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Das ersehnte Ziel ist erreicht, der Pilger betritt die heilige Stadt. Zu Abrahams Zeit hieß sie Salem und war der Wohnsiz des Priesterkönigs Melchisedech. Unter den Jebusitern hatte sie den Namen Jebus und später wurde ste Jerusalem, „Wohnung des Friedens", genannt. Stadt Gottes, heilige Stadt, Stadt des großen Königs hieß sie wegen der Bundeslade und des Jehovatempels. Sie war und ist noch auf vier Bergen øder Hügeln erbaut. Der höchste Punkt ist der Sion mit der Davidsstadt. Hier befand sich vor der Erbauung des Tempels die Bundeslade. Niedriger ist der Hügel Moria, wo der Tempel Salomos stand. Nordöstlich von Sion liegt der Hügel Afra, und auf dem Hügel Bezetha nördlich von Akra wurde spåter die Neustadt erbaut. Die Vierhügelstadt war mit überaus ftarken Mauern und Thürmen befestigt und zur Zeit der ersten Belagerung zählte sie 600,000 Einwohner, jezt nur mehr 17,000. Der göttliche Heiland hatte ihre Zerstörung, weil sie die gnadenvolle Heimsuchung durch ihn nicht erkennen wollte, vorausgesagt. 70 Jahre nach Chrifti Geburt vollzog Titus, der Sohn des Kaisers Vespasian, das vorher verkündete Strafgericht über die gottlose, mit dem Gottesmord beladene Stadt. Er eroberte sie nach einer schrecklichen hartnäckigen Belagerung, verbrannte den Tempel, tödtete ihre Bewohner und führte 97,000 derselben in die Sklaverei! Die Stadt wurde dem Erdboben gleich gemacht, nur einige Thürme blieben stehen als Denkmale des wunderbaren Sieges. Doch die in den Provinzen wohnenden Juden empörten fich wiederholt gegen die Römer und als im Jahre 130 n. Chr. Kaiser Hadrian, der die Stadt wieder erbauen ließ und sie Aelia Kapitolina nannte, den Juden die Beschneidung verbot und allenthalben den Gößendienst begünstigte, brach der lezte furchtbare Aufruhr aus. Der römische Feldherr Severus aber machte nun das ganze Land zu einer Wüste, und verbot den noch übrig gebliebenen Juden bei Todesstrafe, in Jerusalem zu wohnen. In der heiligen Stadt hatte sich bereits eine Christengemeinde gebildet, deren erster Bischof der Apostel Jakob war. Unter den römischen Kaisern hatte auch diese Gemeinde viele Verfolgungen zu dulden, bis endlich durch Kaiser Konstantin der Kirche Schut und freie Religionsübung zu Theil wurde. Dieser Kaiser und seine Mutter Helena ließen an den geheiligten Stätten der Stadt Jerusalem und des Lan= des mehr als 30 Kirchen und Kapellen bauen. Von nun an pilgerten viele Christen aus dem Abendlande nach Jerusalem, um an den heiligen Orten zu beten. Diese Pilgerfahrten nahmen aber fast gänzlich ab, als die Sarazenen das heilige Land eroberten und anstatt des Kreuzes den Halbmond aufgepflanzt hatten. Die Christen wurden grausam bedrückt und ihre Gotteshäuser entweiht. Da erhoben sich die christlichen Völker des Abendlandes, um Jerusalem und das heil. Land den Händen der Muhamedaner zu entreißen. Es begannen die Kreuzzüge und im Jahre 1099 eroberte Gottfried von Bouillon die heilige Stadt mit Sturm. Nicht anderthalbhundert Jahre blieben die heiligen Stätten in den Händen der Christen, welche leider durch ihre vielen Sünden das heil. Grab dessen schändeten, an den sie doch glaubten. Die Türken wurden nun wieder Herren des hl. Landes, und haben dasselbe heute noch in

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Besitz; doch sind die dort wohnenden und die dahin wallenden Christen nicht mehr so vielen Bedrückungen ausgesezt, haben, leider unter türkischer Botmässigkeit, viele heiligen Stätten in Besit, und die Pilger können wieder ungestört dahin wallen.

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Das Ziel ihrer Fahrt ist besonders das Heiligthum der Grabkirche. Sie erhebt sich auf dem ehemaligen Golgatha, welcher zur Zeit Christi ausserhalb der Stadt Jernsalem sich befand, im nordwestlichen Stadttheile, und schließt drei der ältesten Kirchen in sich: die Auferstehungs- oder eigentliche Grabkirche, die der Kreuzigungsstätte und der Auffindung des heiligen Kreuzes, unter einer gemeinschaftlichen Bedachung. Eine große Anzahl Kapellen umgeben diese Kirchen. Die Auferstehungs- oder eigentliche Grabkirche, die heiligste von allen, ist eine Rotunde, über welche sich eine gewaltige Kuppel wölbt, die auf 16 Marmorpfeilern ruht. Tritt man an einem Trupp türkischer Soldaten vorbei durch das Portal, so sieht man demselben gerade gegenüber in der Mitte der Halle den Stein der Salbung von hohen Leuchtern umgeben. Auch dieser Stein blieb vom Feuer verschont. Hier wird die Stätte verehrt, wo Joseph von Arimathäa und Nikodemus den Leichnam Christi salbten und in reine Leinwand hüllten. Rechts von dieser Vorhalle erhebt sich der ummauerte Kalvarien-Fels oder Golgatha, zu dessen kleiner Kirche eine Treppe von achtzehu Stufen hinanführt. Diese Kirche hat zwei Abtheilungen; die nördliche Hälfte enthält den

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