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Besserung und Rettung war nun auf Erden gegründet! Denn so verhält sichs wirklich, M. Br. Haben gleich die auffallenden und wundervollen Umstände aufgehört, welche die Aus. giessung des Geistes Gottes am ersten christli. chen Pfingstfeste und bey den ersten Bekennern des Evangelii hatte, und, um die Aufmerksamkeit der Welt zu gewinnen, haben mußte: die Sache selbst, der rettende Einfluß des Geistes Gottes durch das Evangelium Jesu hat nie wieder aufgehört. Und wie groß ist die Menge, welche der Herr alle Jahrhunderte hindurch zu dieser Wohlthat beruffen hat! Wer kann

aussprechen und berechnen, was durch sie ge wirkt worden ist! Und was können wir, die wir selbst beruffen sind, durch sie werden! Ben solchen Umständen darf man sich denn nicht wundern, daß sich Petrus am ersten cristlichen Pfingstfest auf unsern Tert berief, so bald er zu sprechen anfing; daß er das, was so eben geschehen war, für die Erfüllung unsers Textes erklärte; daß er behauptete, die von dem Propheten angekündigte Begeisterung sey nun da, und die von demselben versprochene Anstalt der Rettung gegründet. Denn åussern follte sich der Geist Gottes von nun an überall, wo das Evangelium, Jesu verkündigt werden würde; eine himmlische Begeisterung sollte sich durch dieses Evangelium verbreiten. Aber was ist sie diese himmlische Begeisterung; wel che Begriffe foll man sich von dersel

ben

ben machen? Dieß war es, worüber wir uns heute verständigen wollten, M. 3. In une ferm Texte finden wir dazu alle, die Anleitung, welche wir nöthig haben. Wollen wir uns nehmlich die himmlische Begeisterung, welche das Evangelium Jesu verbreitet, nach der Wahrheit vorstellen: so haben wir auf ihren Umfang; auf ihre Beschaffenheit; und auf ihre Wirkungen zu sehen. Lasset uns jedem dieser Punkte die erforderliche Aufmerksamkeit widmen.

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Ueber den Umfang der himmlischen Begeisterung, welche das Evangelium Jesu verbreitet, äußert sich der Prophet in uns ferm Texte sehr bestimmt; für völlig all gemein erklärt er sie nehmlich; ich will meinen Geist ausgiessen, läßt er Gott sagen, über alles Fleisch. Stärker, als so, kann es nicht ausgedrückt werden, daß kein Mensch von dieser Wohlthat aus. geschlossen seyn, daß sie allen widerfahren soll, denen das Evangelium bekannt werden wird. Und doch sezt der Prophet noch mehr hinzu. Um den unbegränzten Umfang dieser Begeisterung recht anschaulich zu machen, läßt er sich auf die besondern Gattungen von Menschen ein, denen sie zu Theil wer den soll; sie soll sich nehmlich ben allen Al tern, bey allen Geschlechtern und bey allen Ständen zeigen. Lasset uns seinen Bemerkungen folgen.

Ben

Bey allen Altern soll sich die himmli sche Begeisterung zeigen, welche das Evangelium Jesu verbreitet. Eure Aeltesten sollen Träume haben, heißt es in unserm Terte, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Bey Jungen und Alten, will der Prophet sagen, bey Männern, die zu jeder Voll kommenheit gereift sind, und bey Jünglingen, die sich erst zu entwickeln anfangen, sollen sich Spuren eines höhern Einflusses zeigen; auf allen Stufen ihres Daseyns soll die mensch, liche Natur unter diesem Einflusse stehen, und durch denselben gerettet und gebessert werden. Und so finden wir es auch in der Erfahrung, M. 3.; denn wie wunderbar wirkt die 'Kraft des Evangelii! Wie mächtig ergreift fie bald zarte Kinder, bald abgelebte Greise! Zu wel chem Eifer beseelt sie bald Jünglinge, bald Månner! Wie früh wird sie bey dem Einen, und wie spåt bey dem Andern merklich! Wie benugt sie bald das Feuer der Jugend, bald die Wärme der männlichen Jahre, bald die Kälte des Alters für ihre heiligen Zwecke! Wo ist ein Alter, dem sie nicht heilsame Eindrücke gåbe, bey dem sie nicht wichtige Vorstellungen weckte, das fie nicht zu guten Empfindungen belebte, in dem sie nicht gute Vorsäge erzeugte; und fromme Beobachter des Werkes Gottes auf Erden, wie erstaunen sie oft, die Spuren einer himmlischen Begeisterung gerade da zu finden, wo sie die. felben am wenigsten erwartet hatten.

D. Reinh. Pr. 2ter Band 16te Samml C

Denn

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Denn nicht bloß bey allen Altern, auch bey allen Geschlechtern soll sie sich nach unserm Texte zeigen, diese Begeisterung. Eure Söhne und Töchter sollen weissagen, ruft der Prophet. Nur allzuoft ist es das Schicksal des andern Geschlechtes gewesen, zurückgeseßt, geringgeschäßt, wohl gar unter. drückt und in der Sclaveren erhalten zu wer den; und nirgends war das Vorurtheil, die männliche Natur sey edler, als die weibliche, und allein erhabner Vorzüge und Thaten fåhig, herrschender und allgemeiner, als im Alterthume. Der Prophet erklärt sich ausdrücklich wider die. sen Wahn; die heilige Begeisterung, die er ver kündigt, soll die Tochter eben so gut ergreif fen, als die Söhne; das weibliche Geschlecht soll sich durch dieselbe eben so gut erhoben, verà edelt und gerettet fühlen, als das männliche; über beyde Geschlechter soll sie in gleichem Maase ihre Segnungen verbreiten. Und wie hat sich dieß bestätigt, M. 3.! Mit welchem Ernfte fordert das Evangelium Jesu von dem månulichen Geschlechte, dem weiblichen seine Ehre zu geben, weil die Mitglieder dessel. ben Miterben der Gnade des Lebens find! Und in welchem hohen Sinne find durch das Evangelium Jesu die Worte erfüllt worden: eure Töchter sollen weissagen! Welchen Eifer für die Wahrheit, welche Liebe zum Guten, welches uneigennütige Wohlwollen, welche reine, erhabne, feurige Religiosität hat

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das

das Evangelium Jesu bey unzähligen Personen des andern Geschlechts hervorgebracht; wie oft hat dieses Geschlecht durch seinen frommen Sinn, durch sein unverdorbenes Gefühl, durch seinen richtigen Blick, durch seine Anhänglichkeit an Gott und Jesum, durch seinen standhaften, un erschütterlichen Glauben, durch sein freudiges Hoffen auf Gott, das unsrige beschämt und übertroffen; und wie viel hat es, nach dem Zeugniß der Geschichte, dazu beygetragen, das Reich Christi auf Erden zu befestigen ́und zu erweitern! Der höhere Einfluß, der mit dem Evangelio Jesu verknüpft ist, kennt also keinen Unterschied des Geschlechts; er heiligt jedes Herz, das sich ihm öffnet.

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Und so zeigt sich denn diese himmlische Be geisterung auch bey allen Ständen. Auch will ich zu derselbigen Zeit, sagt Gott in unserm Terte, beyde über Knechte und Magde meinen Geist ausgieffen. Ver achteter, herabgewürdigter und unglücklicher ist zu allen Zeiten, und insonderheit in der alten Welt, keine Gattung von Menschen gewesen, M. Z., als die Knechte und Mägde, als alle die, welche sich in der Sclaveren befan den. Gewöhnlich wurden se aller Rechte ihrer Natur beraubt, man hielt sie kaum für Men. schen. Das soll sich åndern, wie der Prophet sagt: Gott wird die in der Person unglückli cher Sclaven gekränkte Ehre der menschlichen Matur mächtig retten; auch diese Verachteten, € 2

auch

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