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Die Fortsetzung eines Werks, welches die Resultate einer ungeheuern Menge von Materialien enthält, ist weit schwieriger für einen Dritten, als für den, welcher den Plan desselben selbst anlegte, ihn bey der Sammlung seiner Materialien immer vor Augen hatte, und den Zusammenhang, die Quellen und die Beurtheilung dieser schon aus blofsen Andeutungen hinlänglich übersah. Geläufig konnten sie unmöglich so auch einem Fremden seyn. Hätte ich selbst ein solches Werk unternommen: so wäre es eine gerechte Anforderung an mich, dass ich mich vorher in den Besitz aller nöthigen Materialien gesetzt habe. Itzt aber war diefs ganz unausführbar in der kurzen Zeit, welche mir die Verlagshandlung gewähren konnte, wenn sie nicht bey diesem Unternehmen, das ihr in diesen Jahren schon für sich Ehre macht, den Verzug mit zu grofsem Verluste hätte erkaufen sollen. Nicht einmal die nochmahlige Prüfung aller vorgefundenen, z. B. litterärischen Daten war möglich; und doch durften sie dem Publikum eben so wenig vorenthalten werden, als Adelung's Urtheile, auch wo die meinigen davon abweichen. Jener Plan, so viel sich davon aus dem ersten Theile, und den noch vor Adelung's Tode gedruckten

10 Bogen des zweyten ersehen liefs, mufste gleichförmig durchgeführt werden; diefs forderte die Einheit des Werks. Gleichwohl mochte dieser Plan selbst von seinem Urheber schwerlich schon bis in's Detail verfolgt worden seyn. Diess ist bey einer so ungeheuern Menge von Daten, deren Verein hier Zweck ist, erst dann möglich, wenn die Materialien für jedes Fach nicht blofs gesammelt, sondern auch schon verarbeitet, und alle Lücken und alle Verhältnisse zu andern Fächern bemerklich geworden sind. Aber erliegen würde der Geist der Masse dieser Materialien, wenn er nicht einen Theil derselben schon völlig auf die Seite geschafft hat, bevor er die ganze Spannung seiner Aufmerksamkeit auf den folgenden richtet. Solche Schwierigkeiten hat also die Durchführung eines solchen Werkes selbst für seinen Urheber: bey dem Nachfolger desselben vermehren sie sich vielfach, und er findet sich oft in der Verlegenheit, nur so weit nachhelfen zu können, als es noch die Umstände erlauben. So mufste ich es oft selbst bey Abschnitten, bey welchen ich ein in's Reine gearbeitetes Manuscript vorfand, aber über deren Ordnung mich die bald weggestrichenen, bald nicht zusammen passenden Zahlen ihrer Folge in Ungewissheit

liefsen. Sogar bey Hauptabschnitten war diefs der Fall, z. B. bey dem Germanischen und Thracisch-Pelasgischen Sprachstamme, wo mich aber die S. 4. schon gedruckte Anordnung nöthigte, gegen meine Überzeugung jenen vór diesem abzuhandeln.

Ein anderes Hindernifs der Gleichförmigkeit der Durchführung eines sol-` chen Werks liegt in der ungleichen Fülle der Nachrichten von einzelnen Sprachen. Bey manchen sind die Nachrichten sehr dürftig, und man darf doch der biofsen Gleichförmigkeit der Darstellung nicht den Reichthum aufopfern, welchen die Quellen der Nachrichten von andern Sprachen darbieten. Die Natur der Sache verstattet also nicht, dieses Hindernifs der Gleichförmigkeit ganz zu heben: aber bis auf einen gewissen Punct läfst sich das Nöthige über vernachläfsigte Sprachen zusammen bringen, und anderwärts der Reichthum der Nachrichten theils benutzen, theils beschränken. In dieser Hinsicht ist für mich Vieles zu thun übrig geblieben, indem ich bey manchen von den wichtigsten Sprachen der Sprachprobe kaum einige Seiten Text, als eine kurze Schilderung, vorgesetzt fand, und die Litteratur der Europäischen Sprachen in dem ausgearbeiteten Manuscripte durchgehends auf

die neuesten Bücher über dieselben beschränkt war, statt dafs sie im ersten. Theile, z. B. bey der Hebräischen Spra-, che und ihren Schwestern, so vollständig ist. Neben jenem kurzen Manuscript des Textes lagen oft noch eine Menge. Notizen auf einzelnen Blättchen, wie sie bey der Lectüre hingeworfen worden waren, die dann, begreiflich der Prüfung, oft der Berichtigung bedurften, und alle erstverarbeitet werden mufsten..

Bey dieser Prüfung, Berichtigung und Zusammenstellung des Ganzen habe ich mich immer auf den Gesichtspunkt gestellt, als ob mir Adelung noch während seines Fortlebens die Revision und Bearbeitung seiner gesammelten Materialien übertragen hätte, und als ob es meine Pflicht wäre, alles, was ich änderte, berichtigte, tiefer verfolgte, weiter ausführte, vor dem ehrwürdigen Greise selbst zu rechtfertigen. Nach diesem Maafsstabe habe ich das Ganze behandelt, wenn ich davon die Slawischen, die Slawisch - Germanischen Sprachen und die Ungarische ausnehme. Das völlig in's Reine gearbeitete Manuscript über den ersten dieser Sprachstämme hatte Adelung dem verehrungswürdigen Herrn Abbé Dobrowsky, das über den zweyten dem kürzlich verstorbenen Herrn Superintendent Hennig,

und das über die Ungarische Sprache dem gelehrten Herrn Professor Rumi, damahls in Teschen, zur Durchsicht und Berichtigung mitgetheilt, und von diesen zurück erhalten. Von allen Bemerkungen dieser gelehrten Kenner hatte noch Adelung Gebrauch gemacht, und das Manuscript lag ohne Zweifel in der Gestalt da, in welcher Adelung die Absicht hatte, es vor dem Publikum erscheinen zu lassen. Ich hielt es für Pflicht, dieser Absicht zu folgen, und habe in diesen Abschnitten blofs das Nöthige von der älteren und neuesten Litteratur hinzugetragen, wovon Adelung nach der oben berührten Umänderung seines Plans nur einen Theil erwähnt hatte; und habe übrigens bey den Slawischen Sprachen auf meine Ansichten verwiesen, welche die Einleitung zu meiner Russischen Grammatik enthält, und bey der Ungarischen Sprache theils die damals noch unbenutzten Notizen aus Herrn von Engel's vortrefflichem Werke, theils einen beurtheilenden Auszug aus Herrn Gyarmathi's gelehrten Werke hinzugefügt, der, verglichen mit meiner, wegen jener Rücksicht ausführlichen Characteristik der Finnischen Sprache und ihrer Schwestern dazu beytragen mag, über das Verhältnifs derselben zu der Ungarischen zu urtheilen..

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