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ihr von Tag zu Tag demüthiger, gehorsamer, freundlicher, züchtiger und frömmer werdet. Denn diese Lehre hat diese Art und Natur an sich, daß sie gottselige, züchtige, gehorsame, fromme Leute macht; die sie aber nicht mit Liebe wollen annehmen, die werden siebenmal årger, denn sie gewesen sind, ehe sie zu dieser Lehre find kommen, wie man allenthalben siehet. Derohalben hütet euch, denn das Stündlein wird gewißlich nicht ausbleiben, da Gott solchen Undanck strafen wird. Alsdann wird sichs finden, was die Welt damit verdienet hat.

Darum lernet diese Historie des heutigen Evangelii wohl. Denn weil die Jüden dem Propheten nicht haben wollen folgen, so ist es uns gesagt, daß unser König sanfts müthig und arm komme, auf daß wir uns an solcher Urmuth nicht årgern, noch auf weltliche Pracht und Reich thum mit den Jüden gaffen, sondern lernen, daß wir an anserm Herrn Christo einen solchen König haben, der ges recht und ein Heiland sey, und uns von Sünden und dem ewigen Tod helfen wolle. Solche Predigt sollt ihr mit Willen und Freuden (sage ich) annehmen und Gott dafür von Herzen dancken, sonst werdet ihr den leidigen Teufel müssen annehmen mit Heulen, Weinen und Zähnklappen. Da behüte uns Gott für gnådiglich! Amen.

Predigt am zweyten Advent - Sonntage.

Luc. 21, 25- 36.

Warnung, Tröstung und Vermahnung.

Der
Der Herr verkündiget in diesem Evangelio seine Zukunft

am Jüngsten Tage, welche soll geschehen mit groffer Pracht und Majeståt. Um nåhern Sonntag habt ihr gehöret von seinem Einreiten zu Jerusalem auf einem Esel, ohne alle Pracht; da hat er nicht gehabt einen eigenen Plaß, auch nicht eines Fusses breit, ist darzu hernach auch gecreußiget worden. Das ist eine arme, elende Zukunft, in welcher er kömmt, nicht als ein Herr, sondern als ein Knecht, welcher bat dienen wollen, und also dienen, daß er für uns stürbe, wie er selbst sagt Matth. 20, 28: Des Menschen Sohn ist nicht kommen, daß er ihm dienen lasse, sondern daß er diene, und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Summa,-in seiner ersten Zukunft hat er den gröffesten Dienst erzeiget, den kein Engel noch Creatur thun kann, daß er ihm zurichtet und bereitet das Reich seiner Gläubigen und Auserwählten. Wenn aber nun die Zahl der Auserwählten voll ist, so wird er kommen, nicht als ein Knecht, sondern als ein Herr, und wird darum kommen, daß er uns aus der Erden, Würmern, Tod, Gestanck erledige. Solches verkündiget der Herr in diesem Evangelio und warnet seine Christen, daß sie sich für Sicherheit hüten sollen, auf daß sie dieser Tag seiner Zukunft nicht plöglich

überfalle, tröstet sie auch, daß sie nicht erschrecken sollen für den Zeichen, welche vor dem Jüngsten Tage geschehen werden, sondern vielmehr sich freuen, daß ihre Erlösung nahet. Erstlich warnet der Herr, daß wir Christen das Datum unsers Lebens nicht segen sollen hier auf Erden, sondern wissen, daß unser Herr und Erlöser kommen wird vom Himmel, und wir also bereit seyn, alle Stunden, seiner Zukunft zu erwarten; also daß wir nur halb und mit der lincken Hand in diesem Leben seyn, mit der rechten Hand und mit dem ganzen Herzen sollen wir seyn in Ers wartung dieses Tages, wenn unser Herr kommen wird in einer solchen herrlichen Majestät und Pracht, die kein Mensch ausreden kann, Das ist die Warnung und Vermahnung in diesem Evangelio, daß wir uns darauf schicken; denn hier ist keines Bleibens; auf daß wir nicht thun, wie die Gottlosen, welche sagen: O wer weiß, wenn der Jüngste Tag kommen wird! Solchen sichern und gottlosen Leuten, welche ihre Herßen mit Fressen und Sauffen und mit Sorgen der Nahrung beschweren, sollen wir nicht gleich werden; denn es wird vor dem Jüngsten Tage so zus gehen: Jedermann wird bauen, Hochzeit haben, fressen, sauffen, sicher seyn, und damit werden sie die Herken beschweren, eben als wåre sonst nichts zu thun, denn das. Dieselben, die also thun werden, wird der Jüngste Tag `plöglich überfallen, und Christus in einem Augenblick kommen; und wenn sie am sichersten seyn, die Trummel schlaz

springen und tangen, werden sie unversehens da lies nd ewiglich brennen. Das saget der Herr zuvor,

Welche es verachWenn sie am mei

und will, daß man sich darnach richte. ten, werden plößlich darein kommen. sten bauen, freyen und sich freyen lassen, fressen und sauffen und in aller Sicherheit leben, so wird oben und unten Schwefel und Feuer seyn. Gleichwie es zuging zu Sodom, sie frassen, soffen, tanzten, jauchzeten, und hätten dem frommen Loth nicht einen Heller gewünschet, wie unsere Bürger, Bauern, Adel heutiges Tages auch thun. Da saget ihnen Loth: Gott wird euch vertilgen mit Feuer; aber sie lacheten sein und sprachen: Was sagst du davon, du lieber Laffe? Was geschah? Zu Morgen frühe, da die Sonne aufging, ward der Himmel schwarz, und erhub fich ein groß Wetter, daß es ging plik, plag; von Stund an waren sie in der Hölle. Also gehet es heutiges Tages auch. Wenn unsere Bürger, Bayern, Adel hören von dem Jüngsten Tage, sprechen sie: D hätte ich dieweil zu essen und zu trincken und Geld zu zähïen, bis daß der. Jüngste Tag wird kommen; und sie es verlachen werden und sprechen: Ey, wie bist du doch ein Narr, meynest du, daß der Jüngste Tag komme u. s, w., so wird der Jüngste Tag herein schmißen und plaßen, wie ein Blik, der in einem Augenblick in Morgen und Abend ist. Weß sind alsdenn die Joachimsthaler, Häuser, Ketten und das Prangen? Darum spricht Christus: Ihr meine lieben Jünger und Christen, kehret euch nicht an den gottlosen und fichera Haufen, sondern hütet euch. Ihr werdets vor euren Augen sehen, daß sie ihre Herzen beschweren, und eurer dazu spotten werden; aber hütet euch, denn der Füngste Lag

wird schnell kommen, wie der Bliß, daß sie nicht werden können entfliehen. Gleichwie ein Mäuslein in einem Huy gefangen ist, also wird sie schnell das Unglück überfallen. Solche Warnung des Herrn Christi sollen wir zu Hergen nehmen und wohl mercken. Denn das können wir nicht wehren, wir müssens hören und sehen, daß jedermann so muthwillig ist; aber laßt uns hören, was Christus sagt, und seiner Zukunft erwarten und nicht sehen, was die Gottlosen und Sichern in der Welt thun; denn es warnet uns der Herr Christus treulich, daß wir seiner herrlichen Zukunft erwarten sollen, da diß geschehen wird: die Gott losen werden in Abgrund der Höllen versincken, und wir dagegen werden erlöset werden aus der Erden und von allem Jammer, den wir auf Erden haben. Das ist eines, bas wir heute lernen sollen, nemlich, daß wir uns bereiten zu des Herrn Zukunft, wie wir im Glauben auch bekennen, daß unser Herr Jesus Christus kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Todten. Denn was in unserm Glauben kürzlich gesaget wird, das saget diß Evangelium reichlich und überflüssiz, und meldet dazu, wie es in der Welt stehen werde vor des Herrn Zukunft, nemlich also: Christus wird verachtet werden, und die Prediger des Evangelii wird man für Narren halten; der gottlose und rohe Haufe wird dagegen im Sause leben und geißen, gleich als sey sonst nichts mehr auf Erden zu thun, denn das. Nicht, daß es böse und verboten sey, daß sie sich nåhren, sondern sie werden ihre Hergen damit beschweren. Wo fie allein die Hånde beschwereten, so hätte es keine Noth,

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