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Act. 4. Der Menge aber der Glaubigen, war ein Hertz und ein Seel, auch keiner sagt von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemein. Es war auch keiner unter ihnen der Mangel hätte, dann wie viel ihrer waren, die da Aecker oder Häuser hatten, verkaufften sie es, und brachten das Gelt des verkaufften Guts, und legten es zu der Apostel Füssen, und man gab einem jeden, was ihm noth war.

Act. 8. Der andern aber dorfft sich keiner zu ihnen thun. Da aber Ananias und sein Weib ihr Haab verkaufften, und ein Theil Gelt den Aposteln zustellten, ein Theil aber behielten sie, des musten sie beyde des jähen Tods sterben.

Act. 5. Die sein Wort gern annahmen, die liessen sich tauffen, und wurden hinzugethan bey drey tausend Seelen, und blieben beständig in der Apostel Lebr, in der Gemeinschafft, und im Brot-brechen, und im Gebet.

2. Cor. 8. Nach allem Vermögen, und über Vermügen, waren sie selbst willig, baten uns erstlich mit viel Ermahnens, die Wolthat und Hand-Reichung der Gemeinschafft zu empfahen, und ergaben sich erstlich dem HErrn, darnach uns, nach dem Willen Gottes.

2. Thes. 3. Paulus schreibt den Thessaloniern: welche unordentlich wandeln, dieselben sollen ihr eigen Brot essen, die da nit arbeiten wollen, sondern treiben zu viel Fürwitz, auf dass sie schamroth werden. Desshalben haben die andern ein Gemeinschafft Brod gessen.

Rom. 12. Wir seynd ein Leib, und Glieder unter einander. Bedenck einer, was die Beweisung. Wie Glieder eines Leibs seyen, kein grössere Lehr Christlicher Gemeinschafft kanst du haben.

1. Cor. 10. Niemand such seinen eignen Nutz, sondern eines andern. Soll das seyn, so müssen wir uns ein jeder gleich theilen, und gemeinen Nutz suchen.

1. Cor. 13. Die Lieb sucht ihren Nutz nicht, so sucht sie gewifslich die Gemeinschafft.

1. Joh. 1. So wir im Liecht wandeln, wie er im Liecht ist, so haben wir Gemeinschafft unter einander.

Matth. 6. Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Hertz.

1. Joh. 4. Das Gebot haben wir vom HErrn, dass wer GOtt liebet, dass der auch seinen Bruder Liebe.

Syrach am 2. Gleichwie das Gold im Feuer, also werden die Menschen im Ofen der Gelassenheit bewehret.

Summa Summarum, wer eins will han,
Der muss das ander fahren lahn.

Gottes Wort wär nit so schwer,
Wann nur der Eigennutz nit wär.

IV.

Von der wahren Christen Obrigkeit, ihrem Recht, und derselben Krieg führen.

Gen. am 9. zur Zeit Noa, sprach Gott zu ihm: ich will eures Leibs Blut rechen (darinn die Seel ist) und wills von allerley Thieren Gewalt erfordern, und will die Leben des Menschen rächen von eines jeglichen Händen. Wer Menschen Blut vergeust, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden, dann GOtt hat die Menschen zu seinem Bildnuss gemacht. Jacob der Patriarch prophezeyet auch dahin, Gen. 49. dass der Scepter von den Juden, die dazumal Gottes Volck waren, entwendet soll werden, wenn der Held, das ist, Christus kommen wird. Diewei! nun das Jüdische Regiment in Christo sich endet, und aufhöret, und von ihnen genommen wird, so ist offenbar, dass es in Christo und bey den Seinigen nicht mehr seyn soll, und nun hinfüro das rechte Volck Gottes, das Weltliche Schwerdt nicht mehr führen, brauchen, noch damit regieren, sondern Christus allein unter seinem Volck mit seinem Geistlichen Schwerdt regieren soll.

Im Buch der Richter am 9. und 10. Capitel haben wir ein Geheimnuss und Abbildung im Hause Gedeon, welcher zu Israel sprach: Ich will nicht Herr seyn über euch; aber der Abimelech, seiner Magd Sohn gieng hin, und ward König. Da redet sie Jothan in einem Gleichnuss an, wie der Oel - Baum, da er von den Bäumen erfordert ward, nicht König hat wollen werden, auch der Feigen-Baum nicht, dessgleichen der Wein-Stock auch nicht, aber der Dorn - Busch nimmt das Ambt gern an. Aus welchem wir sehen und lernen, dass vielmehr ein Christ ist, welche in der Schrifft allenthalben den Oel - Bäumen, FeigenBäumen, und Wein-Reben vergliechen werden, kein weltliche Obrigkeit seyn mag. Dann ein Christ hat ein christliche Frucht, das ist, Friede, Sanfftmuth, Demuth, und dessen mehr, die kan er nicht lassen, und hingehen, sich mit der Welt kratzen, hadern und zancken, wie der Dorn-Busch pfleget. Wir aber lieben Brüder, sollen nicht also seyn, sondern an unserm Ort soll, wie Esaias sagt, für Dorn, Dannen, und Wirtus an statt der Hecken wachsen. 1. Reg. 8. Als Israel einen König begehrt, der ihre Krieg führete, wie alle Heyden hätten, da gefiel es Samuel übel, und der HErr sprach, sie haben nicht dich, sondern mich verworffen, dass ich nicht König über sie seyn soll, und also im Grimm einen König gab.

Paralipom. 18. 19. David wolt dem HErrn ein Haus bauen, aber das Wort des HErrn kam zu ihm und sprach: du bist ein

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Zeitschr. f. K.-G. XII, 3. 4.

Kriegs Mann, und hast Blut vergossen, und grossen Krieg geführet, darum solt du meinem Namen nicht ein Haus bauen, dieweil du so viel Blut auf Erden vergossen hast, vor mir. Sihe der Sohn, der dir geboren wird, der wird ein ruhiger Mann seyn, und will ihme Ruhe über Israel geben, sein Leben lang, der soll meinem Namen ein Haus bauen. Welches uns anzeiget, das Haus Gottes soll gantz friedsam seyn, unbefleckt von allem Blut.

1. Reg. 6. Und da Salomon den Tempel, oder Haus des HErrn, welches ein Bild ist auf die Christlich Versammlung, bauete, ward er aus gantz gebrochnen Steinen zusammen gefüget, dass man keinen eisenen Zeug, Hammer, oder Pickel gehört bat. Welches uns figurirt und anzeigt, dass die Kirch Christi nicht mit Gepolder, oder mit Gewalt zum Glauben gezwungen, und solches Haus gebauet soll werden, sondern allein wie David prophezeit hat, dein Volck wird willig da seyn, am Tag deiner Macht.

Psalm 46. Da David von der Kirchen Christi weissaget, sprach er Zu Salem ist sein Zelt und seyn Wohnung zu Zion, daselbst zerbricht er die Pfeil des Bogens, Schilt, Schwerdt und Krieg.

Esa. 2. Mich. 4. Esaias und Micheas propheceyen einhelliglich vom Haus der Gemein Christi; dass das Gesatz wird von Zion ausgehen, und das Wort Gottes von Jerusalem, und wird recht sprechen unter den Heyden, und herfür ziehen die Menge der Völcker, also dass sie ihre Schwerdter zu Hauen, und ihre Spiese zu Rebenmessern und Sicheln verschmieden werden, dann hinführo werden sie nicht lernen kriegen, noch ein Volck wider das ander Waffen aufheben. Sihe! wie wird das Volck Christi ein friedsam Volck seyn, da wird der Wolff beym Lämmlein wohnen, der Leopard beym Böcklein niederliegen, Rinder, Löwen und Viech wird beyeinander seyn, also, dass sie ein kleines Kind treiben wird, die Kühe und Beern werden bey einander weiden, und ihre Jungen zusammen legen, der Löw wird Halm essen wie das rinder Vieh, niemand wird dem andern übels thun, niemands den andern verderben, am gantzen Berg meines Vaters Heiligthumbs. Darumb wo Hauen, Schlagen und Stechen und mancherley Verderbnus ist, da Hadern, Schiessen und Blutvergiessen ist, da ist des Teufels unreiner Berg und Platz.

Hosea. 13. Sagt Gott durch den Propheten: In meinem Zorn gab ich dir, O Israel! einen König, in meinem Grimmen nimm ich ihn wieder. Was nun im Zorn geben ist, will sich in Christo dem Segen und Gnad weder fügen noch schicken. Darumb kan des Segens Kind der Rach oder Kinds des Zorns Diener nicht seyn. Christus sagt: Seelig seynd die Sanfftmütigen, seelig die barmhertzigen, seelig die Friedfertigen, seelig seynd

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auch die umb der Gerechtigkeit willen verfolgt werden. So ist nun das Ambt des Schwerdts, dem allen entgegen. So sagt Er auch Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt war, du solt nicht tödten, wer aber tödtet, der soll des Gerichts schuldig seyn; Ich aber sage euch: wer mit seinem Bruder zörnet, der ist des Gerichts schuldig, Matth. 5. Im Alten Testament war ja gesagt, als zu einer einigen Person: Du solt nicht tödten, wer aber tödtet, der soll des Gerichts schuldig seyn. Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zörnet, der ist des Gerichts schuldig. Als durch eigenen Rath, Willen und Verstand, aber durch die Richter und Ambtleute hat es sollen ausgerichtet werden, an denen so es verschulden nach Gottes Geheiss und Willen. Aber Christus spricht: Ich aber sage euch (welches nicht zu einer Person oder in particulari geredet ist) sondern auf alle Christen insgemein, keinen ausgenommen, das soll sich auch ein jeder, der ein Christ will seyn, nach Christi Lehr und Gebot verhalten, darumb das weltliche Schwerd im Haus Christi aufgehebt ist, der Welt bleibt es für und für.

Weiter spricht Christus: Ihr habt gehört, dass gesagt ist, Aug umb Aug, Zahn umb Zahn. Ich aber sage euch: Dass ihr nicht solt widerstreben dem Ubel, sondern so dir jemand ein Streich gibt auf den rechten Backen, dem beut den andern auch dar. Das ist so viel geredt, ehe du solches an ihme rechen solst, und Schläg umb Schläg geben, ehe solstu noch ein grössers Ubel leiden, das gebühret einem jeden Christen durchaus. Der Obrigkeit Ambt aber ist gantz darwider, dann es ist ein Ambt der Rach. Und so jemand mit dir rechten will umb deinen Rock, dem lass auch den Mantel. So nun die Christen nicht rechten sollen, so ist Gerichts-Händel zu treiben, und besitzen im Christenthumb schon aufgehebt und abgestellet. Auch so sagt Christus: Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du solt deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, thut wohl denen die euch beleidigen und hassen. Das gebühret einem jeden Christen, das Ambt der Obrigkeit und des Schwerdts ist nur das Gegentheil, dann je kein Christ kein weltliche Obrigkeit seyn kan oder mag.

Christus lernet weiter die seinigen beten und sagen: Vergieb uns unser Schuld, wie wir auch unsern Schuldigern vergeben. Derohalben so müssen je die Christen keine Rach brauchen, dann so einer dem Unbild und Ubel bezahlt mit Rach, Schwerdt, Gefängtnus und Todschlag, der thut eben, als wann er spreche: Wie ich meinem Nächsten gethan hab, also thue mir Gott auch. Item: Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet, dann mit welcherley Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welcherley Maass ihr messet, soll

euch wieder gemessen werden. Darumb mag das Schwerd, Gericht und Rach in der Kirchen Christi nimmermehr eingemischet werden.

Matth. 10. Spricht Christus zu den Seinigen: Sihe! Ich sende euch wie die Schaaf mitten unter die reissende Wölffe. Nun so ist ein Schaaf ein einsames Thier, das kein Errettung vor seinem Feind hat, anderst, dann durch die Flucht, so weit es mag; das vergleicht sich zur Obrigkeit und dem Schwerd gar nicht, so wenig als ein Schaaf zum Wolff.

In der Gleichnus vom Unkraut auf dem Acker, da die Knecht sprachen HErr, wilt du, dass wir hingehen, und es ausjetten, da sprach Er nein, auf dass ihr nicht zugleich den Waitzen mit ausjettet; lassets beede miteinander wachsen, biss zur Ernde zeit. Welches Christus allein darumb sagt, dass Er Krieg und Blutvergiessen hat wollen verhindern. Doch verbeut Er nicht, dass man das Unkraut, durch gegebenen Gewalt seinen Jüngern, und Schlüssel des Himmelreichs von seiner Gemein hinaus thun soll,

was böse ist. Aber mit dem Schwerd hinwegzuthun, erwürgen und umbbringen, dasselb verbeut Er den Seinigen auch, spricht aber viel mehr: Will mir jemand nachfolgen, der verlaugne sich selbst, und nemm sein Creutz auf sich. Er sagt nit das Schwerd, dann dasselbige hat keyn Platz bey dem Creutz, sie fügen sich nicht zusammen, wie Christus mit Belial nicht stimmen kan, also auch das weltliche Schwerd mit dem Creutz Christi.

Matth. 16. Christus gibt dem Apostel Petro in seiner Gemein und Kirchen den Schlüssel des Himmelreichs, und spricht auch weiter: Nemmet hin den H. Geist, welchen ihr die Sünd erlasset, denen seynd sie erlassen, und welchen ihr sie behaltet, denen seynd sie behalten. Diesen Gewalt hat Er seinen Aposteln und seiner Kirchen geben; Aber den Gewalt des Schwerds hat Er nie keinem Apostel gegeben, befohlen oder zugelassen. Nun so ist der Bann der Gewalt und der Schlüssel, so in die Kirchen Christi gelegt ist, gar weit unterscheiden, wie Abend und Morgen, und seynd so unvergleichlich als Tod und Leben, derhalben sie nit mögen vermenget werden, dann das Ambt und das Gericht der Gemein Christi thut und schneidet ab, was böss ist, und der· selb der Bessers gethan hat, kan und mag durch Gottes Gnad Buss thun, und seelig werden.

Dan. 11. Matth. 10. 24. Marc. 13. Luc. 12. Daniel und auch Christus bezeugt durch die Evangelisten, da Er sagt: Man wird euch für Könige und Fürsten führen, auch in ihre Rahthäusern und geisseln in ihren Schulen, und das umb meines Namens willen. Sie werden euch auch aus ihren Versammlungen schliessen, und es kommt die Zeit, dass wer euch tödtet, wird

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