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nicht dulden; muß derhalben mit allerley Strafen und Plagen kommen, daß er dem Undanck wehre.

Predigt am fünften Sonntage nach Epiphania.

Matth. 13, 24

30.

Ein Fleichniß von dem Unkraut auf dem Ucker.

Diese Gleichniß hat der Herr selbst ausgeleget im selbi

gen Capitel, durch Anregung seiner Jünger, und spricht: - des Menschen Sohn sey, der gute Saamen sået; der Acker sey die Welt; der gute Saame seyen die Kinder bes Reichs; das Unkraut seyen die Kinder der Bosheit; der Feind, der sie sået, sey der Teufel; die Ernte fey der Welt Ende; die Schnitter seyen die Engel. Diese sieben Stücke fassen und geben das Evangelium klärlich, was er mit der Gleichniß habe gemeynet. So-lehret uns nụn diß Evangelium, wie es in der Welt zugehet mit dem Reich Gottes, das ist, mit der Christenheit, sonderlich der Lehre halben, nemlich, daß deß nicht zu warten ist, daß eitel rechtgläubige Christen und reine Lehre Gottes auf Erden seyn sollten; sondern es müssen auch falsche Christen und Kezer seyn, auf daß die rechten Christen bewähret werden,

wie St. Paulus saget 1. Cor. 11, 19. Denn diese Gleichniß redet nicht von den falschen Christen, die allein im Leben aufserlich, sondern von denen, die mit der Lehre und Glauben unchriftlich sind, unter dem Namen Christen, welche schön gleissen und schädlich sind. Es ist um das Gewissen zu thun, nicht um die Hand. Und müssen gar geistliche Knechte seyn, dié solch Unkraut erkennen sollen unter dem Weißen. Und in Summa davon, daß wir uns nicht wundern noch erschrecken sollen, so sich unter uns erheben mancherley falsche Lehre und Glauben. Der Teus fel ist auch immer unter den Kindern Gottes, Joh. 1, 6. Aufs andere, wie wir uns halten sollen gegen denselbigen Kehern und falschen Lehrern. Nicht sollen wir sie ausrotten noch vertilgen. Er spricht öffentlich allhier, man solle es lassen mit einander wachsen. Mit Gottes Wort soll man hier allein handeln; denn es gehet also zu in dieser Sache, daß wer heute irret, kann morgen zurecht kommen. Wer weiß, wenn das Wort Gottes sein Herz rühren wird? Wo er aber verbrennet oder sonst erwürget wird, so wird damit gewehret, daß er nicht kann zurecht kommen, und wird er also dem Wort Gottes entrücket, daß er muß verloren seyn, der sonst håtte mögen selig werden. Da geschieht denn, das hier der Herr sagt, daß der Weiße wird auch mit ausgerauft, wenn man das Unkraut ausgåtet. Das ist denn gar greulich Ding vor Gott and nimmermehr zu verantworten. Daraus mercke, welche rasende Leute wir sind so lange Zeit gewesen, die wir die Türcken mit dem Schwerdt, die Keger mit dem Feuer, die

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Jüden mit Tödten haben wollen zum Glauben zwingen, und das Unkraut ausrotten mit unserer eigenen Gewalt; gerade als wären wir die Leute, die über Herzen und Geifter regieren könnten, und wir sie möchten fromm und recht machen, welches doch allein Gottes Wort thun muß. Aber wir scheiden die Leute von dem Wort mit dem Morden, daß es nicht kann an ihnen wirden, und bringen also auf einmal zween Mord auf uns, so viel an uns liegt, nemlich, daß wir den Leib zeitlich und die Seele ewiglich zugleich ermorden, und sagen darnach, wir haben Gott einen Dienst daran gethan, und wollen was sonders im Himmel verdienet haben. Darum sollte dieser Spruch billig die Kegermeister und Leutemörder erschrecken, wo sie nicht eiserne Stirnen hätten, ob sie gleich rechte Keher vor sich hätten. Nun aber verbrennen sie die rechten Heiligen und sind selber Kezer. Was will das anders heissen, denn daß sie den Weigen ausraufen und geben für, das Unkraut ausgåten, wie unsinnige Menschen? Daß der Herr den Teufel auch also mahlet, daß er den Saamen werfe, wenn die Leute schlafen, und davon gehet, daß niemand siehet, wer es gethan habe, zeiget er an, wie sich der Teufel schmücken und bergen kann, daß er nicht für einen Teufel angesehen werde; wie wir denn erfahren in der Christenheit, da er falsche Lehrer zuerst einwirft. Die gehen schön daher, da ist eitel Gott, der Teufel ist weg über tausend Meilen, daß niemand anders siehet, denn wie sie Gottes Wort, Namen und Werck vortragen; das ist fein verschlagen. Über wenn der Weißen nun aufkömmt,

so siehet man das Unkraut; das ist, wenn man recht von Gottes Wort will handeln und den Glauben lehren, daß Frucht daraus kommen will, da fahren sie daher und segen sich dawider, und wollen den Ucker innen haben, besorgen sich, der Weigen werde allein auf dem Ucker wachsen und ihre Dinge nachbleiben.

So wunderts denn die Knechte, die Prediger; dürfen fie aber noch nicht urtheilen, wolltens gerne zum besten deuten, weil jene den Christlichen Namen führen. Aber fie sehen, daß sie Unkraut und bdser Saame sind, vom Glauben getreten und auf die Wercke gefallen, und dencken es auszuraufen; sie klagen es aber vor dem Herrn, durch herzlich Gebet im Geist. Der saget denn wieder, sie sollens nicht ausraufen, das ist, sie sollen Geduld haben, und solche Låsterung leiden und Gott befehlen. wiewohl sie den Weigen hindern, so machen sie doch, daß er desto schöner ist anzusehen, gegen dem Unkraut, wie auch St. Paulus sagt 1 Cor. 11, 19: Secten müssen seyn, daß die, so bewähret sind, offenbar werden. Das sey davon genug.

Denn

Predigt am Sonntage Septuagefimå.

Matth. 20, 1-16.

Widerlegung der falschen Erklärung des Spruches: Viel sind beruffen 20.

Aus dem lesten Spruch: Viel find beruffen, aber

wenig auserwählet, schöpffen die vorwißigen Köpffe mans Cherley ungereimte und ungöttliche Gedancken; gedencken also: Wen Gott erwählet hat, der wird ohne Mittel selig; wiederum aber, wen er nicht erwählet hat, der thue, was er wolle, sey fromm und gläubig, wie er wolle, so ists doch von Gott also versehen, daß er fallen muß, und kann nicht selig werden. Derhalben will ichs gehen lassen, wie es gehet. Soll ich selig werden, so geschiehts ohne mein Zuthun; wo nicht, so ists doch vergebens, was ich . thue und vornehme. Was nun für unartige, sichere Leute aus solchem Gedancken wachsen, kann jedermann bald beŋ thm selbst abnehmen. Nun ist an der Weisen Tage, da wir den Spruch des Propheten Michå gehandelt haben, genugsam angezeiget, daß man vor solchem Gedancken, als vor dem Teufel sich hüten und eine andere Weise zu studieren und von Gottes Willen zu gedencken vornehmen soll; nemlich, man soll Gott in seiner Majestät und mit der Vorsehung zufrieden lassen, denn da ist er unbegreifflich. und ist nicht möglich, daß ein Mensch nicht sollte qus folchen Gedancken geärgert werden und entweder in Verzweife

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