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In der Jugend frohe Spiele
Drången sie sich grausend ein,
Ein entsetzliches Gewühle,
Nimmer kann ich fröhlich seyn."

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Und den Mordstrahl seh' ich blinken,

Und des Mörders Auge glühn,

Nicht zur Rechten, nicht zur Linken
Kann ich vor dem Schreckniß flieh'n,
Nicht die Blicke darf ich wenden,
Wiffend, schauend, unverwandt
Muß ich mein Geschick vollenden
Fallend in dem fremden Land."

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Und noch hallen ihre Worte,
Horch! Da dringt verworr❜ner Ton
Fernher aus des Tempels Pforte,
Todt lag Thetis großer Sohn!
Eris schüttelt ihre Schlangen,

Alle Götter flieh'n davon,

Und des Donners Wolken hangen
Schwer herab auf Flion.

Die Macht des Gesanges.

Ein Regenstrom aus Felsenrissen,

Er kommt mit Donners Ungestüm,
Bergtrümmer folgen seinen Güssen,
Und Eichen stürzen unter ihm,
Erstaunt mit wolluftvollem Grausen
Hört ihn der Wanderer und lauscht,
Er hört die Flut vom Felsen brausen,
Doch weiß er nicht, woher fie rauscht,
So strömen des Gesanges Wellen
Hervor aus nie entdeckten Quellen.

Verbündet mit den furchtbar'n Wesen,

Die still des Lebens Faden drehn,
Wer kann des Sångers Zauber lösen,
Wer seinen Tönen widersteh'n?

Wie mit dem Stab des Götterboten
Beherrscht er das bewegte Herz,

Er taucht es in das Reich der Todten,

Er hebt es staunend himmelwärts,

Und wiegt es zwischen Ernst und Spiele Auf schwanker Leiter der Gefühle.

Wie wenn auf einmal in die Kreise
Der Freude, mit Gigantenfchritt,
Geheimnißvoll nach Geisterweise
Ein ungeheures Schicksal tritt.

Da beugt sich jede Erdengröße
Dem Fremdling aus der andern Welt,
Des Jubels nichtiges Getöse
Verstummt, und jede karve fällt,

Und vor der Wahrheit macht'gem Siege
Verschwindet jedes Werk der Lüge.

So rafft von jeder eiteln Bürde, Wenn des Gesanges Ruf erschallt, Der Mensch sich auf zur Geisterwürde, Und tritt in heilige Gewalt;

Den hohen Göttern ist er eigen,

Ihm darf nichts irrdisches sich nahn,
Und jede and're Macht muß schweigen,
Und kein Verhängniß fålit ihn an,
Es schwinden jedes Kummers Falten,
So lang des Liedes Zauber walten.

Und wie nach hofnungslosem Sehnen, Nach langer Trennung bitterm Schmerz,

Ein Kind mit heissen Reuethränen
Sich stürzt an seiner Mutter Herz,
So führt zu seiner Jugend Hütten,
Zu seiner Unschuld reinem Glück,
Vom fernen Ausland fremder Sitten
Den Flüchtling der Gesang zurück,
In der Natur getreuen Armen
Von kalten Regeln zu erwarmen.

Das Mädchen von Orleans.

Das edle Bild der Menschheit zu verhöhnen,
Im tiefsten Staube wålzte dich der Spott,
Krieg führt der Wiß auf ewig mit dem Schönen,
Er glaubt nicht an den Engel und den Gott,
Dem Herzen will er seine Schäße rauben,
Den Wahn bekriegt er und verlezt den Glauben.

Doch, wie du selbst, aus kindlichem Geschlechte, Selbst eine fromme Schäferin wie du,

Reicht dir die Dichtkunst ihre Götterrechte, Schwingt sich mit dir den ew'gen Sternen zu, Mit einer Glorie hat sie dich umgeben,

Dich schuf das Herz, du wirst unsterblich leben.

Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen, Und das Erhab'ne in den Staub zu zieh'n, Doch fürchte nicht! Es giebt noch schöne Herzen, Die für das Hohe, Herrliche entglüh'n, Den lauten Markt mag Momus unterhalten, Ein edler Sinn liebt edlere Gestalten.

Amalia.

Schon wie Engel voll Wallhallas Wonne,

Schön vor allen Jünglingen war er, Himmlisch mild sein Blick wie Maienfonne, Rückgestrahlt vom blauen Spiegelmeer.

Seine Küffe

Paradiesisch Fühlen!

Wie zwo Flammen sich ergreifen, wie

Harfentone in einander spielen

Zu der himmelvollen Harmonie

Stürzten, flogen, schmolzen Geist und Geist zus

sammen,

Lippen, Wangen brannten, zitterten,

Seele rann in Seele-Erd und Himmel schwammen

Wie zerronnen um die Liebenden!

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