Goethe und sein Jahrhundert. Er trat ans Licht, als unsers Friedrichs Thaten Er war des Friedens Kind," im Reich der Geister beherrscht' er mächtig Kunst und Wißenschaft, in großer Genien Kreis, ihr aller Meister, in göttergleicher Leibes Schön' und Kraft. Er war ein Mann des Lichts: der Sonn' entreißt er, was uns sein Geist, Herz, Hand und Sinn erschafft: des ersten Frühlingstages Morgenröte entführte uns den ewig jungen Goethe. Es hatt' aufs Neue schon die Welt begonnen v. d. Hagen. Da XVI. Vermischte kurze Mittheilungen. 1. Althochdeutsches. az ih dir hold pin y demo piscophe so mino crephti enti mino chunsti sint si minan vuillun fruma frummenti enti scadun vententi kahorich enti kahengig enti statig piscophtuome so ih mit rehto aphter canone scal. in sinemo Bekam der sel. Graff aus einer Oberdeutschen Handschrift. 2. Zwei Fastnachtspiele. Sie stehn in der Weimarer Liederhandschrift, Pap. 4, des 15ten Jahrhunderts, welche ich zu der Minnesinger-Sammĺnng gebraucht und beschrieben habe, Bd. IV, S. 906, mit Abbildung. Ich verdanke sie Goethe's freundlicher Mitteilung, sowie die zu „Gesamtabenteuer“ III, 775. 793. 794. verzeichnete *), neben_welcher sie auch wegen eines Teils ihres Inhaltes**) anzuführen war. Bl. 125, S. 6. von etwas jüngerer Hand: Ein hoflich fpil zu der fafenacht der knecht Nu hört vnd fweiget vnd feit pey witzen Vgl. Berichtigung zu Bd. 3, S. 21. 8. B. folgt auf diese Fastnachtspiele Ein hofflich spruch von ein Ritt: Deutsches Gedicht zu dem Altfranzöf. schon bei A. Jubinal nouveau recueil de contes et fabliaux (Paris 1839) I, 353. mit weifen mannen wol gelert oder was er het fur tzu clagen das fol er den richter(n) hie für tragen Ein Weib (mlr=mulier) verklagt ihren Mann, daß er ihr das nacht futer abtrage zu schlechten acker gurren (gegen föln Füllen). Urteil der neun Richter: er soll über Meer gegen die Heiden ziehn, mit scharfer glen reiten der fol mit frawen nymer reden pys yms derlaupt dy kunigin von fwedēder futers gnünck hat in fein parn vnd wil das andern pubin sparn vnd wil er mer tantzen nach der alten laute Man soll ihm fein gefchir vos dem arfz abhaüen. Der Mann bekennt, daß er gern andere Weiber über ihre alten und nachtfaulen Männer getröstet: er war barmhertzig und sie gegen ihn fchertzig. Der Knecht beschließt, ermahnt, in der Fastnacht fröhlich zu leben: vnd tzecht nicht vil in d5 miñen tzellen daz euch der eÿelft fings nicht geswelle gebt vns vrlaup vnd lat vns furpas tzogen. Von der åltern Hand der Lieder: Ali9 P curfur Nue fweygt ein weyl vnd habt ewr rue die hat man gein einander verswatzt fein lieb fey gantz gen jr erlofchen vnd er hab in fremden schewrn gedrofchen. Das Weib (ml'r) schilt und droht deshalb. vir erwidert, sie laße sich den hunt vor dem licht vmb lauffen (sich hinters Licht füh. en) und hdre auf ein altes Weib. nuncius bringt einen Brief seines Bruders von Rein her auf aufz niderlant, und meldet, eine Klosterfrau liege von ihm im Kindbette. Der Brief fordert ihn auf, zur Warnemung ihrer Kaufmannschaft hinzukommen, und er reitet weg. kupplerin tömmt und ladet die Frau zu einem jungen Herrn ins Haus. Ancilla schilt sie eine alte peffein und pfeffein, und råth ab. Die Alte verlangt, der Frau ihren Willen zu laßen. mlr freut sich der Heimkehr ihres Mannes, frolockt: mein hertz in groffen freuden fchockt. vir beschuldigt sie, fie habe sich in das fleifchgaden brechen laßen. Ancilla bezeugt ihre Treue. mulier beteuert, und wil deinem efel ein genüg futer gebn. vir ist zufrieden, und verspricht, seinen efel nicht weg zu leihen, er finde bei ihr ein volle futer crebi (: lebñ). mulier ist vergnügt: H're der wirt nu heyft ein Schencken fo wollen wir feint Johanes myn trinckū P,curfor Her wirt jr sult vns vrlaub gebō fo gewint jr guten mift jm garten habt jr ehalten die ewrn willen volbringu die fult jr bifz jar wiederumb dingū Folgen sechs Reime völlig Wiederholung aus dem Schluße des vos rigen Spiels. Ebenso der Schluß: vă zecht nicht vil in ir miñen zellen das euch der eylfft ving iht werde gefwellen fo müft jr die vasten ein fromer man sein Mit dem Anfangsreimpaare dieses Spiels beginnt ein Fastnachts spiel Rosenpluts bei Gottsched (ndth. Vorr. II, 62), ist übrigens jedoch ganz verschieden. Aenliche zum Schweigen ermanende Ans fånge, wie die vorstehenden beiden, haben alle Fastnachtspiele Rosenpluts bei Gottsched. Unter den bisher ungedruckten (Grundr. 524) find obige beide vielleicht von zwei Eheleuten" und der Bauer mit dem Fleischgaden." " v. d. Hagen. 3. Mittheilungen aus Westfalen von Fr. Woeste zu Iserlohn. Aus dem Volksmunde aufgezeichnet. 1. Reime beim Bastlösen (Förde bei Attendorn), pen.] kättken laip 'n biärch 'erop huålt 'ne kar kese was de pipe rain ëut rump ëut stump ëut. 2. Desgleichen. (Helden bei Attendorn). Lëue lëue peïpe 't sat ies reïpe huål 't sap in'n aiken [wëu sall de kau haiten reåuthenne reauthenne bueter - op de schüetel ägger innen kauken då kann me guet nå raupen -] då kam de Hesfe met dem langen då raip de geåus då was de peïpe rain Die eingeklammerten Zeilen sind wahrscheinlich aus einem 3. Desgl. (Werl.) Sippe sappe sunne min meåuër is 'ne nunne min vaër is 'n pape iek woll en peïpken maken dat woll mi nitt geråen då lach'k et oppet water un lait et flaiten bit Sünte-graiten Sünte-graite bock 'n pannekauken woll mi nix met giewen då laip 't kättken 'n teåurn 'rop |