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sein müssen, nåmlich die Verlängerung des ersten Theils der Zus sammenseßung, z. B. hûsenschlêtel (Hausschlüssel), hûsendêr (Hausthür), ôstenwind (Ostwind), scherdeldôk (Schürze, eigents lich Schürztuch; vgl. indessen schödel für Schürze F. I, 118b), fastelâwend (Fastnacht), topkefleker (Topfflicker), werkeldag (Werktag u. dgl. Zwar scheint bei manchen dieser Wörter dadurch eine Lauterweichung beabsichtigt, doch dünkt es mich, als habe auch das Streben mitgewirkt, das Zusammenstoßen zweier betonter Syls ben zu vermeiden und den trochäischen Grundrhythmus der deuts schen Sprache aufrecht zu erhalten.

So viel für dießmal; meine zweite Abhandlung würde sich, wenn mir Muße und Kraft bleibt, über die Flexions- und Wortbils dungslehre der Danziger Mundart verbreiten. Ich denke auch bei diesen folgenden Kapiteln einen Nebenzweck zu verfolgen, den ich schon in dem Bisherigen habe durchblicken lassen, nåmlich den, an einem praktischen Beispiele zu zeigen, welche Anordnung ich für die einzelnen Theile des grammatischen Stoffes, welcher Sprache es auch sei, zur meinigen gemacht habe. Uebrigens theile ich diese Ans ordnung mit, nicht ohne sie vorher bei anderen Sprachen, naments lich der Griechischen, geprüft und bewährt gefunden zu haben.

E. Förstemann.

XI.

Lucifer und Jesus.

D.

er hôhe got von himelrich, des wisheite ift niht ge

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der befchuof von anegenge ein michel teil der engel, under den einer was bekleit vil wol mit grôzer schonheit, 5 als uns fin tuot daz buoch bekant, Lucifer was er genant, der vil schoene was, geloubet mir. fin fchone was der himel zier.

10

doch fult ir wunder hæren, wie in betrouc fin fchoene. in warf von himel fin übermuot, als er noch vil manegen

tuot.

er sprach:,,ad aquilônem wil ich fitzen schône.

15

dâ wil ich stat vâhen. gote wil ich nâhen

und wil mich im gelichen in dem himelriche."

20

nû hære, herre: wider her wart geworfen darnider Lucifer

in daz abegründe umb finer hôchvart fünde.

lâ dir die rede ze herzen gân und hüete fich ein islich man 25 vor der hochverte, der wize ift fô herte,

daz got niht wolte hengen finem fchônften engel, wand er muoz die helle bûwen mit fìnen gesellen.

30

im ift ouch gar benomen der gedinge ze widerkomen, wand er viel âne nôt. im riet nieman den tôt.

35

do wart gegeben ein folher rât in der heiligen trinitât

14. Handschrift manigem. 18. Got dem w. ich mich n. 22. War gew. da nider L. 25. Lat er diu rede. 29. Daz ir got. 30. finen schonften.

32. Immer bawen.

daz ein menfche wurde gefchaffen, der wider ganz folte ma

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45

den val der guoten engel. daz geftuont niht lenger. der tiuvel begundez nîden und mohtes niht erliden, daz der menfche befæze daz himelifche gefæze, dâ von er was gevallen mit finen genôzen allen. er bilte fich in nater wis und fleich in daz paradis, daz dem menfchen wart gegeben, dar in ze wefen und ze pflegen.

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50

er Sprach dem wîbe life zuo war umbe wolte got daz tuon, daz er im verboten hât fümelich obez, daz hinne ftât." 55 Er fprach,,nieman daz gelouben fol. got der wefte vil wol, fwâ ir daz obez æzet, daz ir gelich im fæzet.“

60 got kunde übel unde guot. fich waz des tiuvels rât getuot. daz wip daz obez von im nam. fie riet dem manne, er tæte fam.

do fchancte fie bern Adâmen
den tôt. daz kleit vil fêre der menfche immer mêre.
got bi im felben daz vernam. dô ftiez er hern Adâm
ûz dem paradife mit famet finem wîbe.

und allem finem fâmen 65

70

75

ach unde wie fâ zehant
der himel undz paradîfe,
wart fider Adâmes ziten,
daz geftuont, wizzet, vür wâr mêr dan vünf tûfent jâr, 80
daz fich got wolte erbarmen über den menfchen vil armen.
ze himel wart ein famenunc von gote in finer manunc.
den menfchen er dâhte ze lôfen, hært vil lieben diz kôfen, 85
er fprach,,Affur, der vålandes man hât mir leides vil ge-

wurden verfperret diu zwei lant
daz nieman fô wife
der dem tiuvel möhte geftrîten.

tân

an liuten und an landen, die hat er in grôzen handen, 90 wan ein kleinez stetelîn, daz muoz mîn felbes wonunc fin. welher iuwer wil mîn bote fin, der dar kunde die kunft mîn,

der fol wizzen vür war, daz ich da mit im felbe var. 95

44. Vnd moht fin nit erleiden. 49. Er bildot. 54. Sich war vmbe. 61. Got der chünde vbel vn gut. 65. fchant. 73. Ach vnd wie fatze hant. 75. vnd daz. 76. D. n. so gug noch fo weife. 85. menchen. 87. assur. 88. gegan. 92. wonungen. 94. diu chunft.

dar inne wil ich nemen fnel halsperc und ouch helm, mit mînem vinde vehten, læfen vil arme knehte. diu menfcheit fol min halsperc fin, mich heln vor den vinden

min,

daz mîn ir keiner wirt gewar, unz ich fie genige gar." dar kom ein engel hêr genant fente Gabrihêl.

100

105

er fprach,,herre, hie bin ich. fwar dû wilt, dar fende mich. wol kan ich die wege ze der ftat und die ftege. 110

ez ist niht diu êrste vart, wan nie dhein wîle sô kurz wart, ich hân dirre stat gepflegen vor allen dînen widerftreben." Dô wart gefant fant Gabrihêl hin zeiner maget alfô hêr, 115 diu was von küneges stam geborn. got hât fie zeiner muoter erkorn.

120

fie was geheizen Mârià. er sprach,,plêna grâtiâ, Mârîâ, dû bist gnåden vol, got in dir felben wonen fol. dû bift gefegent ob allen wiben. got bi dir felbe wil beliben."

Dô diu meit die rede erhort, ir vreude fich ein teil zeStært. 125

trahten fie bî fich began, von wan diu botfchaft möhte gân. dô fie der engel trûren fach, vil schône er ir zuo sprach 130 „Mârîâ, du solt niht forgen. dû hâst gnâde ze got erworben.

du wirft eins kindes fwanger. dû folt niht beiten langer. gip dar zuo den willen dîn, gote triuwe, vrouwe mîn. 135 Jefus fol er werden genant. daz fpricht ze tiutfche heilant, Iwan die fine wil er heilen von der fünde meilen."

140

,,Daz ich der einer müeze fin, des helfe mir Jefus, herre

mîn,

den dû welleft heilen von der fünde meilen,

wand die hânt mich gebunden und alsô fêre betwungen, 145 daz mich mîne finne irrent dîner minne.,,

Dar nach sprach diu maget hêr,,fagt mir, gotes engel,

97. fehlt fnel. 99. wil ich vehten. du mich. 113. I. habe der ft. g.

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104. fin genick gar. 105. Dar. 108. 125. diu rede. 127. weif fich. 128. Von wann. 136. Gotes trawe. 138. zetausche. 139. fienen. 140. Vor d. funden m. 144. Von d. funden m.

155

welhen wis daz muge fìn, daz ich gebære ein kindelîn?
ich enwart nie teilhaft mannes und hân ouch gedâht
nimmer teilhaft werden, die wile ich lebe ûf erden."
Des antwurt ir gezogenlich der gotes bote von himelrich
,,Vrouwe min, der heilic geift wirt des gewerftes volleift. 160
der kumt ze dir und lêret dich. vürbaz foltû niht vrâgen
mich.

got in finer geheime hât dirz behalten eine.
giftû im den willen, dû wirft fin fare inne."
Maria, dir wart der engel, là in niht biten langer.
ja fol er ze himel varen, finem herren wider fagen.
din bitet, vrouwe, mit jâmer

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ze helle her Adâm unde her Abrahâm,

165

170

her Ifaac und vil der veter iezuo vil manegen tac her. 175 ir heil ift, vrouwe, dir gefant. dû lofe fie von der helle brant.

dîn bîtent weinunde ûf erde alt unde junge,

180

wan von dînen worten entfliuzent fich die porten des himels und der helle. antwurte, vrouwe, fnelle, sprich ein wort, enpfâch ein wort, des himelifchen vater

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195

finen einbornen fun, der uns der fünden abe wil tuon. Dô sprach diu vrouwe ûz güete und von ganzer diemüete 190 ,,gotes dienerin ich bin, gefchehe mir nach den worten dîn.“ Nu helft mir brüeven alle, wie (wol) gote diemüete gevalle. ich fagiu vür die wârheit, von wârer diemüeticheit geviel im Mârîâ baz denn dâ von daz fie maget was. der tugende kraft ist sô getàn, wand er niht vant ze himele, do kom der felbe heilant nach diemüete ûf der erde lant. er namz an fich fô volliclich, daz ir ân in niht ist gelich. 205 dife tugent befunder lêrt er fîn lieben junger. er fprach, als uns diu fchrift feit,,lernet bî mir diemüeticheit." 210

daz fie got felbe wolte hân, 200

dâ er fich möhte genideren,

ô diemüete aller tugende prîs, nieman kan wizzen welhen wîs

151. müg gefein. 156. erde. 164. der daz. 166. farig inne. 175. vid der vater. 186. vaters. 191. dienærinne. 192. prieven. 197. daz. 200. wol han. 201. van ze h. 206. D. ir an in icht ist geleist. 208. lieb.

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