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für Lischois (5072-7. 5292-13, 5355 ff. 54314) oder Florant (59221 -59920) oder den Grafen Ritschart von Navers (6655-10) den Auftrag zum Zweikampf mit dem fremden Ritter einzuholen. Weis terhin führte der Weg durch einen großen Wald (53412), welcher sich von Logrois schråg bis ans Meer nach dem sogenannten wilden Hafen (7355-8. 736 25-27, 7377-9. 82113) erstreckte, wo sich der Wald Låprisin (82112. 13) ihm anreihete und bis nach Carcobra (8211-13) hinzog. Jenseit des erst erwähnten Waldes kam man auf der andern Seite des Weges hinaus auf angebautes Feld (53419). Hier bot sich dem Auge in einiger Entfernung ein prachtvoller Ans blick dar. Auf einem Berge (658 15-20) stand eine Burg,,,der nie eine andere Veste glich. Sie war ringsum ritterlich" und hatte viele Thürme und Såle. In den Fenstern dieses Prachtgebäudes saßen mehr als 400 Frauen, von denen 4 sich vor den übrigen durch Merkmale hoher Abkunft auszeichneten (534 20–30). Dieses Wuns derwerk war das schon erwähnte Schaftel marveil (6589–30).

Um zu demselben zu gelangen, mußte man die Landstraße vers lassen und über ein großes ungeverte (5351), d. i. eine weite, un, befahrne, unwegsame Gegend, die 5931 geradezu ein Moor heißt, nach einem schnell fließenden, schiffbaren, breiten Wasser (5351–3), Namens Sabins (6041. 67819, 6817-9), welches anderwärts auch ein klarer, schneller Bach (6631), ein Graben (60122. 61112), ein Fluß (6557) genannt wird und in dessen Bette runde, harte Wassersteine sich zum Meere drångten (56828) *), seine Richtung neh men. Hier, an dem urvar (5355.59313, 61827, 62022, 6233. 66226), besorgte ein Schiffer, Namens Plippalinot, die Ueberfahrt (53525–27. 54330 ff. 5968-11, 61830, 621 10—62411. 6639–14. 667 28—6688). Sein Haus am andern Ufer stand so herrlich da, daß selbst nach Gawan's Urtheil Artus zu Nantes keine bessere Residenz hatte (548 22-25). Lieblich und für das Gemüth wohlthuend contrastirte aber die häusliche Einrichtung und Bewirthung, die idyllische Einfachheit und das treuherzige Benehmen, womit die fünf Glieder dieser Familie nach den verschiedenen Stufen ihrer Bildung den gern gesehenen Fremdling empfingen. (Einer solchen Aufnahme hatte sich Parzival bei seiner Abreise aus der Heimat im Hause jenes groben Fischers (14211 – 14416) nicht zu erfreuen). Auf der Land

*) Vgl. in Goethe's Novelle die Rede des Menagerię:Besizers an den Fürften!

seite, nach Schastel marveil zu, war in Plippalinor's Wohnung ein Oberzimmer mit vielen Fenstern versehn, aus denen man das nahe (55921), prächtige Wunderschloß und die schönen Frauen desselben bequem betrachten konnte (55311-18, 554 28. 29.). Dicht bei dem Hause lag ein schöner Baumgarten; betrat man ihn, um etwa die frische Morgenluft zu genießen, so wurde man von dem anmuthigen Wettgefange zahlreicher Vögel empfangen (5534-9) 1).

Durchschritt man den geräumigen, freien Plaß, welcher zwischen dem Flusse und Schastel marveil lag (62013. 6219, 6231-5, 624 14-25), so sah man auf einem festen Berge (65816) das kunstreiche, prachtvolle Wunderwerk (v. 19–22) vor sich liegen, wie es Clinschor geschaffen haben sollte. Der weite Umfang (56427) dieses Prachtges båudes, das man sich als ein in der Mitte einen langen Anger einschließendes (565 5.4) Rechteck denken muß, dessen Gemächer die Frauen bewohnten, während die stets von ihnen abgesonderten (563 19-23.63716-23) Ritter auf den Zinnen (62023), in den Thürmen und den übrigen Festungswerken einquartirt waren, läßt sich schon daraus ermessen, daß 404 Frauen in den Fenstern des Versammlungssaales sißen konnten, noch mehr aber aus der Angabe, daß der in der Mitte liegende Anger långer, als das Lechfeld 2) gewesen (565 3. 4). Auf jeder Seite waren die Schußwehren so stark, und auf den Zinnen standen so viele Thürme, daß, zumal da die Veste mit mannigfas chen Lebensmitteln für 30 Jahre versehen war, sie jeder Belagerung Trok bot (56427-565 2. 5, 658 23-25, vgl. 5085-8). Das Dach des Palastes, welcher äußere und innere Thore hatte (663 20. 21), schillerte von so hellen und bunten Farben, wie eines Pfauen Gefieder, und weder Regen, noch Schnee trübte seinen Glanz (565 6—12) 3).

1) Vgl. matutini volucrum cantus, Virg. Aen. VIII, 456, und vñóg giai povai rys xelidóvos, Anacr. XII. Ueberhaupt erwähnen auch schon die griechi schen und römischen Schriftsteller gern des Vogelgesanges als eines angenehmen Bildes bei Beschreibungen anmuthiger Gegenden, z. B. Soph. Oed. Col. 676 ff. Herm. Virg. Aen. VII, 32—34. Georg. II, 328. Manil. III, 652. Ovid. Amor: III, 1, 3. 4. Fast. I, 154. Prop. IV, 9, 30. Plin. H. N. 4, 15.

2) Bei Augsburg, wo die Ungarn für immer geschlagen und häufig kaiserliche Hochzeiten gehalten wurden. Vergl. Eschenbach's Leben und Werke in v. d. Ha gen's Minnef. IV, 202. Der jüngere Titurel nennt es Gunzenlêch, wo K. Philipp's Hochzeit und Ritterschlag 1196 geschah.

3) Es waren wohl glafirte, bunte Ziegel, wie noch die Breslauer Elisabeth: Kirche, der Stephansthurm in Wien und die Ludwigskirche in München hat. Vgl. auch Homer. Odyss. IV, 45. 46; desgleichen die merkwürdige Erzählung von Schottland's verglas'ten Burgen, vitre-fied forts," von deren Alter und Entstehung, in dem bei E. Hoffmann in Stuttgart herausgegebenen „Buch der

Inwendig war der hohe (5893), unvergleichlich reiche (588 27 --30. 6555) Versammlungssaal schön verziert und festlich geschmückt; die Fenster hatten kunstgemäß gravirte Säulen und waren oben hoch gewölbt. An den Wänden des Saales lagen, als bequeme Size für die Frauen, Ruhebetten aus kostbaren Stoffen, und Steppdecken mancher Art darauf. Aus dem großen Saale gelangte man über einen Corridor (5662-11, 588 241–27) in das oben mit einem Fenster versehene (57411) Zimmer, worin das Wunderbette stand. Unter diesem Bette waren in den gespaltenen Stollen vier runde, glåns zende Scheiben von Rubin angebracht, auf denen es, sobald man ihm nåher trat, schneller, als der Wind, nach allen Seiten auf dem mit geschliffenen Edelsteinen ausgelegten, schlüpfrigen Estrich umhers fuhr, geschweige, wenn Jemand es wagte, in dasselbe hineinzusprins gen (56513-56725). Bei der Beschreibung dieses Lit marveile scheint dem Gedächtniß des der Bibel auch sonst kundigen Dichters das erste Capitel des Propheten Hesekiel vorgeschwebt zu haben*). Unmittelbar vom Frauensaale führte eine gewölbte Wendeltreppe zu einer hohen Warte, dem sogenannten Warthause, empor. Dieses Kunstwerk, welches Clinschor der Königinn Secundille, (jedenfalls vor ihrer Vermählung mit Feirefiz,) entwandt hatte, war wie ein Zelt gestaltet und wurde ringsum von hohen Såulen getragen, zwischen denen die Fenster, gleichwie auch das Dach, mit mancherlei theuren Edelsteinen reichlich ausgefüllt, hervorglänzten. Vor allen Säulen aber zeichnete sich durch ihre Hdhe und ihren Umfang, durch Glanz und Festigkeit diejenige aus, welche im Mittelpunkte des Warthauses hoch emporragte. Sie war aus nur Einem Stein, so fest, daß keines Schmiedes Hammer oder Kunst ihr etwas anhaben konnte, und spiegelte Tag und Nacht Alles ab, was in einem Um: kreise von sechs Meilen geschah, während ihr Schimmer eben so weit landeinwärts reichte. Und so war denn diese Spiegelsäule von gro Bem Nußen, um ferne Gegenstände meilenweit augenblicklich zu ers kennen (5891. -59016, 59127-593 13. 855 16-19. 75921-23).

Welt." Ganz besonders aber verdienen hier die Nachrichten der Reisebeschreiber über die Trümmer des Belustempels im weltberühmten Babylon Beachtung. Sie fanden dieselben bei der Stadt Hellah (Hillah) noch 3—4 Stockwerke, (sonst fier ben nach Strabo,) hoch und oben verglas't, als hätte der Bliz das Gebäude zerstört.

*) Das Lit marveile hatte Radscheiben an beweglichen Achsen, wie jest Kugeln, ebenso nach allen Seiten beweglich, an schweren Tischen, Stühlen, Betten sich finden. Die Räder im Hesekiel waren bewegliche Kreise in Kreisen (v. d. Hagen).

Schastel marveil gegenüber lag am diesseitigen (rechten) Ufer des Sabins, welcher seinen Ursprung oder Zufluß dem Berge von Logrois verdankte, ein ebener (66226), weiter (53726), grüner, breis ter Anger (53616, 769 20. 82130), worauf viele Zweikämpfe gekämpft wurden (535 5. 6), ein weites Feld (67118, 72124), eine lichte Aue (6005), Wiesen enthaltend (59313), mit Gras (5988. 51118, 668 18. 779 21. 68025), grünem Klee und Blumen (53713, 5403. 598 11. 6011) bewachsen, daher 54411 Blumenfeld genannt, ein blumenfars biger (69116) Plan (5445. 20, 59229. 602 7.60316, 61829), der Plan zu Joflanze (61023, 66713, vgl. 6112. 6675). Derselbe erstreckte sich längs des Flüßchens bis zu dessen Mündung ins Meer und lehnte sich an den nach dem Meere sich von Logrois hinabziehenden großen Urwald, welcher, die lichte Wüste (7355) nicht gerechnet, worauf Parzival und Feirefiz gekämpft haben, den wilden Hafen verdeckte. [Die Entfernung dieses Hafens vom Kampfplaße und von Joflanze ergiebt sich aus 7533. 7542. 73329. 30. 75429 bis 7554.7607-10].

Da nun, wie oben gesagt worden, das wunderbare Castell (6357) schon diesseit des Sabins gesehn werden konnte, wie vielmehr mußte man von demselben herab ganz genau und bequem Alles überschauen können, was auf dem Flusse und auf dem Kampffelde geschah! Dies beweisen folgende Stellen: 53516-24, 54114. 20-22, 544 26. 27. 597 10-12, 59821-23, 62013-23, 6231. 2. und 6553-10, zusammenges stellt mit 6616-14. Und so hatten die Damen zu Schastel marveil oft die schönsten und großartigsten Teichoskopien, z. B. 53519–24 ̧ 54114. 20-22, 544 26. 27. 554.28, 29 *).

*) Wie geschickt doch der Dichter bei feierlichen Ein- und Aufzügen, bei Zweikämpfen, Turnieren, Schlachten, bei Vermählungen, bei Ertheilung des Ritter: schlages und andern Gelegenheiten ein Publicum zu schaffen weiß! z. B. 17 30-19 16: Als Gahmuret zu Patelamunt einzog, lagen die Frauen in den Fenstern und sahen den prachtvollen Einzug mit an, welcher im Gedichte beschrieben wird.

242.3:

37 10. 11:

Gahmuret und die Königinn Belakane faßen im Schloß zu Patelamunt in den weiten Fenstern des Saales an der Wand, dem Feinde, welcher die Stadt belagerte, zugekehrt, während ein Fürst die Stellung der feindlichen Schaaren angab.

Die Königinn, welche im Fenster lag, und mehrere Frauen, welche bei ihr faßen, fahen dem Kampfe vor den Thoren zu.

6027 ff. 6921-23. 7311-13; Zu Kanvoleis war eine Brücke über den Fluß ge: schlagen, auf derselben ein verschließbares- Thor nnd darüber die kö nigliche Wohnung so erbaut, daß die Königinn mit ihren Frauen die Aus- und Einpaffirenden, und was auf der weiten Ebene vor

Nachdem wir nun zur Befriedigung unserer Neugier einen Abstecher nach der Wohnung des Fährmanns und dem Wunderschlosse

1511-10:

387 16-20:

Dies ges

der Stadt sich zutrug, aus den Fenstern sehen konnte.
schah auch, als Gahmuret mit großem Gefolge heranzog und das
nach auf der Löwenflur das glänzende Turnier abgehalten wurde.
Aus einem Laubenfenster betrachtete Ginover nebst Rittern und
Frauen den seltsamen Ankömmling Parzival und feinen Kampf mit
Ither vor dem Thore von Nantes.

Den Kampf vor Bearosche und insbesondre Gawan's Sieg über Meljakanz sahen viele Frauen von dem Saale der Burg. 541 14. 20-22. 54426. 27: Gawan's Streit mit Lischois, von den Frauen zu Schafel marvell gesehen.

59710-12, 59821-24: Gawan's Kampf mit dem Türkowiten, gleichfalls im Anblick derselben.

610 6-20:

623 1.2:

Gramoflanz schlägt Gawan vor, daß die Damen von Rosche Sabins und von Schaßtel marveil, desgl. die des Königs Artus (vergl. 625 16-6388), Zeugen ihres Kampfes zu Joflanze fein mögen. Gawan sagt gern zu. Später (67914-22) ift er sogar besorgt, mit Gramoflanz streiten zu müssen, ohne daß es irgend eine Frau sehe.

Von der Burg (Schaßtel marveile) fahen die Frauen, wie Gawan und Orgeluse während der Ueberfahrt auf dem Wasser die Mahlzeit einnahmen. Ehrenhalber kamen mehrere Ritter herab, um zu turnieren, und als Gawan und Orgeluse ans Land stiegen, ritten Jene zu ihrem Empfang entgegen und feßten dann das Turnier fort; die Frauen aber empfingen die Ankommenden im Schlosse felbft (62416-25).

655 4-10 und 661 6 ff.: Eines Morgens faßen oben im Saale zu Schaßtel mars veil viele Ritter und Frauen, Gawan und Arnive abseits in einem Fenster dem Flusse gegenüber, sich über die Wundergeschichten des Schlosses und Clinschor's unterhaltend: da fahen sie zu ihrer Freude Artus mit seinen Schaaren die Straße von Logrois herabkommen und sich für die Nacht am Flußse lagern, am andern Morgen aber nach Joflanze weiter reiten.

778 13 f.:

Als schon alle Heere des Artus, des Gawan, der Orgeluse und zuz legt des Gramoflanz nach Joflanze gekommen, Parzival dort eine ehrenvolle Aufnahme gefunden und vier früftliche Paare ihre Vers lobung gefeiert hatten, auch Seirefiz, deffen 25 Heere im wilden Hafen am Meere zurückgeblieben (736 25-28), von seinem Bruder bei Artus eingeführt worden (75325 f.), kam, während sämmtliche Ritter und Damen an der Tafelrunde feßlich versammelt waren, vlößlich die Gralsbotinn in diesen feiernden Kreis, um Parzival seine Begnadigung von Gott und seine Berufung zum Königthum des Gralreichs anzukündigen.

Hiemit vergl. man anderswo ähnliche Stellen, z. B. in Wolframs Willehalm 894-92 18: Von der Schlacht bei Alischanze zurückgekehrt, verrichtet Willehalm eh kurneis (Guillaume au court nez), um seiner Gemahlinn Gyburc (Arabele), welche allein mit ihren Jungfrauen und dem alten Capellan Steven Oransche vertheidigte, sich als den Marks grafen zu erweisen, vor den Augen aller Burgbewohner große Hels denthaten und zieht mit 500 befreiten Christen, freudig bewillkommt, in seine Stammburg ein.

:: 1267 20219: 3u Munlêûn eine Reihe bunter dramatischer Scenen, von

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