In der Jugend frohe Spiele Und den Mordstrahl seh' ich blinken, Und des Mörders Auge glühn, Nicht zur Rechten, nicht zur Linken Und noch hallen ihre Worte, Alle Götter flieh'n davon, Und des Donners Wolken hangen Die Macht des Gesanges. Ein Regenstrom aus Felsenrissen, Er kommt mit Donners Ungestüm, Verbündet mit den furchtbar'n Wesen, Die still des Lebens Faden drehn, Wie mit dem Stab des Götterboten Er taucht es in das Reich der Todten, Er hebt es staunend himmelwärts, Und wiegt es zwischen Ernst und Spiele Auf schwanker Leiter der Gefühle. Wie wenn auf einmal in die Kreise Da beugt sich jede Erdengröße Und vor der Wahrheit macht'gem Siege So rafft von jeder eiteln Bürde, Wenn des Gesanges Ruf erschallt, Der Mensch sich auf zur Geisterwürde, Und tritt in heilige Gewalt; Den hohen Göttern ist er eigen, Ihm darf nichts irrdisches sich nahn, Und wie nach hofnungslosem Sehnen, Nach langer Trennung bitterm Schmerz, Ein Kind mit heissen Reuethränen Das Mädchen von Orleans. Das edle Bild der Menschheit zu verhöhnen, Doch, wie du selbst, aus kindlichem Geschlechte, Selbst eine fromme Schäferin wie du, Reicht dir die Dichtkunst ihre Götterrechte, Schwingt sich mit dir den ew'gen Sternen zu, Mit einer Glorie hat sie dich umgeben, Dich schuf das Herz, du wirst unsterblich leben. Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen, Und das Erhab'ne in den Staub zu zieh'n, Doch fürchte nicht! Es giebt noch schöne Herzen, Die für das Hohe, Herrliche entglüh'n, Den lauten Markt mag Momus unterhalten, Ein edler Sinn liebt edlere Gestalten. Amalia. Schon wie Engel voll Wallhallas Wonne, Schön vor allen Jünglingen war er, Himmlisch mild sein Blick wie Maienfonne, Rückgestrahlt vom blauen Spiegelmeer. Seine Küffe Paradiesisch Fühlen! Wie zwo Flammen sich ergreifen, wie Harfentone in einander spielen Zu der himmelvollen Harmonie Stürzten, flogen, schmolzen Geist und Geist zus sammen, Lippen, Wangen brannten, zitterten, Seele rann in Seele-Erd und Himmel schwammen Wie zerronnen um die Liebenden! |