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Gottes waltet, und alles zu einem gemeinschaft. lichen, der höchsten Weisheit und Güte würdi gem Ziele lenkt.

Aber kann man sie denken, diese Gemeins schaft des Himmels und der Erde, ohne sogleich ihre Wichtigkeit zu fühlen, ohne die Folgen gewahr zu werden, die aus derselben für uns fliessen?

Ist sie nehmlich so vielfach und innig, die Gemeinschaft, in der nach dem Evangelio Jesu Himmel und Erde mit einander stehen: so muß sie zuerst schon unsre Ansicht dess fen berichtigen, was da ist und geschieht.' Denn laffet es uns nur gestehen, M. 3., im gemeinen Leben und bey der gewöhnlichen Art, die Natur der Dinge und die Angelegenheiten der Menschen zu betrachten, denken wir an nichts weniger, als an den Zusammenhang, welchen ich jezt erklärt habe. An der Oberfläche der Dinge bleiben wir hången; mit dem, was die Sinne uns darstellen, begnügen wir uns; und bringen wir ja tiefer ein, fragen wir nach den Ursachen dessen, was geschieht, so sind es die nächsten, bey denen wir stehen bleiben; wir suchen sie in der Körperwelt, die uns umgiebt, oder in den Menschen, mit welchen wir leben; über die Erde erheben wir uns nicht. Und doch habt ihr gesehen, sie ist nichts weniger, als ein abgesondertes, für sich bestehendes Gan zes; alles, was sie enthält, alles, was auf ihr geschieht, fteht mit der übrigen Welt, steht mit

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dem Himmel in Verbindung; von dorther ist fie entsprungen; von dorther wird sie beherrscht; von dorther empfängt sie Mittheilungen aller Art; von dorther wird sie regiert; sie ist in alles verwickelt, was dort vorgeht, und in dem Plane 'des Ganzen begriffen. Dürfen wir dieß vergessen, wenn wir richtig denken und uns alles nach der Wahrheit vorstellen wollen? Ist es da nicht nöthig, bey jeder Gelegenheit aufs wärts zu blicken; ist es nicht vernünftig, die wahren und lezten Ursachen der Dinge in der unsichtbaren Welt zu suchen; ist es nicht Pflicht, bey allem, was sich zuträgt, an eine Weis. heit, die alles ordnet, an eine Macht, die überall wirksam ist, und an eine Huld zu denken, die alles zum Besten lenkt; ist jene fromme, sich von der Erde zum Himmel erhebende und alles auf Gott zurückführende Ansicht der Dinge nicht die einzig wahre und genugthuende? Ich muß noch mehr sagen. Es ist der Sohn, wie ihr vorhin gesehen habt, durch welchen die Welt gemacht ist; ihn hat Gott zum Herrn über alles gesezt; er trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Worte; er muß herrschen, bis er alle seine Feinde unter seine Füsse lege. An ihn müssen wir also denken; ihn müssen wir überall erblicken; auf seinen Einfluß müssen wir rechnen, wenn wir die Welt im Lichte des Evangelii betrachten wollen, wenn unsre Ansicht der Dinge chriftlich seyn soll. Vergeblich strebt der Un B glaube,

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D. Reinh. Vr. ater Band 16te Samml.

glaube, sich dieß zu verbergen, oder die Macht Christi in Zweifel zu ziehen. Es bleibt dabey, Gott hat ihn gesezt zum Erben über alles, und ihm alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Wollen wir also nicht unter seine Feinde gehören, die er demüthigen und unter seine Füsse legen wird: so bleibt uns nichts übrig, als den Rath Got tes zu ehren, der alles in seine Hände gegeben hat, und alles, was geschieht, zu dem grofsen Werke zu rechnen, welches Gott durch seis nen Sohn vollendet. Wie ganz anders wird uns alles erscheinen, wenn wir es in diesem Lichte betrachten; wie aufmerksam werden wir insonderheit auf alles werden, was an einen höhera Einfluß erinnert!

Doch dieß ist eben das Zweyte, wozu wir die Gemeinschaft, in der nach dem Evangelio Jefu Himmel und Erde mit einander stehen, gebrauchen sollen; zur Schårfung unsrer Aufmerksamkeit und unsrer Ehrfurcht gegen alles Höhere und Göttliche sol len wir sie anwenden. Sie muß sich nehm, lich aussern, die Gemeinschaft unsrer Erde mit dem Himmel, wenn fie gegründet ist; es müssen fich Spuren dieses Zusammenhanges zeigen, wenn er wirklich Statt findet; es muß Erscheinungen auf Erden geben, die ganz un läugbar einen höhern Ursprung haben und sich als Einflüsse des Himmels ankündigen. Und so ist es auch, M. Br. In dem Innern eures

eures Wesens und in der äussern Welt werdet ihr sie wahrnehmen, diese Einflüsse, wenn ihr aufmerksam seyn und unparthenisch urtheilen wollet. Denn könnet ihr die Natur ins Auge fassen, ohne überall Spuren einer unbegreiflichen Weisheit, einer unendlichen Macht, einer für alles sorgenden Huld. gewahr zu wer. den; ohne gestehen zu müssen, Gott hat sich nirgends unbezeugt gelassen, er ist im kleinsten seiner Werke, er ist in jedem Sandkorn, eben so groß, eben so unbegreiflich, als in ganzen Sonnen und Welten? Und wenn ihr in der Menschenwelt geistige Vorzüge aller Art gewahr werdet, Fähigkeiten des Verstandes, die alles erforschen und aufklären, Neigungen des Her zens, die zu unablässiger Thätigkeit spornen, Kräfte des Willens, die nach allem streben, was recht und gut, was erhaben und groß ist; wenn ihr sehet, welche Strahlen der Wahrheit sich bey Andern entwickeln, welche edle Gefühle fich überall regen, welche pflichtmässige Handlungen um euch her zu Stande kommen, wie viel Gutes bey allen Schwierigkeiten, bey. allen Verderbnissen der menschlichen Gesellschaft ́noch immer gewirkt wird: könnet ihr alle diese Dinge für Erzeugnisse der Körperwelt erklå. ren; sind sie nicht etwas unendlich Höheres, als alle Körper; unlåugbare Geschenke des Vas ters des Lichts, von dem jede gute und jede! vollkommene Gabe auf uns herabkommt; un låugbare Wirkungen dessen, der alle Dinge, B 2

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trägt

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trägt, mit seinem kräftigen Wort? Und so manchen Strahl des Lichts, der in eure eigne Seele fällt, so mancher gute Gedanke, der sich ohne euer Zuthun in euch entwickelt, so manche edle Regung, die oft plöglich in euch erwacht, so mancher Antrieb zum Guten, dessen ihr euch kaum erwehren könnet, die ganze Reihe frommer Bewegungen, die ihr von Ju gend auf empfunden habt, mit allem Guten, das daraus entsprüngen ist: wofür wollet ihr dieß alles halten? Könnet ihr es euch ver. hehlen, wie wenig ihr selbst dazu beygetragen habt; wie wenig ihr den wahren Grund davon in euern Umgebungen suchen könnet; daß viel mehr alles ganz unlåugbar aus einer höhern Ordnung der Dinge stammt? Sind es aber Einflüsse einer höhern Welt, was ihr hier an treffet; ist es Gott, der zu euch geredet hat und noch redet: sollet ihr nicht aufmerksam werden; soll es nicht ein Hauptgeschäft für. euch seyn, nichts unbeachtet zu lassen, was die Merkmale eines höhern Ursprungs an fich trågt? Und mit welcher Ehrfurcht soll es euch erfüllen! Wie heilig soll euch jeder Strahl der Wahrheit, wie wichtig jede gute Regung, wie bedeutend jede Erinnerung eures Gewissens, wie erwecklich jeder Antrieb desselben, wie unver leßlich jeder gute Keim, jede beßre Anlage seyn, fie zeige sich, wo sie wolle, da hier alles vom Himmel stammt, da es die höhere Welt und Gott selbst ist, die sich euch mittheilen wollen.

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