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Den Begriff einer Feierstunde, Geliebte, kann man verengen und erweitern.

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Feier beginnt mit dem ersten Gefühl der Muße. Wer keine Arbeit hat, feiert. Die Feier steigt, wenn zu der Muße Ruhe kommt. Ohne Ruhe kein Ausruhen. Ohne Ausruhen kein volleres Leben. Noch erquiklicher wird die Feier, wenn die Muße und Ruhe Genuß würzt; Genuß der Natur, der Kunst, Hochgenuß der Freundschaft, der Familie. Im Arm der Liebe Ihren erhabensten endlich

ruht sichs wohl.

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und zugleich ihren wohlthätigsten Character er= hålt die Feier, wenn das Bewußtseyn unseres Zusammenhanges mit Gott und der besseren Welt alles, was darin Großes und Schönes liegt, über unsern Genuß ausströmt und in der irrdischen Freude das Herz froh wird seines himmlischen Erbes. Im Arm der Liebe ruht sich's am allerwohlesten.

Hiernach giebt es keine eigentlicheren Feierstunden, als die wir in diesem Hause, bei diesem Buche, vor diesem Tische, mit dieser großen Hausgenossenschaft, aufblikkend zu dem Vater von allem, was Kinder heißt im Himmel und auf Erden, verleben. Der Mensch feiert noch nicht recht, wenn

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er bloß Muße, Ruhe, Genuß hat. Necht` feiert er dann erst und dann nur, wenn er Muße, Ruhe, Genuß mit dem was droben ist erfüllt, durch das was droben ist heiligt, aus dem was droben ist. schöpft.

Heil Euch, daß Ihr eine Feierstunde in diesem Sinne suchet! Ihr werdet sie finden.

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Der Mensch zwar, der zu Euch redet, kann sie nicht geben; aber die Sache wird. fie geben, die uns beschäftigt. Die Worte, welche das Ohr hört, werden es nicht thun; aber der Schah in den Worten, den der Geist allein heben kann, weil er ihn allein siehet, wird es thun. Einer Feierstunde, die der Apostel mit seinen Reisegefährten zu Philippi lebte, werdet Ihr beiwohnen; und indem Ihr an dieser Theil nehmet, werdet Ihr selbst eine gewinnen. So wird es seyn. Denn Du bist bei uns, von dem alle Feierstunden kommen. Zu Dir schauen wir bittend und flehen auf.

Ap. Gesch. 16, 13.

"Des Tages der Sabbather giengen wir hinaus vor die Stadt an das Wasser, da man pflegte zu beten, und seßten uns und redeten zu den Weibern, die da zusammenkamen."

Das Bild, welches diese Worte vor unsere Seele stellen, können wir nicht anders überschreiben

als:

Die Feierstunde.

Vier Dinge nehmlich, die vorzugsweise zu einer Feierstunde gehören, vereinen sich hier.

Eine Feierze it.

Eine Feierståtte.

Eine Feierlo fung..

Eine Feier genossenschaft.

Bei dieser Fülle des Stoffes für unsre Betrachtung darf, wie Ihr sehet, nur das Wichtigste ausgehoben, werden.

1.

Den "Sabbath" hebt der Erzähler hervor als die Feierzeit, in welche das fiel, was er be= richtet.

Vielleicht waren unsere Reisenden kurz vor dem Sabbath zu Philippi eingetroffen. Vielleicht auch nicht, und sie mußten auf den Sabbath warten. In diesem Fall besiegten sie, wartend, ihr Verlangen nach Mittheilung. Was ihnen am Sabbath liegen konnte? fraget Ihr. Nicht so gar

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wenig. Theils gab der Sabbath Gelegenheit, die Einwohner in größerer Zahl beisammen zu finden. Theils hatte die

.mmäherung an dieselben dann

mehr ungesuchtes; und Klugheit mußte den Aposteln rathen, zu einer Zeit, wo die großen und kleinen Tyrannen im römischen Reiche so mißtrauisch waren, jeden Schein von Absichtlichkeit und zudringlicher Anmaßung zu meiden. Theils auch fanden... fie wohl in dem Tage selbst etwas, das den Eindrüks ken, die sie auf die Herzen zu machen wünsche ten, besonders günstig war. Sie hatten Recht. Die Feierzeit bietet am gewissesten eine Feier stunde, eine Stunde der Erquikkung, Ermunte rung, Erhebung. Der Mensch ist dann ungebunden durch sein Werk; und weder Geist, noch Herz werden gehalten von den Fesseln des Staubes. Je loser und freier, desto leichter und fähiger des Aufschwungs in die himmlischen Regionen.

Sorget für Feierzeiten, Christen, wenn Ihr nicht untergehen wollet in der Nichtigkeit; wenn das Leben seine höhere Bedeutung für Euch behalten, wenn es seinen wahren Werth für Euch ge= winnen soll. Und um Feierzeiten ́ ́zu haben, haltet die Feiertage heilig. Die hat Gott verordnet, daß sie mit Feierstunden Euch umflechten

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sollen, wie mit einem festlichen Kranz. Ehret diese Tage, Ihr Selbst, und machet, daß sie ehre, wer zu Euch gehört. In manchen Häusern ist der Sonntag der allerunruhigste Tag der Woche; und unter Zürichtungen für die Eitelkeit vergehen die Stunden, auf welche der Himmel ein Recht hat. Das ist unnatürlich, das ist schreklich. Duldet in Euren Häusern solchen Unfug nicht; vielweniger, daß Ihr ihn begünstigen, veranlassen solltet. Das ist kein Feiertag, was kein Sabbath ist. Sabbathe seyn lasset Eure Feiertage.

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Noch mehr! Dahin trachet, daß auch die Woche zuweilen Euch eine Feierzeit gönne, wie diesen Morgen, und preiset Euch glüklich vor Gott, wenn er Euch in eine Lage gefeßt, die dies erleichtert *). Feierzeiten sind Gottes köstlichste Gaben. Sie sind Stufen in der Himmelsleiter des irrdischen Daz seyns. zerbrechet diese Stufen nicht, sondern steiget hinauf.

2.

"Wir gingen hinaus vor die Stadt, an das Wasser, da man pflegte zu beten;" fåhrt die Er

*) In der frühen Morgenstunde eines Wochentages ward dieser Vortrag gehalten.

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