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nennen, wenn nicht Rettung vom Verderben, wenn nicht Beglückung in Zeit und Ewigkeit ihr Endzweck wäre, wenn sie uns nicht durch alles, was sie zu unsrer Besserung thut, zu einer wahren Wohlfahrt führte. Und dahin ge. langt auch Jeder, der sich durch sie bessern läßt; das zeigt euch die Erfahrung täglich. Ruhig und zufrieden, frey von marternden Leidenschaf. ten und zerrüttenden Laftern, im frölichen Ge nuß alles dessen, was das irdische Leben Gutes hat, lebt nur der Züchtige. Sicher in sei. nen Umgebungen, im Frieden mit der ganzen Welt, geachtet von allen, die ihn kennen, und geliebt von denen, welche seinen wohlthätigen Einfluß empfunden haben, lebt nur der Ge rechte. Getroft unter allen Umständen, eines höhern Schußes und Beystandes gewiß, schon jezt für Freuden des Himmels empfänglich, `und voll Hoffnung für Zeit und Ewigkeit lebt nur der Gottselige. Nicht nur die edelsten und ehrwürdigsten, auch die glücklichsten und benei denswerthesten Menschen sind die gebesserten Be kenner des Evangelii; davon werdet ihr euch um so mehr überzeugen, je genauer ihr sie ken nen lernet, je sorgfältiger ihr das, was sie ge niessen und erwarten dürfen, mit dem scheinbaren und vergånglichen Glücke der Easterhaften vergleichet. Hiemit habt ihr aber die ausdrückliche Erklärung Gottes, zum wahren Glück, zu einer dauerhaften Wohlfahrt in Zeit und Ewig. keit lasse sich nicht anders gelangen, als durch wahre

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wahre Befferung; dieß ausser Zweifel zu sehen, darum ist eben seine Gnade in Christo erschie nen. Und das sollte uns nicht wichtig seyn? Wir sollten uns nicht um so eifriger einer wah. ren Besserung befleissigen, da es uns Gott gleich. sam vom Himmel herab sagt, nur sie führe zum Heil, jeder andre Weg hingegen zum Verderben?

Doch allen Menschen ist sie erschie, nen, die heilfame Gnade Gottes; auf die Verbesserung und Bildung aller ist es bey ihr abgesehen. Beglückend auch für das ganze Geschlecht muß also die Besserung seyn, welche sie bewirken will, die menschliche Gesellschaft im Ganzen muß durch diese Besse. rung gewinnen. Und wie wahr, wie einleuch, tend wahr ist auch dieß! Was würde die Welt feyn, M. Br., in welchen Himmel, würde sich der Erdkreis verwandeln, wenn alle Menschen züchtig, gerecht und gottselig lebten; wenn alle Laster verschwänden, und überall Ord nung und Tugend herrschte; wenn ganze Völ fer mit einander wetteiferten, Gutes zu thun und sich einander zu beglücken! Forschet nur nach, was der menschlichen Gesellschaft frommet, was denn eigentlich geschehen ist, wenn sie irgend einen grossen, beträchtlichen Vortheil erlangt hat? Ihr werdet es bald gewahr werden, es geht ihr wohl, weil auf Zucht und Ordnung gehal ten, weil Recht und Gerechtigkeit bewiesen, weil mit dem Geist einer wahren Frömmigkeit ges handelt worden ist. Kann aber auch der Welt.

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nicht anders geholfen werden, als durch wahre Befferung: wie groß ist dann unsre Verbind lichkeit, an unserm Theile alles zu thun, was diese Besserung befördern kann! Wir find ja die Bekenner und Anhänger dessen, der ges kommen ist, zu suchen und selig zu mas chen, was verloren ist, der sich aufgeopfert hat für das Leben der Welt, dessen grosser End, zweck es ist, unser ganzes Geschlecht dem Verderben zu entreissen. So lasset uns denn das durch, daß wir selbst immer besser werden, und alles um uns her zu bessern suchen, beweisen, wir haben seinen Geist und Sinn; lasset uns wirksamen Theil an seinem Werke nehmen, und dazu beytragen, daß des ungöttlichen Wesens immer weniger auf Erden werde, und alles Gute fich mehre; der ganzen Welt lasset uns zeigen, daß die wahren Bekenner des Evangelii unter allen Menschen auf Erden die besten Bürger, die gemeinnütigsten Mitglieder der menschlichen Gesellschaft, und die edelmüthigsten Wohlthäter ihrer Brüder find. Glücklich, glücklich, wer einst mit dem Ruhme scheidet, ein solcher Be.. kenner des Evangelii gewesen zu feyn. Welche Segnungen gerührter dankbarer Menschen wer den ihm in die Ewigkeit folgen, und mit wel chen Empfindungen wird er eingehen zu seines Herrn Freude! Dahin führe die heilsame Gnade Gottes uns alle um Jesu Christi willen; Amen.

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XXIX.

Am fünften Sonnt. nach Trinitatis.

Text: 2 Petr. I. p. 5—8.

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aß Niemand ftårker zu einer wah, ren Besserung verpflichtet ist, als die Bekenner des Evangelii, davon haben wir uns heute vor acht Tagen zu überzeugen gesucht, M. 3. Die Gründe, welche unser Text uns damals zur Bestätigung dieser Wahr heit darbor, waren eben so mannichfaltig,' als einleuchtend. Die Aufforderung zu einer wahren Besserung war das Erste, was wir zu erwägen hatten; und es zeigte sich, an die Bekenner des Evangelii ergeht nicht bloß der gewöhnliche Aufruf zur Besserung, den alle Menschen vernehmen; auch ein aus ferordentlicher und ungewöhnlicher ift an sie gerichtet. Daben geniessen fie, wie wir gesehen haben, alle die Unterstüßung, welche sie sich bey diesem wichtigen Geschäfte wünschen können; es sind ihnen nicht bloß mehr Mittel der Besserung, als Andern, ge. währt; auch auf einen höhern Beystand dürfen

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dürfen sie rechnen. Und sieht man auf die' Beschaffenheit der Besserung selber, welche von ihnen verlangt wird: so entwickeln fich neue Gründe der Verpflichtung zu dersel ben; sie ist nehmlich so menschlich, daß sich Niemand damit entschuldigen kann, sie übersteige seine Kräfte; und doch auch so erhaben, daß fie die größten Anstrengungen verdient. Ihre Folgen endlich find, wie wir neulich gefun den haben, so beglückend für den ein zelnen Menschen und für das ganze Geschlecht, daß wir uns, wenn auch andre und höhere Verpflichtungsgründe fehlten, schon aus Klugheit, schon unsers eignen Vortheils wegen, zu ihr entschliessen müßten.

Der Text, welchen ich jezt erklären soll, führt uns auf eine Betrachtung, M. 3., wel che mit unsrer neulichen Untersuchung auf das genaueste zusammenhängt, und das, was wir ge funden haben, bestätigt; die aber zugleich eine so hohe eigne Wichtigkeit hat, daß sie mit der größten Aufmerksamkeit angestellt zu werden verdient. Der schöne Verein, der ge naue Zusammenhang, die bewunderns. würdige Uebereinstimmung der christ lichen Tugenden ist es nehmlich, was uns der heutige Text anschaulich macht; daß die wahre Besserung ein Ganzes ist, dessen Theile auf das innigste verknüpft sind, die alle einan der voraussetzen, wo auch nicht einer fehlen darf,

wenn

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