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bloß als der Eingeborne des Vaters, bloß als der Theilnehmer an dem Wesen Got tes der gemeinschaftliche Herr Himmels und der Erde: so könnte. dieß Niemand befremden; in dieser Hinsicht ist die Abhängigkeit der Welt von dem Sohne eben so nothwendig, als von dem Va. ter. Aber auch als Mensch, auch als ein Mitglied unsers Geschlechts ist er der gemeins schaftliche Herr des Himmels und der Erde. Darum sagt eben unser Text, gesezt habe Gott den Sohn zum Erben über alles, habe ihn zu dieser Würde bestimmt und erhoben. Daher heißt es an einem andern Orte, weil er gehorsam worden sey bis zum Tode, ja zum

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Golf Cod am Kreuße, darum habe

Gott ihn erhöht und ihm einen Na, men gegeben, der über alle Namen ist; darum sagte er selbst nach seiner Auferste hung: mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Welche Ver

bindung der Erde mit dem Himmel, M. Br.! So hat sie denn, wie unbedeutend und klein fie auch seyn, wie sehr sie auch in den uher. meßlichen Räumen des Himmels gleichsam ver. schwinden mag, unfre Erde, sie hat dem Him. mei, sie hat der ganzen Schöpfung einen Herrn gegeben; es war der Rathschluß Gottes, daß alle Dinge zusammen unter ein Haupt verfasset würden in Christo, beydes das im Himmel und auf Erden ist; auch eine Gemeinschaft der

Unter

Unterwürfigkeit findet zwischen Himmel und Erde. Statt.

Sehr natürlich verbindet sich hiemit eine Gemeinschaft der Mittheilung. giebt eine sichtbare Gemeinschaft, eine in die Augen fallende Wechselwirkung zwischen Him. mel und Erde, M. Z., welche durch die Geseke der Natur vermittelt ist und nach denselben er, folgt. In der ganzen Schöpfung ist nehmlich alles verknüpft, alles theilt sich einander mit, alles wird durch einander bestimmt; und keine Entfernung, sen fie auch noch so groß, über. steige sie immerhin alle unsre Zahlen und Maase, kann den allgemeinen Zusammenhang unterbrechen, kann die Einwirkung stören, die alles auf einander äussert. Allein von dieser fichtbaren und natürlichen Gemeinschaft des Him. mels und der Erde spreche ich jezt nicht. Eine ganz andre, eine weit wundervollere Mittheilung ist es, die unser Text Semerklich macht. Nach, dem vor Zeiten, heißt es, Gott manch. mal und mancherley Weise geredet hat zu den Våtern durch die Prophe ten, hat er am lezten in diesen Tagen. zu uns geredet durch den Sohn. Auch die unsichtbare Welt hat sich also unserm Erdkreise mitgetheilt; heilige Stimmen aus dersel. ben sind auf Erden laut geworden; Gott selbst hat zu unserm Geschlechte geredet, und es durch. Månner belehrt, die sein Geist beseelte; selbst den Eingebornen seines Wesens hat er auf Er,

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den

den erscheinen lassen, um sich uns durch ihn ju offenbaren. Und was ist unserm Geschlechte durch ihn geworden! Welches Licht hat er vom Himmel auf die Erde gebracht; welchen himm lischen Geist und Sinn hat er auf derselben verbreitet; wie hat er alles angeregt, geweckt, belebt, was Gutes, Edles und Ueberirdisches in unsrer Natur verborgen liegt; welches › Reich der Wahrheit und Tugend, des gemeinschaftli cben Emporstrebens zum Heiligen und Ewigen hat er gestiftet; welche Richtung auf das Unfichtbare und Ewige, welche Erhebung über alles Irdische hat er unserm Geiste gegeben; und in welche Berührung mit der ganzen höhern Welt, mit der Stadt des lebendigen Gottes, wie es in dem Brief ausgedrückt wird, der unsern Tert enthält, in welche Be rührung mit dem himmlischen Jerusalem, mit der Menge vieler tausend Engel, mit der Gemeine der Erstges bornen, die im Himmel angeschrieben find, hat er alle die gebracht, die seinem Evangelio gehorsam werden; und wie dauert sie fort, diese Berührung! wie wird sie durch den Geist unterhalten, der das Werk Christi auf Erden fortsezt, und nicht aufhört, mit dem Evangelio desselben wirksam zu feyn! So find wir denn dem Himmel nichts weniger als fremde, M. Br., schon jeze theilt er uns so viel Edles und Gros ses mit; schon jezt schimmert uns die Wahrs heit, die dort im reinsten Glanze strahlt; schon

jezt

jezt regt sich die Liebe zu dem Guten und Heis ligen in uns, die dort alles beseelt und begei. stert; schon jezt erwacht die Neigung in uns, vollkommen zu werden, wie der Vater im Himmel, die dort alles in raftlosem Fort. fireben erhålt; und nur von uns hångt es ab, bey solchen Mittheilungen des Himmels immer fähiger zum Uebergang in denselben zu werden, und uns hier schon zu seligen Bürgern dessel ben zu bilden.

Zumal da die wundervolle Gemeinschaft, in welcher Himmel und Erde nach dem Evangelio Jesu mit einander stehen, endlich auch eine Gemeinschaft der Regierung ist. Er trägt alle Dinge, sagt der Apostel in unserm Terte von dem Sohne Gottes, mit feinem kräftigen Worte, er verwaltet alles durch seine mächtigen Befehle. Und dieß

darf Niemand befremden. Er hat sich ge. sest, fährt der Apostel fort, zur Rechten der Majestät in der Höhe; er hat sich zu einem Zustand emporgeschwungen, wo er allmächtig mit Gott herrscht; und es ist das Fest dieser Erhebung, welches wir heute feiern. Von ungefähr geschieht also nichts im Himmel und auf Erden; es ist die Alwissenheit des Unendlichen, die alles überschaut, was geschehen kann; es ist die Weisheit des Unendlichen, die beschlossen hat, was geschehen soll; es ist die Macht_des_Unendlichen, die zur Ausführung bringt, was beschlossen ist; und sie that es

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durch

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durch den Sohn; ihm ist alle Gewalt im Him. mel und auf Erden anvertraut, und er muß herrschen, wie der Apostel an einem andern Orte sagt, bis er alle seine Feinde un ter seine Füsse lege; bis alle Hindernisse des Guten überwunden und alle Rathschlüsse Gottes in der ganzen Schöpfung vollendet sind.. Begriffen in dem grossen Rathe Gottes sind also Himmel und Erde; es ist ein und dasselbe heilige, zusammenhängende Werk, das im Him, mel und auf Erden in Bewegung ist und forts schreitet; and derselbe allmächtige Arm, dieselbe unermeßliche Macht des Sohnes verknüpft und ordnet, regiert und lenkt, bewirkt und fördert alles, und führt es seinem Ziel entgegen. Aber welcher Zusammenhang, M. Br.,' welche wun. dervolle Gemeinschaft! Was wir hier wahr. nehmen, führt uns aufwärts; jede Bahn des Nachdenkens über die Welt und über uns selbst verliert sich im Unsichtbaren; alles, was unserm Geschlechte Gutes widerfährt, was es Edles und Grosses hat, erscheint als das Werk eines höhern Einflusses; und Spuren dieses Einflusses, dieser wirksamen Verknüpfung des Himmels und der Erde, fallen in die Augen, wohin wir nur blicken; wir finden sie in den Tiefen unsers Wesens und in den Wundern der Natur, in dem Gang unsers Schicksals und in den Veränderungen der Welt; im Lichte des Evangelii nähert sich alles einander und wird ein groffes Reich Gottes, wo der Sohn

Gottes

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