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Prophet jedermann warnen und sprechen: Habt ja auf den Esel gute Achtung und wisset, daß der, so drauf kommt, der rechte Christus sey. Darum hütet euch, und gaffet nicht auf die güldene Krone, sammete Kleider und güldene Stück, noch auf einen großen reisigen Zeug; denn Christus wird elend kommen, mit betrübtem und sanftmů. thigem Herzen, und auf einem Esel sich sehen lassen; das ist alle seine Pracht und Herrlichkeit, die er in seinem Einreiten gen Jerusalem vor der Welt führen wird. Diese Weissagung nun verursachet den Herrn zu diesem Einzug, und ist ihm sehr viel daran gelegen. Derohalben er den Jüngern auch die Sache so fleissig befiehlet, und nicht bey Nacht, noch heimlich, sondern öffentlich, bey hellem, lichten Tage, zu Jerusalem einzeucht; nicht allein, sondern mit einer großen Menge Volcks, das vor- und nachgehet und ihm, als dem rechten Sohn Davids, zuschreyet, wünscht ihm auch Glück und Heil zu seinem Königreich: daß also das ganze Jerusalem solchen Einzugs muß gewahr werden, den Esel und diesen armen König sehen und hören, von welchem Zacharias hatte geweissaget und die Jüden gewarnet, daß sie sich an der armen Gestalt und dem bett lerischen Einzug nicht sollten årgern, sondern sollten den Wahn fallen lassen, daß sie gedächten, Christus würde mit weltlicher Pracht kommen. Es wird wol ein König seyn, spricht Zacharias, aber ein elender, armer König, der gang und gar kein Ansehen eines Königes hat, wenn man ihn nach der äusserlichen Pracht rechnen und ansehen will, welche die weltlichen Könige und Fürsten vor der

Welt führen. Dagegen aber, sagt Zacharias, werde dieser arme und bettlerische König eine andere Macht haben, denn sonst alle Kaiser und Könige gehabt haben, die jes mals auf Erden kommen sind, sie seyn gleich so große und mächtige Herren gewest, als sie immer gekonnt haben; denn er heißt Justus et Saluator, nicht ein reicher, prächtiger, herrlicher König vor der Welt, sondern ein Gerechter und ein Heiland, der Gerechtigkeit und Seligs keit mit sich bringen, und Sünde und Tod angreifen und ein Sündenfeind und Todeswürger seyn soll, der allen denen von Sünden und ewigem Tod will helfen, die an ihn glauben und ihn als ihren König aufnehmen, und sich den armen entlehnten Esel nicht årgern lassen. Die solches thun, denen soll die Sünde vergeben seyn und der Tod nicht schaden,' sondern sollen das ewige Leben haben und nicht sterben; und ob sie schon leiblich einmal sterben und begraben werden, so soll es doch nicht ein Tod seyn und heissen, sondern nur ein Schlaf. Solches will der Prophet von diesem König uns lehren mit dem, daß er ihm diese zwey Namen gibt, und heisset ihn gerecht und ein Heiland, als sollte er sagen: Dieser König soll seyn und heissen ein Sündenfresser und Todverschlinger, der die Sünde tilgen, der dem Tod die Zähne ausbrechen, dem Teufel den Bauch zerreissen, und also uns, die wir an ihn gläuben, von Sünd und Tod frey machen soll und unter die Engel führen, da ewiges Leben und Seligkeit ist. Den andern Königen läßt er ihre Pracht, Schlösser, Häuser, Geld und Gut; läßt sie köstlicher essen, trincken, kleiden,

bauen, denn andere Leute. Über diese Kunst können sie nicht, die der arme Bettelkönig Christus kann; denn da kann weder Kaiser, König, noch Pabst, mit all ihrer ̧ Macht von der geringsten Sünde helfen, noch mit ihrem Geld und Gut die geringste Kranckheit heilen; ich geschweige, daß sie wider den ewigen Tod und die Hölle sollten helfen. Über dieser König Chriftus, welcher gerecht und ein Heis land ist, ob er wol arm und elend einher reitet auf einem Efel, hilft nicht allein wider eine Sünde, sondern wider alle meine Sünde, und nicht allein wider meine Sünde, sondern auch wider der ganzen Welt Sünde. Er kommt, daß er will wegnehmen nicht allein meine Krankheit, sondern auch meinen Tod, und nicht allein meinen Tod, sondern auch der ganzen Welt Tod. Wenn man solches nicht mit den Ohren will fassen, sondern mit Augen sehen und Hånden tasten, der fehlet des Königes, und so ists verloren. Denn_mit_diesem König ist es weit anders, denn sonst mit andern Königen. Was dieselben thun, das thun sie mit einer Pracht, und hat alles ein groß, tapfer Ansehen und herrlichen Schein. Das findet man bey Christo nicht, der hat solch sein Werck, daß er von Sünden und Tod helfen, gerecht und lebendig machen will, erstlichen in die Taufe gestecket; da sehen die Augen anders nichts, denn ein schlecht Wasser, wie anderes Wasser. Er hats in das Wort gefasset und in die Predigt; da sehen die Augen anders nichts, denn eines Menschen Odem. Aber wir sollen uns hüten und den Augen nicht folgen, sondern die Augen zu und die Ohren aufthun und das Wort hören;

daffelbe lehret, wie unser Herr Jesus Christus sein Blut vergoffen habe zur Vergebung unserer Sünden und ewigen Leben. Solche Gaben will er uns geben in der heiligen Taufe, im Abendmahl, in der Predigt und Absolution; da sollen wirs gewiß finden. Nun, wahr ist es, es scheint klein und gering, daß durchs Wasserbad, Wort und Sacrament solches soll ausgerichtet werden; aber laß dich die Augen nicht verführen. Dort war es auch klein und gering, daß der, der auf dem entlehnten Esel einritte, und hernach fich creußigen liesse, sollte Sünde, Tod und Hölle wegnehmen; niemand konnte es ihm ansehen; aber der Prophet sagts und das Werck hernach zeigets. Derohalben muß es schlecht mit den Ohren gefasset und mit dem Herzen geglaubet seyn; mit den Augen wird mans nicht sehen. Darum spricht der Evangelist: Sagets der Tochter Zion. Und der Prophet spricht: Zion jauchze, sey fröhlich, tange und springe, denn dein König kommt zu dir. Was für ein König? Ein heiliger und gerechter König, ein Heiland oder Helfer, der dein Heiligmacher und dein Heiland will feyn. Denn seine Heiligkeit und Gerechtigkeit will er dir anhängen, daß du von Sünden ledig vor Gott gerecht und selig seyest; und sein Leben will er für dich lassen, daß du durch seinen Tod vom ewigen Tod sollt erlåset seyn. Derohalben årgere dich nicht an solchem Elend und Armuth, es ist dein Genieß und Leben; sondern dancke ihm dafür und tröste dichs, denn es geschiehet alles um deinet willen und dir zu gut. Er will dir also von deinen Sünden und Tod helfen, und dich gerecht und selig machen. Das ist nun

unser König, der liebe Herr Jesus Christus, und diß ist sein Reich und Amt. Er gehet nicht mit Thalern, Kronen, grossen Königreichen und weltlicher Pracht um. Nein, sondern wenn wir müssen sterben, und können diß Leben hie nicht långer behalten, so ist diß sein Amt und Werck, daß wir, durch sein Leiden und Tod erlöset, wissen, wo wir bleiben sollen, daß wir können sagen: Ich bin geheiliget durch meinen König Jesum Christum, der ist darum so elend und arm kommen, hat sich darum an das Creuz lassen schlagen, daß er mich heiligen wollte, und in mir ersåuffen meine Sünde und Tod. Wer solches also glaubt, wie ers höret, und im Evangelio geprediget wird, der hats also. Denn darum ist die heilige Taufe von Christo eingesest, daß er dadurch seine Gerechtigkeit dir will anziehen, daß seine Heiligkeit dein und seine Unschuld auch dein eigen seyn soll; denn wir sind alle arme Sünder. Aber in der Taufe tröstet uns Christus und spricht: Gib mir deine Sünden her, und habe du meine Gerechtigkeit und Heiligkeit; laß dir deinen Tod abziehen, und zeuch mein Leben an. Das heißt eigentlich Christi Regiment. Denn all sein Umt und Werck ist diß, daß er uns täglich Sünde und Tod ausziehe, und seine Heiligkeit und Leben uns anziehe.

Derohalben vermahne ich euch, daß ihr ja solche Predigt mit Lust und Liebe hören und mit allem Danck wollt annehmen, und unsern Herrn Gott von Herzen bitten, daß er euch einen starcken Glauben geben wolle, daß ihr solche Lehre behalten möget; so wird es denn geschehen, daß

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