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Dem Erbprinzen von Weimar

als er.

nach Paris reiste

in einem freundschaftlichen Zirkel gesungen.

Do bringet denn die lekte volle Schaale
Dem lieben Wandrer dar,

Der Abschied nimmt von diesem stillen Thale,

Das seine Wiege war.

Er reißt sich aus den våterlichen Hallen,

Aus lieben Armen los,

Nach jener stolzen Bürgerstadt zu wallen,

Vom Raub der Lånder groß.

Die Zwietracht flieht, die Donnerstürme schweigen, Gefesselt ist der Krieg,

Und in den Krater darf man niedersteigen,

Aus dem die Lava stieg.

Dich führe durch das wild bewegte Leben,

Ein gnädiges Geschick,

Ein reines Herz hat dir Natur gegeben,
O bring es rein zurück.

Die Länder wirst du sehen, die das wilde
Gespann des Kriegs zertrat,.

Doch lächelnd grüßt der Friede die Gefilde
Und streut die goldne Saat.

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Den alten Vater Rhein wirst du begrüßen, ̧'

Der deines großen Ahns

Gedenken wird, so lang sein Strom wird fließen Ins Bett' des Oceans.

Dort huldige des Helden großen Manen

Und opfere dem Rhein,

Dem alten Grenzenhüter der Germanen

Von seinem eig'nen Wein.

Daß dich der vaterländ'sche Geist begleite,
Wenn dich das schwanke Bret
Hinüberträgt auf jene linke Seite,
Wo deutsche Treu vergeht.

Thekla.

Cine Geisterstimme.

Wo ich sey, und wo mich hingewendet,

Als mein flücht'ger Schatte dir entschwebt?
Hab' ich nicht beschlossen und geendet,

Hab' ich nicht geliebet und gelebt?

Willst du nach den Nachtigallen fragen, Die mit seelenvoller Melodie

Dich entzückten in des Lenzes Tagen,

Nur so lang sie liebten, waren sie.

Ob ich den Verlorenen gefunden?

Glaube mir, ich bin mit ihm vereint,
Wo sich nicht mehr trennt, was sich verbunden,
Dort wo keine Thråne wird geweint.

Dorten wirst auch du uns wieder finden, Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht, Dort ist auch der Vater, frei von Sünden, Den der blut'ge Mord nicht mehr erreicht.

Und er fühlt, daß ihn kein Wahn betrogen, Als er aufwärts zu den Sternen sah, Denn wie jeder wågt, wird ihm gewogen, Wer es glaubt, dem ist das Heil'ge nah.

Wert gehalten wird in jenen Räumen

Jedem schönen gläubigen Gefühl,

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Wage du, zu irren und zu träumen,

Hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel.

Die vier Weltalter.

Wohl perlet im Glase der purpurne Wein,
Wohl glänzen die Augen der Gäste,
Es zeigt sich der Sånger, er tritt herein,
Zu dem Guten bringt er das Beste,

Denn ohne die Leier im himmlischen Saal
Ist die Freude gemein auch beim Nektarmahl.

Ihm gaben die Götter das reine Gemüth,
Wo die Welt fich, die ewige, spiegelt,
Er hat alles geseh'n, was auf Erden geschieht,
Und was uns die Zukunft versiegelt,

Er saß in der Götter urålteftem Rath,
Und behorchte der Dinge geheimste Saat.

Er breitet es lustig und glänzend aus
Das zusammengefaltete Leben,

Zum Tempel schmückt er das irdische Haus,
Ihm hat es die Muse gegeben,

Kein Dach ist so niedrig, keine Hütte so klein;
Er führt einen Himmel voll Götter hinein.

Und wie der erfindende Sohn des Zeus

Auf des Schildes einfachem Runde

Die Erde, das Meer und den Sternenkreis
Gebildet mit göttlicher Kunde,

So drückt er ein Bild des unendlichen Al
In des Augenblicks flüchtig verrauschenden Schall.

Er kommt aus dem kindlichen Alter der Welt,
Wo die Völker sich jugendlich freuten,
Er hat sich, ein fröhlicher Wandrer, gesellt
Zu allen Geschlechtern und Zeiten.
Vier Menschenalter hat er geseh'ti,
Und läßt sie am Fünften vorübergeh'n.

Erst regierte Saturnus, schlicht und gerecht,
Da war es heute wie Morgen,

Da lebten die Hirten, ein harmlos Geschlecht,
Und brauchten für gar nichts zu sorgen,
Sie liebten, und thaten weiter nichts mehr,
Die Erde gab alles freywillig her.

Drauf kam die Arbeit, der Kampf begann
Mit Ungeheuern und Drachen,

Und die Helden fiengen, die Herrscher, an,

Und den Mächtigen suchten die Schwachen, Und der Streit zog in des Skamanders Feld, Doch die Schönheit war immer der Gott der Welt.

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