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gemacht hat, worüber fie sich vielmehr freuen und Glück wünschen möchten.

Uns ist ein noch grö Beres Glück als den Juden widerfahren, indem wir in unsern Vorfahren durch apostolische von der heiligen Kirche zugeschickte Glaubensboten aus dem Heidenthume zum wahren seligmachenden latholischen Glauben befehrt und in diesem heiligen Glauben aus Leibeigenen des Satans zu Kindern und Erben Gottes gemacht worden sind. Welch ein hoher Vorzug ist dieses? Muß er uns nicht lieber sein, als alle Königreiche der Welt? Danken wir Gott dafür und tragen wir Sorge, diesen Vorzug, ein Kind Gottes und Erbe des Himmels zu sein, nicht zu verlieren und uns durch die Sünde von Neuem zu freiwilligen Knechten des Satans zu machen.

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Evangelium, Lufas 2. R. 33-40. V.

In jener Zeit wunderten sich Joseph und die Mutter Jesu über die Dinge, welche von Ihm gesagt wurden. Und Simeon segnete fie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesezt zum Falle und zur Auferstehung Vieler in Israel, und als ein Zeichen, dem man widersprechen wird: und ein Schwert wird deine eigene Seele durchdringen, damit die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Es war auch eine Prophetin, Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Afer; diese war vorgerückt zu hohen Jahren, hatte nach ihrer Jungfrauschaft sieben Jahre mit ihrem Manne gelebt, und war nun eine Wittwe von vier und achtzig Jahren. Sie tam nimmer vom Tempel, und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Diese fam in derselben Stunde auch hinzu, und pries den Herrn, und redete von Ihm zu Allen, welche auf die Erlösung Israels warteten. Und da sie Alles nach dem Gefeße des Herrn vollendet hatten,

tehrten sie nach Galiläa in ihre Vaterstadt Nazareth zurück. Das Kind aber wuchs, ward stark, war voll Weisheit, und die Gnade Gottes war in ihm.

Warum wunderten sich Maria und Joseph über das, was vom Kinde Jesus gesagt wurde?

Sie wundern sich nicht deßwegen, als hätten sie durch den alten Simeon etwas Neues von Ihrem Sohne gehört, da sie ja schon wußten, wozu Er von Gott gesendet war, sondern sie wundern und erfreuen sich darüber, daß Gott auf eine so wunderbare Weise die Geheimnisse des neugebornen Heilandes dem Simeon, den Hirten und andern frommen Leuten geoffenbart habe.

Wie ist Christus Vielen zum Falle ?

Christus gereicht durch Seine Menschwerdung allen denen zum Falle, das ift, zur ewigen Verdammniß, welche Seine Lehre vernommen, aber nicht angenommen, oder die sie zwar angenommen haben, aber nicht darnach leben. Christus ist also nicht die Ursache ihres Falles, sondern sie selbst wegen ihrer Hartherzigkeit und freiwilligen Verstockung. Alle diese würden keine so große Sünde haben, wenn Christus nicht gekommen wäre, nicht gepredigt und ihnen die Gnade der Erkenntniß und Belehrung nicht angeboten hätte. ')

Welchen ist Christus zur Auferstehung?

Denen, die den Glauben an Jhn und Seine Lehre angenommen haben und nach demselben auch leben. Alle diese, wenn sie ausharren, werden einst auferstehen zum ewigen Leben.

Wodurch ist Christus ein Zeichen, dem man widersprechen wird?

Dadurch, daß Seine unerhörte Geburt aus einer Jungfrau, Sein Leben, Leiden und Sein Tod, besonders aber Seine himmlische Lehre, die der fleischlichen Gesinnung der Welt gerade entgegen ist, Juden und Heiden ein Gegenstand des Spottes und der Lästerung wurde. Auch jezt noch ist Christus, nach der Lehre des heiligen Bernard, ein solches Zeichen des Widerspruches für so viele Christen, welche mit ihrer Hoffart Seiner Demuth, mit ihrem Geize Seiner Armuth, mit ihrer Unmäßigkeit Seinem Fasten, mit ihrer Unzucht Seiner Reinigkeit, mit ihrer Trägheit Seinem Eifer 2c. beständig widersprechen, und Ihn, Den sie mit dem Munde bekennen, durch ihre Thaten verläugnen, wodurch offenbar wird, daß sie nur Namenchristen sind, von denen geschrieben steht: Du hast den Namen, daß du lebest, bist aber todt."

Was heißt das: deine Seele wird ein Schwert durchdringen?

Es heißt, gleich einem Schwerte werden die größten Schmerzen das Innerste deiner Seele durchdringen. Dieß geschah, als Maria die Schnähungen und Lästerungen der Juden gegen ihren Sohn hören und Ihn am Kreuze zwischen zwei Verbrechern sterben sehen mußte. Bei Betrachtung dieses Schmerzens der liebreichsten Mutter Maria rief der heil. Bonaventura aus: Nie war ein Schmerz so groß, weil niemals ein Kind so geliebt wurde!

Was lernt man noch mehr aus diesem Evangelium?

Erstens lernen die Wittwen von der Anna, die fast ihr ganzes Leben im Tempel zubrachte, wie sie Gott mit Fasten und Beten dienen sollten: denn eine Wittwe, die nicht betet, und in Wollüsten lebt, ist lebendig todt.")

1) Joh. 15, 22. 2) Offenb. 3, 1.) 1. Tim. 5, 6.

Zweitens lernen die Eltern, daß sie nicht bloß dafür sorgen sollen, daß ihre Kinder dem Leibe nach wachsen und an Geschicklichkeit sich hervorthun, sondern vielmehr dafür, daß sie durch ein frommes Leben an Gnade vor Gott und den Menschen zunehmen mögen.

Seufzer. Bewege doch, o Jesus! Du neugeborner Heiland! unsere Herzen zur Erfüllung Deiner Lehre, damit Du uns nicht zum Falle gesezt seiest. Es wäre uns sonst viel besser, den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt zu haben, als daß wir nach Erkenntniß desselben davon abweichen würden.

Anterricht vom Segnen. „Er segnete fie." Lut. 2, 34.

Was heißt segnen?

Segnen heißt von Seite Gottes, irgend einem Menschen eine leibliche oder geistliche Gnade ertheilen, von Seite eines Engels oder eines Menschen heißt es, im Gebete den Wunsch ausdrücken, daß Gott irgend Jemandem eine leibliche oder geistliche Gnade erweise. Im eigentlichen Sinne kann nur Gott allein segnen, weil alle Güter des Leibes und der Seele von Ihm herkommen; Engel und Menschen können nur wünschen und darum bitten, daß Gott Seine Gaben mittheile.

Haben wir hievon Beispiele in der Schrift?

Ja; denn ein Engel segnete den Jakob;1) Jakob segnete seinen Enkel ;*) Melchisedech den Abraham;) und Rebekka wurde von ihren Brüdern gesegnet.)

Ist es auch gut, daß die Eltern ihre Kinder segnen?

Ja, denn Gott erfüllet manchmal die Segenswünsche der Eltern, wie Er dem saat gethan, der seinen Sohn Jakob und dem Jakob, der ebenfalls seine Söhne gesegnet hat.) Im Gegentheile läßt auch Gott die Flüche der Eltern über ihre Kinder gar oft in Erfüllung gehen, wie die bewährtesten Geschichten bezeugen. Der Segen des Vaters befestiget die Häuser der Kinder, aber der Mutter Fluch zerstört sie vom Grunde aus.")

Was für eine Kraft hat der Segen des Priesters?

Eine sehr große, weil derselbe im Namen Jesu und Seiner von Ihm gestifteten Kirche, in welcher Er die Fülle alles Segens niedergelegt hat, von Sem Priester, der Sein Stellvertreter auf Erden ist, ertheilt wird. Dieß spricht die Kirche aus, wenn der Bischof die Hände der Neugeweihten salbt und über dieselben das Kreuzzeichen macht: „daß Alles, was sie segnen, gesegnet, und was sie weihen, geweiht und geheiligt werde im Namen unseres Herrn Jesus Christus." Man soll also diesen Segen des Priesters hochschäßen, demselben aber durch ein sündiges Leben keine Hindernisse sehen. Die Eltern sollen ihre Kinder von den Priestern, die etwa ihre Häuser besuchen, segnen lassen, gleichwie ehedem Christo die Kleinen zugeführt wurden, damit Er ihnen die Hände auflegte und fie segnete.") (Siehe den Unterricht von den Weihen am 6. Sonntag nach Pfingsten.)

Was wirket der Segen Gottes?

Er verleiht im geistlichen Leben eine große Freudigkeit und Stärke, das Gute zu vollbringen und das Böse zu überwinden; im leiblichen Leben gibt er

1) 1. Mos. 32, 26. 2) ebend. 48, 15. ) ebend. 14, 19. 4) ebend. 24, 60. 5) 1. Mof. 27, 27. . 49. 6) Sir. 3, 11. 7) Matth. 19, 13.

fruchtbares Gedeihen zu allen Arbeiten und Geschäften. Darum ist auch an Gottes Segen Alles gelegen, und wer ihn besißt, ist reicher, als wenn er die ganze Welt besäße. Deßwegen soll man sich bemühen, durch ein frommes Leben diesen Segen zu erlangen, denn er ruhet nur auf dem Haupte des Gerechten. (Sprüchw. 10, 6.)

Unterricht für den Neujahrstag.

Warum wird dieser Tag also genannt?

Weil mit diesem Tage das weltliche Jahr beginnt, gleichwie das Kirchenjahr am ersten Sonntag im Advent seinen Anfang nimmt.

Was soll man heute thun?

Man soll das neueingetretene Jahr Gott aufopfern und Ihn um Gnade bitten, dasselbe zu Seiner Ehre und zur Wohlfahrt der Seele heilig anzufangen und zuzubringen.

Warum wünscht man einander ein glückseliges neues Jahr?

Weil es ein Werk christlicher Liebe ist, sich einander Gutes zu wünschen. Dieser Wunsch soll aber auch vom Herzen kommen und nicht aus bloß weltlicher Höflichkeit geschehen, sonst würde man den Heiden gleichen (Matth. 5, 47.) und auch keinen andern Lohn, als sie, empfangen.

Was begeht die Kirche heute für ein Fest?

Das Fest der Beschneidung Jesu Christi, welcher Sich aus Liebe zu uns diesem schweren Geseße des alten Bundes hat freiwillig unterworfen, um uns davon zu befreien. (Gal. 4, 4. 5.)

Was war die Beschneidung?

Sie war ein äußerliches Zeichen des alten Gesetzes und ein Vorbild der Taufe, wodurch die Menschen jener Zeit dem auserwählten Volke Gottes zugezählt wurden, gleichwie jest der Mensch durch die heilige Taufe ein Mitglied der Kirche Christi wird.

Was bedeutet die Beschneidung im geistlichen oder sittlichen Verstande?

Sie bedeutet die Abtödtung der Sinne, der bösen Anmuthungen und Gelüste. Diese muß auch von den Christen noch immer geübt werden, weil sie es in der Taufe versprochen haben und ihnen sonst dieselbe nichts nüßen würde. Denn so wenig der Jude durch die äußerliche Beschneidung allein ein wahrer Jude ist (Röm. 2, 28. 29.), eben so wenig ist der Getaufte ohne Tugendwandel ein wahrer Christ. Bitte daher heute Christum um die Gnade, die geistliche Beschneidung vollkommen auszuüben durch folgendes

Gebet. Ich danke Dir, o Herr Jesu! daß Du heute zum Erstenmale in der Beschneidung Dein Blut haft für mich vergießen wollen, und bitte Dich um dieser Blutvergießung willen, verleihe mir die Gnade, daß ich Dir zu Liebe meine Augen, Ohren, Mund und Hände und alle sinnlichen Gelüste beschneiden und abtödten möge, damit ich nichts Böses anschaue, höre, rede, betaste, verlange oder thue. Amen. (Der Eingang der Messe ist der nämliche, wie in der dritten Messe am Weihnachtsfeste.)

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Gebet der Kirche. O Gott, der Du durch die fruchtbare Jungfrauschaft der seligsten Jungfrau Maria dem menschlichen Geschlechte das ewige Heil geschenkt hast: verleih' uns, wir bitten Dich, daß wir die kräftige Fürsprache derjenigen erfahren, durch welche wir gewürdiget wurden, den Urheber des Lebens zu empfangen, Jesum Christum, Deinen Sohn 2.

(Die Lection ist die nämliche, wie in der ersten Messe am Weihnachtsfeste.)

Evangelium des heiligen Lukas 2. Kap. 21. V.

Als acht Tage um waren, und das Kind beschnitten werden sollte, ward sein Name Jesus genannt, wie ihn schon der Engel genannt hatte, ehe er im Mutterleibe empfangen wär.

Warum wollte Jesus beschnitten werden?

1) Damit Er Seine große Liebe gegen uns zeigte, aus welcher Er schon beim Anfange Seines Lebens Sein Blut für uns vergießen und uns durch das felbe von unsern Sünden hat waschen wollen; 2) um uns Gehorsam gegen die Gebote Gottes und der Kirche zu lehren, weil Er sich freiwillig, ohne im Mindesten dazu verbunden zu sein, dennoch dem jüdischen Geseze unterwarf, welches befahl, daß jedes neugeborne Knäblein am achten Tage nach der Geburt beschnitten werden sollte. (3. B. Mos. 12, 3.)

Warum ist er Jesus genannt worden?

Weil Er gekommen war, die Welt zu erlösen und selig zu machen;') denn Jesus heißt soviel als ein Erlöser oder Heiland, und ist jener heiligste, ehrwürdige und kräftige Name, in dem wir allein selig werden.")

Was hat dieser Name für eine Kraft?

Eine sehr große; denn derselbe wehrt 1) alle Anfälle des bösen Feindes ab, wie Jesus selbst bei Markus 16, 17. ausgesprochen, und so groß ist hierin

1) Matth. 1, 21. ) Apostelg. 4, 12.

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