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Mögte mirs gelingen,. Euch den Text dermaßen nahe zu bringen, daß Ihr am Ende sagen müßtet, Ihr hättet nicht im Bilde eine Reihe von Scenen angeschauet, Ihr hättet sie gleichsam in der Wirk lichkeit mit durchlebt.

Paulus, der Apostel, der bekanntlich drei große Berufsreisen von Antiochien aus unternahm, hatte, um das Jahr 50 nach Christi Geburt, die zweite derselben begonnen. Nicht wieder, wie die erste, in Barnabas Gesellschaft, dieser hatte.

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sich mit Marcus nach Cypern eingeschifft; sondern in Gesellschaft des Silas, eines Lehrers der Gemeinde zu Jerusalem; auffer welchem nachher noch zwei andre Begleiter hinzukamen, Timotheus und Lucas; Lesterer derselbe, der die Geschichte der Apostel beschrieben hat.

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Die Absicht dieser zweiten Reise Pauli scheint sich, anfangs, über Kleinasien hinaus nicht erstrekt zu haben. Bald aber, nachdem der Apostel hier mehrere Provinzen und Ortschaften, Syrien, Cilicien, Derbe, Lystra, Phrygien, Galatien, Mysien durchzogen war, und nun vom Geiste gehindert

ward, rechts nach Bithynien, oder links nach) Lydien, sich zu wenden, reisete er durch KleinPhrygien bis Troas, von wo er, auf besondern göttlichen Wink, nach Europa, und zwar nach Macedonien, hinüberfuhr.

Wie er nunmehr nach Philippi kommt und eine Zeitlang dort predigt und wirkt; dann, ungerecht angeklagt, mit seinen Gefährten in den Kerker wandern muß, wo jedoch schon in der ersten Nacht ein Erdbeben wunderbar ihre Bande löset und alle Thüren des Gefängnisses sprengt, so, daß der aus dem Schlafe geschrekte Kerkermeister, der in diesem Tumult sie entflohen glaubt, sich Leides anthun will, als sie aber zu ihm traten und spra=. chen: wir sind alle hie! zu ihren Füßen fållt mit dem Ausruf: "Liebe Herren, was foll ich thun, daß ich selig werde?" und was sonst noch mit jener unerwarteten Befreiung zusammenhångt das alles wird vorgestellt auf dem großen Bilde, in dessen Mitte der heutige Text steht.

Von dieser Mitte aus Lasset uns jcht die Betrachtung beginnen.

"Liebe Herren, was soll ich thun, daß ich felig werde?" spricht der Kerkermeister zu den Aposteln.

Sie antworten: "Glaube an den Herrn, Jesum Christum: so wirst du und dein Haus felig.” Dies unsere Aufgabe!

1.

Zuvorderst beschäftigt uns des Kerkermeisters Frage: was soll ich thun, daß ich selig werde?

An ein Seligwerden in evangelischem Sinn des Wortes kann der Mann nicht gedacht haben. Woher hätte dieser Begriff ihm kommen sollen? Ist er auch für höhere Wahrheit empfänglich, so scheint er doch mit Christo noch völlig unbekannt zu feyn. In den Aposteln, als sie ihm übergeben werden, ahnt er himmlische Vollmacht so wenig, daß er den Befehl, sie wohl zu verwahren, mit sichtbarer Sorgfalt ausführt. Er wirft sie in das innerste Gefängniß und schließt ihre Füße in den Stok.

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1

Folge also nur von seiner Gemüthsbewegung in jener schrekkenvollen Nacht, ist zunächst seine Frage. Wie er aus dem Schlafe fährt und alle Thüren aufgethan siehet, will er in der ersten Bestürzung über das Entspringen seiner Gefangenen

sich selbst erwürgen, um der Rache der Obrigkeit und des Volks zu entgehen. Als er darauf Pauli Stimme hört: "Thue dir nichts Uebels, wir sind i Alle hie!" und bald auch die durch ihr Nachtgebet und durch das Gottesurtheil der zürnenden Ele= mente wundersam verklärten Gestalten dieser Fremdlinge vor sich erblikt : da erbebt er nicht minder vor der Rache der überirrdischen Mächte, unter deren Einfluß diese Männer stehen. Denn, die

er vor wenigen Stunden als Verbrecher in Ketten legte, fiehe! die hat die Gottheit Selber in ihren gnädigen Schuh genommen. So findet er sich auf jeder Seite bedrohet. Den ersten Ausweg eines schnellen Selbstmordes versperren ihm die heiligen Gefangenen. Er fragt sie also nach einem andern. Liebe Herren, was soll ich thun, daß ich selig werde? Selig werde! Dies Wort in griechischer Sprache ist vieldeutig.

Allgemeinen Rettung und Heil.

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Es bezeichnet im

"Ich bin verloren, wohin ich blikke. Gebet mir Rath, liebe Herren, wie helfe ich mir"?

Hiemit fragt der Kerkermeister also nicht nach dem Höchsten; er meynt nur das Nächste. Sie aber, die Apostel, weisen ihn über das Nächste hinweg, in das Höchste hinauf. Mehr

zeigen ste ihm, als er sucht. "Willst du ganz und gar geborgen seyn, vor deiner Obern Zorn, vor deiner Götter Rache; willst du für immer dich sichern und ruhig im Leben und im Tode werden: glaube an den Herrn, Jesum Christum: das ist der Weg."

Wenn Ihr fraget, Undächtige, Ihr: "was soll ich thun, daß ich selig werde?" dann fraget Ihr offenbar in dem höheren Sinn, den der Kerkermeister mit dem Wort nicht verband, den erst die Apostel ihn damit verbinden lehrten. "Was soll ich thun, daß ich selig werde?" Nicht in Einer Noth Hülfe finden, aus allen Nöthen geriffen werden mögtet Ihr. Nicht einem augenbliklichen Schmerz zu entfliehen, das ewige Her= zeleid, das viel tiefer sist, los zu werden, ist Eure Sorge. Nicht von dem åusseren Verderben allein, das aus ungöttlichem Wesen aufwuchert, sehnet Ihr Euch, Leib und Leben zu befreien, über dies ungöttliche Wesen selbst begehret Ihr Sinn und Seele zu erheben. - Ihr erkennet überdieß bei der Frage: "was soll ich thun, daß ich selig werde?" es lasse nicht in Trägheit dies Gottesgeschenk sich hinnehmen; es wolle an Seiten des Menschen dazu gethan seyn; es müsse der Unsterb

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