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An diesen Geschlechtern, reich an Grundbesiß wie an Ruhme der Ahnen1) hielten die deutschen Stämme beharrlich fest, ohne die Erbfolge grade stets von Vater auf Sohn zu leiten. Treu blieben die Gothen bei den Amalern, so daß selbst ein Weib den ostgothi schen Thron bestieg. In Schweden wechselten stets zwei Geschlech ter. Marcomannis Quadisque (sagt Tacitus G. 42.) usque ad nostram memoriam reges manserunt ex gente ipsorum. Nobile Marobodui et Tudri) genus. Selten griffen sie über Stamm und Volk hinaus, wie Tacitus hinzufügt: Iam et externos patiuntur3).

Als die Cherusker in Folge innerer Zwiste daheim keinen Nachkommen ihrer stirps regia mehr wußten, holten sie sich einen Nachkommen von des Arminius Bruder (Flavus), der von mütter: licher Seite von Chatumer oder Actumer, dem princeps Chattorum stammte, den Italicus aus Rom: Eodem anno Cheruscorum gens regem Româ petivit, amissis per interna bella nobilibus et uno reliquo stirpis regiae, qui apud Urbem habebatur, nomine Italicus (Tacit. A. XI, 16), quando nobilitate ceteros anteiret (XI, 17): ganz wie Tacitus auch von Julius Paulus und Claudius Civilis bei den Batavern sagt regia stirpe multo ceteros anteibant (H. 4, 13), das ist das faoiletov twv Envdov (der Gothen) révos bei Zosimus.

Auf gleiche Weise, wie die Cherusker, schickten die Heruler, als sie schon an der Donau saßen, Gesandte zu ihren nach Skandinavien abgezogenen Stammgenoßen, um dorther sich den Mann zu holen, der würdig wäre die Krone zu empfangen, nachdem sie vor her, wie Prokopius (b. goth. II, 14. 15) erzählt, einmal die Lust angewandelt, ohne König zu sein, hinter welcher Auslegung wohl etwas Aehnliches verborgen liegt, wie von den Burgunden Ammianus Marcellinus (XXVIII, 5) erzählt, daß sie ihren König abzusehen pflegten, si sub eo fortuna titubaverit belli vel segetum copiam negaverit terra, ut solent Aegyptii casus ejusmodi suis

1) Insignis nobilitas et magna patrum merita: Tacitns Germ. 13.
2) Tudor, tudr ist angelsächsich prosapia, soboles.

3) Mehrfach griffen später die Römer ein: Vannius Suevis a Druso Caesare impositus (Tacit. A. XII, 29.); rex Quadis datus (auf Antoninischen Münzen), eben fo Sido atque Italicus reges Suevorum (Tacit. H. III, 21. 52). Selbst bei den Brukterern Spurinna Bructerûm regem vi et armis induxit in regnum ostentatoque bello ferocissimam gentem (quod est pulcherrimum victoriae genus) terrore perdomuit (Plinius epist. II, 7.).

assignare rectoribus. Von den alten Schweden erzählt bekannts lich die Ynglingasaga sogar (18), daß sie einmal ihren König Doms waldi geopfert håtten, weil sie die Hungersnoth an sein Leben und seine Regierung gebunden achteten '). Von den Langobarden aber erzählt Paulus Diakonus (IV, 43): sed cum Adoloaldus eversa mente insaniret, de regno ejectus est.

Dagegen sagt Jornandes von den Ostgothen, daß sie nach ihres Königs Thorismund Tode vor Trauer und Leid vierzig Jahre lang zu keiner neuen Königswahl håtten kommen können: Sic enim luxere Ostrogothae, ut quadraginta per annos in ejus loco rex alius non succederet, quatenus et illius memoriam semper haberent in ore et tempus accederet, quo Walamir habitum repararet virilem, qui crat ex consobrino ejus genitus Wandalario,

Wenn der König gewählt war, der nun Herr ward über Krieg und Frieden, Recht und Gewalt übte, die Volksversammlung berief und leitete, im Gerichte vorsaß, Richter und Grafen seßte, seine Waffengefährten (gasindi, alts. gesidhi d. i. den comitatus) und Dienstmannen (gardiggôs, nord. hirdmenn, handgengnir d. i. ministeriales) belohnte und belehnte, jauchzte ihm das Volk (levata voce clamore maximo) zu, fwuoren ihm auf solche Weise hulde, seßten ihn auf einen Schild und huben ihn, wie wir beim Schwerttanze und am h. Dreikönigsfeste zu Köln sahen, drei

1) Als nach Olaf Trygwasons, des Königs von Norwegen, Fall in der Schlacht bei Swolldr (im I. 1000) sich der dänische König Swen Twäskägg und der schwer dische Olof Skötkonung dessen Reich unter sich getheilt, der norwegische Für: sensohn Olof Haraldson der Heilige, der auf Wikingsfahrten lange ausgewesen war, sich aber heimgekehrt zum Könige aufgeworfen hatte, jedoch mit Olof Skörkonung sich vergleichen wollte, dieser aber durchaus widerstrebte, da sagte der Lagmann Thorgny oon Upland auf dem Upsalathing und sprach im Namen Aller:,,Nun wollen wir Bauern (die Ô dal bônden (âthelbôndes) die durch und durch freien Grundbesizer des Landes, ôdhalborinn), daß Du König Olof mit Norwegens Köz nige Frieden machest und ihm Deine Tochter Ingegerd vermähleßt. Willst Du die Reiche im Oßten, welche Deine Vorväter und Verwandte vor Dir beseßen haben, wieder einnehmen, so wollen wir Dir alle folgen; willst Du aber nicht thun, wie wir sagen, so wollen wir Dich überfallen und Dich tödten, denn keinesweges dulden wir unfrieden und Unrecht von Dir. So haben unsre Vorväter ehedem gethan, da sie auf Mulathing fünf Könige in eine Quelle fürzten, welche von Uebers muth aufgeblasen waren, so wie Du gegen uns bist. Eage nun gleich, welches von beiden Du erwählst.“ Großes Waffengeröfe begleitete diese Rede. Der König stand auf und antwortete: er wolle Alles so geschehen laßen, wie die Bauern begehrten, denn so hätten alle Swenkönige vor ihm gethan, daß sie den Bauern geftattet hätten, mit ihnen zu Rathe zu gehen. Siehe Strinnholm, Geschichte Schwedens I, 405.

mal empor. Levare in regem sagte daher noch spät das Mittels alter, hefja til konúngs der Norden'). Das mittelhochdeutsche Gedicht Hugdietrich sagt gleichfalls man huop in ze künec und noch heute können wir sagen,Napoleon erhob die Fürsten oder Kurfürsten von Bayern, Würtemberg und Sachsen zu Königen." Noch im Jahre 1204 ward Balduin von Flandern zu Jerusalem in Wahrheit auf den Schild erhoben, im Jahre 360 n. Chr. aber selbst der römische Julian von deutschen Hilfsvölkern impositus scuto pedestri et sublatius eminens nullo silente Augustus nuntiatus (Ammian. Marcell. XX, 4; Zosimus III, 9), was auch von Valentinian Nikephorus Callistus (10) erzählt.

Von den fränkischen Königen Chlodoveus, Sigibert, Gundis bald, Pipin erzählen es Ado von Vienne, Gregor von Tours, Ais moin mit den Worten clypeo evectus (Greg. Tur. 11, 40.), impositus super clypeo (IV, 51), parmae superpositus rex est levatus (VII, 10). Bei den Langobarden heißt es von Agilulf: congregatis in unum Langobardis ab omnibus in regnum apud Mediolanum levatus est (Paul. Diakon. III, 115; in regem levaverunt VI, 55). Bei den Gothen erzählen Caffiodor und Jornandes: Vitiges scuto superpositus more majorum in regnum levatus und selbst vom Herzog Brinno, dem Caninefaten, hebt Tacitus (H. IV, 15) hervor: impositus scuto more gentis et sustinentium humeris vibratus dux elegitur 2). Von diesem antiquo ritu elevandi principes inaugurandos haben Tresenreuter und E. L. Schwarz zu Altdorf 1729 in besondern Dissert. gehandelt. Nach der Wahl um- und durchritt der König sein Land (regnum circumiit). So that Chlothar (Greg. Tur. IV, 14. VII, 10), so Konrad der Salier (Vita ej. durch Wippo).

Der deutsche König gieng schlicht und einfach einher, in Tracht und Kleidung wenig von seinem Volke geschieden. Ifidor (Chron. Gotthorum) hebt erst vom westgothischen Könige Lewigild besonders hervor: Primus inter suos regali veste opertus folio resedit, nam ante eum et habitus et consessus communis, ut genti, ita et regibus erat. Von Odoaker aber in Italien sagt

1) Die Schweden hoben ihren König auf einen großen Stein mitten im Steinvinge bei Upsala (Grimm R. A. S. 236) und der königliche Thron zu London hegt noch in sich den Stein, auf welchen die schottischen Könige gehoben wurden.

2) Wiehr also als gewöhnliches Feldherrnthum

fast Sybel S. 153.

Caffiodor (Chron.): nomen regis adsumpsit, cum tamen nec purpura nec regalibus uteretur insignibus. Bei den Franken trugen die Könige, wie die frilingâ und athalingâ, lans ges fliegendes Haar und hießen darum reges criniti). Eginhard hebt den crinis profusus, Gregor von Tours die caesaries prolixa (VIII, 10), der crinium flagella per terga demissa (VI, 24) hervor, welche crinium flagella auch Sidonius Apollina ris am westgothischen Theodorich schildert (1, 2). Derselbe nennt auch die Burgunden im Allgemeinen crinigeras catervas (Carm. 12), während Claudian (de laude Stilich. I, 203) bestimmter crinigero flaventes vertice reges sagt. Bei den Gothen wurden die Könige bestimmter aus den pileatis gewählt, denen die capillati oder comati, xoura) das sind die Freien im Allgemeinen, noch nachstanden. Spåter tragen die deutschen Fürsten den pileus, circumdatus serto vel circulo, welches wohl das gothische vaips oder vipja überseßt, womit Ulfila óréparos wiedergiebt.

Vor Gericht trug der König den stap in der Hand3), im Kriege und auch im Frieden wurde ihm die Fahne vorgetragen1). Er fißt in seinem Saale, der Halle auf seinem kuniges stuol (ags. cynestôl, thëodenstôl und bregestôl); vor ihm stehen seine Mannen als holde heririncôs, lioban liudwëron, die ihn an cuning wifa durch hnigan nides hôbdu und te bedu hnigan an enëo ihre Ehrfurcht beweisen. Sonst heißen Königsstuhl auch die Stellen, da der König öffentlich vor der Gemeinde gewählt ward. Ein solcher konúngsstôl stand bei Upsala; in Deutschland einer auf freiem Felde im Gau Königshunder gegen Wiesbaden und Erbens heim, wo Konrad II., Heinrich II., Lothar II., Philipp, Friedrich II. und wohl auch Heinrich IV. gewählt wurden, und für den schon im 13. Jahrh. noch der zu Rense am Rhein an die Stelle trat. Noch ein andrer lag bei Lörgweil, ein vierter in Schwaben). Aehns lich stand in Kårnthen ein herzoges ftuol). Der deutsche Kd, nig stand zu seinem Volke in Friede und Fehde, in Lieb' und Leide,

1) Gregor Enr. II, 9. VI, 24. VIII, 10; Sigebert. Gemblac. z. 3. 430; Agathias I, . I. 524.

2) Jornandes 5, 11. Aurel. Victor Cäs. XIII, 3.

3) Paulus Diaconus VI, 55. V, 10.

4) Beda.

5) Grimm R.A. S. 242.

6) Darüber unter Andern Hübner's Historische Fragen V, 195.

in Sonnenschein und Unglück. Er ist seines Volkes höchster råtgëbo (consiliator) und mundboro (tutor), er ist liof landes ward und burges ward (terrae cuftos), er ist landes und burgo hirdi (custos arcium), er ist folces hirde; er ist liudeo hêrro, liof herro, hold hêrro1).

Er ist mâri (clarus), er ist mahtig mildi d. i. mächtig (weil riki, allero barno rikio ft) und milde d. i. freigebig. Er heißt darum auch mêthomigëbo (largitor thesaurorum) und baggebo (dator epularum), bôggebo (annulorum dator aureorum), wie agels. beáhgife, fincgife, goldgife. So ist er kraftog, bald und ftrang, allero barno strangôft; er ist fâlig.

Ein schönes Bild innigen Wechselverhältnisses zu gegenseitiger Treue und Verpflichtung zwischen Volksgemeinde und ihrem Könige, zur fulleist (fullêstina nord.), zum fullgangan, zum farstandan d. i. Einstehen im Leben und im Tode!— Cum ventum in aciem, turpe principi virtute vinci, turpe comitatui virtutem principis non adæquare; jam vero infame in omnem vitam ac probrosum superstitom principi suo ex acie recessisse. Illum defendere, tueri, sua quoque fortia facta gloriae ejus assignare praecipuum sacramentum est. So kannte Tacitus (Germ. 14.) unsre Våter!

Als die Fürsten Verritus und Malorix, qui nationem eam regebant, um den Drohungen des Dubius Avitus (minitando vim romanam nisi abscederent Frisii veteres in locos aut novam sedem a Caesare impetrarent) zu entgehen, nach Rom giengen und dum aliis curis intentum Neronem opperiuntur, inter ea, quae barbaris ostentantur, intravere Pompeji theatrum, quo magnitudinem populi viserent. Illic, fährt Tacitus (A. XIII, 54) fort, per otium (neque enim ludicris ignari oblectebantur) dum consessum caveae, discrimina ordinum, qui eques, ubi senatus, percunctantur, advertere quosdam cultu externo in sedibus senatorum, et quinam forent rogitantes, postquam audiverant earum gentium legatis id bonoris datum, quae virtute et amicitia romana praecellerent, nullos mortalium armis aut fide ante Germanos

1) Bezeichnungen aus dem altsächsischen Heliand; auch die folgenden.

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