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Was bedeutet die Nacht und der Tag?

Die Nacht ist die Zeit vor Christus, voll der Finsternisse, des Unglaubens und der Ungerechtigkeit, der Tag ist die gegenwärtige Zeit, die Zeit der Gnade und des Lichtes des heiligen Evangeliums in der Kirche, wo Christus mit dem Lichte des wahren Glaubens die ganze Welt erleuchtet.

Was sind die Werke der Finsterniß?

Die Sünden und besonders alle jene Thaten, welche im Finstern geschehen und das Auge Gottes und der Menschen scheuen.

Was sind die Waffen des Lichtes?

Die Werke des Glaubens, der Gnade und der Tugenden, wodurch wir, wie mit geistlichen Waffen gegen die drei Feinde, Welt, Fleisch und Teufel streiten und vor allen Menschen ehrbar wandeln sollen. Ein Christ, der in der Taufe dem Teufel und aller seiner Hoffart abgesagt hat, darf nicht in Völlerei und Unteuschheit 2c. leben, sondern er muß Jesum Christum anziehen, das ist, er muß durch die Nachahmung der Tugenden Christi seine Seele, wie mit einem schönen Kleide zieren. Durch diese Stelle V. 13 wurde der heil. Augustin bewogen, alle Werke der Unzucht, in denen er früher verstrickt war, zu fliehen und ein keusches Leben zu führen, was er früher für so schwer gehalten hat.

Seufzer. Ach, verleihe uns doch, o Jesu! daß wir vom Schlafe unserer Sünden durch die Büße aufstehen, durch die Uebung guter Werke im Lichte Deiner Gnade wandeln, und durch die Nachahmung Deiner Tugenden Dich anziehen und unsere Seele zieren.

Evangelium Luk. 21. Kap. 25-33. V.

In jener Zeit sprach Jesus zu Seinen Jüngern: Es werden Zeichen an der Sonne, an dem Monde und den Sternen fein, und auf Erden große Angst unter den Völkern wegen des ungestümen Rauschens des Meeres und der Fluten, und die Menschen werden verschmachten vor Furcht, und vor Erwartung der Dinge, die über den ganzen Érdkreis kommen werden; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Dann werden sie den Menschensohn in der Wolke kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit. Wenn nun dieses anfängt zu geschehen, dann schaut auf und erhebt eure Häupter; denn es nahet eure Erlösung. Und Er sagte ihnen ein Gleichniß: Betrachtet den Feigenbaum und alle Bäume. Wenn sie jezt Frucht bringen, so wisset ihr, daß der Sommer nahe ist. Ebenso erkennt auch, wenn ihr dieß geschehen sehet, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, fag' Ich euch, dieß Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieß geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Warum läßt die Kirche heute das Evangelium vom lezten Gerichte vorlesen? Um uns durch die Vorstellung der schreckenvollen Ankunft Jesu im leßten Gerichte zur Buße zu bewegen und uns anzutreiben, daß wir uns auf die Ankunft des Heilandes in unsere Seele vorbereiten. Denn nichts kann und foll uns mehr von der Sünde abschrecken und zum Guten antreiben, als die Erinnerung, daß einst im Gerichte alles Böse und Gute vor der ganzen Welt werde offenbar und entweder bestraft oder belohnt werden.

Was für Zeichen werden dem jüngsten Gerichte vor hergehen?

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Die Sonne wird verfinstert werden, der Mond wird keinen Schein mehr geben und die Sterne werden nach verlornem Lichte am Firmamente verschwinden;') dagegen werden feurige Zeichen in der Luft schweben und auf die Erde fallen; Blizz und Feuer wird die Erde umgeben und alles zu Gründe richten; 2) die Grundfesten des Himmels werden erschüttert und alle Elemente wer den aufgelöst und in Unordnung gerathen; 3) das Meer und alles Gewässer wird aufwalfen, über die Erde hereinbrechen und durch sein wüthendes Tosen nebst dem Sausen und Brausen der Winde und Stürme die Menschen mit Angst und Schrecken erfüllen. Es werden solche Uebel und Trübsale über die Welt kommen, daß die Menschen vor Angst nicht wissen werden, wo sie sich hinwenden sollen und beinahe verschmachten, ja auch die Kräfte der Himmel, d. i. die neun Chöre der Engel selbst werden sich darüber entseßen. Endlich wird noch das Zeichen des Menschensohnes, das Zeichen des Kreuzes, zum Schrecken der Sünder, die es gehaßt, und zum Troste der Gerechten, die es geliebt, am Himmel erscheinen.*) Warum wird dieses Alles geschehen?

Weil die Menschen die Geschöpfe Gottes so unordentlich und mehr als den Schöpfer lieben und dieselben nur zu Seiner Unehre mißbrauchen, so wird Er fie zu ihrer Bestrafung auf eine so entseßliche Art zerstören, alle Kreaturen zur Rache gegen Seine Feinde bewaffnen,) und durch die Art ihrer Zerstörung die Uebel andeuten, welche den Sündern begegnen werden. Die Finsterniß der Sonne wird sie hinweisen auf die ewige Finsterniß der Hölle, der blutige Mond auf den Zorn und die Rache Gottes, der Sturz und das Verschwinden der Sterne auf den Sturz der Sünder in den Abgrund der Hölle und ihr Verschwinden von der Erde, und die Wuth der Elemente auf das Wüthen der höllischen

5. 18.

jai. 13, 10. 2) Psalm 96, 4. 3) 2. Petr. 3, 10. ) Matth. 24, 30. 5) Weish.

Bestien.') Dann werden die Sünder umsonst und zu spät bereuen, daß sie ihr Herz an Dinge gehängt haben, die ein so schreckliches Ende nehmen und nur ihre Qual vermehren.

Warum befiehlt bei allem diesen Chriftus, das Haupt zu erheben, weil die Erlösung

nahe sei?

Dieses gehet nur die Gerechten an, welche, so lange sie auf Erden leben, wie Gefangene und Verbannte sind, durch das leßte Gericht aber in ihr lang gewünschtes Vaterland, das Himmelreich, und in die Freiheit der Kinder Gottes mit Leib und Seele werden versezt werden. Diese haben alsdann die größte Ursache, ihre bisher von Trauer gebeugten Häupter zu erheben und sich zu freuen.

Wie wird das leßte Gericht anfangen?

Die Engel werden auf Befehl Gottes durch Posaunenschall alle Menschen aus den vier Weltgegenden zu Gericht rufen.') Dann werden die Leiber aller Verstorbenen, der Gerechten und der Sünder, mit ihren Seelen vereinigt, in das Thal Josaphat zusammengebracht und allda die Frommen zur Rechten, die Gottlosen aber zur Linken gestellt werden.) Es werden auch alle Engel und Teufel zugegen sein, und Christus selbst, als der göttliche Richter, wird auf einer lichten Wolke mit so großer Macht und Herrlichkeit ankommen, daß die Sünder vor Furcht und Schrecken Ihn nicht werden ansehen können, sondern zu den Bergen sagen werden: Fallet über uns!" und zu den Hügeln: Bedecket uns!"*)

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Wie wird dieses Gericht gehalten werden?

Die Bücher der Gewissen, welche zur Zeit dieses Lebens verschlossen waren, werden geöffnet,) und nach diesen alle Menschen gerichtet werden, das heißt: Es werden alle guten und bösen Gedanken, Absichten, Worte und Werke, auch die geheimsten, die nur Gott bekannt sind, geoffenbaret und der ganzen Welt ebenso bekannt werden, als wenn sie einem Jeden an der Stirne geschrieben stünden, und nach diesen wird ein Jeder gerichtet, das ist, ewig belohnt oder bestraft werden.

Großer Gott! wenn man alsdann wegen eines jeden müßigen Wortes wird Rechenschaft geben müssen,) wie wird man dann wegen so vieler sündhaften, ärgernißgebenden Reden und Thaten bestehen?

Warum wird Gott ein allgemeines und öffentliches Gericht halten?

Obschon gleich nach dem Tode des Menschen ein besonderes, geheimes Gericht über seine Seele stattfindet, hat Gott noch ein öffentliches und allge meines Gericht aus folgenden Ursachen angeordnet: 1) damit an den Lag fomme, wie gerecht Er über einen Jeden im besondern Gerichte geurtheilt habe und auch die Leiber als Werkzeuge der Sünde oder der Tugend belohnt oder bestraft werden; 2) damit den ungerecht unterdrückten Armen, und unschuldig verfolgten Gerechten vor der ganzen Welt das Recht widerfahre, welches fie im Leben nirgends haben erhalten können; die Gottlosen dagegen, welche die Frommen so geängstigt haben, und dennoch für ehrliche und unbescholtene Leute gehalten wurden, vor der ganzen Welt zu Schanden werden; 3) damit die Gnaden und Heilsmittel, welche Gott einem jeden Menschen zu seinem Heile angeboten hat, offenbar werden. 4) Damit Gottes heilige Vorsehung gerechtfertigt werde, der c3 den Frommen auf Erden oft übel, den Bösen dagegen meistentheils wohl

Ludw. d. P.) 1. The. 4, 15. ) Matth. 25, 33. 4) Luf. 23, 30. 5) Offenb. 20, 12. 6) Matth. 12, 36.

ergehen läßt, worin Er aber nach der größten Weisheit handelt, wie es jener Tag zeigen wird. 5) Damit die Gottlosen die Güte Gottes nicht zu ihrem Nußen und Trost, sondern zu ihrem größten Schmerze kennen und einsehen lernen, wie Gott auch das geringste Ihm zu Lieb und Ehre vollbrachte Werk so herrlich belohnt. Endlich 6) damit Jesus Christus, wie vor den Guten im Himmel, so auch vor den Bösen auf Erden verherrlichet, und die Wahrheit Seiner Worte feierlich bestätigt werde.

Anmuthung. Gerecht bist Du, o Herr! und gerecht ist Dein Gericht. Ach! durchbohre doch mein Fleisch mit der heilsamen Furcht vor diesem Gerichte, damit ich mich allzeit vor demselben fürchte und durch diese Furcht von allem Bösen abgehalten werde. Ach! daß ich doch mit dem büßenden Hieronymus fagen könnte: Ich esse oder trinke, oder thue etwas Anderes, so dünket mich, es erschalle in meine Ohren der schreckliche Schall der Posaune: „Stehet auf, ihr Todten, und kommet zu Gericht!"

Unterricht für den zweiten Sonntag im Advent.

Am heutigen Sonntage macht die Kirche sowohl in den priesterlichen Tagzeiten als auch in der heiligen Messe von der zweifachen Ankunft Christi Meldung, um uns durch Seine gnadenreiche Ankunft zur Freude und Seine schreckliche am Tage des Gerichtes zur heilsanien Furcht zu bewegen. In dieser Absicht singt sie zum Eingang der Messe: Volk Sion! siche, der Herr wird kommen, die Völker zu retten, und schallen wird lassen der Herr Seine herrliche Stimme zur Wonne eures Herzens." (Isai. 30. Kap.) Lenker Israels, merke auf: der du Joseph führest wie ein Schaf." Psalm 79, 1-2. Thre sei dem Bater u. s. w.

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Gebet der Kirche. Erwecke, o Herr! unsere Herzen, daß wir Deinem Eingebornen Seine Wege bereiten; damit wir durch Seine Ankunft an Geist und Gemüth gereinigt und Dir zu dienen würdig werder mit Dir lebt und regiert in Einigkeit des heiligen Geistes 2c.

den

Epistel des heiligen Paulus an die Römer 15. K. 4-13. V.

Brüder! Alles, was geschrieben worden, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch die Geduld und den Trost aus der Schrift die Hoffnung haben. Der Gott der Geduld und des Trostes aber gebe euch, daß ihr einerlei Gesinnungen untereinander habet Jesu Christo gemäß: damit ihr einmüthig mit Einem Munde Gott, den Vater unsers Herrn Jesu Christi, preiset. Darum nehme Einer sich des Andern an, wie auch Christus Sich eurer annahm zur Ehre Gottes; denn ich sage: Jesus Christus ist Diener der Beschneidung um der Wahrhaftigkeit Gottes willen geworden, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen: und die Heiden preisen Gott um Seiner Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: Darum will ich Dich, Herr, preisen unter den Völkern, und Deinem Namen lobsingen. Und wiederum spricht (die Schrift): Freuet euch, ihr Böller, mit Seinem Volke. Und abermals: lobet den Herrn alle Völker und preiset Ihn alle Nationen. Und wiederum spricht Isaias: Die Wurzel Jeffe's wird es sein, und der (daraus) hervorkommen wird, die Völker

zu beherrschen, auf den werden die Völker hoffen. Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit jeglicher Freude und mit Friede durch den Glauben, auf daß ihr überreich seid an Hoffnung durch die Kraft des heiligen Geistes!

Was lehret der heilige Paulus in dieser Lection?

Die in Rom zum christlichen Glauben bekehrten Juden und Heiden hatten sich miteinander über die Enthaltung und den Genuß gewisser Speisen entzweit und harte Vorwürfe gemacht, indem sich die Juden zum Schimpfe der Heiden rühmten, daß der Heiland nach den Verheißungen Gottes aus ihrem Geschlechte entsprossen wäre, und sie folglich auf Ihn mehr Anspruch hätten, als die Heiden; diese dagegen warfen den Juden ihren abscheulichen Undank vor, den sie durch die Kreuzigung des Heilandes auf sich geladen. Um nun die Eintracht wieder herzustellen, sagt der heilige Paulus, beide Parteien hätten Ursache, Gott zu loben, Dessen Gnade und Güte sie Alles zu verdanken haben, und die Heiben sowohl als die Juden hätten an Jesus einen Erlöser, von Welchem sie das Heil hoffen dürfen, um welches sie sich durch ihren Zwist nicht bringen sollten.

Durch diese Worte lehrt der Apostel auch uns, daß wir die größte Ursache haben, Gott zu loben und zu danken, daß er uns in unsern Voreltern, die noch Heiden waren, zum christlichen Glauben berufen hat, und uns hüten sollen, durch Hochmuth, Zwietracht, Neid, Haß, Unzucht 2. das Heil zu verlieren.

Wozu nüßet uns die heilige Schrift?

1) Damit wir wissen, was wir glauben und thun müssen, um selig zu werden, indem alle von Gottes Geist eingegebene Schrift dazu dienet, uns zu lehren, zurecht zu weisen, zu bessern und zu unterrichten in der Gerechtigkeit. (2. Tim. 3, 16.) 2) Damit wir aus dem, was Christus für uns that und die Heiligen für Christus gethan haben, lernen mögen, in unsern Trübsalen geduldig zu sein, uns durch ihre Beispiele zu trösten und zur Hoffnung aufzumuntern.

Um aber aus dem Lesen der heiligen Schrift diesen Nutzen zu ziehen, muß der katholische Christ dieselbe in jenem Geiste lesen, unter dessen Beistand die heilige Schrift entstanden ist, und in der Kirche ewig lebt und ewig bleibt, das heißt, er muß um diesen heiligen Geist bitten, und sich dann nicht nach seinem Kopfe, sondern nach dem Sinne der Kirche in aller Demuth den Inhalt zu erklären suchen.

Wer nur, um seine Neugierde, seinen Vorwitz und seine Streitsucht zu befriedigen, die heil. Schrift liest und bei der Erklärung der vielen dunkeln oft einer verschiedenen Auslegung unterworfenen Stellen derselben seiner eigenen Einsicht und Meinung folgt, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, daß nur der heil. Geist, durch dessen Eingebung die Bibel entstanden, der getreue und wahrhaftige Ausleger der Bibel oder heil. Schrift ist und sein kann, und daß dieser heil. Geist nur in der wahren Kirche Jesu waltet und diese Kirche allein durch den Beistand des heil. Geistes, den ihr Christus für alle Zeit versprochen hat, die heil. Schrift erklären kann, wer, ohne dieses zu bedenken, dennoch im Lesen der Bibel seiner eigenen Meinung und Einsicht folgt, der muß nothwendig auf Abwege gerathen, in die mannigfaltigen Zweifel verstrickt und zuleht, wie die traurige Erfahrung bestätigt, im Glauben irre werden.

Daher hat mit Recht das Oberhaupt der heil. römisch-katholischen Kirche, der Papst, das Lesen der Bibel beschränkt, aber nicht wie die Irrgläubigen Lügenhaft behaupten, unbedingt verboten, und nur das Lesen solcher Ausgaben der Bibel erlaubt, welche mit Anmerkungen und Erklärungen über die wichtigsten Stellen nach der Auslegung der heil. Väter und Ueberlieferung_versehen sind, damit die Einheit des Glaubens nicht gestört und jene scheuslichen Ver

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