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stimmig ist. Die Jahre der großen Errungenschaften und noch grö Beren Leidenschaften 1848-49 haben auch diesen Gewinn gebracht oder befestigt. Die langen Periodenketten gewären den neuen und umgeprägten Worten das gehdrige Vollgewicht, und diesen mangelt es auch,,,wenn ich mich selber recht verstehe," nicht an inhalts schwerem Sinne. Die Rede steht hier, wie sie im Jahr 1849, Nr. 104 durch das Organ der Tante Voß sich vernehmen ließ: 3eitstim me.

Aus einer verhaltenen Berliner Parlamentsrede.

(Bevorwortung. Da wir vor der Hand keine ersten und zweiten, rechten und linken Berliner Kammerreden hören und lesen können, so möge folgendes Schwanzstück einer in Petto gebliebenen Parlamentsrede einstweilen als Stellvertreter dienen. Sie ist so viel als möglich in den hohen Kammerton gestimmt und im doppelten Contrapunkt gehalten.)

„Meine Herren, es hat sich immer mehr und mehr herausgestellt, daß die glorreichen Mårz-Errungenschaften des Völkerfrühlings 1848, wo das politische Selbstbewußtsein allgemein erwachte und zur Selbst-Regierung mündig ward, nur von den gesinnungstüchtis gen und thatkräftigen Individuen recht verwerthet und gründlich ausgebeutet werden, welche so große Thätigkeit entwickelt, die euros påische Aufregung durch allseitige Propaganda zur tellurisch-kosmischen Agitation gesteigert, die Massen bearbeitet, die unteren Schich, ten der Gesellschaft aufgewühlt, die Proletarier, Bummler und Lummler zum Barrikadenbau und Kampf aufgestachelt, und selber als Blusenmånner durch Putsch und Krawall die Reform und Res volution in Angriff genommen haben, indem sie, als Urwühler, in nahe Aussicht stellten, dadurch das Volk der Urwähler, die Urquelle aller Souveränetåt, von dem mittelalterlichen Feudalstaate, sowie von dem neuern Roccoco, Zopf- und Polizei, Staate zu befreien, ihn durch Versehung auf den politischen Rechtsboden zum Rechtsund Vernunft: Staat, und zu dem nur allzu lange beanstandeten socialen Communismus des kosmopolitischen Völker, Lebens zu erhes ben; damit dem absoluten Volkswillen, welcher endlich seine volle Geltung beansprucht, schuldige Rechnung getragen werde, und das naturwüchsige souveråne Volk, nachdem seine unveräußerlichen Mens schen Rechte gewährleistet und das neue tricolore Evangelium des Johannes Jacobus überall angenommen sind, hoch erhaben über

das veraltete historische und göttliche Recht, im constitutionellen Les ben, dessen Tragweite noch gar nicht zu ermessen ist, seinen Glanzpunkt erreiche, und sich fortan auf der Höhe des Zeitalters bewege.

Meine Herren, selbstredend müssen die Volks- und Vertrauensmånner, die sich durch Reformbankets, Zwecks und Festessen, Aufzüge, Festreden, Sturm und Monstrepetitionen und Manifestationen aller Art, in würdiger Haltung, maaßgebend dabei betheiligt haben, die Lösung dieser gewichtigen Zeit und Lebensfragen anzustreben und anzubahnen, unter dem Schaumsprißen der Weltgeschichte, und das große organische Werk, die mit demokratischen Formen umgebene Monarchie, eine Wahrheit werden und ins Leben treten zu lassen, auch der Früchte solcher Geistesarbeit theilhaftig werden.

Ja, meine Herren, alle diese Månner in Rede, deren Leistun gen niemand in Frage stellen, sondern davon die Weltgeschichte Act nehmen, und sie bewahrheiten wird, haben sich um das Vaterland, um die Menschheit, um ihre materiellen Interessen und den Cultus des Genies unsterblich verdient gemacht. Sie verdienen im Fries drichshain auszuruhen.

Meine Herren, meine Herren, die Gewalt der wirklichen Dinge und die moralische Wirkung selbst der unmoralischsten Begebnisse beherrschen die Welt. Der Zeit- und Weltgeist ist in ein neues Stas dium eingetreten: damit es an den Tag komme, wie in der Neuund Jehtzeit die Partei der retrograden Tendenzen, der Reaktios nåre und konservativen Aktionåre, der Aristokraten und Hof-Kas marilla, sammt ihrer verthierten Soldateska und Landwehr, in ihrer allgemeinen Verknechtung und Verdummung, und an dererseits die Faktion und Fraktion der Bewegung und des Forts schrittes, der radikalen Demagogen und Demokraten, der weißen und rothen Republikaner vom reinsten Wasser und rdthesten Vollblut, sammt der allgemeinen Bewaffnung, jene Partei mit ihrem zu spåt,“ diese mit ihrem „zu früh,“ in zwei feindliche Heerlager und weiter noch in sich selber gespalten sind, und sich so lange in den Haaren liegen, bis die rettende That einschreitet, der allgemeine Belagerungszustand und das kriegerische Standrecht alle Misvers ståndnisse und Uebelstånde beseitigt, den Anstand und Wolstand her: stellt, und bis endlich eine octroyirte Constitution alle Stände vers ståndigt und vereinbart.“ (Beifallssturm, Wutgeschrei, Bravo und Zischen zur Rechten und zur Linken.) Hasper."

XV.

Schiller.

Vom Wutzen der Messe.

von

Heinrich dem Teichner.

(3u Schillers: Gang nach dem Eisenhammer.)

Das nachfolgende, meines Wißens noch ungedruckte Gedicht*) bes

findet sich nebst einer größern Sammlung von Spruchgedichten Heinrich des Teichners in der Münchner Handschrift Cod. germ. 574, Papier, XIV. Jahrhundert, Fol. Es enthält allerdings nur den Kern der Schiller'schen Erzählung, ohne alles romantische Beiwerk; aber es legt Zeugnis ab für das Alter und die Verbreis tung der Legende, und aus diesem Grunde scheint es mir der Mittheilung nicht unwerth zu sein.

Stuttgart im Dezember 1849.

Dr. Franz Pfeiffer.

*) Es steht schon aus der großen Donaueschinger Sammlung in Laßbergs Lieder: faat CXIV (Bd. 3, S. 315), wie ich in Gesammtabenteuer Bd. 3, S. 764 nach: gewiesen habe, mit Bezug auf Germania VII, 422. VIII, 204. Die Münchner Handschrift liefert es meist richtiger und vollständiger: doch verbeßert und ergänzt Einiges auch Laßbergs Abdruck, dessen erheblichste Lesarten ich beifüge. Das Altfranzösische Gedicht, im Auszuge bei Legrand fabliaux et contes t. V, p. 74, gibt Méon nouveau recueil de fabl. et cont. t. II, p. 331, und wiederholt C. v. Orell Altfranzösische Grammatik (Zürich 1830) S. 361: Maria bewahrt durch ein Wunder ihren Diener. Der Stoff ist übrigens noch viel älter, und findet sich schon in der Indischen,, Märchensammlung des Somadeva Bhatta aus Kaschmir“ anfangs des 12ten Jahrhunderts, verdeutscht von H. Brockhaus (Leipz zig 1843) Thl. II, S. 53, freilich Indisch eigenthümlich, da ein Menschenopfer gebracht werden soll, und dieses den Königssohn selber trifft, der von Vater und Mutter gegessen wird.

Ainer bat mich ler ze gehen,

wie er sölt zer kirchen leben,
dâ der briester mefse hât.
dô sprach ich: an ainer stat
schribt sant Augustin dâ von
acht nütze sunder wân,

die man von der mefse enpfâht,

der da bi stât mit andâht:

daz er den selben tag

îne lîpnar wol bejag;

und waz müeziger wort

wirt des tags von im gehört,
daz nimpt im diu mefse ab;
und ob er iht gesworn hab
välslich eid, des vil geschiht,
des bringt ouch diu mefse enwiht
und erlost in von den fehulden;
er mag ouch niht fterben dulden
von des gæhen tôdes slag;
er derblint ouch niht den tag;

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33-35. Augustin Davon fol man gern fin By der m. alle t. £.

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sölt ain mensch gevallen in swær,
daz versûmt er mit der mefs,
daz des ungelückes prefs

38. pan. £. 39. ůzz g. 42. nu we der tag. £.

ruret. £. 60. ebrost.

ewig. £. 67. waerk.

70

57. verůcht.

ver.

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