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I.

Minnesinger.

Bruchstücke

einer noch unbekannten altdeutschen Fiederhandschrift.

Vor

or etwa zwei Jahren überbrachte mir der Antiquar Heß von Ellwangen einige Pergamentblåtter, mit der Bitte sie zu untersuchen und ihm meine Meinung über deren Inhalt u. s. w. zu sagen. Es war nicht schwer, auf den ersten Blick zu erkennen, daß Lieder des von Morungen und des Schenken von Limburg auf diesen Blättern enthalten seien, und gerne machte ich von dem Anerbieten Gebrauch, mir dieselben bis zum andern Morgen zu leihen. Leider konnte ich damals zu einer vollständigen Abschrift keine Zeit finden und mußte mich darauf beschränken, bloß die Less arten in mein Exemplar der v. d. Hagen'schen Minnesånger, doch nicht ohne Zuratheziehung der Bodmer'schen Ausgabe, einzutras gen. Auf den Grund dieser Vergleichung ist die Abschrift gefertigt, die ich hier mittheilen will, wobei ich aber natürlich, wol für die Richtigkeit dessen, worauf es im Allgemeinen ankommt, nicht aber für die eines jeden u oder v oder Punktes u. s. w. stehen kann1).

Es sind im Ganzen vier wol erhaltene Pergamentblåtter in groß 4 oder klein Folio. Sie bilden die beiden åußern Dop: pelblåtter der XXI. Lage einer Handschrift, die allem Anscheine nach eine sehr umfangreiche Sammlung altdeutscher Lieders dichter enthielt. Die Aehnlichkeit zwischen diesen Blåttern und der Pariser oder sogenannten Manesse'schen Liederhandschrift ist hinsichtlich der äußern Einrichtung, der Bilder, ja selbst der Schrifts

1) Eiche die Nachschrift S. 11.

züge so groß, daß man der Vermuthung Raum geben darf, beide seien Copien unter sich, oder doch Abschriften einer und derselben Handschrift. Die Uebereinstimmung beider ist, auch in den Feh lern, eine fast buchstäbliche (einzelne Versehen, deren jede ihre bes sondere hat, ausgenommen), und die Reihenfolge der Dichter ist allem Anscheine nach in beiden ebenfalls dieselbe. Auch im Alter mögen sie sich gleich stehen, d. h. in der Mitte des XIV. Jahrhunderts geschrieben sein. Die Blätter enthalten:

1. Bl. 1a-3c den Anfang und Schluß der Lieder Heins richs von Morungen, I-IX. 1, 4. und XXIX. 3, 2-XXXII, 1. XXXIII-XXXIV. Die beiden innersten Doppelblåtter fehlen, und damit die Lieder (v. d. Hagens MS. I, 123b-129b) IX. 1, 5. XXIX. 3, 1;

2. Bl. 4cd den Anfang der Lieder des Schenken von Lims burg I-II. 1, 6. Voran steht ein großes Bild, mit Silber, Gold und Farben reich gemalt, mit der für den Maler vorgezeichneten Ueberschrift: d' fchenke von limpurg. Es nimmt den Raum von drei Spalten ein (Bl. 3d und 4ab.), weicht aber, von dem Bilde der Pariser Handschrift (vergl. v. d. Hagen's Beschreibung, MS. IV, 131.) in vielen Punkten ab.

Auf dem untern Rande von Bl. 4cd steht: XXI. (d. i. die 21 ste Lage). Die Zeilen, deren auf jeder Spalte 33 stehen, sind nicht abgeseht. Die Initialen sind abwechselnd blau und roth; beim Beginne eines neuen Dichters sehr groß, mit verschiedenen Farben gemalt und reich verziert.

Das Vorhandensein einer Hscht., die der Pariser in keiner Weise nachgestanden hat, ist jedenfalls aus mehr als einem Grunde von Wichtigkeit, und es wåre von Werth zu wißen, woher diese Blåtter, die so sauber und wolerhalten sind, als ob sie erst gestern aus der Hscht. genommen wären, stammen. Herr Heß, den ich darum befragte, konnte oder wollte mir es nicht sagen. Nur so viel habe ich kürzlich von ihm erfahren, daß er sie nach Hamm1) vers kauft hat.

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(1.)

(34. Her Heinrich von Morunge)

1.)

J) ift zallen eren ein wib wol er kant. fchoner geberde mit zuh- ten gemeit. fo | das ir lop als der mane wol |

in dem riche vmbe gant.

verre uber lant. lúchtet des nach tes wol lieht vnd breit. fo das ir fchin al die welt vmbe vat. als | ift mit gúte vmbe vangen dú scho | ne. des man ir giht fi ift aller wi- be

ein crone,

(2. roth) Dis lob beginnet vil frowen | verfman. das ich dú mine han zeiner krone gefeczet fo ho. vnd ich der deheine vs genomen | han des ift vil luter vor valfche ir | der lib. fmal wol ze maffe vil fier | vnd fro. des mus ich in ir genaden | beliben. gebutet fi fo. min liebeft | vor allen wiben. I

S

(3. blau) Got laffe mir vil lange leben gefunt, die ich anwiblich | ftete noch ie vant. fit fi min lib | zeiner frowen erkos. wol ir vil❘ fuffer vil rot ift ir der munt. ir | zene wis ebene vil verre erkant. dur die gar ich alle vnftete

ver kos. | do man filobte alfo reine vnd wife. fenfte vnd los. dar vmbe ich fi| noch prife. |

(4. roth) Ir tugent reine ift der fun- | (Blatt 1b) nen gelich, dú truben wolken tůnt | lichte geuar. fwenne in dem meiē | ir fchin ift fo clar. des wirde ich fteter | froide uil rich. das ober lúchtet ir | lob also gar. wib vnd frowen die besten fúr war. die man benenne | in tútschem lande. verre ader nach | fo ift es dú bas erkande. |

(II.)

(1. blau) Jn erfte vnd ouch min lefte. I froide was ein wib. der ich | minen lib. bot zedienste iemer me. dú hohfte vnd och dú befte. | in dem herzen min. feht das mus | fi fin. der ich felten fro befte. ir tů | tleider we, al min fprechen vnd min | fingen, des mus ich an froiden mich nu twingen, vnd trûren fwa ich ge

1) Großer Initial, blau, gemalt, mit Goldumrandung und Hintergrund.

(2. roth) Nu ratent licben frowen. was ich fingen muge. fo das ir tu- | ge. fang ist an froiden krank. mir | wart nicht wan ein fchowen. von | ir vnd der grůs. den fi teilen mus. mit der welte funder dank. dú zit | ist zekranc. ane froide vnd ane wu- ne. nu wol dar fwer mich geleren | kunne. das ich finge nuwen sank |

(3. blau) Wer ir mit mime fange wol | fo funge ir. fus verbot fis mir. | vnd ir tete min fvigen1) bas. nu fwi|ge aber ich zelange. folde ich fingē | me, das tet ich als e wie. zimt mi- | ner frowen das. das fi min vergas. | vnd ver seite mir ir hulde. owe des (Bl. 1c) wie rehte vnfanfte ich dulde. beide ir | spot vnd och ir has. |

(4. roth) Vil wiblich wib nu wende, mi- | ne fende clage, die ich togen trage. du weift wol wie lange zit. ein fel| denriches ende. wirt mir das von dir. fo fiht man an mir. froide an alle wider ftrit. fit das an dir | lit. mines -herzen hohgemute, macht du troften mich. dur wibes gåte. | fit din troft mir froide git. |

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(5. blau) Ich fihe wol das min frowe. mir ift | vil gehas. doch verfůche ichs bas. | in verdiene ir werden grůs. des ich ir wol getruwe. das hat fi verfworn. | ir ift leider zorn. das ichs der werl-te kunden můs. das ich niemer fus. | von ir dieneste mich gefcheide es kom | mir ze liebe ald ir zeleide. lichte wirt | mir fwere bůs. |

(1. roth)

H

III.

[et ich tugende nicht so vil von | ir vernomen. vnd ir fchone nicht fo vil gefehen. wie were fi mir danne also zeherzen komen. ich mus iemer dem geliche fpehen. als der mane tut den 2) finen fchin. von | des funnen schinenpfat. als kumt mir dike ir wol liehle ogen blike. | in das herze min da fi vor mir gat |

(2. blau) IR wol liehten ogen, in das herze min. | so kumt mir dú not. das ich mus | clagen, folde aber ieman an im

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