Bei Hervorbringung der Sylben wurden die Tasten der zuges hörigen Buchstaben sehr rasch hinter einander gegriffen, was viel Anstrengung machte. Schreiber dieses gewann eine neue Ueberzeus gung von dem Wegfall jeder Täuschung, indem er den Herrn Faber aufforderte, so schnell als möglich mit der Maschine zu sprechen. Da konnte denn hie und da ein Vergreifen bei den Tasten nicht ganz ausbleiben und es ergab sich, daß die Maschine diese Fehlgriffe auch wirklich sprach. Die Maschine konnte flüstern, deutlich sprechen und singen. Das lautlose Sprechen war besonders geeignet, die genaue Nachbildung der etwas scharfen Consonantlaute zu beobachten. Die Selbstlaute näherten sich in ihrem Klange der Wienerischen Mundart. Ein Umstand, der von der treuen Nachbildung des Lautes durch die Mas schine zeugte und deren Heimat dadurch verrieth. Wenn einmal der Klang eines Wortlautes so bestimmt durch ein Instrument fests gehalten wird, muß er auch an ihm in seiner Eigenthümlichkeit aufs treten und man würde durch solche Maschine im Stande sein, ber stimmte Sprachweisen festzustellen. Håtten Aegypter, Griechen und Römer solche Sprechmaschinen hinterlassen, würden wir über die Aussprache weniger zweifelhaft sein. Manche Beschauer der Mas schine schöpften aus dieser treuen Nachahmung der Mundart den Verdacht, daß ein verborgener Mensch in der Maschine språche; während es doch auf der Hand liegt, daß Nachahmung nur etwas Besonderes nachahmt und in Wien nicht der Berliner Dialekt nachs gebildet werden konnte. Das Singen umfaßt nicht viel über eine Octave und war nicht eben erquicklich. Es wurde durch Begleitung einer kleinen Orgel unterstüßt, welche der Mann spielte, während die Frau jezt langsam die Tasten der Sprechmaschine anschlug. Dies schien der Zweck ihrer Anwesenheit bei den Vorstellungen mit der Maschine zu sein. Die gewöhnliche Sprache der Maschine war etwas rauh und zischend; sonst klar und bestimmt. Das Weiche des geschmeidigen lebendigen Mundes entbehrte sie. Den Namen Euphonia, den Herr Faber dem Instrument gab, bewährte das Instrument durchaus nicht. Richtiger möchte es durch Anthros pophonium oder deutsch durch Sprachorgel benannt werden. Wo ist es aber jekt? Wo tônt es? Erhebt es vielleicht von Neuem seine Stimme im Süden und giebt sich, wie ein altes vers gessenes Buch als neue Auflage, nun als neue Erfindung wieder? Immerhin! Möge es nur kommen, von Herrn Faber oder von einem glücklichern Nachfolger gespielt. Es ist wünschenswerth, das Räthsel zu lösen, welches über dieser seltsamen deutschen Arbeit schwebt. So gelungen und deutlich hat noch keine Maschine gespros chen; daher auch die vielseitige Besorgnis einer Täuschung, gegen welche aber Vieles schon erwähnte spricht. Wir rechnen noch dazu, daß wir mit aller möglichen Vorsicht mißtrauender Beobachtung prüfend nichts Verdächtiges wahrgenommen haben. Der Hauch der Laute, den wir das Ohr ins Innere des Kaftens hineinhaltend scharf auffaßten, war kalt, und konnte unmöglich von der warmen Menschenstimme eines eingeschlossenen Kindes kommen. Die Uebers einstimmung der Bewegung des künstlichen Mundes mit den Lauteu war so genau, daß ein nebenstehender Bauchredner unmöglich alle Einzelheiten so bestimmt wiedergeben konnte. Also Täuschung war hier nicht. Der berühmte Physiolog Joh. Müller, mit ähnlichen Versuchen beschäftigt, hat die Maschine mehrmals besichtigt, viel mit dem Erfinder verkehrt, unseres Wissens jedoch nie einen Verdacht der Täuschung geäußert, obwohl er der Theorie der Sprachbildung, die ihr zum Grunde lag, seinen Beifall versagen mochte. Alles dies ses muß uns auf die neue Sprachmaschine gespannt machen, wie es unser Bedauern erregt hat, daß die Fabersche verschollen ist, die einen bedeutenden Fortschritt auf diesem Gebiete der Darstellung enthielt und großer Vervollkommnung fähig war. Wenn man er wågt, wie rasch auf den Gebieten der Technik jeßt die größesten Schwierigkeiten beseitigt und überraschende Wunder geschaffen wer den, so kann man sich des Gedankens nicht erwehren, daß unter den Hånden sinniger und mit den erforderlichen Hülfsmitteln aus, gerüsteter Künstler in den sieben Jahren, seit Faber in Berlin war, seinem Entwurfe entsprechende genauere und wohltönendere Sprach orgeln entstanden wåren, und daß wir vielleicht neben den jeßt er: fundenen schreibenden elektrischen Telegraphen auch unmittelbar res dende könnten erhalten haben. August. XIII. Difz ift von Kaifer Lucius tochter wie mit liften yr er enthielt vnd fi doch ain ritter erwarb mit liften. v Rom ain riches kaiffer fas der Lucius gehaiffen was Zu der hett er lieby grofz Niendert vand mā ir genosz Noch gar kain geftift nit han reft 10 Die min hett in gezindet an gir Do er fi allaine fach Haimlich er zŭ ir sprach 15 Nu fag mir edele maget dz Ich han dich lieb gar on mafz Wz fol ich dar vm geben dir Das du wolteft ginnē mir 20 By dir zu fchlauffen nu ain nacht Si fprach zŭ hand vnbe dacht Dar vm ich von dir beger Tuffend guldin vnd nit mer 1. vor fas steht wz. 27 vber vielleicht aus v3lor entstanden. Alfo kam er do gegan. Zu der maget wolgetǎn An dz bett legt er do fich Vnd entfchlieff gar schnelleclich Do er die gantzē nach(t) do lag Vnd anders nît den schlauffen pflag 35 Des morge do die fonn vff gie[ng] Die Jungfrow dz nit enlie Von dem bette gieng fi dan Vnd legt zu stond ir claid3 an 40 Dar nauch wackt fi den ritter gut Ds wart betriept in vnmut Dz er verschlauffen het alfo Zu der maget sprach er do Ich fag dir fúr ain warheit 50 Vi tuffend guldin dz běschach Nu biftu gewefen fo fwach 55 Dz můftu von mir spot vnd schal 60 Do fprach der betriept(e) man betroge fer Vnd bit dich zu komē her Zů mir an dz bette din Si fprach dz mag doch nit gefin 65 Wie vil er die maget bat Dz hett er an ir niendert stat Dar nauch der ritter sprach zŭ ir Wz fol ich nu geben dir 70 Dz ich by dir noch ein nacht Sol fchlauffen alfz ich hon erdacht Des antwurt im die maget vin Ich nim tussent guldin Der ritter wolt(e) nun fürbas Sin gelück verfüchen bas Dz er fo inn dem schlauff lag Bifz vber in gieng der liecht tag Des hett der ritter vfferkorn Die tuffend guldin aber v590 lorn Die maget von dem bett(e) trat Dar nauch wackt fie den ritter dråt Der ritter trurē fer began Mer dan Ich nieman fagē kañ Er sprach vfz betrieptē mut Ob du bringft tuffend guldin Die nim 1ch dar vm von dir in Er fprach die wil Ich dir geben Doch gedacht er im do neben Nu hon ich vff die erfte nacht D magt all min barschaft Zom andrē maul hon Ich zwår Min erb vnd eigē versetzt 110 gar Vnd dz gelt dz Ich dem wib Geben hon vì irē lib Der mir nie ward vnder ton Wil ich nũ by er beston Dz mir dz werd zu tail So mufz Ich min gelück vnd hail, Mit andren wege fuchen draut Er rait zu stond inn ain statt 115 Zu aine burger der wz rich Er fprach zu im gar zogenlich Nū fag mir lieber fründ min Machtu mir tussend guldin 120 Gelichen der bedarff ich wol Dar vm ton ich dir wz ich fol Der burgs fprach die lich ich dir Wz gewissenhait tŭstu mir Der ritter sprach nũ fag mir nŭ Wz du begerst dz will ich thon Ich wil dir fagé vil gewer zil Vff ainē tag den ich den wil Do Sprach zu im der burger Nenne hie vffenbar Dar vff foltu mir gantz vñ gar 125 130 Alsz miñ gelt wider geben Zŭ ficherhait wil ich do neben Des von dir hon ain prieflin Beftetigot mit dem figel din 135 135. fteht priefalin. |