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Als wollte er sagen: Es ist alles darum zu thun, wenn ihr wollt meine Schäflein seyn, daß ihr mich, euern Hirten, recht erkennet, so wird es nicht noth um euch haben. Darum soll ein guter Prediger den Leuten anders nicht vortragen, denn allein Christum, daß man ihn lerne erkennen, was er sey und gebe, auf daß niemand aus seinem Worte schreite, und er allein für den Hirten gehalten werde, der sein Leben lasse für seine Schafe. Das soll man den Leuten predigen, daß sie ihren Hirten kennen lernen. Darnach soll man auch das Erempel treiben, auf daß, wie Christus um unsertwillen alles gethan und gelitten hat, wir auch um des Worts willen alles gern thun und leiden sollen. Diese zwey Stücke soll man in der Christenheit predigen. Wer es nun höret und verstehet es, der heißt Christi Schaf, wie er droben auch gesagt hat: Meine Schafe hören meine Stimme. Wer es prediget und lehret, der heißt ein guter Hirte, ohne daß er das Leben nicht kann für die Schafe lassen, wie Christus.

Die aber solche Lehre nicht hören, oder den Schafen nicht vortragen wollen, die find nicht Christi Schafe, find auch nicht rechte Hirten, sondern, wo sie am besten sind, find sie Miethlinge, oder gar reissende Wölfe; die foll man nicht hören, sondern wie den Teufel selbst fliehen. Wollen wir nun rechte Christen seyn, so müssen wir thun, wie ein Schäflein, das seines Hirten Stimme kennet und allein håret; eines Fremden Stimme aber kennet es nicht, höret es auch nicht. Denn also sagt Christus hier: Sie werden meine Stimme hören. Und kurz zuvor sagt er:

Einem Fremden folgen die Schafe nicht nach, sondern flie hen vor ihm; denn sie kennen der Fremden Stimme nicht. Denn unmöglich ist es, daß ein Schäflein, so es einmal zu glauben angefangen, und seines Hirten Stimme gehöret und gefasset hat, die Predigt höre, die der Stimme Christi entgegen ist. Kayser und Könige Gebot, Fürsten Gebot, Stadtgebot höret es, darum weiß es wohl, daß sie nicht dienen zur Seligkeit; denn darum kömmt man nicht in das ewige Leben, daß man solchen äusserlichen Geboten Gehorsam leistet. Wenn aber ein Prediger kömmt und spricht: Wenn du selig willst werden, so mußt du für deine Sünde genug thun, Messe halten, Almosen geben 2c., da håret das Schäflein nicht, sondern spricht: Ich kenne deine Stimme nicht; es ist nicht des Hirten, sondern eines Wolfs Stimme. Denn ein Schäflein hat die Natur und Eigenschaft, daß kein Thier unter allen ist, das so ein gewiß und scharf Ohr hat, wie man siehet. Denn wenn zehen tausend Mann bey einander wåren, so fleucht es und scheuet sich, ohne vor seines Hirten Stimme scheuet es sich nicht; die kennet es, und derselben lauffet es nach. Also, wenn tausend Schafe bey einander in einem Haufen find, und die Mütter alle blecketen: so kennet doch ein jedes Låmmlein seiner Mutter Stimme, und lauffet ihr so lange nach, bis es sie findet; so eigentlich und gewiß kann es hören, welches ich selbst oft gemercket, und mich darüber verwundert habe. Auf solche Art und Eigenschaft fiehet Christus hier und spricht: Solche Thierlein habe ich auch; denn ich bin ein Hirte, und meine Schäflein

Als wollte er sagen: Es ist alles darum zu thun, wenn ihr wollt meine Schåflein seyn, daß ihr mich, euern Hirten, recht erkennet, so wird es nicht noth um euch haben. Darum soll ein guter Prediger den Leuten anders nicht vortragen, denn allein Christum, daß man ihn lerne erkennen, was er sey und gebe, auf daß niemand aus seinem Worte schreite, und er allein für den Hirten gehalten werde, der sein Leben lasse für seine Schafe. Das soll man den Leuten predigen, daß sie ihren Hirten kennen ler

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Darnach soll man auch das Exempel treiben, auf daß, wie Christus um unsertwillen alles gethan und gelitten hat, wir auch um des Worts willen alles gern thun und leiden sollen. Diese zwey Stücke soll man in der Christenheit predigen. Wer es nun höret und verstehet es, der heißt Chrifti Schaf, wie er droben auch gesagt hat: Meine Schafe hören meine Stimme. Wer es prediget und lehret, der heißt ein guter Hirte, ohne daß er das Leben nicht kann für die Schafe lassen, wie Christus.

Die aber solche Lehre nicht hören, oder den Schafen nicht vortragen wollen, die find nicht Christi Schafe, find auch nicht rechte Hirten, sondern, wo sie am besten sind, sind sie Miethlinge, oder gar reissende Wölfe; die foll man nicht hören, sondern wie den Teufel selbst fliehen. Wollen wir nun rechte Christen seyn, so müssen wir thun, wie ein Schäflein, das seines Hirten Stimme kennet und allein håret; eines Fremden Stimme aber kennet es nicht, höret es auch nicht. Denn also sagt Christus hier: Sie werden meine Stimme hören. Und kurz zuvor sagt er:

Einem Fremden folgen die Schafe nicht nach, sondern flie hen vor ihm; denn sie kennen der Fremden Stimme nicht. Denn unmöglich ist es, daß ein Schäflein, so es einmal zu glauben angefangen, und seines Hirten Stimme gehåret und gefasset hat, die Predigt höre, die der Stimme Christi entgegen ist. Kayser und Könige Gebot, Fürsten Gebot, Stadtgebot höret es, darum weiß es wohl, daß sie nicht dienen zur Seligkeit; denn darum kömmt man nicht in das ewige Leben, daß man solchen äusserlichen Geboten Gehorsam leistet. Wenn aber ein Prediger kömmt und spricht: Wenn du selig willst werden, so mußt du für deine Sünde genug thun, Messe halten, Almosen geben 2c., da håret das Schäflein nicht, sondern spricht: Ich kenne deine Stimme nicht; es ist nicht des Hirten, sondern eines Wolfs Stimme. Denn ein Schäflein hat die Natur und Eigenschaft, daß kein Thier unter allen ist, das so ein gewiß und scharf Ohr hat, wie man siehet. Denn wenn zehen tausend Mann bey einander wåren, so fleucht es und scheuet sich, ohne vor seines Hirten Stimme scheuet es sich nicht; die kennet es, und derselben lauffet es nach. Also, wenn tausend Schafe bey einander in einem Haufen sind, und die Mütter alle blecketen: so kennet doch ein jedes Låmmlein seiner Mutter Stimme, und lauffet ihr so lange nach, bis es sie findet; so eigentlich und gewiß kann es hören, welches ich selbst oft gemercket, und mich darüber verwundert habe. Auf solche Art und Eigenschaft fiehet Christus hier und spricht: Solche Thierlein habe ich auch; denn ich bin ein Hirte, und meine Schäflein

haben auch die Art an sich, daß sie meine Stimme sehr ge= wiß und eigentlich kennen. Darum, wo meine Stimme nicht ist, da bringet sie niemand hin. Will also uns lehren, wenn wir seine Schafe wollen seyn, so müssen wir auch also gewisse Ohren haben, die die Stimme Christi von aller anderer Stimme absondern, sie sey so helle, schön und freundlich sie wolle. Darum sollen wir hier lernen und uns deß fleißigen, daß wir Gottes Wort hören, und darauf allein und gewiß uns gründen, auf daß wir dem Eingeben des Teufels, der ein Versucher zu allem Bösen ist, und unterstehet sich, uns zu verschlingen, nicht Raum geben, und sonst auch vor falscher Lehre uns hüten. Denn der Wolf läßt seine Tücke nicht; kann er dich mit falscher Lehre nicht fållen oder fangen, so wird er es inwendig im Hergen thun durch böse Gedancken. Da mußt du thun, wie ein Schäflein, und sagen: Ich nehme mich der Stimme nicht an; es ist des Wolfs, und nicht meines Hirten Stimme; meines Hirten Stimme heißt, ich bin ein guter Hirte und lasse mein Leben für meine Schafe; so wolltest du Wolf mich gern dahin bringen, daß ich verza= gen, mich vor meinem Hirten fürchten und von ihm weglauffen sollte. Also wird man sich der Anfechtung können erwehren, dadurch der Teufel das Herg gern beschweren, und traurig und furchtsam wollte machen. Also sollen wir die Stimme unsers Hirten lernen fein gewiß hören und kennen, so werden wir ihn, unsern Hirten, recht erkennen und lieben. Denn wie kann er uns feind seyn, so er sein Leben für uns läßt, und schenckt uns das ewige Leben,

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