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name der Ishtar, ähnlich (Yasht 5. WINDISCHMANN) Die persische Anâhita, 1856).

Eine edlere, ursprünglich iranische, Parallele zu Anâhita bildet die Glücksgöttin Ashi Vanuhi, die man besonders um Reichtum anfleht. Auch ihre Fruchtbarkeit hat man gepriesen und von ihrem Kultus waren, wie Kinder und Greise, auch sterile und prostituierte Frauen ausgeschlossen. Ihrem Günstling verleiht diese Göttin Reichtümer, die uns ihr Yasht (17, besonders v. 6-14) in voller Pracht entfaltet — ein schönes Bild der persischen Kultur aus ritterlicher Blütezeit.

Den Schutzgeistern, den Fravashis oder Fravardins (neupers. Fervers) wird ein langer Hymnus (Yasht 13) gewidmet. Der Name, der ,,Bekenntnis“ oder „Bekenner" bedeutet, hat einen bestimmten zarathustrischen Zuschnitt, und steht wohl mit der Vorstellung des Avesta in Verbindung, dass ein jeder Gläubige in seinem Bekenntnis einen Engel hat, der ihn gegen die Dämonen beschützt und ihm zur Seligkeit verhilft. Die Vorstellung der Fravashis ist jedoch ohne Zweifel viel älter und scheint, wie schon berührt, auf einen ursprünglichen Ahnenkult zurückzugehen. Jede Fravashi hat ihre Sippe oder ihre Landschaft; sie versorgt ihren Bezirk mit Wasser, damit das Land sich erneuere und gedeihe; sie verteidigt ihre Verwandschaft gegen Feinde und vertreibt vor allem die Dämonen von ihnen. „Sie sind grösser, kräftiger, siegreicher, als es mit Worten zu sagen ist; wo opferlustige Menschen sind, da kommen sie 10 000 fach herbei; sie kämpfen in Schlachten jede für ihre eigene Wohnung und Heimat; gerade wie ein Held, ein tapferer Wagenführer mit Köcher umgürtet sich zu wehren pflegt. Wenn sie nicht grollen, sondern befriedigt und den Menschen gewogen sind, dann kommen sie ihnen zu Hilfe, sie fliegen zu ihnen herab wie Vögel schön beschwingt; sie sind ihnen Schwert und Schild, Trutz und Schutz gegen böse Geister und gewalttätige Ketzer und vor dem alles tötenden ungläubigen Ahriman, gerade wie ein kräftiger Mann die Kraftlosen beschützt.“

Der Kultus, der den Fravishis gewidmet war, zeugt deutlich von deren animistischem Ursprung. In den Tagen vom 10. bis 20. März wurden die Fervers besonders angebetet; man erwartete ihren Besuch im Hause und setzte ihnen Speisen vor, wie man auch Kleider für sie hinlegte. Gleichzeitig räucherte man jedoch mit Wacholder, um sich diese Toten vom Leib zu halten. Dieses Fest entspricht genau dem Anthesterienfest der Griechen, und die nämliche Vorstellung lag der Weihnachtsfeier der Germanen zu Grunde.

Aus diesem animistischen Brauche entwickelte sich aber eine Verehrung der Ahnen, die in Persien wie in Griechenland zu einem Kul

tus der geschichtlichen Heroen des Volkes wurde. Der Farvardin Yasht (Yasht 13) enthält in der Tat das Schema eines nationalen Epos, das, mit den Göttern und dem Urmenschen Gayo-Maretan anfangend, erst die mythischen Heroen, wie Yima und die Schlangentöter Thraetaona (Feridun) und Keresaspa, dann die historischen Könige vor und nach Zarathustra, die Kavis samt Vishaspa und sein Haus, die Jünger Zarathustras und die Apostel des Glaubens, schliesslich die Helden der erwarteten Zukunft, die Saoshyants, rühmend aufzählt. Bruchstücke des mythischen Epos enthalten ebenso die Yashts (Yasna 9—11), die den Haoma als göttliches Wesen anbeten.

Obgleich mehrere dieser Götter, wie genannt, ihre eigenen volkstümlichen Feste für sich haben, werden sie alle miteinander bei der grossen Messe (Yasna np. Izeshne) gefeiert und angebetet. Das ganze Universum wird zu diesem Hochamt eingeladen und das Pantheon erweist sich hier als ein System, das alle Gebiete des Daseins umspannt. Eben dadurch ist sein verschiedenartiger Charakter, das wunderbare Gemenge von Göttern und Kultuselementen, Naturmächten, Geistern und Heroen zu verstehen.

§ 7. Das Reich des Bösen.

„Und im Anfang waren die beiden Geister, welche als Zwillinge, und jeder für sich da waren." „Und als die beiden Geister sich begegneten, da schufen sie als erstes: Leben und Tod, und dass zuletzt die Hölle für die Bösen, der Himmel für die Gerechten sein solle." „Unter diesen beiden Geistern wählte sich der ungläubige Geist das Schlechttun, aber der heilige Geist wählte sich die Gerechtigkeit, und er wählte sich diejenigen, welche durch lautere Taten dem Ahura Mazda zu Danke handeln."

Yasna 30, eine der alten Gathahymnen, das Mark und der Kern des ganzen Avesta, legt uns die Grundlinien der altpersischen Weltanschauung dar, den entschiedenen Dualismus, welcher sich durch das ganze Dasein erstreckt. Die beiden Lebensmächte, das Gute und das Böse, stehen als grundverschiedene, geistige Prinzipien da, gleichzeitig, wie Zwillinge, nur verschieden an Erkenntnis; sie schaffen und wählen. beide ihre Welt, der eine den Tod, die Bösen und für sie die Hölle, der andere Leben und Gerechtigkeit, die frommen Menschen und für sie den Himmel.

Der Standpunkt des Yasna 30 (und 45, der ähnlichen Inhalts ist) ist jedoch schon ein philosophischer oder theologischer zu nennen. Die meisten Gathas fassen die Sache viel einfacher an. Die teuflische Macht wird Druj oder Aeshma genannt und als das widerspenstige,

schädliche und lügnerische Wesen gehasst, das aus seiner Hölle die Welt verdirbt und Ormuzd stetigen Verdruss macht, bis es am jüngsten Tage von ihm in die Hände der Gerechtigkeit (,,des Asha") ausgeliefert werden wird. Das Bestreben der Gathas geht indessen darauf hin, diese Macht so prinzipiell wie möglich zu fassen; nicht nur alle irdischen Mächte, sondern auch die Götzen der heidnischen Nachbarn (die Daêvas) werden als verteufelte Wesen dem Bösen untergeordnet. Dazu braucht die Theologie eine umfassendere Bestimmung des Bösen als diejenige, die sich aus einem volkstümlichen Dämon hätte gewinnen lassen, und man stellt dem heiligen Geist, dem Spenta mainyu, einen bösen Geist, den Ako mainyu, entgegen, denselben, der später (im jüngeren Avesta) als konkrete Gestalt unter dem Namen Ahriman (Av. Angro mainyu, der Geist der Qual oder Drangsal) auftritt.

Der Bundehesh hat sich den ursprünglichen Konflikt zwischen den beiden Geistern sehr scharfsinnig ausgedacht: Ormuzd, dem Ahriman von vornherein an Erkenntnis überlegen, hat ihn schon von Anfang der Zeiten an in seiner Hölle gewusst, während der Teufel noch nichts vom Gott ahnt. Durch diese Sachlage gewinnt Ormuzd einen Vorsprung im Kampfe und kann in dieser ersten (3000jährigen) Periode der Weltzeit ungestört die reinen Wesen als seine Gehilfen schaffen. Dem Ahriman verkündet er bei der ersten Begegnung seine göttliche Ueberlegenheit und die schliessliche Vertilgung alles Teuflischen; der edelmütige Gott bietet indessen dem Widersacher einen Vergleich an, falls er sich seinem heiligen Willen uuterwerfen wolle. Ahriman lehnt ab: er will die reine Welt verderben und niemand untertänig sein. Ormuzd hätte ihn nun gleich vernichten können, zieht aber vor, ihn gewähren zu lassen, damit es durch den Kampf und dessen Ausgang offenbar werde, wem Recht und Macht gehört. Er lässt also Kampf zu und bestimmt für diesen einen Zeitraum von 9000 Jahren. Mit der ersten 3000jährigen Periode zusammen wird dieser Zeitraum zu den 12000 Jahren, die die Welt bestehen soll (die Zeit des Sonnenumlaufes). Nach Ablauf dieser Zeit wird die grosse Katastrophe eintreten, die Welt des Unreinen wird verbrannt und eine neue, reine und gerechte, ewige Welt aus den Trümmern der irdischen entstehen.

Schon im Avesta ist es ein fertiger Gedanke, dass das Weltleben ein immerwährender Kampf zwischen diesen beiden Mächten und die Weltaufgabe die Ueberwindung und Vernichtung des Bösen und die Herstellung der Alleinherrschaft Ormuzds und seiner Getreuen ist. Wie Ormuzd von seinen unsterblichen Heiligen umgeben ist, so gebietet Ahriman über eine endlose Schar von Teufeln, Hexen und Unholden, die seine bösen Pläne im Weltleben ausführen. Ihrem Wesen

nach werden die Dämonen als Drukhs bezeichnet, von einer Wurzel druj, die man mit „trügen“ zusammengestellt hat. Die Teufel werden oft prinzipiell als lügnerische Geister aufgefasst: der Trug, den sie ausüben, ist der, dass sie das Böse für das Gute ausgeben und dafür halten, denn sie bewegen sich selbst in diesem Wahn, und Ahriman glaubt nicht nur, dass er dem Bösen zum Siege wird verhelfen können, sondern auch, dass er die Seinigen damit beglückt; gewöhnlich ist druj eine Bezeichnung für geringere weibliche Teufel, deren eine besonders die Druj genannt wird. Sie hält es mit sündigen und unreinen Männern und zeugt mit ihnen allerlei Uebel; vier Buhler hat sie: den, der den Gläubigen kein Almosen gibt; den, der seinen Fuss mit seinem eigenen Wasser besudelt; den, der seinen Samen verliert; und den, der nicht den heiligen Gürtel trägt. Wenn jemand aber diese Sünden sühnt, dann reisst er wie ein Wolf die Leibesfrucht aus ihr heraus. Später wird der vormalige Göttername daêva (neupers. dêv) als Bezeichnung der Teufel gebraucht..

Die ganze Welt ist mit Dêvs und Drujs angefüllt; in allen Ecken treiben sie ihr Spiel; kein Haus, kein Mensch ist vor ihnen sicher, und tägliche Reinigungen und Opfer müssen vollzogen, Gebete und Beschwörungen angewandt werden, um sie sich vom Leibe zu halten. Alles, was Not und Verderben oder Scheusal heisst, jede Sünde und Schmach hat ihren Teufel: Krankheit und Tod, Winter und Hungersnot, Unzucht und Trunkenheit, Neid und Hoffahrt jedes Uebel, jedes Laster ist das Werk eines bestimmten Dämon. Zu diesen Personifikationen der einzelnen Weltübel kommt dann noch die Unzahl von volkstümlichen Unholden: die Yâtus, die Zauberer, die auch in den Veden vorkommen, die mit Verwandlungen und hämischem Gaukelspiel ihr Wesen treiben; mit ihnen zusammen die Pairikas, die bösen Feen oder Hexen, die unter dem neupersischen Namen Perîs bekannter sind; auch andere Hexen, wie die Jainis, die gierigen, die den Priester um den Soma betrügen wollen und von dem Getränke abgeschöpft werden müssen. Die Welt der Teufel vermehrt sich immer, denn alle Ketzer und Ungläubigen und alle groben Sünder werden schon in diesem Leben als Teufel betrachtet, und nach dem Tode wird der Unbekehrte ein teuflisches Gespenst. Die Neigung der Perser, alles, was ihnen feindlich ist, als dem Teufel gehörig zu betrachten, hat allmählich das Heer des Bösen aus allen ihren politischen Feinden rekrutiert; man findet in den spätesten Schriften nicht nur wie im Avesta die Turanier als Teufel bezeichnet, sondern Griechen und Römer, Türken und Araber treten in den letzten Kämpfen als Ahrimans Streitmächte auf.

Das Aeussere der Dämonen wechselt nach ihrem Ursprung und ihrer Tätigkeit; der orthodoxen Zarathustralehre zufolge sollen sie unsichtbar sein, doch sehen wir sie noch im Avesta in ganz handgreiflichen Gestalten auftreten, und zwar werden ihre verschiedenen Körperteile und Tätigkeiten mit besonderen groben Vulgärausdrücken bezeichnet der Dualismus macht sich auch im Vocabularium fühlbar. Ihre Wohnung ist im Norden, wie sie sich immer der Kälte und der Finsternis erfreuen; aber auch an allen abgelegenen Orten, an Grabstätten, in Wüsten und Gebirgen hausen sie; auch im Inneren der Erde ist, wie in allen Mythologien, eine Hölle für die Teufel; Ahrimans ursprüngliche Wohnung wird nach dem „Abgrund" (Abyssus) verlegt.

Die Aufgabe der Daêvas ist, womöglich die Weltherrschaft zu erringen, was mit dem Sieg über Ormuzd identisch sein würde. Ihr Weg zu diesem Sieg ist teils Verwüstung und Besetzung von Mazdas Welt, teils Verlockung und Eroberung seiner Anhänger. Dieser Krieg wird nun auf allen Gebieten geführt. Schon bei der Schöpfung trat Ahriman auf, und gegen jedes gute Land, das Ormuzd schuf, schuf Ahriman sofort etwas Böses, das dieses verderben sollte: schlechtes Land oder Klima, giftige Insekten, böse Lüste und Sünden usw. Zunächst ist also die Natur der Tummelplatz des teuflischen Treibens. Den Quellen des Lebens stellt der Böse nach: „Da Ahriman die Schöpfung des Asha überfiel, da legten sich Vohu manô und das Feuer dazwischen und sie überwältigten die Feindschaft des trügerischen Ahriman, so dass das Wasser nicht in seinem Lauf stehen blieb oder die Pflanzen in ihrem Wachstum, sondern sogleich liefen die guten Gewässer hervor und die Pflanzen schossen empor." So ist die Unfruchtbarkeit ein stetes Ziel der Teufel: alles, was kahl und öde ist, Sumpf und Moor, Fels und Heide sind ihre Lieblingsstätten, und in dem Erfrieren im Winter, in dem Versiechen im Sommer sah man das Spiel der Teufel; das Tishtriyalied ist dafür ein genügendes Beispiel.

In der Welt der Lebenden verbreitet Ahriman Krankheit und Tod. 9999 Krankheiten hat er über die Erde ausgesandt, und Ormuzd muss zu dem alten Aryaman, seinem Verwandten aus dem Asurageschlecht, gehen und ihn mit grossen Versprechungen dazu bewegen, die Uebel zu verbannen. Mit diesem dämonischen Ursprung der Krankheiten stimmt überein, was von der Heilkunde gesagt wird, dass von den drei Heilmitteln: Messer, Getränke und Beschwörungen, immer die letzteren vorzuziehen seien. Der Begriff der Krankheit erweitert sich aber im Avesta über den Uebelstand der Menschheit überhaupt, und selbst die Sünde wird ihrem Wesen nach als ein vom Teufel verursachtes

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