Der Antritt des neuen Jahrhunderts. An Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort ? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Lånder ist gehoben, Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Zwo gewalt'ge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen Schwingen sie den Dreizack und den Blig. Gold muß ihnen jede Landschaft wågen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen Seine Handelsflotten streckt der Britte Und das Reich der freien Amphitrite Zu des Südpols nie erblickten Sternen Küsten -nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Ländercharten Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Ift für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Hero und Leander. Ballade. Seht ihr dort die altergrauen Schlösser sich entgegen schauen, Hört ihr jene Brandung stürmen, Doch die Liebe schreckt sie nicht. Heros und Leanders Herzen Rührte mit dem Pfeil der Schmerzen Amors heil'ge Göttermacht. Hero, schon wie Hebe blühend, Dort auf Sestos Felsenthurme, Ach, zu dem entfernten Strande Aus des Labyrinthes Pfaden Bengt ins Joch die wilden Thiere, An den diamant'nen Pflug, Selbst den Styr, der neunfach fließet,' Schließt die wagende nicht aus, Mächtig raubt sie das Geliebte Aus des Pluto finsterm Haus. Auch durch des Gewässers Fluten Mit der Sehnsucht feur'gen Gluten |