ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Bater, sagt der Apostel; wir haben einen Sachwalter, Vermittler und Beschüßer, ben Gott, der uns Verzeihung auswirkt, und allen Schaden von uns abwendet. Und dieser Für sprecher bey dem Vater ist Jesus Christus, der gerecht ist; der. Sohn Gottes, nimmt sich unsrer an, und fann es um so mehr, da er selbst keine Sünde gethan, da er eine Tu gend bewiesen hat, welche sogar vor dem, Richterstuhle Göttes die Probe hielt. Er ist also. die Versöhnung für unsre Sünde, fährt der Apostel fort; es widerfährt uns Vere zeihung, Gott erzeigt uns, unfrer Unwürdigkeit ungeachter, Gutes, weil sich Chriftus für uns verwendet, ・ und sogar fein Blut für uns ver. geffen hat. Und diese Verwendung ist, wie der Apostel noch hinzuseßt, so allgemein, so vollgul. sig, daß fie der ganzen Welt, daß sie allen Menschen ohne Ausnahme zu Statten fome men kann.

Deutlicher fann mans wohl nicht sagen, unser Gésclecht habe alles Christo. und seiner Vermittlung zu verdanken; der Unschuld und · Tugend Christi, seiner freywilligen großmüthigen Aufopferung für uns sehen wir es schuldig, daß uns Gott unire Sünden vergebe, und uns selig mache; Gott habe zu unserm Heil eine Anstalt getroffen, bey der auf eignes Verdienst gar nichts, sondern alles auf, seine. Gnade und auf das ankomme, was Chriftus für uns gethan habe Freilich follte man meynen, nicht anders, als

[ocr errors]

mit Dankbarkeit und Freude, nicht anders, als mit swilliger Unterwerfung werde diese Anstalt Gottes erkannt und angenommen werden; denn wie konnte Gott schonender mit uns verfahren, was konnte er mehr zu unsrer Rettung und Beruhigung thun? Aber die Erfahrung, lehrt gerade das Gegentheil; unter allen Wahrheiten des Evangelii ist keine, die ungleichere Eindrücke machte, bey der sich die Denkungsart der Men schen so verschieden enthüllte, als diefe. Davon wollen wir uns jezt unterrichten; wie bezeich nend für die Gesinnungen der Men, schen ihr Verhalten gegen die Anstalt ist, welche Gött in Christo zu unsrer. Begnadigung getroffen hat, das will ich jezt klar zu machen füchen. Die Vernach, Lässigung dieser Anstalt ist nehmlich Das Merkmal der rohesten Sicher, heit; ihr Mißbrauch das Merkmal der unversøåmtesten Frechheit; ihre Verachtung das Merkmal des thöricht, ften Stolzes; ihre rechte Anwendung endlich das Merkmal eines acht from men Sinnes. Sehet hier die Säge, die ich zu beweisen habe. Möchtet ihr prüfen, welcher unter den angegebenen Fällen der eurige ist, und auch bey dieser Gelegenheit vertrauter mit euch selbst zu werden suchen!

[ocr errors]

Daß es Menschen giebt, welche die An. stalt Gottes, uns durch Chriftum zu begnadi gen, ganz wernachlässigen; die davon,

$3

daß

[ocr errors]
[ocr errors]

daß wir an Chrifto einen Fürsprecher bey dem Water haben, und daß er die Versöhnung für unsre Sünde ist, gar keine Kenntniß nehmen, werde ich nicht erst erweisen dürfen. Fehlt es doch mitten in der Christenheit nie an Leuten, denen die ganze Religion nichts ist; die; also eine besondre Lehre derselben noch weit weniger ihrer Aufmerksamkeit würdigen. Ich behaupte, diese Vernachlässignng der in Chrifto getroffe nen Begnadigungsanstalt sen höchst bezeichnend für die Gesinnungen derer, welche sich derselben schuldig machen. Sie ist nehmlich das Merk mal der rohesten Sicherheit; einer Sicherheit, wo man sich weder um Gott und feinen Willen, noch um sein eig nes Heil bekümmert.

Weiter läßt sich die Sorglosigkeit nicht treiben, als daß man selbst nach. Gott und seinem Willen nicht frage. Unter allen Gegenständen, welche der menschliche Geift. denken kann, giebt es schlechterdings keinen, der wichtiger wäre und mehr Aufmerksamkeit ver, . diente, als Gott, als der Urheber, Wohlthäter und Herr alles dessen, was da ist; so wie uns ter allem, worauf wir Rücksicht zu nehmen has ben, nichts genannt werden kann, das uns mehr verpflichtete, das mehr heiliges, unverbrüchliches. Gesetz für uns wäre, als der Wille Gottes. Wer also thut, als ob Gott gar nicht vorhan den wäre, oder in gar keinem Verhältniß mit ihm stünde; wer sich beträgt, als ob der Wille

Gottes

Gottes gar keine verbindende Kraft für ihr habe, und ihn nichts angehe: 'beweiset der nicht den höchsten Grad von Sicherheit, ist es nicht thierische Gedankenlosigkeit, zu der er herabge sunken ist? Wenn ihr nun gar nicht darnach fraget, ob Gott Einrichtungen getroffen hat, die euch angehen und euern Gehorsam heischen; wenn ihr nicht einmal von der erhabensten und wundervollsten Anstalt Kenntniß nehmet, die Gott gemacht und auf das feierlichste fund gethart hat, von der Anstalt, daß dem menschlichen Geschlecht durch einen aus seinem Mittel, durch Chriftum, der gerecht ist, geholfen werden soll: ist es da nicht am Tage, daß euch gerade das nicht rührt, was eure ganze Aufmerksamkeit fes feln sollte; daß ihr gerade das nicht achtet, was eure sorgfältigste Beherzigung und euern pünkts lichsten Gehorsam fordert? Welche Sorglosig keit, welche unbegreifliche Sicherheit! In der ganzen Natur und in allen ihren Werken hat fich Gott euch dargestellt, und ihr sehet ihn nicht; er hat auf eine ausserordentliche Art durch Chri. ftum zu euch geredet, und ihr höret ihn nicht; er hat euch auf das bestimmteste kund gethan, wie ihr seiner Gnade theilhaftig werden sollet, und ihr merket nicht darauf; er hat in Chrifto eine Anstalt getroffen, die für die ganze Welt von der größten Wichtigkeit ist, und ihr würdiget sie nicht einmal eurer Aufmerksamkeit. Kann ein vernünftiges Bes sen sich mehr entehren, als durch eine solche rohe, jedes edlere Gefühl verläugnende Sorglosigkeit ?

$4

Aber

1

Aber noch mehr; um sein eignes Heil ift der unbekümmert, der die Begna, igungsanstalt in Christo vernachläs Tigt. Wäre hier von Angelegenheiten die Rede, auf die wenig ankommt, und von Vortheilen, · die man leicht missen kann: so möchte es Je, der halten, wie es ihm beliebt; in solchen FålTen kann Jeder seiner Freyheir folgen. Aber hier kommt es auf nichts Geringeres an, als auf unfre Rettung in Zeit und Ewigkeit; alles, was einem vernünftigen Wesen wichtig seyn kann, ftehr hier auf dem Spiele, Ist Chris ftus die Versöhnung für unfre Sünde, fann uns die Gnade Gottes nur durch seine Vol. lendung zu Theil werden so ist es entschieden, es ist in keinem Andern Heil, auch kein andrer Name den Menschen ge geben, darinne wir sollen selig wer den; und ihr seyd verloren, wenn ihr von dem euch dargebotenen Mittel der Rettung feinen Gebrauch machet. Was verachtet ihr also, wenn ihr die Anstalt der Begnadigung, welche Gott in Chrifto getroffen hat, nicht einmal eurer Aufmerksamkeit würdiger? Ift es nicht offenbar, gar nicht fühlen müsset ihr, worauf es hier ankommt; müsset mit einer Sinnlichkeit zu Werke gehen, die ganz am Aeussern hångt; müsset gar nicht daran denken, daß ihr für die Zukunft, für eine ganze Ewig keit zu sorgen habt. O nicht umsonst hat Gott die wundervolle Einrichtung gemacht, nach der

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »