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cilium verhindert oder verzogen worden. Demnach wissen gemeine stende nochmals niemants anders in diesen grossen obligenden, dan E. Key. Mat. als iren hern, vogt und beschirmer der cristenheit anzusuchen und darneben zu erinnern, was durch E. Key. Mat. stadthalter und commissarien auf etlichen vergangen reichstegen und sonderlich auf jungstem reichstag zu Speyer im ersten furtrag und volgends von bebstlicher heiligkeit wegen aufs eygener irer bewegung, durch hern Johansen Tomasium graven zu Merandula ein generalconcilium fur hoch notturftig angesehen und erwogen, damit aufrur, krieg und emporung in teutscher nacion [abgewendet], auch solich treffenliche nacion im glauben and religion wider zu einigkeit pracht wurde, und von stund an nach E. Key1. Mat. und des konigs von Frankreichs vertrag solich generalconcilium zu halten zugesagt und durch E. Key. Mat. jungst zu Augspurg bewilligt worden ist. Von dem allem gemeine stende noch nit abweichen mogen, sonder bitten und ruffen, E. Key. Mat. wollen mit dem concilio gewifslich furfaren uff die drey furgeschlagen wege. Nemlich das bebstlich heiligkeit [3] das concilium aufsschreib; oder wo bebstlich heiligkeit das generalconcilium nit aufsschreiben, das E. key. Mat. alsdan dasselbig thun oder ufs wenigst ein nacionalversamlung bewilligen und zulassen wolten, wie vor dieser zeit, als die stende in grosser anzale zugegen gewest, gebetten ist, in ansehung, das nach solicher bebstlicher heiligkeit und E. Key. Mat. bewilligung noch beschwerlicher und beweglicher ursachen und zwispaltung zugefallen und fur und fur zu besorgen. Daraufs gemeine stende verhoffen und sich nit anderst versehen mogen, bebstlich heiligkeit werde auf E. Key. Mat. ansuchen und erzelten ursachen vil mer zu einem concilio geneigt sein, dan hievor bescheen ist. Das aber gemeine stende des conciliums halben zu bebstlicher heiligkeit schicken sollen, achten gemeine stende nit allein aufs vill trefflichen ursachen fur unaufstreglich, sonder auch das solichs E. Key. Mat. als unserm heupt vercleinerung geberen mocht. So ist auch gantz von unnotten, das die geschickten solten gezeugnus geben E. Key. Mat. vleifs, darin doch gemeine stende bifshere in keinen zweivel gesetzt noch hinfurter gesetzt haben wollen, zu dem das bebstlich heiligkeit hievor dieser zwispalt, irrung und obligender not uberflussig bericht und irer heiligkeit legaten und nuncii soliche in das vierde jar selbst gesehen und erfaren haben und durch obgedachte botschaft die zwispalt im glauben und das derselben ein concily von notten selbs angezeigt und sich bebstlich heiligkeit zu einem concily willig erpotten hatt.

1) mher.

Das aber E. Key. Mat. diesem artickel anhengen, als solten gemeine stende die Turkenhilf verdechtlich in zweivel [3] gestelt haben, das konnen sich gemeine stende aufs irer schrift, daran sie sich referiren 2, nit erinnern. Dan gemeine stende haben E. K. Mat. die eylende Turkenhilf, wie die zu Augspurg bewilligt, alhie auf E. Key. Mat. furtragen one einiche weigerung und von stund an zu leisten zugesagt, wie sie auch dieselben zu volziehen 3 gedenken, und an inen deshalb gar kein mangel gewest ist. Wo auch diefs verlengerung diefs reichstags nit eingefallen, achten gemeine stende, das zum teil derselben hilf albereit in zügk pracht sein mocht.

Gemeine stende haben auch irer pflicht nach nit umbgeen mogen die geverlicheit, so aufs nithaltung des concilii erwachsen mocht, E. Key. Mat. anzuzeigen, weliche selbst gnediglich zu bedenken haben, wo durch solich nithaltung oder gewisslich vertrost und zuversicht des concilii unruhe und emporung entsteen (das der almechtig verhutten wel!), das ein yder stend mer gedrungen und ursachen haben wurde, seinen inlendischen dan dem aufslendischen veind 5 zu begegenen und sein ganz macht dargegen zu richten. Ob nun durch diefs trewlich und underthenig fursorg und bedenken die Turkenhilf E. Key. Mat. geweigert oder dermassen verstanden werden soll, wie E. Key. Mat. schrieft aufsweiset, wollen E. K. Mat. selbst gnediglich erwegen.

Der churfursten von Sachssen und seiner mitverwandten protestacion [4] belangend hat gemeinen stenden gepurt, E. Key. Mat. solich protestacion anzuzeigen. Aber darneben haben sich gemeine stende nit versehen mogen, das der churfurst von Sachssen und seine zugewandten uff der protestacion verharren und sich von dem gemeinen guten christlichen werk abziehen wurden, aufs ursachen, in der stende schrieften angezeigt, wie sich auch gemeine stende noch nit anders versehen konnen und sich nit die geringsten derselben in die hilf begeben und algereit zum teil geschickt haben, darin E. Key. Mat. die stende ires erachtens nichts widerwertiges, sonder die notturft angezeigt haben 6.

Zum letsten was den gemeinen fride belangt, haben gemeine

1) anhengen.

2) Daran sie sich referiern fügt die Konzepthand am Rande zu für das gegenspiel wieder sich aufs allen jren antworten erfinden.

3) zuuoluziehen.

4) mher.

5) vheindt.

6) Bis hierher findet sich der Text in den Marburger und Weimarer Akten und in Dresden II (f. 90b).

stende E. Key. Mat. nit also generaliter oder in gemein, wie villeicht E. Key. Mat. in der transferirten schrieften angezeigt sein mocht, geantwort, sonder allein das angezeigt, was durch E. Key. Mat. und gemeine stende des reichs in treffenlicher anzale jüngst zu Augspurgk wolbedechtlich und nach lang gehapter disputacion beschlossen und angenommen und lauther aufsgedruckt ist, wie es in der religionsachen, auch in sonder und gemeinem fride und mit der handhabung desselben gehalten werden soll, davon gemeine stende und von jüngster irer antwort nit abweichen mogen. Ob aber E. Key. Mat. vermeint, von notten zu sein und fur gut ansehen wolt, das die protestirenden chur und fursten und derselben verwandten in dem gemein landfriden noch mit leutherern worten, doch in alwege dem vorgemelten Ausgpurgischen abschid gemeinem landfriden und dem rechten unabbruchlich [4] genommen werden solten, darinnen haben sich E. Key. Mat. zu ercleren. Welchs auch gemeinen stenden nit zuwider sein soll, doch das sich die protestirenden chur und fursten dem gemeinen landfriden und dem rechten gemefs halten.

Ewer Key. Mat. wollen auch diefs und vorige der stende antwort gesettiget sein und nit darfur achten oder halten, das E. key. Mat. in dem allem ichts anders angezeigt oder gehandelt, das hievor durch gemeine stende nit beschlossen und fur gut angesehen worden sey.

Und bitten abermals gemeine stende, E. Key. Mat. wollen uff alle andere artickel (wie sie nechst in eigener person die stende haben gnediglich vertrosten lassen,) antwort geben und furderlich diesen reichstag beschliessen, damit gemeine stende verreiten und die Turkenhilf desto statlicher in das werk bringen mogen.

7.

Miscellen.

1. Eine Episode aus Luther's Mönohszeit.

In der Zwickauer Ratsschulbibliothek (IV, IX, 8) befindet sich ein Exemplar der im Jahre 1545 von Melanchthon veranstalteten Textausgabe von „Oratio Lycurgi contra Leocraten" (Wittenberg, Hans Lufft; vgl. C. R. XVII, p. 941). Das Exemplar war einst im Besitze Andreas Poach's. Ein Brief Bonifatius Heyn's, Predigers zu Neustadt, aus dem Jahre 1548 an Poach ist beim Einbinden mit verwandt worden. Angebunden ist aufserdem, von Poach geschrieben: „Oratio Lycurgi contra Leocraten enarrata a philip. Melant. 1546, antequam dimitteretur Academia in exilium". Ohne Zweifel hat Poach die 1548 von Melanchthon herausgegebene lateinische Übersetzung der oratio contra Leocraten und eine ihm vorliegende Nachschrift seiner Vorlesung benutzt. In dem vorliegenden Manuskript wechselt immer Textus und Expositio, beides sorgfältig geschrieben, ab.

"

In der expositio zu c. 8, 23 (Ausgabe von Nikolai, Berlin 1875): „πέντε καὶ τριάκοντα μνῶν sagt Melanchthon nach Poach's Manuskript:

,, Drachma habet nomen a manipulo, est graecum nomen, valet ein V-ort. Denarius idem valet. Denarii seu drachmae octo faciunt unum aureum Renanum. Mina est hebraicum vocabulum et significat computationem, ein zal. Jnde mena zelen. Mina valet 10 coronatis, grecis dicitur uva. Sepe etiam apud latinos legitur scriptum his literis Mna quod cum indocti non intelligant admodum ridicule pronunciant. Sicut audivi fabellam ridiculam sepius recitari a D. Doctore Martino piae memoriae. D. Martinus cum adhuc monachus gubernaret parochiam in Dobrun, in ea gubernatione haberet collegam eciam monachum. Collega in lectione Evangelii de duobus talentis venit ad dictionem Mna, cumque eam dictionem non intelligeret legit Mua. Cum vero vox recurreret, judicat Mua nihil significare, consternatus legit Minima1. Quae lectio magnum risum movit D. Doctori."

1) Falls das u mit zwei Strichen (u) geschrieben wird, kann es

Wann mag jene Pfarrverwaltung in Dobrun stattgefunden haben? Stehen mit ihr etwa die Worte (de Wette-Seidemann VI, 328): „,90 fl. beiden pfarher zu Rokit und Dobrun fur getreide da sie weg zogen" in Zusammenhang?

Zwickau.

Georg Buchwald.

2. Luther, Jonas und Melanchthon an Herzog Heinrich von Sachsen,

Wittenberg, den 25. November 1539.

(Dresdener Hauptstaatsarchiv III, 113, 25, Nr. 25, fol. 175, Kopie.)

Durchleuchtiger, hochgeborñer furst, ewrn furstlichen gnaden sind vñser vndterthanigk dienst zuvor an bereytt. Gnediger furst vid herr. Es hett vñs Peter Tymmich, wilcher ettwa burgermeyster zu Zorbeck 2 gewesen, in eyner schriefft angezeigt, das er zu herzogk Jorgen, e. f. g. bruder, zeytten neben añdern dorumb auss Zorbeck vortrieben, das er des gottlichen wortts ist anhengig gewesen vnd das heylig sacrament nach des herren Christi eynsetzung entpfangen. Vūd so er dann sunst ganz unvorschuldt, auch allein das er dem evangelio vorwandt gewesen, seyns burgermeyster ampts entsetzt ist, vid solchs seins weychens halben aus Zorbeck auch sunst zu nachteyll vnd schulden kommen, also das anderthalb hufe landt sampt zugehorendem wysewachs, die seins abwesens aus seinem gute erzeugett vnd erwurben worden sind, ime wollen entfrembdet werden etc., hatt er mitt vleyssigen bitt vns angelangt inen an e. f. g. vndterthanig zu vorbitten, do nur des ehr bey e. f. g. sein sache foderung haben muge. Sodan gnediger furst vid herr zu hertzog Jorgen zeytten viel gottfurchtig from lewte betrubt sindt ane alle vorschuldung allein der religion halben, ist an e. f. g. vñser gantz vndterthanig vleyssig bitt, e. f. g. wollen dem evangelio zu ehren dem armen man in sein ampt, darvon er entsezt,

leicht für Doppel-i gelesen werden. Der Mönch las also Miia, welches (allerdings mit zwei Querstrichen über ii) „minima" bedeuten konnte.

1) Vgl. Seidemann, Die Reformationszeit in Sachsen, Bd. I,

p. 143.

2) Zörbig.

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