschensohn.

Israel ist Beispiel aller Welt, Niemand darf sich auf Gewalt verlassen. Schlechte Stüße ist doch vieles Geld, Recht und Huld gebühret allen Rassen; Hochmut fällt die Größe wird zum Spott, Und die Völker richtet alle Gott.

Aufgerichtet steht der Lieb' Altar, Kommet her, zu seinem Fuß zu beten, Israel mit aller Heiden Schaar

Arm in Arm vor Christi Aug' zu treten.

Allen steht sie frei die heilge Wahl,
Liebe führt allein zu Gottes Mahl.

Die Menschwerdung Gottes.

Von Fr. Delitsch.

Die Thoren sprechen in ihrem Herzen: es ist kein Gott die sich selbstwillig verstockenden Thoren. Denn die Menschenseele ist auf den Gottesgedanken angelegt; Gott selbst bezeugt sich dadurch, daß er sie befähigt hat, ihn zu denken, und dadurch, daß der Zug ihres Denkens keine Ruhe findet als in ihm. Ohne das Dasein einer Gottheit sind Ursprung, Zweck und Ziel unseres eignen Daseins in trostloses Dunkel gehüllt, in welchem nur Thoren sich gefallen, welche aus dem Zweifel eine Bravour machen.

Der Gottesgedanke ist Gedanke eines Urhebers aller Dinge, der nicht selbst einen Urheber hat. Es liegt im Wesen Gottes, daß er Einer ist. Alle Heidentümer, auch das indische, bezeugen dies unwillkürlich, indem sie unter den Göttern einen den andern überordnen. Aber die vielen verdunkeln den einen. Nur Ein Volk der alten Welt und nur Ein Religionsbuch der alten Welt bekennt Gott als den Einzigen Einen. Israel ist das einzige monotheistische Volk, und der erste Vers in der Bibel hat in den Veden, dem Avesta, den Kings nicht seinesgleichen. Und wie anders wäre dies zu erklären, als daß Gott, der Schöpfer und Erhalter der Welt, welcher auch der Lenker der Weltgeschichte und insbesondere der Menschengeschichte ist, Israel und seine Religionsurkunden zu einem Lichtpunkte gemacht hat, von wo aus sich allmählich die Nacht der Heidentümer lichten sollte? Die Widerspruchsjägerei, durch welche die modernen Hindu-Traktate die heilige Schrift zu bekritteln suchen, werden ihr doch nicht den Ruhm streitig machen, das Bekenntnis Gottes des Einzigen Einen als ein Panier für die Völker aufgerichtet zu haben.

Gott als sich Offenbarender in der Menschengeschichte.

5

Daß Israel und dessen Ahnen Gott als den Einen Allerhabenen erkannt haben, kommt daher, daß er sich ihnen als solchen offenbart hat. Gott ist nicht allein ein verborgener, sondern auch ein offenbarer Gott. Die ganze Welt ist seine Offenbarung, alle Bestandteile der Erscheinungen des Weltganzen sind sein Werk und seine Wirkung, alles bekundet ihn, in allem ist er zu spüren. Aber die Offenbarung Gottes bliebe ohne Reflex, wenn es nicht vernunftbegabte Wesen gäbe, welche Gott, den sich offenbarenden, wahrnehmen und erkennen. In der Welt hienieden ist es der Mensch, welcher nicht allein an sich Gottes Werk ist, sondern auch sich selbst und alles, was ihn rings umgiebt, als Gottes Werk erkennen kann. In ihm tritt Gottes Offenbarung aus der Objektivität des Geschehens heraus in das Licht des Bewußtseins, sie gewinnt Reflex und Echo.

Aber nicht nur, daß die Welt als Gottes Werk sich im Bewußtsein des Menschen spiegelt, er offenbart sich ihm auch direkt, er tritt in geistigen Wechselverkehr mit ihm. Oder verfallen wir so, indem wir dies behaupten, in träumerische Mystik? Nein, das Behauptete ist innere Notwendigkeit. Denn ist die Welt nicht selber Gott, besteht wirklich ein Unterschied zwischen Gott dem Absoluten und allen andern Wesen als seinen Geschöpfen, so kann die Geschichte endlicher selbstbewußter und freier Wesen kein anderes wahres und letztes Ziel haben, als immer tieferes Eingehen in Lebensgemeinschaft mit Gott, und eine Fortbewegung auf diesem Wege ist ohne thatsächlichen Wechselverkehr zwischen Gott und diesen seinen Geschöpfen nicht denkbar. Der Mensch muß Worte und Handlungen an Gott richten können, welche dieser wahrnimmt, und Gott hinwieder muß sich den Menschen in Aufschlüssen und Thaterweisungen kundgeben, welche dieser inmitten des naturgefeßlichen Verlaufs als freie Einwirkungen des Ueberweltlichen unterscheidet. Das Gottgeordnete dieses Wechselverkehrs ergiebt sich aus dem gemeinmenschlichen Gebetsdrange, und die

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »