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durch den Leichtsinn, durch die Verblendung, durch den frechen und wüsten, aller göttlichen und menschlichen Ordnung Hohn sprechenden, Troß ihrer Bes wohner das Strafgericht herbeigezogen, das ihrem Bestehen ein Ende macht: dann, das werdet Ihr nicht läugnen, ach! dann fehlt ihrem Schiksale doch viel, viel, um sagen zu können, es sei ihnen vom Herrn bereitet.

Dem Schiksal einer Stadt den rechten Ausgang geben kann nur das Evangelium. Hat sie. christliche Bürger; hat sie Bewohner, die, unter Bitte und Gebet für ihre Obrigkeit und für alle Menschen, ein geruhiges und stilles Leben führen in Gottseligkeit und Ehrbarkeit und zu solchem Le= ben Kind und Kindeskind erziehen: dann kann sie aus der Ehrenreihe glänzender Schwesterstädte sich · verlieren, aber durch ihre Schuld nicht; dann kön nen ihre Nahrungszweige absterben, aber durch ihre Schuld nicht; dann können ihre Handelsverbindungen zerrissen werden, aber durch ihre Schuld nicht; dann können Kriege sie zerstören, aber durch ihre Schuld nicht. Durch eigene Schuld ins Verderben zu gerathen, das widerspricht der Herrlichkeit, zu welcher eine große Stadt berufen ward; das ist, eben weil sie groß ist, für sie entwürdigend,

beschimpfend. durch Fügungen, die keine Macht zurüktreiben, die keine Tugend abwenden, die kein Verstand voraussehen kann: dann kann dem Regierer aller Dinge, weil Er Gott ist, kein Vorwurf von ihr, dann kann aber auch ihr, weil sie gottesfürchtig ist, kein Vorwurf von den Menschen gemacht werden. Dann theilt sie nur das Loos aller vergänglichen Dinge. Dann hat ihr Schiksal den rechten Ausgang. Und das ist der lehte Grund, warum ich behaupte, daß in einer großen Stadt, also auch hier, das Evangelium vorzugsweise an seiner rechten Stelle sei.

Geht aber die große Stadt unter

Das Beste nehmlich, übersehet das Ganze noch einmal! das Beste, was eine große Stadt empfangen kann, giebt ihr das Evangelium, Es giebt ihrem Ansehn die rechte Würde, ihrem Verkehr den rechten Geist, ihrem Wohlstande den rech= ten Werth, ihrer Bildung die rechte Richtung, ihrer Freiheit die rechte Grundlage, ihrem Schiksal den rechten Ausgang. So habe die große Stadt, wie viel Herrliches sie wolle: das Evangelium ist die Zierdeihrer Zierden.

Mitbürger, Mitchristen! Die Welt vergeht mit ihrer Lust. Auch die größten Städte verschwinden. Auch Bremen wird einmal nicht mehr gefunden werden auf dieser Erde. Wer aber den Willen Gottes thut, der bleibt in Ewigkeit. O lasset uns lernen den Willen Gottes thun und unsre Nachkommen lehren, damit noch lange, lange! unfre Stadt dastehe, als eine "Herberge christlicher Pilger" *), und wenn sie einst sinken soll, nicht durch die Schuld ihrer Bewohner, sondern nach göttlichem Rathschluß ihre Stunde schlage.

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Gebet

Mitbürger, Mitchristen! In einer großen, in einer angesehenen, verkehrvollen, wohlhabenden, gebildeten, freien, schöner Bestimmungen gewürs bigten Stadt hat der Herr Euch vereint. Ihm die Ehre dafür und preiset Ihn; Ihr Hos hen, Ihr Niedrigen, Ihr Reichen, Ihr Armen, Ihr Våter des Staates, Ihr Bürger des Staates, Alle preiset den Herrn. Nicht durch hohe Worte, aber durch demüthigen Sinn; nicht durch irrdische Taglöhnerey, aber durch himmlische Tags werke; nicht durch müssiges Wohlbehagen, aber durch eifriges Wohlthun; nicht durch sinnliche Cul

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*) So heißt sie über einem ihrer Thore.

tur ausschließend, aber durch die höchste Bildung unsterblicher Seelen, durch ächte Frömmigkeit vor ailem; nicht endlich durch eine Freiheit, die nur Dekkel der Bosheit seyn will, aber durch die Freiheit, die mit Freuden aller göttlichen Reget unterthan ist, so! so preiset den Herrn.

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Mitbürger, Mitchristen! Noch in dieser Stunde habet Ihr Gott so zu prelsen, thätig zu preisen Ge= . Legenheit, durch die Gaben für unsre Kirche, zu welchen beim Ausgang die Bekken Euch auffordern., Wohlan, wie Ihrs bei solchen Anlåssen pfleget, zeiget Euch Euer Selbst würdig; zeiget abermals und immer von Neuem, daß Ihr einer Stadt angehöret, die ihr zeitliches Glük von ihrem ewigen Heil nicht zu trennen weiß. Bremen! Dann wirst du herrlich seyn. Auch durch deine St. Ansgarii Kirche wirst du herrlich seyn. Und wenn gleich weber Berge dich umgeben, noch Berge dich tragen,. doch wirst du dich ausbreiten an deinem Strom, wie eine Stadt auf dem Berge, vielen Wanderern zum Licht und zum Trost und zum Vorbild und zu tausendfacher Ermunterung. Amen.

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Gott! Laß mir Deine Sonne scheinen!
Der Feiertag sei mir Gewinn,
Bo`andachtvoll ich mit den Deinen

zu Deinem Preis vereinigt bin.

Laß Dir das Lob, das wir Dir weihn,
Ein angenehmes Opfer seyn.

So geschehe uns, Herr, vor Dem wir anbeten.

Fülle uns, in Deinem Hause, mit Deinem Fries den. Eine Stunde gieb uns, die Dir gefalle und unsre Seelen erquikke. Amen.

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