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non tov provos kreótótos, wozu Xenophon, Hellen. II 4, 3 stimmt, der von damals vorgekommenem Schneefall spricht. Die ganze Dauer der Herrschaft der Dreißig betrug nach Xenophon, Hellen. II 4, 21, acht Monate. Das führt für ihren Sturz, nach dem mißglückten Angriff auf den von den Demokraten überraschten Piraeus und dem dabei erfolgten Tode des Kritias, auf Ende März oder Anfang April 403. Da, wie wir sahen, der Einzug der Demokraten in Athen auf den 12. Boëdromion, den 4. Oktober, fällt, bleibt bei dieser Datierung für die Einsetzung der Zehn in Athen, die dann folgenden Scharmützel zwischen den Männern aus dem Piraeus und den Bürgern in der Stadt, die Gesandtschaften der Dreißig aus Eleusis und der Zehn aus Athen nach Sparta, für die Intervention. Lysanders, die Versammlung des peloponnesischen Bundesheeres durch König Pausanias und dessen Feldzug nach Attika, endlich für die Verhandlungen und den Friedensschluß eine Frist von etwa einem halben Jahre, in dem diese Ereignisse alle bequem untergebracht werden können.

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Eine ganz andere Ansetzung des Sturzes der Dreißig bietet Beloch, Die attische Politik seit Perikles, S. 341. Er macht aufmerksam auf Xen., Hell. II 4, 25, nach dem die Demokraten im Piraeus einige Tage nach ihrem Siege bei Munychia, infolgedessen die Herrschaft der Dreißig zusammengebrochen war, gegen Athen vorgingen, und von den Feldern Holz und Früchte, šéλa zai órógar, wegnahmen. Mir scheint es," sagt Beloch a. a. O., „dieser Angabe gegenüber unmöglich, den Sturz der Dreißig über Mitte November hinauszuschieben, womit sich auch die Notiz über den Schneefall bei Phyle sehr wohl verträgt, denn gerade im Spätherbst fällt auf den Gebirgen im Süden oft reichlicher Schnee. Dann können wir die 8 Monate aber nicht mehr auf die Dauer der Dreißigherrschaft allein beziehen, sondern müssen von der Übergabe Athens an rechnen, als dem Zeitpunkte, wo die oligarchische Bewegung begonnen hatte. Damit erhielten wir Mitte Poseideon als ungefähres Datum für den Sturz der Dreißig; doch brauchen natürlich die 8 Monate nicht gerade voll genommen zu werden". Zu Mitte Poseideon, d. h. Ende Dezember, kommt Beloch, indem er die 8 Monate vom 16. Munychion, dem Datum der Kapitulation Athens, ab rechnet. Die Datierung auf Ende Dezember stimmt aber nicht zu der ein paar Zeilen vorher behaupteten Unmöglichkeit, den Sturz der Dreißig über Mitte November hinauszuschieben, weshalb Beloch wohl am Ende der zitierten Worte behauptet, die 8 Monate der Regierungsdauer der Dreißig brauchten nicht gerade voll genommen zu werden. In seiner Griechischen Geschichte äußert sich Beloch nicht ausdrücklich über die Datierung des Sturzes der Dreißig, aber er läßt, nachdem er erzählt hat, Bd. II', S. 120, wie Thrasybul, „noch im Spätherbst 404", wie er sich ausdrückt, die attische Grenze überschritten und Phyle besetzt hatte, die Ereignisse sehr schnell

aufeinander folgen (er sagt z. B.: „bald war er, d. h. Thrasybul, stark genug, seinerseits zum Angriff vorgehen zu können,“) und hält also an seiner früheren Ansetzung des Falles der Dreißig zu Ende des Jahres 404 fest.

Der Datierung Belochs hat sich Boerner angeschlossen, und er meint sogar, S. 72ff., eine neue Stütze für dieselbe gefunden zu haben. Er glaubt nämlich, die Worte des Isokrates im Panegyricus § 113: лòç τοῖς ἄλλοις καὶ περὶ τῶν δικῶν καὶ τῶν γραφῶν τῶν ποτε παρ' ἡμῖν γενομένων λέγειν τολμῶσιν, αὐτοὶ πλείους ἐν τρίσι μησὶν ἀκρίτους ἀποκτείναντες ὧν ἡ πόλις ἐπὶ τῆς ἀρχῆς ἁπάσης έκρινεν, beziehen sich auf die Regierungszeit der Dreißig, denn diese seien Ende Boëdromion, d. h. Anfang Oktober, also etwa fünf Monate nach der Kapitulation Athens, eingesetzt. Füge man zu diesen fünf die drei Monate des Isokrates, dann habe man eben die acht Monate, die Xenophon unrichtigerweise als die Regierungszeit der Dreißig angebe, während sie vom Frieden ab zu rechnen seien.

Das Argument Boerners braucht wohl nicht ausführlich wiederlegt zu werden, denn 1. sind, wie wir oben sahen, die Dreißig nicht Ende Boëdromion, sondern viel früher eingesetzt worden, und können also die. acht Monate des Xenophon, auch wenn dieselben sich auf die ganze Zeit von der Kapitulation bis zum Sturze der Dreißig beziehen sollten, nicht zusammengestellt sein aus fünf Monaten, die vor, und drei, die nach der Einsetzung der Dreißig fallen würden, und 2. bezieht sich die Stelle des Isokrates nicht speziell auf Athen und die Dreißig, sondern auf die Zeit der spartanischen Schreckensherrschaft überhaupt, vgl.. Ed. Meyer, Gesch. des Altert., Bd. V, S. 46; v. Wilamowitz, Aristoteles und Athen, Bd. II, S. 380 ff. Auch würde ja die Zeit von drei Monaten viel zu kurz sein, um all den Ereignissen, die während der Regierung der Dreißig geschehen sind, darin Raum zu geben.

Aber auch die Meinung Belochs, daß der Sturz der Dreißig Mitte November (oder im Dezember) anzusetzen sei, gehe aus Xen., Hell. II 4, 25 hervor, wonach die Demokraten kurz nach ihrem Siege im Piraeus von den Feldern géλa zaì óлópar wegnahmen, ist unrichtig. Die Besetzung Phyles fiel nämlich, wie wir sahen, reoTotos tov zetuōros (Aristot. '49. ло2. 37, 1), und als die Dreißig darauf Thrasybul angreifen, dлiyiɣrɛtai τῆς νυκτὸς χιὼν παμπλήθης καὶ τῇ ὑστεραίᾳ (Xen., Hell. II 4, 3). Einen so heftigen Schneefall darf man für Attika allerfrühestens Mitte Oktober ansetzen, und er würde dann noch ganz außergewöhnlich sein. Es sammeln. sich dann bei Thrasybul, der nur mit siebzig Parteigängern die Grenze überschritten hatte, allmählich 700 Mann (Xen., Hell. II 4, 5). Bis die Kunde von der Besetzung Phyles sich bei den attischen Verbannten verbreitet hatte und seine Schar von 70 zu 700 angewachsen war, müssen

mindestens 14 Tage verflossen sein. Als seine Schar so weit gewachsen ist, überfällt Thrasybul das zu seiner Überwachung in der Nähe Phyles gelagerte spartanische Hilfskorps der Dreißig, fünf Tage nach diesem Überfall (Xen., Hell. II 4, 13) überrumpelt er den Piraeus und schlägt den Angriff der Dreißig zurück. Am nächsten Tag finden bei der Rückgabe der Leichen der gefallenen Bürger aus der Stadt Unterredungen zwischen den Anhängern beider Parteien statt (Xen. II 4, 19); am nachfolgenden Tage (Xen., Hell. II 4, 23) werden die Dreißig gestürzt und die Zehn eingesetzt; etwa zehn Tage später (Xen., Hell. II 4, 25 лçìv đề ἡμέρας δέκα γενέσθαι) fangen die Plünderungen der Demokraten an (προνομὰς δὲ ποιούμενοι καὶ λαμβάνοντες ξύλα καὶ ὀπώραν ἐκάθευδον πάλιν ἐν Πειραιεί). Diese würden also allerfrühestens Ende November angesetzt werden können, und in dieser Jahreszeit gibt es in Attika schon längst keine oлάoα mehr an den Bäumen1). Auch der Ausgangspunkt der Belochschen Datierung ist also hinfällig.

Der hauptsächlichste Grund gegen Beloch liegt aber in dem Zusammenhang, in dem Xenophon über die acht Monate der Regierungsdauer der Dreißig spricht: er läßt nämlich nach dem Siege der Demokraten bei Munychia den zñovğ Kleokritos bei der Rückgabe der Leichen der Gefallenen zu den Bürgern aus der Stadt sagen, Hell. II 4, 21: xai μὴ πείθεσθε τοῖς ἀνοσιωτάτοις τριάκοντα, οἳ ἰδίων κερδέων ἕνεκα ὀλίγου δεῖν πλείους ἀπεκτόνασιν Αθηναίων ἐν ὀκτὼ μησὶν ἢ πάντες Πελοποννήσιοι δέκα ἔτη πολεμοῦντες. Es ist offenbar, daß des Gegensatzes halber die Regierungsdauer der Dreißig hier so kurz wie möglich genommen ist, daß es also unmöglich ist, unter den genannten acht Monaten die ganze Frist zu verstehen von der Kapitulation Athens bis zum Fall der Dreißig, daß im Gegenteil ihre Regierung mindestens acht Monate, vielleicht auch einen Monat mehr, gedauert haben muß. Wir müssen also bei der Annahme bleiben, den Sturz der Dreißig Ende März oder Anfang April 403 anzusetzen. Die Einnahme Phyles wird im Dezember vorher stattgefunden haben.

Wie ist dann aber das úλa zaì óлógar bei Xenophon II 4, 25 zu erklären? Denn im März oder April gibt es noch keine oлάoα zu rauben. Ich meine, wir haben hier ein Versehen Xenophons zu konstatieren, das sich psychologisch erklären läßt. Die Scharmützel und Plünderungen der Parteigänger aus dem Piraeus haben den ganzen Sommer 403 gedauert, auch noch während der Zeit, als schon wieder ỏлάoɑ an

1) Was der Grieche allererst unter oлóga versteht, sagt Plato, Leg. 8, 844d: ὃς δ ̓ ἂν ἀγροίκου οπώρας γεύσηται, βοτρύων εἴτε καὶ σύκων. Die Jahreszeit der Οπώρα geht hervor aus Polyb. 2, 66, 7 Φίλιππος δὲ . . . τοὺς μὲν Μακεδόνας διαφῆκε πάντας ἐπὶ τὴν τῆς οπώρας συγκομιδήν, αὐτὸς δὲ πορευθεὶς εἰς Θετταλίαν τὸ λοιπὸν μέρος τοῦ θέρους ἐν Λαρίσῃ διήγεν.

den Bäumen saß, cf. Isokrates περὶ τοῦ ζεύγους 13: οὐ καταλαβόντες τὸν Πειραῖα καὶ τὸν σίτον τὸν ἐν τῇ χώρᾳ διεφθείρετε καὶ τὴν γῆν ἐτέμνετε καὶ τὰ προάστεια ἐνεπρήσατε καὶ τελευτῶντες τοῖς τείχεσι προσεβάλετε; Xen., Denkw. des Sokr. II 7, 2 (als die Demokraten im Piraeus saßen) λαμβάνομεν δὲ ἐκ τῆς γῆς οὐδέν, οἱ γὰρ ἐναντίοι κρατοῦσιν αὐτῆς. Diese ganze Zeit hat Xenophon mitgemacht, und er ist Zeuge gewesen, daß die Demokraten öfter otros und oroga von den Feldern holten, und er wird nun dasjenige, was im Sommer 403 tatsächlich öfter stattfand, ohne dabei weiter nachzudenken, schon das erste Mal erwähnt haben, als er diese Pländerungen nennt, wenn damals das Wegholen von οπώρα auch noch nicht möglich war. Wir brauchen dann nur ein psychologisch erklärliches Versehen Xenophons anzunehmen, während die Hypothese Belochs mit allem, was wir sonst wissen, im Widerspruch steht. Groningen.

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König Romulus bei Ennius.

Von Georg Sigwart.

Ennius hat die Geschichte des Königs Romulus sowohl dramatisch wie episch behandelt.

1. Sabinae1). Ennius hat offenbar in Nachahmung des Naevius denselben Stoff, den Naevius in seinem Romulus behandelt haben muß, den Raub der Sabinerinnen, ebenfalls in einem Drama dargestellt.

Der Titel dieses Dramas und einige Worte daraus sind uns erhalten bei Iulius Victor, rhetores Latini minores 6, 4 p. 402, 30 Halm: ab eventu in qualitate... ut Sabinis Ennius dixit: cum spolia generi(s)2) detraxeritis, quam inscriptionem dabitis? Titel und Zitat sind klar. Das Drama hieß Sabinae. Die zitierten Worte aber lauten übersetzt): 'Wenn ihr euren Schwiegersöhnen (in der Schlacht) die Waffen entreißt, mit welcher Inschrift werdet ihr sie den Göttern weihen?' Angeredet sind natürlich die Schwiegerväter, also die Sabiner. Redner sind die Sabinerinnen selbst (oder eine davon), vermutlich in jenem dramatischen Augenblick als die geraubten Sabinerinnen, die inzwischen glückliche Frauen geworden sind, crinibus passis (um mit Livius 1, 31, 1 zu reden) scissaque veste victo malis muliebri pavore ausae se inter tela volantia inferre, ex transverso impetu facto dirimere infestas acies, dirimere iras, hine patres hinc viros orantes, ne se sanguine nefando soceri generique respergerent. Man sieht, bei Livius wird von den Frauen dasselbe Argument ins Feld geführt; auch dort betonen sie, daß es ein Unding ist, wenn Schwiegerväter und Schwiegersöhne sich in der Schlacht auf Leben und Tod bekämpfen. Aber bei Livius ist die Antithese (soceri generique, beachte auch das respergerent) mit Liebe ausgeführt und statt des anschaulichen Vorgangs des Abziehens der Rüstung und der Waffen ist der weit weniger anschauliche des Bespritzens mit Blut eingesetzt. Der Hinweis auf die Inschrift, die die Trophaeen tragen werden, fehlt bei Livius demgemäß. Der ganze róлos ist übrigens, wie Vahlen) gezeigt hat, der griechischen Tragödie entnommen.

1) Vgl. Schanz, Gesch. der röm. Lit. I 13 (1907) S. 113 f.

2) Die Konjektur 'generis' für das überlieferte 'generi' ist von Vahlen (vgl. Ennius' p. 189).

3) Vgl. Skutsch, RE V 2597; Leo, Gesch. d. röm. Lit. (1913) S. 197.

4) Ennius2 zu der Stelle.

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