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nicht diesen Zusammenhang ins Auge faffen, wenn wir nicht wahrnehmen wollen, in welcher Klarheit er ihn darstellt. Die wundervolle. Gemeinschaft, in welcher nach dem Evangelio Jesu Himmel und Erde mit einander stehen, ist es nehmlich, was er ins Licht sezt. Er erklärt die Beschaf fenheit dieser wundervollen Gemein schaft, und zeigt, worinn sie besteht. Er deutet aber auch auf die Wichtigkeit derselben hin, und läßt uns wahrnehmen, wozu wir sie gebrauchen und anwen den sollen. Wir werden uns in dieser Stunde nicht besser beschäftigen können, als wenn wir dieß alles genauer erwägen.

Ich nehme die Ausdrücke, Himmel und Erde, jezt in dem Sinne, M. Z., welchen sie überall in der Schrift zu haben pflegen. Die Schrift rechnet nehmlich alles zum Himmel, was ausser unsrer Erde vorhanden ist; und be, zeichnet mit diesem Worte nicht nur die sicht. bare Schöpfung, wiefern fie der Erde entgegen. gesezt ist, sondern auch das ganze unsichtbare Reich Gottes, die ganze Geisterwelt, wiefern sie fich von den auf der Erde befindlichen denken. den Wesen unterscheidet. Dagegen mennt sie unsern Wohnplak mit allem, was er enthält, und insonderheit unser Geschlecht, wenn sie von der Erde spricht; und es ist bekannt, daß sie alles, was auffer Gott da ist, daß sie den ganzen Ins begriff der Werke Gottes Himmel und Erde

nennt;

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nennt; daß es ihr erster Ausspruch ist: im Anfange schuf Gott Himmel und Erde. Aber überall und bey jeder Gelegenheit zeigt sie auch auf den Zusammenhang hin, in wel chem Himmel und Erde mit einander stehen; und zwar nicht bloß auf den, der sogleich in die Sinne fällt, der auf den alles umfassen. den, alles regelnden und alles beherrschenden Gesehen der Natur beruht: sie macht eine Ges meinschaft des Himmels und der Erde bemerk, lich, die über die Sinne erhaben ist, die in unsichtbaren Verhältnissen besteht und ihren Grund zulezt im Wesen, in den Veran staltungen und in der Wirksamkeit Gottes hat. Diese Gemeinschaft ist es, von welcher der Apostel in unserm Terte redet; und bilden wir uns aus dem, was er darüber sagt, eine Vor. stellung von ihrer Beschaffenheit: so ist sie eine Gemeinschaft des Ursprungs, eine Gemeinschaft der Unterwürfigkeit, eine Gemeinschaft der Mittheilung und eine Gemeinschaft der Regierung. Lasset mich jeden dieser Punkte in unserm Terte nachweisen.

Schon den Ursprung haben Him. mel und Erde nach unserm Terte mit einander gemein. Der Apostel bedient sich des Wortes Welt, um Himmel und Erde das mit anzuzeigen, und behauptet, durch den Sohn habe ihnen Gott das Daseyn gegeben; welchen er gesezt hat, sagt er von dem

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Sohne

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Sohne Gottes, zum Erben über alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat. Ihr findet hier eine von den Belehrungen, welche den Büchern des neuen Bundes eigen sind, und durch welche das, was schon vorher bekannt gewesen war, nåher be stimmt worden ist. Auf das entscheidendste behauptet der Apostel, nicht bloß, daß Gott es sey, der die Welt geschaffen habe, davon war man unter den Juden allgemein überzeugt; sondern auch, daß er sie durch den Sohn geschaffen, daß der Sohn an diesem grossen Werke den wirksamsten Antheil genommen habe. Die vorhin angeführten Worte unsers Tertes besagen dieß ausdrücklich; und im Brief an die Colosser ruft Paulus: durch ihn, nehmlich den Sohn, ist alles geschaffen, das im Himmel und auf Erden ist, das Sicht. bare und Unsichtbare, beyde die Thronen, und Herrschaften, und Für. stenthümer, und Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaf fen. Johannes endlich, der den Sohn im Anfange seines Evangelii das Wort nennt, das im Anfange bey Gott war und selbst Gott ist, sagt mit dem größten Nachdrucke, der hier möglich ist: alle Dinge sind durch dasselbige gemacht, und ohne dasselbige ist nichts gemacht, was gemacht ist. Man darf sich auch nicht darüber wundern, daß diese Aufklärung

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über

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über die Entstehung der Welt so spåt gegeben worden ist. Die ganze Herrlichkeit des Sohnes konnte sich ja erft enthüllen, als Gott in den Tagen der Apostel durch ihn zu reden anfieng, als der Sohn selbst auf Erden er. schienen war. Nun erst bewies er fich als den Glanz der Herrlichkeit Gottes, als das Ebenbild des Wesens Gottes, als den Eingebornen des Vaters, als den, dem der Vater alles in seine Hände gegeben habe, den alle ehren follen, wie sie den Vater ehren; nun konnte also auch der Antheil ins Licht gesezt und gleichsam beurkundet werden, welchen er an der Hervorbringung der Welt hatte. Hat aber Gott die Welt durch den Sohn gemacht: so ist es dieselbe unendliche Kraft, welche den Himmel und die Erde schuf; so hat unser Erd. kreis seine Entstehung mit allem gemein, was ausser ihm vorhanden ist; so find wir, wie nies drig und schwach wir uns auch fühlen mögen, durch dasselbe Machtwort entstanden, das die erhabensten Wesen des Himmels zum Daseyn rief; fchon als Werk einer und ebenderselben Schöpferhand find alle Dinge, find Himmel und Erde mit einander verwandt.

Hierauf gründet sich eine Gemein schaft der Unterwürfigkeit. Abhängig in jeder Hinsicht, und mit allem, was sie ent halten, abhängig, sind nehmlich Himmel und Erde von der unendlichen Kraft, die ihnen das Daseyn

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Daseyn geschenkt hat; nur durch sie können sie fortdauern und bestehen, von ihr haben und empfangen fie alles. Sind sie aber, wie wir eben gesehen haben, durch den Sohn gemacht: so hängen sie auch von ihm ab; so find fie auch in seiner Gewalt; so ist er ihr gemeins schaftlicher Herr und Beherrscher. Unser Text sagt dieß ausdrücklich. Welchen er gesezt hat, heißt es, zum Erben über alles. Das Wort Erbe kann hier nichts anders an zeigen, als den Besißer und Eigenthümer, als den Gebieter, dem die höchste Gewalt zuständig ist. Und wollet ihr wissen, wieviel das Wort alles hier zu bedeuten hat: so höret, den Apostel an einem andern Orte. Er hat ihm alles unter seine Füsse gethan, ruft er im ersten Brief an die Korinthier; wenn er aber sagt, daß es alles unterthan fey: ists offenbar, daß ausgenommen ist, der ihm alles unterthan hat. Ist aber der Vater allein ausgenommen: so sind Himmel und Erde, so ist die ganze Schöpfung in der Gewalt des Sohnes; so ist es dieselbe Macht, welche die zahllosen Sonnen und Wel. ten des Himmels in ihren Kreisen herumführt, und unsern kleinen Erdball lenkt, so ist es der. felbe Herr, vor welchem unser Geschlecht und alle Engel Gottes fich beugen. Und wie wun, dervoll, wie über alles Denken und Erwarten erhaben, ist gerade diese Verbindung des Him. mels und der Erde! Wäre der Sohn Gottes

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bloß

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