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Kurze Anleitung

zum

nüßlichen Gebrauche dieses Buches.

Bevor du, mein Christ, einen Unterricht liefest, stelle dich 1) in die Gegenwart Gottes, indem du dir vorstellest, als sigest du mit Maria Magdalena zu den Füßen Jesu und hörest seine Worte; 2) demüthige dich vor Ihm als einen armen Sünder und bitte Ihn vom Herzen um Verzeihung;

37 flebe um Erleuchtung und um Liebe zu Jhm, empfehle dich der allerseligsten Jungfrau und den Heiligen.

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Lese dann bedachtsam und gleichsam Schritt vor Schritt den Unterricht oder das Lehrstück. Nach jedem Punkte halte ein wenig inne, um die Wahrheit, welche du gelesen, zu überdenken, indem du dich fragest, z. B. 1) Was soll ich glauben? Das, was ich jest gelesen babe; und hierüber erwecke nun deinen Glauben, indem du bei dir selbst sagest: Herr, ich will diese Wahrheit glauben, hilf meinem Glauben, vermehre meinen Glauben. 2) Was habe ich nun zu thun? Den Fehler zu bessern, der dieser Wahrheit entgegen ist. 3) Was habe ich bis jezt gethan? Leider, o Gott, habe ich wider diese Wahrheit gehandelt, o wie anders hast Du, o Jesus, haben Deine Heiligen sich verhalten! 4) Was will ich nun thun? hier fasse einen festen Vorsag, diese Wahrheit sogleich in's Werk zu seßen, den Fehler, der dieser Wahrheit entgegen ist, zu bekämpfen und zu verbessern, oder irgend eine Tugend zu erwerben.

und

Hierauf beschließe die Lesung mit der Erweckung der drei göttlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und der Reue.

So mache es jedesmal, so oft du in diesem oder irgend einem andern Erbauungsbuche eine Lesung vornimmst, und du wirst bald finden, welch einen großen Nußen deine Seele davon empfängt.

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Unter dem Namen Kirchenjahr versteht man die jedes Jahr wiederkehrende Aufeinanderfolge jener heiligen Zeiten und Tage, deren Feier die heilige römischfatholische Kirche zu dem Ziele und Ende angeordnet hat, damit sich die Gläubigen an die göttlichen Geheimnisse und Wohlthaten erinnern, Gott dafür danken und sich an diesen Zeiten und Tagen durch fromme Andachtsübungen aur Ehre Gottes und zu ihrer Erbauung und Heiligung beschäftigen.

Wann fängt das Kirchenjahr an und wann endet es?

Es fängt mit dem ersten Adventsonntage an, und endet mit dem letzten Sonntag nach Pfingsten.

Wie wird das Kirchenjahr eingetheilt.

In Sonntage, Werktage, Fest- oder Feiertage und in Fasttage.

Was ist der Sonntag?

Er ist der erste Tag in der Woche, den Gott selbst besonders geheiligt hat, der deßwegen auch von den Aposteln ') der Tag des Herrn genannt wird und dem Dienste Gottes allein geweiht sein soll.

Warum soll der Sonntag Gott allein geweiht werden?

Weil es höchst billig ist, daß der Mensch, der Gott allein zu dienen erschaffen ist, von den sieben Tagen der Woche wenigstens einen zum Dienste Gottes und seinem Seelenheile anwende. Deßwegen hat auch Gott gleich anfangs den siebenten Tag, oder den Samstag, an welchem er das vollendete Wert der Schöpfung beruhen ließ, auch für die Menschen zum Ruhetag bestimmt3), an dem sie sich von allen knechtlichen Arbeiten enthalten und blos dem Gottesdienste abwarten sollten, und dieses war auch der Sabbath oder Ruhetag der Juden, welchen sie so heilig halten mußten.3)

Allein die heilige, römisch-katholische Kirche, von Jesus dazu bevollmächtigt und von seinem Geiste geleitet, hat nach Anordnung der heiligen Apostel, theils um sich von den Juden zu unterscheiden, theils aus folgenden Gründen den 7ten Tag der Woche oder den Sonntag, von welchem schon der heilige Margrer Justin († 167 n. Chr.) spricht, zum Ruhetag der Christen gemacht: 1) weil Gott an diesem Tage mit Erschaffung der Welt den Anfang gemacht; 2) an eben diesem Tage die Wiederherstellung derselben durch die glorreiche Auferstehung Jesu Christi vollendet hat; 3) weil Christus, wie Bellarmin sagt, an diesem Lage geboren, beschnitten und getauft worden, und 4) an diesem Tage der heilige Geist über die Apostel herabgekommen ist.

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Weil an diesem Tage, wie der heilige Ambrosius sagt, Christus, die Sonne der Gerechtigkeit,) gleich der aufgehenden Sonne, nachdem er die Finsterniß der Hölle zerstreut, im Lichte der Auferstehung erglänzte.

Wie soll der katholische Christ den Sonntag heiligen, und wie wird er entheiligt?

Geheiligt wird dieser Tag, wenn man sich an demselben von aller knechtlichen Arbeit, die nicht durch Noth geboten ist oder um Lohn und Gewinn geichieht, enthält, dagegen sich nur mit Werken der Gottseligkeit, nämlich mit andächtiger Beiwohnung der heiligen Messe und Anhörung des Wortes Gottes in der Kirche beschäftigt, und zu Hause den übrigen Tag auf Gott gefällige, stille Weise, z. B. durch Lesung eines guten Buches, durch Besuch eines Kranten 2c. zubringt. Ist man aber an Sonn- oder Feiertagen rechtmäßig an der Beiwohnung des Gottesdienstes in der Kirche gehindert, so soll man sich zu Hause im Geiste mit den Gläubigen und dem Priester in der Kirche vereinigen, andächtig beten, in einem guten Erbauungsbuche lesen und heilige Liebeswerke zu verrichten streben.

Entheiligt wird der Sonntag, wenn man ihn entweder im Müßiggange oder unnöthigen, knechtlichen Arbeiten, oder was noch ärger ist, mit Schwelgerei, Spiel und, Tanz, ja sogar mit noch fündhaftern Werken zubringt. Es würde nicht so bös sein, sagt der heilige Augustin, an solchen Tagen das Feld zu bauen, als dieselben mit eitlen, gefährlichen und sündhaften Lustbarkeiten zuzubringen. Doch sind, wenn man dem Gottesdienste gehörig abgewartet hat, mäßige und ehrbare Gemüthsergößungen an Sonn- und Feiertagen nicht verboten.

1) Offenb. 1, 10. 2) Mos. 20, 8-12. 3) 2. Mos. 16, 23. ) Malach. 4, 2.

Was hältst du als katholischer Christ von den Tanzbelustigungen und Markttagen an Sonn- und Feiertagen?

Die Tanzbeluftigungen an diesen heiligen Tagen können unmöglich Gott gefallen. Die Tänze, wie sie jezt der Brauch sind, sind gewöhnlich das Grab der Unschuld. Sie sind, sagt der heilige Ephrem, ein Fest des Teufels. Auf dem Tanzboden wird die Unschuld gemordet und auf dem Wege vom Tanzboden nach Hause wird sie begraben. Der weltliche Tanz ist nichts anderes als ein Kreis, dessen Mittelpunkt der Teufel ist, daher selten oder vielmehr nie ein Tanz ohne Sünde, sagt der heil. Karl Borromäus. Wie kann nun eine ehrbare Jungfrau, ein ehrbarer Jüngling den Tanzboden besuchen, und ein Fest des Teufels mitfeiern? Wie können Eltern ihre Kinder, Vorgesezte ihre Dienstboten zum Tanze gehen lassen, wo ihre Unschuld in so großer Gefahr ist? Die Markttage tonnen ebensowenig Gott gefallen. Zum Handel, zum Verkauf und zur Befriedigung der Gewinnsucht hat Gott seine heiligen Tage nicht bestimmt. Aber leider werden die Markttage nicht bloß zum Handel, sondern gar oft von der Jugend zu unerlaubten Zusammenkünften benüßt. Auf dem Weg zum Markt und nach Hause wird gar oft die Unschuld befleckt und zu Grunde gerichtet. Mit Recht nennt der heilige Hieronymus solche Zusammenkünfte den Lodeskampf der sterbenden Unschuld und Keuschheit.

Was für Belohnungen find auf die Heiligung und was für Strafen auf die Entheiligung des Sonntags gesezt?

Im alten Bunde1) wird alles Glück, Heil und Segen denjenigen verheißen, die den Sabbath heiligen; dagegen denjenigen allerlei Uebel und Unglück gedroht, welche ihn entheiligen. So hat Gott einen Menschen, der am Sabbathe Holz fammelte, zu todt steinigen lassen zum Zeichen, wie sehr er die Entheiligung des Sabbaths verabscheue. Auch die heil. katholische Kirche hat von jeher, und in mehreren Kirchenversammlungen) auf die Heiligung der Sonn- und Feiertage gedrungen, und die Erfahrung zeigt, daß besonders in unsern Tagen durch die an vielen Orten immer weiter um sich greifende Entwürdigung der Sonnund Feiertage auch die Sittenlosigkeit und Armuth immer größer wird; ein offenbares Zeichen, daß Gott nimmermehr solche Menschen segnet, welche seiner Ehre und seinem Dienste nicht einige Tage des Jahres schenken wollen.

Gebet auf alle Sonntage. Herr, der Du den Sonntag nur zu dem Ende eingesezt hast, damit wir an diesem Tage Dir dienen und uns Deiner Gnade theilhaftig machen, verleihe, daß wir an diesem Tage allzeit unsern Glauben erneuern und uns zu Deinem Lobe und zur Anbetung Deiner Majestät aufmuntern mögen, durch unsern Herrn Jesum Christum, Deinen Sohn. Amen.

Was sind Festtage?

es sind jene Tage, welche die heilige katholische Kirche zu dem Ende einezt und mit Feierlichkeiten verbunden hat, um den Gläubigen gewisse Geheimnisse und Wohlthaten Gottes oder das Andenken der Heiligen vor Augen zu stellen, und dadurch zur Dankbarkeit gegen Gott, zur Verehrung und Nachfolge der Heiligen anzuleiten und aufzumuntern. Deßwegen gibt es Festtage Gottes, Christi und der Heiligen.

1) 3. Mos. 26. 2) 4. Moj. 15, 32. 3) Conc. Elv. ann. 313. Conc. Parisiens. aun. 829.

Kann denn die Kirche Fest- und Feiertage einsehen?

Wer dieses Recht der Kirche Christi nicht zugestehen wollte, würde sie unter die jüdische Synagoge (Lehrschule) erniedrigen, denn diese hat zur dankbaren Erinnerung gewisser von Gott erhaltenen Wohlthaten manche Festtage ange ordnet, als das Fest der Loose,) das Fest des Sieges über Holofernes,) das Fest der Tempelweihe, welches Christus der Herr selbst mitgefeiert hat3) u. dgl. Soll also die Kirche Christi die noch weit größern von Gott erhaltenen Wohlthaten nicht mit gleicher Feierlichkeit verherrlichen? Hat ja Gott selbst durch Moses den Juden befohlen, die Erlösung aus der ägyptischen Gefangenschaft durch das Osterfest, die Verkündigung der zehn Gebote auf dem Berge Sinai durch das Pfingstfest, ihre vierzigjährige Wanderschaft durch die Wüste und Wohnung unter Gezelten durch das Laubhütten-Fest zu feiern und gleichsam zu verewigen. Wie unbillig würde also die Kirche Christi handeln, wenn sie nicht gleich der Kirche des alten Bundes das Andenken jener weit vorzüglicheren Wohlthaten, deren sie Gott durch Christum und die Heiligen theilhaftig gemacht hat, durch Einsetzung gewisser zur Ehre Gottes und seiner Heiligen bestimmter Feiertage erneuerte, da Jesus selbst den Aposteln und ihren Nachfolgern den Bischöfen ausdrücklich die Gewalt zu binden und zu lösen, das heißt, auch das Recht, Anordnungen zum Heile der Gläubigen zu treffen oder nach Umständen abzuändern verliehen hat.) Zu solchen Anordnungen sind auch die Fest- und Feiertage zu rechnen, welche zur Beförderung des Heiles der Gläubigen bestimmt sind. Aber aus eben diesem Rechte, das die Kirche hat, solche Tage einzusehen, folgt auch, daß sie dieselben, wenn ihre auf die Ehre Gottes unt das Seelenheil der Gläubigen gerichtete Absicht dadurch nicht mehr erreicht wird, nach ihrem Gutdünken wieder abschaffen und aufheben könne. Und hierin müßen die Gläubigen_der Kirche ebenso Folge leisten, als es ihre Pflicht ist, der Kirche zu gehorchen, wenn sie Feiertage einsett; denn wer die Kirche nicht hört," spricht Jesus, sei dir wie ein Heide und Publikan."")

Wie soll man die Fest- und Feiertage heiligen?

Die gebotenen Feiertage sind auf die nämliche Weise, wie von den Sonntagen gesagt worden, zu heiligen. Ueberdieß soll man an diesen Tagen sich befleißen, die Geheimnisse und Wohlthaten Gottes, das Leben und die Thaten der Heiligen, derentwegen die Feiertage eingesezt sind, und die Ceremonieen und Kirchengebräuche, womit sie begangen werden, durch Anhörung der Predigt und Christenlehren oder zu Hause durch Lesung der davon handelnden Bücher, wie das Vorliegende eines ist, recht kennen zu lernen, damit man dadurch zur Liebe und zum Lobe Gottes und zur Nachahmung der Heiligen angetrieben werde, denn dieses ist die Hauptabsicht der Kirche bei der Einsehung dieser heiligen Tage. Da aber leider diese Absicht der Kirche von den Wenigsten recht erfüllet wird, im Gegentheile aber die Feiertage wegen ihrer Menge theils wegen der immer mehr zunehmenden Lauigkeit der Gläubigen weit anders, als die Kirche wünschet, zugebracht werden, so hat die Kirche wohlgethan, daß sie gewisse Feiertage abschaffte oder auf die Sonntage verlegte, damit doch wenigstens diese desto besser geheiligt und Gott durch die Entheiligung der Feiertage nicht so vielfältig beleidigt werde. Uebrigens ist der Kirchenbesuch und die andächtige Anhörung der heiligen Messe an den abgeschafften Feiertagen unverwehrt, dagegen Müßiggang und Ausgelassenheit an diesen Tagen besonders Sünde.

Was ist von dem Verlangen nach Abschaffung der Fest- und Feiertage zu halten? Dieses Verlangen ist 1) gottlos, 2) unchristlich, 3) unvernünftig. 1) Es ist gottlos. Gott hat das Recht, zu fordern, daß ihn die Menschen verherr1) Phurimfest Esth. 9, 26. 2) Jud. 16, 31. 3) 1. Maab. 4, 52.; Joh. 10, 22. Matth. 18, 18. 5) Matth. 18, 17.

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