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eigentlich der latein. Nom. Sing. auf is oder es (nach der dritten Dekl.) zu; doch sind diese Fålle durch das Umsichgreifen der Endung us nur selten. Ich erinnere hier an einige Formen auf baudes, baudis, an Halidegastes und an einzelne Namen auf haris; såmmts lich gehören diese Formen der alleråltesten Zeit an. Einzeln steht auf o, onis außer mehreren einfachen Namen nur der Ausgang bodo, dem diese schwache Dekl. auch mit Recht gebührt. Ob sonst jemals das latein. Thema eines deutschen Namens consonantisch auslaute, ist zweifelhaft, da die Namen auf rix alle keltisch zu sein scheinen, während die deutschen wohl immer ricus bilden 15).

Die deutschen Feminina von Personennamen haben im Lateis nischen die Endungen a und is; jene kommt den Ståmmen auf a, diese denen auf i zu, doch sind die Grenzen nicht genau bewahrt geblieben. Auf a enden sich (und niemals auf is) die Feminina, welche auf die Ståmme berg, bald, beraht, gis, grim, hraban, ing, rad, wald, win auslauten. Merkwürdig ist die Endung ana in frånkischen Urkunden des 7. Jahrhunderts, welche durch die schwache Declination veranlaßt zu sein scheint, was um so wahrscheinlicher ist, da der latein. Nomin. von Waldradanae 16) und dergleichen dfs ters in denselben Quellen (namentlich bei Mabillon) Waldrada lautet. Auf is findet sich regelmäßig gildis, wohl nie gilda, meistens gardis und lindis, selten garda und linda. Schwankend zwischen a und is sind z. B. die Ståmme burg, drud, gund, hild, sind.

Der Einfluß der lateinischen Endung auf die Form des Stammes ist nicht bedeutend. In den Endungen ramn(us) und ramn(a) wird durch den Vokal der Endung des mn des Stammes oft bes wahrt, während Quellen derselben Zeit und Gegend ohne die las teinische Endung nur ram bieten. Die Namen auf ricus lassen, da richus selten ist, nicht bloß auf niedd. ric, sondern auch auf hochd. rich schließen, welches ich deshalb gewöhnlich auch ohne die latein. Endung gradezu hingestellt habe. Sonst ist nur noch etwa zu bemerken, daß viele Namen, die ohne latein. Endung in derselben Mundart und Zeit auf in lauten würden, mit der Endung auf enus ausgehn.

Mit so vielen einzelnen, oft weit sich verzweigenden Wurzeln, die ich hier nur andeutend, nicht ausführend, nur um anzuregen, nicht um zu untersuchen, berührt habe, haftet die Forschung über die altdeutschen Eigennamen auf dem Boden der altdeutschen Sprachs

wissenschaft selbst. Aber sie zieht wie billig nicht unerhebliche Nahs rung auch aus dem Gebiete der verwandten Sprachen. Um diese nun für den vorliegenden Zweck fruchtbar zu machen, ist es vor Allem nöthig, daß auch über die andern Sprachen des indogers manischen Stammes Namensammlungen angelegt werden. Beson ders werden dieselben vieles aufklåren, wenn sie möglichst nach einem und demselben Plane angefertigt werden, und hauptsächlich aus die sem Grunde habe ich hier den meinen ziemlich ausführlich mitge theilt, nicht mit der Anmaßung, als hätte ich darin immer das Rich, tige getroffen, sondern um zur Prüfung desselben aufzufordern. Für das Sanskrit zunächst, bei dem die Sammlung das bei weis tem Schwierigere, die Anordnung und Deutung verhältnißmäßig leicht sein wird, scheint schon jetzt die Zeit reif um ein solches Werk zu übernehmen1). Ungünstiger wåre der gegenwärtige Augenblick für den persischen Sprachstamm; vielmehr scheint es gerathen erst alle Folgen der großartigen Entdeckung von Behistun abzuwarten, durch welche angeregt jeht nach dem Vorgange von Rawlinson, Benfey, Oppert u. A. sich der Meister auf diesem Felde, Bopp selbst ans schickt das Altpersische uns zu erschließen. Erst wenn dies geschehen ist, dann möge eine Akademie die schon 1842 von der hallischen Unis versitåt gestellte Preisaufgabe über die persischen Eigennamen wie: derholen. Das Griechische dagegen kann sogleich angegriffen wers den, immerhin von einem der jeßt gegen die vergleichende Sprachforschung versöhnlicher gestimmten klassischen Philologen. Die Ar beit würde hier wesentlich darin bestehen, zu Pape's Wörterbuch das Uebersehene und das erst später zugänglich Gewordene nachzutragen, die barbarifchen Namen auszusondern, Orts- und Personennamen zu scheiden, den Stoff unter Wortståmmen zu vereinen und, wenn auch nicht durchgreifend, Deutungsversuche hinzuzufügen, wobei nas mentlich Benfey, aber mit großer Vorsicht, zu benußen sein wird. Schwieriger wird die Arbeit für das hierin vom Deutschen und Griechischen ungemein abweichende Lateinische und die Resultate dürften hier nicht eher befriedigen als bis die durch Lepsius und Mommsen neu angeregte Thätigkeit für die altitalischen Idiome, die so eben wieder zwei rüstige Bearbeiter gefunden haben, zu einem gewissen Abschluß gekommen ist. Das Altpreußische und das Litthauische, dieses europäische Sanskrit, sind bei Nesselmann, Kurschat und einigen Anderen in guten Hånden und was wir etwa

über die Namen dieses Sprachstammes zu erwarten haben, wird wohl von einem jener Wenigen geliefert werden müssen; möchten sie damit nicht allzulange zaudern! Für das Slavische wird kaum ein erheblicher Schritt gethan werden können, bis nicht eine vers gleichende Lautlehre der slavischen Mundarten uns einen festen Grund und Boden schafft, und wir müssen daher auf das 1850 zu verkün‹ dende Ergebniß der hierauf bezüglichen akademischen Preisaufgabe von Wien im höchsten Grade gespannt sein. Am schlimmsten sieht es noch mit den uns doch so nahe berührenden keltischen Spra chen aus; auch hier thut uns zunächst für unsern Zweck eine vers gleichende Lautlehre dringend Noth.

Meine eigene Arbeit sehe ich fort, so gut es unter den Eins gangs angeführten Hindernissen gehn will, und sie ist schon jetzt (Dezember 1849) seit dem Urtheile der Akademie nicht unerheblich gewachsen; nach ungefährem Ueberschlage würden die Personennamen in diesem Augenblicke etwa fünfhundert Spalten des Graff’schen Sprachschahes einnehmen, die Ortsnamen nur drei bis vierhundert. Die lehteren lasse ich fürs Erste ziemlich unberührt liegen und strebe zunächst danach die ersteren zu einer annähernden Vollständigkeit zu bringen; 1851 hoffe ich den Anfang derselben erscheinen zu lassen. Das ganze Werk denke ich, wenn ich mich der Gedrungenheit bes fleißige und namentlich alle Parallelen aus andern Sprachen und alle aus dem Sanskrit herbeigezogenen Erörterungen vermeide, in zwei Quartbånden, jeden von der durchschnittlichen Stärke eines Graff'schen bringen zu können.

Danzig.

E. Förstemann.

Nachträge.

1) Und in allen Gegenden Deutschlands (auch Thüringen) als drup, trup erscheint (Ohrdruf 2c.). Vgl. die um Freckenhorst liegenden Ventrup, Mentrup, Ventrup, Kentrup, Stentrup, altsächsich) Filomaringtharp, Kiedeningtharp u. f. w.

2) Oder Athnareiks von athns (b. i. annus, atnus), atAthni?

3) Im gothischen Kalender Frithareiks.

4) Oder ist dies, wie Dovλnagis Fulkareis, Ragnareis, während auch das vandalische messingene Gewicht (oder Stempel?) RAGNARI zeigt?

5) Dennoch thun solche Register wohl, z. B. bei L. Diefenbachs Gothischem Wörterbuche, das auf solche Weise erst recht zum gothischen und deutschen Wörterbuche wird.

6) Auch das an sich finnige in,,Der Teutschen Sprach Ehren-Krang." Straßburg, 1644. S. 13-60 2c.

7) Lustig sind die fast gleichzeitigen, aber ganz entgegengeseßten, nach beiden Seiten übrigens meist falschen Deutungen von Beneke (1816) und Viehbeck (1818).

8) Vergl. Maßmann's Deutsch und Welsch. München 1843. 4to.

9) Doch auch Frisaevones 2c.

10) Besonders auch, da die genitivische Zusammenfeßung Reganesburc auf etwas Personifiziertes, Mythologisches deutet, das auch im dunklen Unters berg, wie in jedem Donnersberg und Godensberg rege ist. Vergl. Maßmann's Kaiser Friedrich Rothbart im Kiffhäuser. Quedlinburg. Baffe. 1850. gr. 8. 11) Aber doch nicht Bajuvarii und Bajohêmum, Baïas?

12) Vgl. Scarantia, Scaritia, Scaraza, Scherniß und Germariscöune (Meichelb. de Hist. Frising I. II. 95), Garmisch, ganz wie Thietmare s g öu, Ditmarschen.

13) Vgl. Theodoricus und Oɛodwgos.

14) Vgl. Sathelcourt (Perß Monum. II, 193), jegt Saucourt mit fedil-hof (Schmeller Bayr. Wtb. III, 199).

15) Doch haben die Griechen (Procopius re.) -gizos, Strabo sevdogię. 16) In Marini's Papiri diplom. viele Beispiele dieser deutschen schwachen Deklination in den Namen der Urkundenunterzeichner.

H. F. Maßmann.

17) Die in vorstehendem aufsaß geäußerte ansicht des geehrten herrn verfaffers, daß auch für die sanskritnamen bereits jezt eine sammlung zu einis germaßen genügenden resultaten führen würde, erlaube ich mir mit einigen bemerkungen zu begleiten, indem ich zugleich von vorn herein meine ansicht ausspreche, daß eine solche sammlung zwar immerhin fruchtbar, aber doch noch so empfindliche lücken bieten würde, daß ein späterer bearbeiter in manchen punkten vollständig von vorn beginnen müßte. Die epische literatur der Inder liegt uns zwar nämlich fast vollständig vor, aber mit der veröffentlichung und dem studium der ihr vorangehenden, der vedischen schriften ist erst seit wenigen jahren entschieden vorgegangen worden, und wir besigen daher bis jezt verhältnißmäßig nur einen geringen theil dieser schriften. Nämlich vom Rig Veda, welcher die hymnen in vollständiger gestalt giebt, besigen wir bis jezt etwa nur den achten theil, indeß werden wir ihn in einigen jahren durch Mar Müller's eifrige be mühung und die freigebigkeit der ostindischen gesellschaft vollständig befizen. Mehr besigen wir bereits verhältnißmäßig vom Yagur-Veda, von dem Weber's ämfige anstrengung jezt fast schon den dritten theil ans licht gefördert hat. Den Sâma-Veda, welcher eigentlich nur wie ein aus dem Nik entstandener auszug, gewissermaßen wie ein spruchbuch anzusehen ist, besigen wir bereits in zwei ausgaben, der des Engländers Stewenson und der diese weit überholenden Benfey's in Göttingen. Vom Atharva - Ved a find bis jezt nnr kleinere Bruch

stücke gedruckt. Dies sind die eigentlichen Veden die schon vielfältig eigennamen, namentlich älterer könige enthalten, aber sie werden in dieser beziehung weit übertroffen von den mit ihnen in verbindung stehenden theologischen schriften der Brâhmana's. Diese enthalten nämlich neben dogmatischen entwickelungen zu gleicher zeit bruchstücke der ältesten sagen und lieder, und find deshalb erklärlicher weise an eigennamen bei weitem reicher als die vorhergenannten schriften. Von ihnen ist aber bis jetzt nur ein kleines theilchen des Catapatha-Brâhmana zum Yagur - Veda von Weber herausgegeben, die zum Rif, Sâma und Atharva fehlen noch ganz und sie gerade bilden einen umfangreichen zweig dieser literatur. Ferner ist die ganze literatur der Upanischad, philosophischer, sich an die Veden und Brâhmana's anschließender schriften, bis jezt fast nur aus auszügen (wobei ich auf die neuesten von Weber in den indischen studien bd. I. heft II. enthaltenen verweise) bekannt und nur weniges davon vollständig gedruckt. Grade in ihnen finden wir mehrmals vollständige geschlechtsregister und sie wären deshalb für den vorliegenden zweck um so wichtiger. Endlich ist von den Sûtra's, den mannichfachen lehrbüchern von den pflichten des priesters, den opferceremonien, denen des familienvaters u. f. w., u. f. w. bisher noch gar nichts gedruckt, und sie werden reichliche ausbeute für unsern zweck gewähren, da fie sogar, nach einer mittheilung, die ich prof. Stenzler verdanke, vorschriften über die namengebung enthalten, die so speciell find, daß sie gewisse suffire für eigennamen gestatten, andere dagegen ausschließen. Nach diesen bemerkungen wird es wohl klar, daß an eine einigermaßen vollständige sammlung der indischen eigennamen bis jezt noch nicht zu denken ist und selbst, wenn man schlüsse auf die formen der späteren epischen literatur allein bauen wollte, würde man nicht selten in irrthümer verfallen, da die vedischen namensformen zuweilen eine andere gestalt bieten, welche, da sie den späteren Indern unverständlich war, von ihnen je nach ihrer ansicht verändert oder so umgebildet wurde, daß sie nun einen finn giebt, ob freilich immer den richtigen, ist sehr fraglich.

A. Kuhn.

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