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denn Arbeit muß seyn; aber, daß sie die Herzen beschweren, das ist böse und verboten; das ist, daß sie all ihre Zuversicht drein stellen, wie sie groß und reich werden, nach Christo fragen sie nichts, und verlachen Gottes Wort und den Jüngsten Tag. Das heißt das Herz beschweren: mit dem Zeitlichen also umgehen, daß sich das Herß nicht richten kann in Christi Wort; gleichwie zu unsrer Zeit Kaufs leute, Bürger und Bauern nur denken, wie sie reich wer den, darneben geben sie nicht ein Kliplein um Gottes Wort. Also wirds stehen und gehen, spricht Christus, wenn der Jüngste Tag vor der Thür ist: Alle Welt wird sicher seyn. Da irret euch nicht an; folget ihnen nicht; thut nicht also, wie sie thun; haltet euch zu mir; fürchtet euch auch nicht, richtet den Kopf auf und sehet, wenn ich vom Himmel herunter wolle kommen, daß ich euch also finde, so solls denn mit euch keine Noth haben; denn ich werde kommen, euch zu erlösen. Welche aber das Herz beschweren und nach dem Jüngsten Tag nichts fragen, denen wirds also gehen, daß fie plöglich werden todt seyn. Wenn dieser mit der Mezen herum springet und tanget, wird er plöglich da liegen; und wenn jener zählen wird die Joachimsthaler, wird er plöglich mit Geld, Sack und allem da liegen. So wirds zu der Zeit stehen, so wird mans finden.

Darum spricht Christus zu seinen Jüngern und Christen: Hütet euch, daß ich euch unter diesem rohen Haufen nicht finde. Wenn sie sprechen werden, es hat noch nicht Noth, in demselben Augenblick sollen sie da liegen. Alfo gings, da Loth seine Eydame oder Tochtermånner vermah

nete, ward er verlacht. Denn sie gedachten also: O, es hat diese Stadt so lange Zeit gestanden, sie wird noch wol eine Weile stehen bleiben! Des andern Tages aber, ehe sie aufstunden, waren sie todt und schwummen im Feuer. Das will die Welt haben. Christus ist wol entschuldiget, er hat die Welt treulich gewarnet, und läßt den Leuten noch heutiges Tages predigen; aber es hilft nichts. Sie sollten wol, erschrecken und denken: Der Mann, welcher uns folches predigen läßt, wird uns nicht lügen; aber sie fahren fort in ihrer Sicherheit und sprechen: Ich will dieweil mein Biergen trincken. Wolan, spricht Christus dagegen, so geschieht dir auch recht; du hast nicht wollen hören, ich hab dich gewarnet, darum will ich dich auch plöglich schlagen. Alsdenn werden sie müssen sagen, es sen ihnen recht geschehen; jest fragen sie nichts darnach. Aber der Herr spricht: Der Tag werde kommen, wie der Blik; da mögen wir uns nach richten. Ja, wir wünschen, daß er komme, um der Sünde willen; denn Gottes Name wird in diesem Leben nicht geheiliget, sondern vielmehr verlåstert; sein Reich wird verhindert, sein Wille geschieht nicht auf Erden, das tägliche Brod wird uns entzogen, unsere Schuld wird immerðar mehr, und die Versuchung höret nicht auf; darum bitten wir: Himmlischer Vater, zukomm dein Reich, erlöse uns vom Uebel. Hilf, hilf, Gott, schlag drein und mach es ein Ende. Zum andern tröstet uns der Herr und vermahnet, daß wir uns freuen sollen, wenn wir sehen Finsterniß der Sonnen und des Monds, Cometen, und daß sich alle Creatur an

ders stellet, und nicht mehr ist in gewöhnlichem Brauch. Wenn ihr sehen werdet, spricht er, daß Sonne und Mond die Augen verkehren, so ist es Zeit, daß die Creaturen fterben. Gleichwie ein Mensch, der jegt seelzoget, halb finster fiehet und die Augen verkehret, dem Ende und Tod nahe ist, also auch, wenn die Welt die Augen verkehret, und es gar anders wird: so wisset, daß der Welt Ende da ist; hebet eure Häupter auf, und erschrecket nicht dafür, denn eure Erlösung nahet sich. Diese Worte sollte man mit güldenen Buchstaben ins Herz schreiben, denn sie aus der Maassen wol trösten alle diejenigen, die das ewige Leben gläuben. Wenn ihr sehen werdet, spricht Christus, daß es angehet, daß die Welt knacket, scheuslich anzusehen ist: so erschrecket ihr nicht, die ihr meine Jünger und Christen seyd, sondern lasset die erschrecken, die es angehet. Aber die sichern, rohen Bauern und Bürger fragen nichts darnach; und wenn schon auf einen Tag drey Finsternissen würden, lågen sie gleichwol im Bierhause, und söffen sich voll. Darum spricht Christus: Wenn ihr sehet, daß Himmel und Erden krachen, item, daß die Leute böse sind, und daß es alles wider den Strohm gehet, so send fröhlich, nehmet ein Herz. Auf wen? Auf euch? Nein, sondern auf mich, denn ich will kommen. Es wird ein wenig schrecklich seyn; denn, soll ich die Welt erwürgen, so muß sie sauer sehen und die Augen verkehren; aber ich bin da, erschrecket nicht, ihr sollt erlöset werden. Cas laßt uns fassen, daß wir gläuben, daß unser Herr Jesus Chriftus gewiß kommen, und wir Las ewige Leben haben istes Bändchen.

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werden. Wenn aber dieser Tag und Stunde kommen wird, wissen wir eigentlich nicht; aber doch hart hiebey können wir es wissen, wie der Herr sagt: Wenn dieses ánfåhet zu geschehen, so wisset, daß es nicht ferne `ist; darum wir gewarnet sind auf alle Tage und Stunden. Er gibt uns ein Gleichniß von dem Feigenbaum und andern Bäumen; nicht ein schrecklich, scheuslich Gleichniß vom Feuer, sondern ein schön, tröstlich, lieblich Gleichniß von den Bäumen. Wenn die Bäume jezt ausschlagen, spricht er, so sehet ihrs an ihnen und mercket, daß jest der Sommer nahe ist; also auch ihr, wenn die Sonne finster wird, so sprecht: Die Bäume schlagen aus; und wenn das Meer und die Wasserwogen brausen, so sprecht: Das ist eine schöne Blüte auf den Bäumen. Wozu? Daß wir sollen ewiglich erlöset werden. Die Welt soll solche Zeichen, so an Sonne, Mond, Wasser, Erden geschehen, für Spiesse und Helleparten ansehen. Darum sollet ihr fröhlich seyn, denn das Reich Gottes kömmt zu euch, das ihr gläubet, darauf ihr getauft seyd, darum ihr leidet, darum ihr auch ruffet und bittet.

Solches beydes sollen wir lernen, unsern Glauben zu ftårcken, und uns zu warnen und zu trösten. Wenn wir sehen die mannigfaltigen Aergernisse in der Welt, sollen wir uns nicht daran kehren, sondern hüten für allen, die dahin gehen, wie Stöcke und Klöße, und solches alles nicht achten. Zu denen wird kommen Gottes Zorn plöhlich; wir aber sollen uns freuen und des Herrn erwarten, welcher kommen wird in den Wolcken mit seinen Engeln, und wird

uns helfen von allem Jammer. Das hat Christus uns heute geprediget, darum wir auch den heutigen Tag feyern. Gott gebe uns seine Gnade, daß wirs mögen fassen und behalten! Umen.

Predigt am dritten Advent - Sonntage.
Matth. 11, 2-10.

Lobrede Christi von Johannes dem Täufer.

In

In diesem Evangelio vermahnet uns unser lieber Herr Jesus Christus, daß wir sein heiliges Evangelium sollen hoch halten, und uns für Vergerniß hüten. Weil ihr aber davon zu anderer Zeit gehöret habt, wollen wir jekt diß Stück vor uns nehmen und handeln, da Christus den heiligen Mann, Johannem den Täufer, hoch lobet und preiset, und zu den Jüden spricht: Was seyd ihr hinaus gegangen in die Wüsten zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her wehet? Oder was seyd ihr hinaus gegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in wei den Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häuser. Oder was seyd ihr hinaus gegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich fage euch, der auch mehr ist, denn ein Prophet.

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