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liche seine Seligkeit schaffen; Ihr fraget, was soll ich thun? Ihr begreifet endlich, daß nicht Willkühr den Weg zur Seligkeit bestimme, bestim 'men könne, daß vielmehr an der nothwendigen und ewigen Ordnung in der sittlichen Welt hiebei alles hange; darum fraget Ihr: was soll ich thun? Wie könntet Ihr auch neben so vielen, wor= nach Ihr fraget auf Erden, dies Eine vergessen: "was soll ich thun, daß ich selig werde?" Wie könntet Ihrs? Sinnet die interessantesten Fragen aus; so interessant ist keine, als die: "was soll ich thun, daß ich selig werde?" Weltweise und Menschenerzieher unter allen Völkern sind in ihren Untersuchungen davon ausgegangen und darauf zurüfgekommen. Sinnet die nöthigsten Fragen aus; so nöthig, so dringend, so unumgänglich ist keine, als die: "was soll ich thun, daß ich selig werde?" Nicht die Neugier fragt darnach und der Vorwis. Es ist keine eitle, müssige, unnüße, kindische, auch keine gelehrte, keine spisfindige, keine streitsüchtige, keine höhnende Frage. .Es ist eine Frage des in tiefen Ernst über die erhabenste menschliche Angelegenheit versunkenen Herzens. Es ist eine Frage, die weil sie den ganzen Menschen. angeht, auch den ganzen Menschen hinnimmt. Es

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ist eine Frage, die da verdiente, jeden Morgen, wenn Ihr aufwachet, Eure erste, und jeden Abend, ehe Ihr einschlafet, Eure leste zu seyn. Es ist. die Frage aller Fragen. Ihr könnet nehmlich nie mehr werden, weder in der Zeit, noch in der Ewigkeit, als felig; und Ihr seid noch nichts geworden, noch gar nichts; bei all' Euren übrigen Wissen, Können, Haben und Gelten noch ganz und gar nichts, wenn Ihr nicht zum Seligwerden auf dem Wege seid. Welcher Lazarus voller Schwären, aber am Eingange des Himmels mögte tauschen mit dem Reichen in Purpur und köstlicher Leinwand, aber an den Pforten der Hölle und ihrer Qual!! "Was soll ich thun, daß ich felig werde ?" Wahrlich! Wem diese Frage nicht oft.

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ins Herz fällt, ich sage oft; und ist sie hinein gefallen, das Herz nicht ergreift,

ergreift, fag' ich, so, daß er still halten muß und nicht los kommen kann: deffen Gleichgültigkeit ist furchtbar; unerklärbar aber ist sie auch.

Freilich! Auch eine eigenthümliche Wichtigkeit für den Einzelnen kann die Frage haben. In solche besondere Beziehung zu Dir tritt sie, wenn Du sie thust, entweder, in bangem Zweifel an religiöser Wahrheit, oder, nach

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grobem Verrath an heiligen Pflichten, - oder, unter seltsamem Zusammenfluß harter Bedrångs niffe, - oder, an ernsten Scheidewegen auf der dunkeln Lebensbahn, oder, bei bitterer Erfahrung davon, daß alles Irrdische eitel ist, oder, auch wohl in tiefer Schaam darüber, daß du trok deinem sogenannten Glük in der Welt doch eben dieses Glukkes noch nicht einmal recht froh gewor= den bist, o! einen besondern, und einen bes sonders dich anregenden Sinn hat es da, wenn, wie ein Seufzer, aus gepreßtem Herzen, schwer und zagend die Frage sich loswindet: "was soll ich thun, daß ich selig werde?" Und ausgemacht ist, daß Gott unter solche Umstände die Menschen nur kommen låßt, damit die Frage gethan und die Antwort genugt werde. Ja, solche Umstände, mag man sagen, erscheinen ganz eigentlich, um aus dem Schlaf uns zu schrekken, wie ein Erdbeben, oder einzuschlagen bei uns, wie ein Wetters stral. Allein, an sich ist die Bedeutung der Frage: was soll ich thun, daß ich selig werde? eine schlechthin allgemeine. Jeder Mensch, auch der Wiedergebohrene, lebt im Elemente dieser Frage, wie der Vogel in der Luft. Er darf keinen Tag auffer ihr leben; denn nur der Geist dieser

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Frage ist sein Manna in der Wüste und sein Schirm in Gefahren. Er kann keinen Tag ohne fie leben; denn zusammen mit dieser Frage hångt nun einmal alles bei ihm, seine Gedanken, Entwürfe, Wünsche, Sorgen, Befürchtungen, Arbeis, alles! Daß er selig werde, einzig dazu will er sein Amt verwalten und sein Haus bes schikken, will er die Wissenschaft treiben und die Kunst üben, will er das Leid tragen und das Glück brauchen; leben und sterben will' er dazu allein. Nach seiner Seligkeit schaut er durch die Wolken und über die Gråber. Um seiner Selig. keit willen studirt 'er Bibel und Natur. Vor allem, wenn er zur Kirche eilt, wenn er der Pres digt beiwohnt, wenn er den Altar der Liebe er, blikt, die am Kreuße für ihn geblutet hat: da geht die Frage: "was soll ich thun, daß ich selig werde?" da geht sie über in sein Denken und Danken, seine Bewunderung und Freude, seine, Reue und Schaam, sein Leben und Streben. Folglich wåret Ihr, fehlte Euren Herzen die Frage: "Was soll ich thun, daß ich selig werde?”Ihr wåret gar nicht hier beisammen, Geliebte.. Trok Eurer scheinbaren Anwesenheit im Heiligthum, wåret Ihr dennoch wahrhaftig abwesend, wenn

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Ihr das Höchste nicht hättet, was hier in Betracht kommt; wenn es eben in dieser Stunde Euch, drinnen, nicht riefe: "was soll ich thun, daß ich selig werde?".

wort.

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Doch, genug von des Kerkermeisters Frage.

2.

Die Betrachtung eilt zu der Apostel Ant

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Gemeiner Sinn hätte dem Kerkermeister auch mancherlei Bescheid zu geben gewußt auf seine Frage: wie helf ich mir? Denn welche Auswege. und Ausflüchte ersinnt die Noth, wenn die List ihr zur Seite geht! Die Apostel sind aber nicht gemeinen Sinnes. Es macht sie nicht irre, daß der Mann, der um ihre Hülfe bittet, noch gestern zu ihrer Einkerkerung so geschäftig war. kennen ihn, ungeachtet dieses bösen Scheines, der Hülfe für fähig. So schlagen sie ihm eine Hülfe vor, wie er keine ahnet. Rettung von allem Uebel durch den Erlöser des Menschengeschlechts schlagen sie ihm vor in den Worten: "Glaube an den Herrn, Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig." - Und der Kers

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