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paulo jam adductius quam ceterae Germanorum gentes, nondum tamen supra libertatem. Nach den zuvor schon angezogenen Worten reges ex nobilitate, duces ex virtute sumunt, fährt Tacitus fort: nec regibus infinita aut libera potestas et duces exemplo potius quam imperio, si prompti, si conspicui, si ante aciem agunt, admiratione praesunt.

Aus diesen Worten über Wahl und Stellung der ursprüngli chen Könige zur freien Volksgemeinde erklärt sich trefflich Marbod's Königthum oder dessen Schilderung bei Vellejus (II, 108), die Wort für Wort zutrifft: Maroboduus rex, genere nobilis, non tumultuarium aut fortuitum neque nobilem, sed ex voluntate parentium constantem inter suos occupavit principatum et certum imperium vimque regiam complexus animo.

Nur bei wenigen deutschen Ståmmen aber kennen und nennen die Römer ursprünglich reges; bei den Chatten namentlich nur principes'). Eben so bei den von ihnen stammenden Bataven, wo wir nur vom dux ihrer Reiterei hdren (Tacit. Ann. II, 17), während Ammianus Marcellinus (XVI, 12, 4) bei ihnen Könige kennt. Bei den mächtigen Hermunduren weiß Tacitus einen König Vibilius (A. XII, 29), bei den Thüringern spåter Cassiodor (Var. III, 341), bei den Semnonen nennt Cassius Dio (LXVII, 5) den König Masyas, bei den Cheruskern den Kd, nig Chariomêrus (LXVII, 5); bei den Quad en den König Gabinius (Ammian. Marcell.). Aber schon bei den Teutonen wird Teutoboch von Florus (III, 3), bei den Kimbern Bojoriy ein König genannt. Auch Ariovist im Auslande nennt sich Kdnig; doch sagt Cåsar (B. G. I, 43), quod rex appellatus esset a senatu.

Die ursprünglich reinen und schlichten Verhältnisse deutschen Volkslebens, das auf dem Stande der frohen, freien frîlingi d. i. freiliggôs (liberi) beruhte, aus dem die nobiles oder edhilingi (edhilingâ, adalungâ, athaliggôs) sich erhoben2), wie aus ihnen die principes (und reges), die duces (heritogon, herizohun), noléμagzo bei Strabo VII, 1, 4 genommen wurden, mußte seit dem weltgeschichtlichen Zusammenstoße mit dem römischen Reiche und rô1) Königliche Hoheit?

2) Nithard IV, 2. Hugbald (Perg, Monum. II, 361.)

mischem Rechte wesentliche Um zestaltungen erleiden. Bandelte sich namentlich in der Fremde die alte Grundlage der Geschlech terverbindungen (der gentiles, faramanni und gegyldan, der vici und villae, der Hundreden oder centenae), die große Gliedes rung der mægde, dryht, thëod, folc wesentlich um, wurden selbst aus den auf gentes und cognationes oder qvial begründeten Schlachtordnungen und Gefolgschaften oder comitatus (Tacit. Germ. 4) spåter die wild zusammengewürfelten Massen der foederati, die obenein in römische Formen gegoßen wurden, mußte auch das Kd. nigthum in der Fremde wesentlich andre Gestalt gewinnen.

Zwar begegnen wir auch spåt noch der ganzen Menge alamans nischer Kleinkönige (reges, regales oder subreguli)') in der Schlacht bei Straßburg 2) wie im skandinavischen Norden, wo die Würde der Herkunft wie die Herrschaft auf die filios regum erbt3) gleich dem Besißthume, und sie sich in beide theilen 4). Wie aber im Nors den über die Hundred- oder Haradfürsten und Gaukdnige, über das collegium principum, der Volks- oder Upsalakdnig bindend gebot und herrschte, so erschienen bald bei allen in die fremden Lande ziehenden deutschen Stämmen (Gothen, Gepiden, Vandalen, Bur gunden, Franken) schårfer gezogene Linien des Königthumes und erst beim Verfalle ihrer ausheimischen Reiche heißt es wieder bei Paulus Diakonus von den Herulern: Ita omnis Herulorum virtus concidit, ut ultra super se regem omnino non haberent (I, 20) und von den Gepiden: Gepidarum vero genus ita est diminutum, ut ex illo jam tempore ultra non habuerint regem (I, 27). Nachdem die Alamannen von den Franken bes fiegt worden, werden bei ihnen nur noch Herzöge genannt. Bei den daheim bleibenden Sachsen kannte man keine Könige: non enim (sagt Beda V, 11) habent regem iidem Saxones, sed satrapas plurimos fuae genti praepositos, und die vita S. Leb

1) Ammian. Marcell. XVI, 27. XVII, 12, 13, 27. XVIII, 4; Sulpicius Alexand. bei Gregor. Turon. II, 9.

2) Ammian. Marcell. XVI, 1, 2. XVII, 1. XVIII, 2. XXVII, 22. Vgl. Vopiscus im Probus (novem reges diversarum gentium ad meos pedes jacuerunt). Sybel Königthum S. 112 c.

3) Ammian. Marcell. XVII, 27; faoiλionós in Vita S. Sabae (Bolland. 12. April).

4) Vergl. Dahlmann's dänische Gesch. 1, 171, Geijers, Strinnholms, Rosenvinges, Kolderups schwed. Geschichten. Dazu Ammian. Marcell. XVI, 27. XVIII, 4. XXVII, 20.

buini') sagt bestätigend: In Saxonum gente priscis temporibus neque summi coelestique regis inerat notitia.... neque terreni alicujus regis dignitas et honorificentia, cujus regeretur providentia, corrigeretur censura, defenderetur industria.... pro suo vero libitu, consilio quoque, ut sibi videbatur, prudenti singulis pagis principes praeerant singuli3).

Dagegen haben die Angelsachsen in der neuen Heimat Kdnige (Aelfred, Aethelwulf ze.) und das angelsächsische Wanderlied legt daher auch den Angeln in der alten Heimat den König Offa bei, den so auch die dänische Sage (freilich als Dånenkönig) bes zeichnet.

Auch die nach Italien gezogenen Langobarden wählen Kdnige; Paul Warnefried aber nennt (II, 10) selbst die bayrischen Herzöge öfter Könige, namentlich ist bekanntlich von König Gas ribald die Rede3). Auch bei den Franken heißen früh die Herzdge (oder duces) dfter reges (z. B. Mellobaudes bei Ammian. Mar: cell. XXX, 3, 7), worüber sich Gregor von Tours (VII, 2) ausführlich ausläßt. Auch ein König der Salier wird genannt (Zofi mus III, 6. Libanii Epitaph, in Jul. opp. ed. Reiske I, 149). Treffend und mit Tacitus 2c. übereinstimmend sagt Gregor von Tours, als die Franken über den Rhein gezogen: Dehinc transacto Rheno Tungriam transmeasse ibique juxta pagos vel civitate reges crinitos super se creasvisse de prima et ut ita dicam, nobiliori suorum familia... Ferunt etiam tunc Chlogionem utilem ac nobilissimum in gente sua regem Francorum fuisse; daher dieser denn auch in der åltesten Geneas logie der frånkischen Könige1) als primus rex Francorum Chlojo aufgeführt wird3). Die Gesta Francorum (IV.) sagen: Tunc

1) Pers, Monum. II, 361.

2) Das sind Gaukönige. Poeta Saxo fagt: Quae nec rege fuit saltem sociata sub uno, sed variis divisa modis plebs omnis habebat quot pagos tot pene duces.

3) Hier mischen fich früh die Ausdrücke. So sagt die Lex Bajuvar. II, 10, 1: Si quis filius ducis tam superbus vel stultus fuerit, ut patrem suum dehonestare potuerit per consilium malignorum vel per fortiam et regnum ejus auferre ab eo, dum adhuc pater ejus potest judicio contendere, in exercitu ambulare, populum judicare, equum viriliter ascendere, arma sua vivaciter bajulare, non est surdus nec coecus, in cunctis jussionem regis potest implere, sciat se ille filius contra legum fuisse et de hereditate patris sui se esse dejectum u. f. w.

4) Vers, Monum. II, 307.

5) Vergl. auch Childericus rex Francorum (vita S. Genofevae) u. f. w.

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defuncto Sunnone et accepto consilio in uno primatu eorum unum habere principem petierunt consilium Marchomiri, ut regem unum haberent, sicut et ceterae gentes. At ille dedit iis consilium et elegerunt Faramundum, filium ipsius Marchomiri et levaverunt eum super fe regem crinitum 1).

Bei den Westgothen2), seit sie sich von den Ostgothen ge trennt hatten, bestanden nur Richter (judices): primates eorum et duces, qui regum vice iis praeerant (Jorn. 26); Eunapius 3. J. 392 nennt sie reuores. Solche sind Frithigern und Alavius (bei Jornand.), die Ammian wieder reges nennt; den Athanarich nennt Jener (28) auch rex, qui tunc Frithigerno successerat3) und grade dieser heißt sonst bestimmt judex'). Auch Ammian spricht von ihm als judex Thervingorum, judex potentissimus und ebenso bei quadischen Stämmen, wo er sonst reges, regulos sagt, von judices variis populis praesidentes. As aber die Gothen, langer Ruhe überdrüßig, sich zu neuen Zügen rüsteten, wählten sie Alarich aus dem Geschlechte der Balthen zu ihrem Könige: Mox Gothis fastidium eorum increvit, verentesque ne longa pace eorum se solveret fortitudo, ordinant regem Alaricum (Jornand. 29).

super se

Als Odoaker an der Spike von Schaaren verschiedener Völ ker nach Italien zog, war er nur Haupt eines großen Gefolges, nicht König. Nachdem die Eroberung Italiens gelungen, machten ihn die Seinen zum Könige, nicht von Italien, sondern zum deutschen Könige: Intra Italiam Eruli, qui romano juri suberant, regem creant nomine Odoacrum. Odoacher ab exercitu suo rex levatur3).

Eben so verfuhren die Langobarden, die unter ihren Führern (duces) bor und Ago ausgezogen waren: nolentes jam ultra

1) Vgl. Sybel S. 176. 177.

2) Sybet S. 118-123.

3) Eben so auch bei Eviphanius, Eunavius, Hieronymus. Themistius dagegen nennt ihn dvvásys, Sokrates (5, 10) Tórdwv ågxnýć's, Parteihaupt, wie fein Gegner Frithigern (4, 33). Erst die Nachschreiber des Sokrates (Sozomenos, Caffiodor) nennen beide Monarchen. Wigurich heißt o agxov (Bolland. 26. März) oi natúryv Tordíav μevrotáveis (Vita S. Sabae, Bolland. 12. Avril). Bei den Vandalen nennt Derippus (ed. Bonn. S. 19.) zwei Baorleis nav ägxores, welche alle als Gesandte zu Aurelian kommen.

4) Aurentius bei Wait S. 20.

5) Vgl. Waiz deutsche Verfassungsgeschichte I, 163, 164.

Langobardi esse sub ducibus, regem sibi ad ceterarum instar gentium statuerunt. Regnavit igitur super eos primus Agilmundus, filius Agonis, ex prosapia ducens originem Gungingorum, quae apud eos generosior habebatur1).

Aus solcher generosior oder, wie es bei Gregor von Tours hieß, nobilior gens), aus den optimates nobiles3), proceres), seniores), primores, majores natu, wurden die finisti, yldestan, aldirmon oder ëaldorman), wurden endlich die reges genommen.

Die Gothen wählten aus dem Geschlechte der Amaler und Balthen'), die Vandalen aus der edlen stirps Asdingorum, quae inter eos eminet quamque iudicant bellicosissimam3) und wonach selbst das ganze Volk sich nannte. Die Langobarden und Angelsachsen wählten nur aus den Geschlechtern, die auf Wodan ihren Ursprung zurückfähren konnten. Eben so bei den Burguns deno) und bei den Franken"), bei dem Upsalakdnige u. s. w.

1) Paul. Diaconus, dessen ältere Quelle jenen Saß nicht hat, sondern nur von Ibor und Ago sagt: Ipsi cum matre nomine Gambara principatum tenebant super Guiniles. Ibor et Ago, qui principes erant super Guiniles et dicitur quia fecerunt sibi regem Agelmund filium Ago. 3m Cod. Madrid. D, 117. der Gefeße (Archiv VII, 771) heißt es von Agetmund: filius Ajo ex genere Gugingås et post ipsum Laramicho ex genere Gugingås.

2) Hi omnes Luthingi fuerunt; sic enim apud eos quaedam nobilis prosapia (d. i. fara) nominatur: Paul. Diaconus.

3) Ammian. Marcelin. XVI, 27. XVII, 27. XVIII, 4.; die nyeμóres twv qulov bei den Gothen (Eunapius).

4) Proceres sunt principes civium vel civitatis: Isidor. Etym. IX, 4, proceres rectores (Vorrede zur lex falica), of nooroι bei den Cheruskern und Markomannen (Div E. LVI, 18. Strabo VII, 1, 4.), oi йğı501 (Prokop. b. goth. I, 18. ΙΧ, 2, 9, 28, 32.), οἱ δοκίμοι, οἱ λόγιμοι, λογιμώτατοι bei den Gothen c. (Siehe Grimm's Rechtsalterthümer S. 368.), daraus die principes pagorum et vicorum (Tacit. Germ. 6, 15.), principes regionum, praepositi pagorum beim Poeta Saxo, satrapaee (aldormon) bei Beda V, 11 hervorgiengen.

5) Als Rollo der Normanně nach Gallien kam, fragte man feine comites: quo nomine vester senior fungitur? und sie antworteten: nullo, quia aequales potestatis sumus (Dudo S. 76. 85). Vgl. Sybel S. 144. 147; Philipps Angels. Rechtsgesch. II, 27; Lappenberg Engl. II, 17.

6) Die magistratus Cäsars (B. G. VI, 23), Tacitus (G. 10, 11), die comites, judices (Tacit. G. 12), rachimburgi (d. i. raginbaúrjans), raedjevas, âsegas u. f. w.

7) Caffiodor Var. VIII, 2. Jornander 4, 60. (wo er die Amalorum nobilitas hervorhebt. Er sagt ferner: Deinde vocitatos hos, qui inter eos generosi exstabant, ex quibus iis reges et sacerdotes ordinabantur. 8) Jornandes 22.

9) Gregor. Turon. II, 28.

10) Mervunge, Myrginge, Maurungi Francorum linea (Geogr. Ravenn.). Bei den Bayern die Agilolfinger, die Aenenen (Grimm R.A. 270).

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