ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[graphic]

Altchristlicher Sarkophag in Rom.

[merged small][ocr errors][merged small]

Der Jun. Julia
Juliane,
der süßesten
Gattin
Melibius

am S. Mai.

Demzufolge war er das Grabmal einer Juliane, von ihrem Gemahl Melibius ihr gefeßt. Zwar ist der Monatstag der Bestattung angege ben, aber nicht das Jahr: wahrscheinlich gehört er dem vierteń oder fünften Jahrhundert an. Die Ausführung der Bildwerke steht auch für jene Zeit zurück: während sie aber unscheinbar sind dem Kunstwerth nach, laden sie durch bedeutsamen Inhalt zu aufmerksamer Betrachtung ein.

Diese Platte zeigt an beiden Enden eine einzelne Figur: und zwar zur Linken vom Beschauer den guten Hirten mit dem Schaaf auf den Schultern, zur Rechten eine betende weibliche Figur, die Verstorbene. Der dazwischen befindliche Raum umfaßt Scenen zu Lande und zu Waffer, eine Anzahl Menschen und Thiere, Schaafe, einen Wallfisch und eine Taube. Nehmlich auf der linken Seite zwischen dem guten Hirten und der Inschrifttafel breitet sich Gewäffer aus: daselbst erblickt man vor allem ein sturmbewegtes Schiff, worin hinterwärts ein Mann sigt, der mit der Rechten ein Nuder führt, die Linke ausdrucksvoll in die Höhe hebt; vor ihm steht ein anderer Mann, der einen dritten mit beiden Armen umfaßt und ihn über Bord wirft einem großen Fisch in den Rachen: alle drei find unbekleidet. Es ist die Geschichte des Propheten Jonas, wie er vor dem Herrn fliehend zu Schiffe gegangen: das Schiff wurde von einem großen Ungewitter betroffen, welches ihm den Untergang drohte; deshalb warfen die Schiffsleute den Propheten, nachdem er sich ihnen zu erkennen gegeben, in's Meer, worauf ein großer Fisch ihn verschlang (Jon. 1, 3.2, 1.). 2, 1.). Dazu kommt oberhalb dieses Schiffes eine Scene aus der Geschichte des Noah, in kleinerem Maaßstabe dargestellt: auf der einen Seite des Segels erblickt man die Arche (wie gewöhnlich, ohne Dach und unverhältnißmäßig klein), in welcher Noah steht; gegenüber die Taube mit dem Delzweig auf ihn zufliegend. - Die rechte Seite der Platte, zwischen der Ins schrifttafel und der betenden Figur, enthält eine ländliche Scene: es find Schaafe auf der Weide.

Was ist nun der Sinn aller dieser Figuren? Durch welchen

Gedanken sind sie mit einander verbunden? Und was wollen fie an dieser Stelle, am Grabe?

Was zuerst die Geschichte des Jonas betrifft, so hat sie hier ohne Zweifel eine vorbildliche Bedeutung, die aus dem Evangelium hervorgeht. Chriftus selbst spricht von dem Zeichen des Propheten Jonas, welches diesem Geschlecht gegeben werde: gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in des Wallfisches Bauch war, also werde des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte mitten in der Erde sein (Matth. 12, 40.). Wenn man das Gleichniß etwas erweitert, so bildet Jonas nicht bloß die Grabesruhe Christi, sondern auch, wie er von dem Fisch verschlungen und demnächst wieder ausgespieen wurde, zugleich Tod und Auferweckung des Herrn vor. Um deßwillen stand diese Geschichte bei den alten Christen so sehr in Ehren und ward von der altchristlichen Kunst so häufig ausgeführt, zumal dieselbe es liebte, auch zum Theil, den Heiden gegenüber, dazu genöthigt war, durch Sinnbilder zu sprechen. Denn niemals ift in dem höheren christlichen Alterthum die Auferstehung des Herrn als ein wirklicher Vorgang abgebildet, sondern immer nur dem Auge des Geistes vorgebildet durch jene alttestamentliche Vorstellung, welche eine der beliebtesten ist in ihren Grabmalereien und Sarkophagreliefs. Auf unserer Sargplatte indeffen wird man bei dieser Auffassung nicht wohl stehen bleiben können; sondern zu der allgemeinern Bedeutung geleitet, daß durch das erstere Ereigniß, das Verschlungenwerden von dem Fisch, nicht bloß das Abscheiden des Erlösers, sondern der Gläubigen überhaupt angedeutet wird. Diefer Uebergang von Jesu zu den Gläubigen ist allgemein vollkommen berechtigt durch das apostolische Wort, daß wie sie sammt ihm gepflanzet werden zu gleichem Tode, so fie auch der Auferstehung gleich sein werden (Röm 6, 5.). Und in unserm Bildwerk leitet zu diesem Uebergang theils der Umstand, daß nicht auch die ergänzende Scene, Jonas vom Wallfisch wieder ausgespieen, ausgeführt ist, worauf es doch als Vorbild der Auferstehung des Herrn vorzugsweise angekommen wäre; theils der Zusammenhang dieser mit den andern Kunstvorstellungen, die unzweifelhaft auf die Gläubigen überhaupt sich beziehen.

[ocr errors]
[ocr errors]

So gewendet tritt an dem Gleichniß die Seite hervor, daß wie Jonas von dem Fisch verschlungen wird, so wird der Mensch von der Grabeshöhle oder vom Tode verschlungen. Das ist ein Bild, das auch von der heiligen Schrift selbst dargeboten wird, - abgesehn von dem außerordentlichen Vorgang beim Untergang der Rotte Korah, wo die Erde ihren Mund aufthat und dieselbe verschlang, also

"

daß fie lebendig hinuntergefahren in die Unterwelt" (4 Mof. 16, 30. 26, 10. 5 Mos. 11, 6.). Denn auch von dem gewöhnlichen Lebensende wird das Bild gebraucht, wie Jesaias (5, 14.) von dem Hause Israel weissagt: „darum reißt weit auf die Unterwelt ihren gierigen Schlund und sperrt ihren Rachen auf ohne Maaß, und hinabfahren seine Reichen und Fröhlichen." Gleicherweise wird dem Tode und dem Begräbniß ein Rachen geliehen: dem leztern wenigstens in der Umkehrung, wenn es im Psalter von den Gottlosen heißt: ihr Rachen ist ein offenes Grab" (Ps. 5, 10. 13, 3. dars nach Röm. 3, 13.); geradezu aber dem Tode, von dem das Buch Baruch (3, 4.) sagt, daß ihm im Nachen die Kinder Israel stecken“, in einem Gebet um deren Erlösung. Hiernach hat es nichts Fremdes, in jenem Zuge aus der Geschichte des Jonas ein Bild des Todes und seiner Schrecken zu finden, wie er zu allen Menschen durchgedrungen ist (Röm. 5, 12.), eine Vorstellung, die auch auf einem christlichen Sarkophag ihre angemessene Stelle hat: denn der Schauer des Todes und die Trauer der Trennung ist auch den Erlösten nicht erspart. Das eigenthümlich Chriftliche zeigt erst der Fortgang dieser Geschichte an, nehmlich nach der Grabesruhe die Auferstehung: — wobei natürlich, wenn das Vorbild, statt auf Christus, auf die Gläubigen überhaupt angewendet wird, die Zahl der Tage, die der Prophet im Bauch des Fisches zugebracht, nicht übertragbar ist. Nach dieser Seite aber ist in unserm Bildwerk die Geschichte des Jonas nicht verfolgt: die christliche Hoffnung am Grabe, und zwar wie sie ein noch näheres Ziel als das der dereinstigen Auferstehung hat, ist hier auf andere Weise zur Anschauung gebracht.

-

Zunächst durch die Vorstellung im Hintergrunde, Noah und die Arche und die Taube. Während zu deffen Zeit alle Menschen um ihrer Sünden willen in den Fluthen ihr Grab fanden, wurden in der Arche acht Seelen, das Haus des Gerechten, errettet. Diese Rettung spricht sich selbst in der Figur des Noah aus: während es mit Jonas, der vor dem Herrn flüchtig war, abwärts geht, er hinabgleitet, den Kopf vorüber, auch ohne Widerstand, aus dem Schiff dem großen Fisch in den Rachen; steht Noah aufrecht und die Hände betend erhoben: das feindliche Element hat über ihn. und die Seinen keine Gewalt; er steht, obwohl allein übrig geblieben in einer wüsten Welt, unverzagt und mit gläubiger Zuversicht, denn er ist in der starken Obhut Gottes. Aber auf den Glauben (denn im Glauben hat er die Arche zubereitet und sich den Fluthen überlassen, Hebr. 11, 7.) folgt bei ihm auch schon das Schauen.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »